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Veröffentlicht am 29.11.2021

Bei diesem historischen Roman stehen die historischen Entwicklungen im Vordergrund und weniger der Plot samt Protagonisten-Entwicklung

Gold und Ehre
3

Liebe/r Leser/in, was wissen Sie eigentlich über das 17.Jahrhundert in den Niederlanden bzw. der Hansestand Hamburg?
Wenn es Ihnen da so geht wie mir, nämlich das vom schulischen Geschichtswissen nicht ...

Liebe/r Leser/in, was wissen Sie eigentlich über das 17.Jahrhundert in den Niederlanden bzw. der Hansestand Hamburg?
Wenn es Ihnen da so geht wie mir, nämlich das vom schulischen Geschichtswissen nicht mehr ganz so viel übrig ist was diese Epoche angeht, so ist dieser Roman natürlich umso lesensreicher da er vollgepackt mit geschichtlichen Fakten rund um diese Zeit ist.

Wir begeben uns also mit sehr unterschiedlichen Protagonisten auf ihren jeweiligen Lebensweg: Da ist zum einen der unglaublich wissbegierige junge Mann Benjamin, der endlich aus dem familiären Korsett raus möchte um seine Kreativität in der Architektur voll entfalten zu können, was jedoch bei einem strengen Vater und einem älteren Bruder schwer zu erreichen ist. Da ist ebenfalls der Gerechtigkeitsliebende Theo, dessen größter Traum es ist, sich als Doktor der Medizin auf dem Land niederzulassen, dessen Vater, ein echter Seebär, ihn jedoch zum Schiffsarzt anzuheuern gedenkt, ein für den jungen Mann desaströser Gedanke, möchte er doch die hohe Kunst der Medizin erlernen und nicht mehr recht als schlecht die Krankheiten und Verletzungen von Matrosen notdürftig heilen. Da ist die junge Frau Lucia, die wirklich alles in ihrer Macht stehende tun würde um ihre Familie zu ernähren und zu versorgen und dafür sogar vor Betrügereien und Verkleidungen kein Halt macht, geht es doch darum das Leben ihrer Mutter zu retten, so gefährlich ihre Versuche an Geld zu kommen hierfür auch sein mögen. Und da ist Samuel, ein Mann niedrigen Adelts, der aber mit dem nötigen finanziellen Mittels ausgestattet ist, um sich ein angenehmes Leben zu machen, dessen verlorener Halt durch seine Kindheit und Adoption ihn jedoch nach Sinnhaftigkeit suchen lassen, welche er in der Anerkennung bei der Krone zu finden erhofft.

Insgesamt sehr interessanten und vielseitigen Charakteren, die einen unterschiedliche Perspektiven und Lebensweisen der damaligen Zeit und Geschehnissen näher bringen.
Leider jedoch schafft es die Autorin nicht, diesen Charakteren wirklich Tiefe einzuhauchen, sie sind jedoch schwarz-weiß bzw. böse-gut gehalten, was ich sehr schade finde, wäre hier (insbesondere doch bei einer eigentlich sehr vielschichten Persönlichkeit wie Samuel) mehr Potential meiner Meinung nach gegeben gewesen. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich der letzte Abschnitt, in welchem eine Vielzahl von historischen Fakten versucht wird einzubauen, dies jedoch zu Lasten der Charaktere sowohl deren Plot als auch deren Entwicklung geht. Hierfür wäre es meiner Meinung nach strukturell besser gewesen, den Roman entsprechend zu verlängern oder alternativ sich auf weniger historische Gegebenheiten zu beschränken.
Was mir hingegen gut gefallen hat, war die Recherche und die Vielfalt an interessanten da lehrreichen Facetten der Autorin.

Mein Fazit: Ich würde das Buch eher jemanden ans Herz legen, dem es mehr um den Fokus der Historie geht um diese eingebettet in einem Roman zu lesen, als jemand, der einen guten Plot und interessante Charakterentwicklungen der Protagonisten sucht und diese eingebettet in einem historischen Roman finden möchte.

Add on: Ich habe übrigens nicht den Vorgängerroman "Krone der Welt" gelesen und konnte den Personen dennoch wunderbar folgen. Wahrscheinlich ist es sinnvoll, die Reihenfolge einzuhalten, wenn man ohnehin vor hat, beide Romane zu lesen. Es ist jedoch meiner Meinung nach nicht notwendig, zunächst "Krone der Welt" gelesen zu haben um "Gold und Ehre" zu verstehen.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Nicht der spannendste Thriller, aber dennoch lesenswert

Die treue Freundin
3

Rain Winter wurde in ihrer Kindheit eines schrecklichen Verbrechens, welches sie nachhaltig geprägt hat. Sie wählt den Beruf einer Investigativjournalistin um diesen Verbrechern auf die Spur zu kommen, ...

Rain Winter wurde in ihrer Kindheit eines schrecklichen Verbrechens, welches sie nachhaltig geprägt hat. Sie wählt den Beruf einer Investigativjournalistin um diesen Verbrechern auf die Spur zu kommen, doch gelangt moralisch an ihre Grenzen als ein solcher dann vor Gericht freigesprochen wurde. Ihre Babypause kommt daher wie gerufen, doch sie vermisst ihren Job. Als dann auffällige Parallele zu ihrem eigenen Fall ans Tage treten, kann sie nicht mehr untätig herumsitzen und fängt an zu recherchieren. Dabei setzt sie sich auch erstmalig mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinander, die sie tief vergraben hatte...

Ein interessantes Buch - für ein Thriller nicht so spannend wie man dies von bekannten Autoren kennt, aber eine faszinierende (moralische) Thematik, die einem nach dem Lesen nicht komplett loslässt. Ich persönlich konnte mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen durch ihren inneren Zwiespalt zwischen beruflicher Entfaltung und dem Mama-sein und hatte daher viel Spaß beim Lesen (musste an einigen Stellen auch lauthals lachen). Der Roman liest sich sehr kurzweilig und gefällt mir sprachlich gut. Meine Kritikpunkte sind zum einen die Spannung, die ich mir mehr gewünscht hätte und auch die recht zeitnahe Auflösung des Mörders zu Beginn des zweiten Drittels. Daher 4 von 5 Sternen von mir.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Amüsante Urlaubslektüre, die sich prima eignet, um aus dem Alltag zu entfliehen

Liebe beginnt, wo Pläne enden
2

Die Protagonistin dieses Romans, die Mitte 40jährige Kristin, lebt ein beschauliches Leben samt zweier aufgeweckter Kinder und Ehemann. Als sie jedoch durch Zufall erfährt, dass ihr Ehemann eine Affäre ...

Die Protagonistin dieses Romans, die Mitte 40jährige Kristin, lebt ein beschauliches Leben samt zweier aufgeweckter Kinder und Ehemann. Als sie jedoch durch Zufall erfährt, dass ihr Ehemann eine Affäre hat, konfrontiert sie diesen nicht damit, sondern besinnt sich erstmals zurück auf das, was sie wirklich will. Und was wäre da besser geeignet, als an dem von ihrem Freund ins Leben gerufene Projekt "Gelebte Geschichte" teilzunehmen und für sechs Wochen mitsamt ihren Kindern im 18.Jahrhundert zu leben samt aller damals zu tätigenden Pflichten. Bald schon erlebt Kristin, was wirklich harte körperliche Arbeit bedeutet und wie sehr die damaligen Verhältnisse doch strapaziert haben, gleichzeitig jedoch tut ihr der Abstand zu ihrem Mann und auch die Rückkehr aus dem Alltag inklusive Sozialer Medien & Co unglaublich gut und auch die Kinder blühen auf. Außerdem lernt Kristin ganz wundervolle, einzigartige Menschen kennen, die sie sobald schon als Freunde bezeichnet und denen sie ihre Situation zu Hause schildert. Und mit mehr Abstand, gewinnt sie immer mehr Einsicht darüber, was ihr im Leben wirklich wichtig ist und was eben eher nicht...
Ein sehr kurzweiliger Roman, der sich lockerflockig liest und bei dem man das ein oder andere Mal herzhaft lachen muss. Die Figuren sind allesamt unikate und die Autorin hat sich sichtlich Mühe gegeben, eine liebevolle und einzigartige Atmosphäre zu schaffen, indem sie dieses faszinierende Projekt entworfen hat. Die Idee, einfach mal aus dem Alltag in die Vergangenheit zu fliehen, erscheint nach dem Lesen dieses Werkes noch erstrebenswerter und (wie bei der Protagonistin) sicherlich auch für die ein oder andere Lebensentscheidung hilfreich um sich auf das zurück zu besinnen, was im Leben wirklich zählt. Meine Kritikpunkte sind die teilweise doch sehr kindische Verhältensweisen der Protagonistin, die das ein oder andere Mal mehr als einen Teenager, als an eine gestandene Frau erinnern und insgesamt hätte ich mir noch mehr Tiefgang gewünscht. So ist das Buch eine lockere und amüsante Urlaubslektüre, das einen aus dem Alltag entfliehen und das Leben aus den Augen von Kristin erleben lässt.

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Veröffentlicht am 20.11.2019

Emotionaler Young-Adult-Roman mit Suchtgarantie

The Ivy Years - Bis wir uns finden
2

Kurz einmal vorweg: Dies ist der 5. und letzte Band der Reihe „The Ivy Years“. Für mich stellte dieser Roman jedoch ein erstes Reinschnuppern in die Reihe da und so viel vorweg: Ich werde in jedem Fall ...

Kurz einmal vorweg: Dies ist der 5. und letzte Band der Reihe „The Ivy Years“. Für mich stellte dieser Roman jedoch ein erstes Reinschnuppern in die Reihe da und so viel vorweg: Ich werde in jedem Fall Band 1-4 jetzt lesen, so sehr hat mir dieses Werk gefallen

Zur Story: Wie bei einer guten Lovestory handelt es sich um 2 Protagonisten. Die junge Schauspielerin Lianne Challice, die endlich auch mal in ein „normales Leben“ reinschnuppern will und sich daher auf dem College versucht. Sie muss sich jedoch mit vielen Vorurteilen und auch Einsamkeit herumschlagen, denn alle sehen in ihr nur ihre Schauspielrolle, nicht jedoch ihre wahre Persönlichkeit. Auf der anderen Seite ist Daniel "DJ" Trevi, ein bodenständiger junger Mann, der eine Leidenschaft für Eishockey und Musik hegt und ein echter Familienmensch ist. Im Grunde genommen passen die beiden gut zusammen, doch DJ hat ein Geheimnis, das ihn dazu zwingt Lianne auf Abstand zu halten und das sein Leben aufzufressen beginnt ...

Meine Meinung: Mich hat der Roman sehr gefesselt. Ich konnte mich sehr gut in beide Charaktere hineinversetzen und hab mit ihnen bis zum Ende mitgefiebert. Auch gefällt mir die Geschichte der beiden aber auch die in meinen Augen realistischen Probleme sowohl der jungen Schauspielerin als auch Geheimnis von DJ (ich will nicht spoilern). Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen und kann es daher nur wärmstens empfehlen! Ich werde mir definitiv Band 1-4 besorgen um noch mehr Zeit in der Welt der „Ivy Years“ verbringen zu können

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Typischer Waringham, allerdings für mich nicht ganz so packend

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Zugegeben, ich habe wirklich jedes Werk der Autorin verschlungen, daher ist diese Kritik hier vielleicht etwas harsch - aber insgesamt ist dieses Werk für mich schlechter als die Waringham-Vorgänger. Für ...

Zugegeben, ich habe wirklich jedes Werk der Autorin verschlungen, daher ist diese Kritik hier vielleicht etwas harsch - aber insgesamt ist dieses Werk für mich schlechter als die Waringham-Vorgänger. Für mich hat es etwas gedauert, bis ich wirklich in die Story reingeraten bin und zeitweilig fand ich es auch etwas langatmig. Nichtsdestotrotz sind Schreibstil und Charakterformung natürlich wunderbar lesenswert und ich hoffe sehr auf ein weiteres Werk in der Serie :)