Wunderschönes, aufklärendes Kinderbuch
Wenn meine Haare sprechen könntenSeid mal ehrlich:
Wer von euch kennt sich wirklich mit seiner eigenen Haarstruktur aus? 👩🏽
Und jetzt mal ganz ehrlich… wer kennt sich mit Afro-Haaren aus? 👩🏿🦱
Vermutlich nur die wenigsten.
Gerade diese ...
Seid mal ehrlich:
Wer von euch kennt sich wirklich mit seiner eigenen Haarstruktur aus? 👩🏽
Und jetzt mal ganz ehrlich… wer kennt sich mit Afro-Haaren aus? 👩🏿🦱
Vermutlich nur die wenigsten.
Gerade diese für viele fremde – und unglaublich schöne – Haarstruktur führt leider dazu, dass Menschen ungefragt die Haare anderer anfassen. Besonders oft trifft es Kinder. Und genau auf dieses Thema machen Dayan Kodua und der Gratitude Verlag mit dem Buch Wenn meine Haare sprechen könnten aufmerksam.
Wir begleiten die 7-jährige Akoma durch ihren Schulalltag. Dort erlebt sie die Grenzüberschreitung, dass ihre Haare einfach angefasst werden. Das lässt sie nicht los, und sie sucht das Gespräch mit ihrer Mutter. Gemeinsam mit ihr – und mit uns als Leser:innen – lernt Akoma mehr über Afro-Haare, die Herkunft verschiedener Frisuren und darüber, wie eng all das mit Identität verbunden ist. Schritt für Schritt findet sie den Mut, Grenzen zu setzen und "Nein" zu sagen.
Ich persönlich habe die Geschichte sehr gerne gelesen, und auch die Kinder in meiner Kita haben aufmerksam zugehört. Besonders spannend fanden sie die diverse Darstellung der Figuren – Akoma und ihre Familie, aber auch Mitschüler:innen, die ganz unterschiedlich aussehen. Ein Kind mit Vitiligo wurde zum Beispiel sofort neugierig kommentiert. Die wunderschönen Illustrationen von Nicole Gebel tragen viel zur Wirkung des Buches bei.
Zusätzlich gibt es für die älteren Leser, wie Eltern, Erzieher und Lehrer noch weitere Seiten mit interessanten Informationen über die Haar-Kultur Schwarzer Menschen, verschiedene Hairstyles oder auch Wissenswertes über verschiedene Haarstrukturen.
Das Buch schafft damit eine wunderbare Grundlage für Verständnis – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Es zeigt, wie wichtig Grenzen und Akzeptanz sind. Und auch Kinder, die nicht zur Schwarzen Community gehören, lernen hier, wie wertvoll es ist, persönliche Grenzen zu setzen und die Grenzen anderer zu respektieren.
Ich wünsche mir, dass noch viel mehr Kinder solche Geschichten hören – damit Vielfalt nicht erklärt werden muss, sondern selbstverständlich wird.