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Veröffentlicht am 06.02.2025

Verbotene Liebe in Genf um 1950

Die verborgene Tochter
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Mit der verborgenen Tochter bin ich in Band 4 gestartet ohne die vorherigen Bände der Reihe zu kennen. Zu Beginn des Buches lernen wir Georgia kennen, die - etwas abgelenkt durch eine große berufliche ...

Mit der verborgenen Tochter bin ich in Band 4 gestartet ohne die vorherigen Bände der Reihe zu kennen. Zu Beginn des Buches lernen wir Georgia kennen, die - etwas abgelenkt durch eine große berufliche Entscheidung - bei einem Anwalt ein mysteriöses Kästchen abholt. Das Kästchen war ursprünglich für ihre Großmutter bestimmt, mit der sie keinen Kontakt hatte. Das Geheimnis des sich darin befindlichen Saphirs ist für Georgia die Chance mehr über ihre eigenen Wurzeln zu erfahren. Die Szene beim Anwalt ist meiner Meinung nach die einzige Szene, die ich etwas holprig empfand, weil ich die Vorgängerbücher nicht kannte. Das restliche Buch ist gut ohne Vorkenntnisse zu lesen.

Im Handlungsverlauf tauchen wir in die Vergangenheit zu Delphine ein. Ehrlicherweise musste ich ein bisschen in das Buch reinkommen, um mich an ihren außergewöhnlichen Namen zu gewöhnen. Sie ist in einer lieblosen Ehe gefangen und verliebt sich bei einem Spaziergang um den Genfer See Herz über Kopf in einen anderen Mann. Ihre Liebesgeschichte ist voller Emotionen, Verlust und schwierigen Entscheidungen. Und für mich auch eher der spannendere Handlungsstrang - auch wenn ich am Anfang dachte, dass die Romanze zwischen Georgia & dem Schweizer Kaufmann Luca eher meins sein würde. Etwas gestört hat mich aber, dass die am Anfang sehr selbständige und unabhängige Georgia sicher eher in ein traditionelleres Frauenbild entwickelt hat. Auch bleiben einige Fragen unbeantwortet - die Hauptfrage nach dem königlichen Saphir wird aber glücklicherweise beantwortet.

Der Lesefluss ist sehr angenehm, es bedarf nicht so viel Nachdenken und man kann gut ins Buch abtauchen. Vergleicht man das Werk von Soraya Lane direkt mit den Sieben-Schwestern-Reihe fällt auf, dass es nicht so viel Tiefgang hat - dafür nicht so lang und schneller beendet ist. Eher was für Zwischendurch. Während bei Soraya Lane wirklich die Liebesgeschichte im Fokus steht, gibt es bei Lucinda Riley mehr Charakterentwicklung der Schwestern und auch mehr Input zu den jeweiligen Handlungsorten.

Alles in allem schwanke ich zwischen drei und vier Sterne als Resultat. Es ist definitiv eine kurzweilige Urlaubslektüre für alle Fans, die die Kombination Familie- und Liebesgeschichte mögen.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Tränenreiches Ende

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
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„Alles was ich geben kann“ von Rebecca Yarros ist ein ebenso herzzerreißender wie herzerwärmender Liebesroman.


Im englischen Original heißt das Buch „The last letter“ und der Titel bezieht sich auf den ...

„Alles was ich geben kann“ von Rebecca Yarros ist ein ebenso herzzerreißender wie herzerwärmender Liebesroman.


Im englischen Original heißt das Buch „The last letter“ und der Titel bezieht sich auf den letzten Brief, den ein Soldat hinterlegen kann und der im Falle seines Todes verschickt wird.

So erhält Beckett von Ryan - seinem Kameraden aus der Spezialeinheit, der zugleich sein bester Freund ist - nach dessen Tod einen Brief. In diesem bittet Ryan, dass sich Beckett um seine Schwester Ella und deren Zwillinge kümmern soll. In weiser Voraussicht hat Ryan die beiden vor seinem Tod zu einer Brieffreundschaft überredet.


Ella ist eine alleinerziehende Mutter von Zwillingen, für die sie alles tun würde, um sie zu beschützen. Nachdem ihr Ex-Mann sie aufgrund ihrer Schwangerschaft verlassen hatte, musste Ella kämpfen, um im Leben dorthin zu gelangen, wo sie jetzt ist. Nachdem sie bereits einige Schicksalsschläge hinter sich hatte, wartet der nächste bereits zu Beginn des Buches auf sie, denn bei ihrer Tochter wird Krebs diagnostiziert wird.


Beckett folgt dem Wunsch seines Freundes und mietet in dem Ressort, das Ella leitet, eine Blockhütte. Er ist bereit Ella alles zu geben, was er kann - aber dabei ist er nicht 100% aufrichtig und Ella hasst nichts mehr als Lügen!


Die Liebesgeschichte geht ans Herz. Die Stimmung in Telluride ist sehr idyllisch - wie in einem Bilderbuch. Dennoch liest man das Buch mit einem unheilvollen Gefühl, dass etwas passieren könnte (Wie verläuft die Krebstherapie? Wird Beckett wieder zu einem Einsatz gerufen? Wie reagiert Ella auf die große Lüge?…) Und obwohl ich mich beim Lesen mental auf das Schlimmste vorbereitet habe, hat mich das Ende sehr emotional mitgenommen.

Mein persönliches Highlight war der Schreibstil der Autorin. Sie hat so tolle Charaktere geschaffen. Ella ist so eine starke Frau. Beckett ist immer und jederzeit zur Stelle. Vom Militärhund Havoc zu der Ärztin Dr. Hughes oder der Freundin Haily an der Rezeption - oft nur Auftritte in Nebenrollen, aber man hat ein sehr genaues Bild von ihnen. Die beiden Zwillinge Maisie und Colt sind zuckersüß und sind mir schnell ans Herz gewachsen.


Einen Stern Abzug gibt es bei mir, weil ich das Buch wahrscheinlich nicht ein zweites Mal lesen würde. Dazu war das Ende ein Schicksalsschlag zu viel für die starke Ella. Und volle fünf Sterne hat ein Buch meiner Meinung nach nur verdient, wenn es nach einiger Zeit wieder in die Hand genommen wird.

Aber es ist definitiv eine Empfehlung für alle die etwas Tragik im Handlungsstrang ertragen können!

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Tolles Prequel

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Ich habe das Buch im Englischen Original gelesen. Obwohl ich beruflich viel mit Englisch zu tun habe und mich auch wirklich als verhandlungssicher bezeichnen würde, hatte ich hier und da sprachliche Herausforderungen ...

Ich habe das Buch im Englischen Original gelesen. Obwohl ich beruflich viel mit Englisch zu tun habe und mich auch wirklich als verhandlungssicher bezeichnen würde, hatte ich hier und da sprachliche Herausforderungen - für Leser:innen, die sich etwas unsicher sind, was die englische Sprache angeht, würde ich die deutsche Version empfehlen.

Davon abgesehen, hat mich die Story genauso gefesselt wie die drei Romane der Panem-Reihe! Ein tolles Buch!

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Meisterwerk 2.0

Tell
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Es gehört ein bisschen Mut dazu einen bekannten Klassiker neu zu erzählen und sich an ein Schiller Werk heranzutrauen. Joachim B. Schmidt ist das wirklich unfassbar gut gelungen.

Die Kapitel sind kurz ...

Es gehört ein bisschen Mut dazu einen bekannten Klassiker neu zu erzählen und sich an ein Schiller Werk heranzutrauen. Joachim B. Schmidt ist das wirklich unfassbar gut gelungen.

Die Kapitel sind kurz und knackig, es gibt viele Perspektivenwechsel und dennoch zieht sich ein roter Faden durch die Geschichte und sie nimmt den bekannten Lauf. Der Fokus wurde jedoch mehr auf Tell als Person gesetzt und weniger auf die Revolution.

Mir hat der Stil wirklich sehr gut gefallen, insbesondere weil wenig Zeitsprünge zwischen den Wechseln vorhanden sind. So wechselt sich die Perspektive von Willhelms Sohn Walter, zu dem Dorfpfarrer, zu Gessler, zu Hedwig, zur Oma, zurück zu Walter, zu einem Soldaten, … (die aufgezeigte Reihenfolge ist jetzt exemplarisch zu sehen und nicht 1:1 im Buch). Und durch diese vielseitigen Einblicke wird es wirklich nie langweilig. Ganz im Gegenteil, der Roman ist so kurzweilig, dass er schwer aus der Hand zu legen ist! Ich hätte ihn vielleicht sogar in einem Rutsch durchgelesen. Aufgrund privater Termine wurden es dann doch 2-3 Tage bei mir.

Komik und Tragik liegen in Schmidts Interpretation nah bei einander. So schaffte der Autor, dass ich über die kreativen Flüche der Dorfbewohner und das ein oder andere tierische Event schmunzeln musste. Ein paar Seiten weiter, war ich dann geschockt von Harras Brutalität oder der Ausnutzung diverser Machtunterschiede.

Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch, weil ich auch Kalmann von Joachim B. Schmidt sehr mochte. Ich wurde nicht enttäuscht, bis jetzt mein Lesehighlight des Jahres 2022!

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Ein erhabenes Königreich

Ein erhabenes Königreich
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Der Roman von Yaa Gyasi gibt Einblicke in das Leben von Gifty - einer Amerikanerin, deren Eltern zuvor aus Ghana immigriert sind. Sie hat mehrere Schicksalsschläge zu ertragen u. a. Drogensucht und Depressionen ...

Der Roman von Yaa Gyasi gibt Einblicke in das Leben von Gifty - einer Amerikanerin, deren Eltern zuvor aus Ghana immigriert sind. Sie hat mehrere Schicksalsschläge zu ertragen u. a. Drogensucht und Depressionen im Familienkreis, aber auch Alltags-Rassismus, der nicht nur das Eheleben der Eltern tief beeinflusst.

Neben der Vielzahl an Themen liegt meiner Meinung nach der Hauptfokus des Romans auf dem Spannungsfeld zwischen Religion und Wissenschaft. Gifty wurde von ihrer Mutter streng religiös erzogen. Ihre Stärke liegt jedoch in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung, sodass sie sich oftmals mit unterschiedlichen Glaubenssätzen / Weltbildern konfrontiert sieht. „Die Tatsache, dass ich den Teil des Gehirns lokalisieren kann, in dem Erinnerungen gespeichert werden, beantwortet nur die Fragen wo und vielleicht sogar wie. Sie hilft nicht bei der Frage nach dem Warum. Ich war, bin immer verunsichert.“ (S. 221 f.)

Der Sprachstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, komplett vom Hocker gerissen hat er mich jedoch nicht. Das lag ggf. daran, dass ich mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an das Buch herangetreten bin, da viele Rezessionen des ersten Romans der Autorin (den ich noch nicht gelesen habe) von ihrem Sprachstil schwärmen.

Einen Punkt Abzug gibt es für die Handlung. Das Springen zwischen Vergangenheit/ Familiengeschichte und Gegenwart ist gut gelungen. Jedoch hat mir ein bisschen das Ziel im Gegenwarts-Strang gefehlt und auch das Ende empfand ich als plötzlich und etwas überraschend. Überraschend im Sinne von: Wurden da nicht ein zwei Schritte übersprungen, um zu diesem Ergebnis zu kommen? Ggf. wurden auch zu viele schwierige Themen im Buch behandelt, sodass am Ende das (sinnvolle) Zusammenführen etwas schwer viel?

Trotz allem, ein Roman der zum Nachdenken anregt. Durch die kurzen Kapitel und die schöne Sprache auch leicht zu lesen - obwohl die behandelnden Themen alles andere als leicht sind - und hat in meinen Augen definitiv 4 Sterne verdient.

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