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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2022

Ein Liebesroman mit überraschenden Wendungen

Wir zwei in diesem Augenblick
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Die Studentin Anna und der Fotograf Max lernen sich auf einer Party in Bamberg kennen. Kurze Zeit später sind sie ein Paar und genießen die traute Zweisamkeit. Beide sind sehr glücklich, doch ein Foto ...

Die Studentin Anna und der Fotograf Max lernen sich auf einer Party in Bamberg kennen. Kurze Zeit später sind sie ein Paar und genießen die traute Zweisamkeit. Beide sind sehr glücklich, doch ein Foto aus früheren Zeiten birgt ein Geheimnis, das ihre Liebe gefährdet. Gibt es noch Hoffnung für eine gemeinsame Zukunft für die Beiden oder nicht?

Am Anfang fiel es mir etwas schwer in die Geschichte hineinzufinden. Das hat sich allerdings schnell gelegt. Der Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einer handelt in der Gegenwart von Anna und Max und der andere in der Vergangenheit von Charlotte und Martin. Der Handlungsstrang in der Gegenwart hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte von Anna und Max, die abwechselnd aus der Sicht von Anna und Max erzählt wird. Der Handlungsstrang der Vergangenheit wird abwechselnd aus der Sicht von Charlotte und Martin erzählt. Beide Handlungsstränge haben mir gut gefallen. Anna und Max fand ich von Anfang an sympathisch. Anna fühlt sich eng mit ihrem Vater verbunden. Sie arbeitet teilweise bei ihm in der Firma. Mit Charlotte hatte ich so meine Probleme. Ihr Verhalten machte sie für mich nicht gerade sonderlich sympathisch. Das hat sich durch die ganze Geschichte gezogen. Ich habe sie oftmals als egoistisch erlebt und konnte ihr Handeln oftmals nicht verstehen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und so sind die Seiten auch nur so dahingeflogen. Ich war sehr gespannt darauf, wie die zwei Handlungsstränge zusammenlaufen. Durch das langsame Lüften des Geheimnisses nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Die Auflösung hätte ich so nicht erwartet.
Fazit:
Der Autorin ist ein emotionaler Roman mit Höhen und Tiefen gelungen. Er hat mir viele schöne Lesestunden bereitet und wird definitiv seinen Platz in meinem Bücherregal finden.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Großartige Fortsetzung der Norderney – Saga zur Zeit des 1. Weltkriegs

Sturm über dem Inselsalon
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Der 1. Weltkrieg ist ausgebrochen. Frieda und Grete sowie Jakomina müssen sich auf der Insel nun alleine behaupten. Die Insel hat sich verändert. Durch den Krieg und das Beherbergungsverbot fehlen die ...

Der 1. Weltkrieg ist ausgebrochen. Frieda und Grete sowie Jakomina müssen sich auf der Insel nun alleine behaupten. Die Insel hat sich verändert. Durch den Krieg und das Beherbergungsverbot fehlen die Gäste und somit auch die Einnahmen. Es sind schwierige Zeiten für die gesamte Bevölkerung. Dazu kommen das Hoffen und Bangen um die Ehemänner, die Lebensmittelknappheit und das Elend und Leid der verletzten Soldaten. Frieda versucht den Salon am Laufen zu halten während Grete sich als Krankenschwester nützlich macht.

Durch die Vorstellung der Hauptpersonen der Geschichte zu Beginn des Buches war ich sehr schnell gedanklich auf der Insel Norderney und im Inselsalon, obwohl ich den 1. Band schon vor einiger Zeit gelesen habe. Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Geschichte von Frieda und Grete gefreut. Die Autorin schreibt wie gewohnt flüssig. Das Buch ist leicht zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Durch die anschauliche Schreibweise fühlt man sich sofort auf die Insel Norderney ins Jahr 1914 versetzt. Immer wieder fließen historische Tatsachen in die Geschichte ein, so dass es dem Leser*in nicht schwerfällt, sich gedanklich in die Vergangenheit zu versetzten. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht von Frieda und Grete. Beide Protagonistinnen haben mir gut gefallen. Frieda ist eine starke Frau, die sich für den Salon und ihre gesamte Familie einsetzt. Ihre Kreativität ist ihr in den schwierigen Zeiten eine große Hilfe. Sie scheut sich nicht in dieser turbulenten Zeit selbst einige Opfer zum Wohle des Inselsalons und auch der Familie zu bringen. Ein bewundernswerter Charakter und eine bewundernswerte Frau. Auch Grete hat mir sehr gut gefallen. Sie trägt ihren Teil zur Gemeinschaft Norderneys bei, indem sie als Krankenschwester den Verletzten und den Soldaten hilft. Das ist ganz bestimmt in Kriegszeiten keine leichte Aufgabe.
Ganz besonders toll fand ich, wie die Autorin die historischen Fakten in die Geschichte eingebaut hat. So habe ich ganz nebenbei interessante Dinge über Norderney zur Zeit des 1. Weltkrieges erfahren. Dadurch, dass die Tatsachen in der Geschichte kursiv gedruckt sind, erkennt man sie leicht und ich musste vor lauter Interesse sofort im Internet recherchieren. Das hat mir zusätzliche Informationen ermöglicht (neuerdings habe ich deshalb einen Ohrwurm), die mich gedanklich noch besser in die damalige Zeit versetzt haben. Ein leckeres Rezept von der Ostfriesentorte, das im hinteren Teil des Buches abgedruckt ist, finde ich prima. Das Rezept werde ich bei der nächsten Gelegenheit ausprobieren. Die liebevoll gestalteten Innenseiten des Covers runden das Ganze ab. Durch den Stadtplan von Norderney kann man sich sehr gut vorstellen, wo was in der Geschichte stattgefunden hat. Dass sogar im hinteren Teil auf den Innenseiten des Covers ein Inselgutschein abgedruckt wurde, fand ich großartig.

Fazit:
Der Autorin ist ein weiteres wunderbares Buch rund um den Inselsalon, Frieda und Grete gelungen. Es hat mir unheimlich viel Lesevergnügen bereitet. Band 2 ist für mich ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr und ich freue mich schon sehr auf Band 3 und 4 im nächsten Jahr. Für Liebhaber des historischen Romans bekommt das Buch von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Ein spannender Krimi mit ernstem Hintergrund

Die Entscheidung
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So hatte sich Simon sein Weihnachtsfest nicht vorgestellt. Eigentlich wollte er zusammen mit seinen Kindern und seiner Freundin Weihnachten ruhig in Südfrankreich verbringen. Doch seine Kinder wollen Weihnachten ...

So hatte sich Simon sein Weihnachtsfest nicht vorgestellt. Eigentlich wollte er zusammen mit seinen Kindern und seiner Freundin Weihnachten ruhig in Südfrankreich verbringen. Doch seine Kinder wollen Weihnachten lieber mit ihrer Mutter verbringen. Nach einem Streit mit seiner Freundin ist er alleine nach Südfrankreich gefahren. Er sieht einem einsamen Weihnachtsfest entgegen. Es kommt allerdings alles anders als gedacht. Bei einem Spaziergang trifft er auf eine junge, verwahrloste Frau, die er kurzerhand für eine Nacht in sein Ferienhaus mitnimmt. Sie behauptet, dass sie verfolgt wird. Simon kann das nicht glauben. Er wird jedoch schnell in einen Strudel unerwarteter Ereignisse hineingezogen, die ihn dieses Weihnachtsfest nicht mehr vergessen lassen werden.
Zur gleichen Zeit werden in Bulgarien junge, hübsche Mädchen als Model gesucht. Ihnen werden die tollsten Versprechungen auf eine große Karriere im Westen gemacht. Doch die Mädchen verschwinden spurlos. Was geschieht mit ihnen?

Charlotte Link ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi gelungen. Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, die im Laufe der Geschichte zusammenfinden. Simon in Südfrankreich und die Mädchen in Bulgarien bzw. die Geschichte der Mädchen. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Immer wieder erfährt man ein Stückchen mehr von dem eigentlichen Geschehen, was die Spannung erhöht. Die Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch. Vor allem Simon mit seiner Hilfsbereitschaft hat mir gut gefallen. Ohne zu ahnen auf was er sich da einlässt, bietet er der jungen Frau eine Übernachtungsmöglichkeit und seine Hilfe an. Auch zu einem späteren Zeitpunkt stellt er sich mutig den neuen Herausforderungen.

Fazit:
Charlotte Link hat mich mit ihrem Krimi wieder mal nicht enttäuscht. Ihr ist ein spannender, gut zu lesender Krimi gelungen, der mir viele schöne Lesestunden bereitet hat. Ich freue mich schon auf ihr neues Buch.


Kurzmeinung:
Ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit einem ernsten Thema, der mir viele schöne Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Deutschland 1919 – 3 Geschwister und ihr Leben in der Nachkriegszeit

Die Bürde der Freiheit
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Der Roman von Elke Bergsema „Die Bürde der Freiheit“ erzählt Ereignisse der Zeit von Januar 1919 bis Juni 1920. Der erste Weltkrieg hat im Leben der Geschwister Ulferts deutliche Spuren hinterlassen. Enna ...

Der Roman von Elke Bergsema „Die Bürde der Freiheit“ erzählt Ereignisse der Zeit von Januar 1919 bis Juni 1920. Der erste Weltkrieg hat im Leben der Geschwister Ulferts deutliche Spuren hinterlassen. Enna kehrt von Duisburg nach Ostfriesland zurück. Sehr gerne würde sie auf dem Bauernhof ihrer Eltern bleiben, doch ihre Zeit in Duisburg blieb nicht folgenlos. Ihr Bruder Janno möchte nach Berlin, um Politik zu machen. Hiska, die jüngere Schwester der beiden, verschlägt es zu Ennas Bekannten nach Duisburg.

Ich habe gut in die Geschichte hineingefunden. Die Autorin beschreibt authentisch das Leben in der Nachkriegszeit. Die traumatischen Ereignisse des Krieges belasten die Menschen oftmals sehr. Viele Familien haben Angehörige im Krieg verloren. Die Bürde der Freiheit berichtet überwiegend von den 3 Geschwistern Enna, Janno und Hiska, wobei mir Hiska dabei deutlich zu kurz kam. Sie spielte nur eine untergeordnete Rolle, wohingegen Ennas Bekanntschaft Karl aus der Kriegszeit mehr in den Vordergrund gerückt wurde. Enna und Janno waren mir von Anfang an sympathisch. Sie haben beide das Herz am richtigen Fleck und opfern sich teilweise für ihre Mitmenschen. Es hat mich beeindruckt, was Enna selbst an Unannehmlichkeiten auf sich nimmt.
Der Schreibstil der Autorin war flüssig. Für meinen Geschmack waren nur etwas zu viele Personen an der Geschichte beteiligt, so dass ich aufpassen musste, zwischendurch nicht den Überblick zu verlieren. Hilfreich dabei war für mich das Personenregister der Autorin am Ende des Buches, das ich lieber zu Beginn des Romans platziert hätte. So musste ich immer mal wieder an das Ende des Buches blättern, um nachzusehen. Im Personenregister waren leider nicht alle Personen aufgelistet (z. B Edith fehlt), so dass ich bei manchen Abschnitten zurückblättern und in vorhergehenden Abschnitten nachlesen musste.
Der Autorin gelang es sehr gut mich in die Nachkriegszeit zu versetzen. Die geschichtlichen Ereignisse wurden gut in den Roman eingebaut, wobei es an mancher Stelle für mich zu konstruiert wirkte. Zu viele Ereignisse und Thematiken wurden nur angerissen. An manchen Stellen wäre vielleicht weniger mehr gewesen oder es hätte ausführlicher sein müssen.

Insgesamt war es für mich ein sehr gut recherchierter, historischer Roman mit vielen geschichtlichen Ereignissen (hier hätte ich mir eine Zusammenfassung der wichtigsten Eckdaten am Ende des Buches gewünscht). Das Buch hat mich sehr angesprochen und gut unterhalten. Ich bin auf alle Fälle auf die Fortsetzung gespannt. Wie wird es mit Enna, Janno, Hiska und dem Ulferts – Hof weiter gehen?

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Ein toller Auftakt einer neuen Reihe. Zwei mutige, junge Frauen gestalten zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Zukunft

Die Frauen vom Inselsalon
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Frieda ist ein waschechtes Inselkind. Sie ist in einer einfachen Fischersfamilie auf Norderney aufgewachsen. Ihre Mutter arbeitet als Badedienerin am Strand. Am Strand lernt Frieda die Tochter einer wohlhabenden ...

Frieda ist ein waschechtes Inselkind. Sie ist in einer einfachen Fischersfamilie auf Norderney aufgewachsen. Ihre Mutter arbeitet als Badedienerin am Strand. Am Strand lernt Frieda die Tochter einer wohlhabenden Berliner Familie kennen, die wegen ihrer Gesundheit mit ihrer Familie auf Norderney kurt. Schnell freunden sich die beiden unterschiedlichen Mädchen an. Grete versucht alles, um ihre Gesundheit in den Griff zu bekommen. Schließlich wird von ihr erwartet, dass sie sich gut verheiratet. Allerdings hat Grete andere Vorstellungen von ihrer Zukunft als ihre Eltern. Frieda träumt insgeheim vom Friseursalon und der dortigen Arbeit. Ihr Wunsch geht in Erfüllung, als Gretes Mutter im Salon eine Empfehlung für Frieda ausspricht und die Meisterin des Salons zusätzlich erfährt, dass Frieda unter „der Glückshaube“ geboren wurde. Das ist ein gutes Omen für den Salon und für die Zukunft.

Von Anfang an konnte ich mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Der Autorin gelingt es durch ihre bildhaften und detaillierten Beschreibungen das Inselflair gedanklich entstehen zu lassen. Ich habe mich sofort auf die Insel versetzt gefühlt mit dem wunderschönen Sandstrand, der salzigen Meeresluft und der frischen Brise der Nordsee. Die Geschichte wird mit unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt. Frieda und Grete stehen im Vordergrund, wobei auch der Inselsalon der Familie Fissler eine große Bedeutung spielt. Man erfährt so einiges über die Frisurenmode und der Werkzeuge der damaligen Zeit. Das hat mir sehr gut gefallen. Aber auch die Liebe und Gefühle kommen nicht zu kurz. Zur damaligen Zeit war es für Frauen wichtig, dass man gut geheiratet hat. Es hat mir sehr gut gefallen, wie Frieda für ihren Traum kämpft und sich durchgesetzt hat. Überhaupt hat sie einen tollen Charakter. Sie ist sehr empathisch, was man vor allem ihrem Verhalten gegenüber Grete aber auch ihrem Verhalten gegenüber ihrer Kundschaft und der Tochter des Salons sehen kann. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Auch in Grete konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Authentisch erzählt die Autorin, wie sehr sie unter ihrer Krankheit leidet. Dadurch hat sich Grete zunächst in sich zurückgezogen. Auf der Insel blüht sie zu einer selbstbewussten jungen Dame auf. Sehr interessant war für mich zu erfahren, wie man zur damaligen Zeit mit solchen Krankheiten umgegangen ist. Langsam hat man das Heilklima entdeckt, Forschung betrieben und dadurch so manches bewirkt, von dem auch wir heute noch profitieren. Für die Insel und deren Bewohner änderte sich dadurch auch einiges. Die Hintergrundinformationen werden von der Autorin geschickt in die Geschichte eingearbeitet. Ihr Schreibstil ist flüssig und so flogen die Seiten nur so dahin.

Fazit:
Ich habe mich in dem Roman sofort sehr wohl gefühlt. Es hat mir große Freude bereitet von Frieda, Grete und dem Inselsalon zu lesen. Die Geschichte hat mich gut unterhalten und hat mir viele wunderschöne Lesestunden bereitet. Die Protagonisten waren mir sehr sympathisch und ich habe sie ins Herz geschlossen. Nun warte ich sehnsüchtig auf den 2. Band des Inselsalons.

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