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Veröffentlicht am 10.04.2017

Ein fauler Gott

Ein fauler Gott
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Es ist Sommer 1972. Ben ist gerade elf Jahre als, als sein jüngerer Bruder Jonas plötzlich stirbt. Wie soll Ben mit dem Verlust seines Bruders umgehen? Seine Mutter ist ihm keine große Hilfe, da sie in ...

Es ist Sommer 1972. Ben ist gerade elf Jahre als, als sein jüngerer Bruder Jonas plötzlich stirbt. Wie soll Ben mit dem Verlust seines Bruders umgehen? Seine Mutter ist ihm keine große Hilfe, da sie in ihrer eigenen Trauer versinkt. Und so bleibt Ben nur, sein Leben weiter zu leben. Ben erlebt gemeinsam mit seinen Freunden alle Dinge, die ein Junge in seinem Alter erleben sollte. An seinen Bruder Jonas denkt er dabei immer weniger. Und auch für seine Mutter Ruth versucht er da zu sein, wenn sie zum Weinen auf ihrer Heizdecke sitzt.

Das Grundthema dieses Romans, nämlich dass ein Kind stirbt und die Hinterbliebenen irgendwie damit fertig werden müssen, ist schon an sich kein leichtes Thema. Insofern habe ich einen sehr gefühlvollen Roman erwartet, der mich tief berühren wird. Diese Erwartung wurde jedoch leider nicht erfüllt.
Ich bin mit den Protagonisten und der ganzen Geschichte nicht warm geworden. Die Gefühle, vor allem die Trauer über den Verlust von Jonas, sind bei mir leider so gar nicht angekommen.
Die Erzählungen waren zwar chronologisch aufgebaut, wirkten auf mich aber sehr separiert und abgehackt. Es wurden immer einzelne Blöcke erzählt, jedoch fehlte für mich die Verbindung dazwischen. Da häufig Hintergründe in Form von Gedanken fehlten, konnte ich einige Handlungen auch nicht nachvollziehen. Ein Lesefluss kam dadurch bei mir leider nicht auf. Auch waren mir die Erzählungen zu fremd und wirkten zu gestelzt.
Es ist mir nicht gelungen, in Ben und Ruth einzutauchen und mit ihnen mitzufühlen und dadurch eine emotionale Bindung aufzubauen.
Was mir an dem Buch gefiel, waren teilweise humorvolle Erlebnisse von Ben, die prima in sein noch kindliches bzw. vorpubertäres Alter passten. Ich musste einige Male sehr grinsen. Auch viele Erlebnisse von Ben wurden authentisch beschrieben, wodurch ich an meine Kindheit erinnert wurde.

Da mich dieser Roman emotional leider nicht so berührte, wie ich es erwartet und erhofft habe, vergebe ich nur 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.12.2016

Schattenkiller - konnte mich leider nicht überzeugen

Schattenkiller
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In Rom werden mehrere Leichen gefunden, die schlimm zugerichtet wurden. Auf den ersten Blick ist keine Gemeinsamkeit erkennbar, so dass Kommissar Enrico Mancini, der ein Spezialist für Serienmorde ist, ...

In Rom werden mehrere Leichen gefunden, die schlimm zugerichtet wurden. Auf den ersten Blick ist keine Gemeinsamkeit erkennbar, so dass Kommissar Enrico Mancini, der ein Spezialist für Serienmorde ist, diese Fälle nicht übernehmen will. Doch der Polizeipräsident besteht darauf, dass Mancini sich der Sache annimmt. Und dann gibt es schon sehr bald die ersten Hinweise, dass diese Morde doch in Verbindung miteinander stehen.


Schon den Anfang des Buches fand ich schwierig, denn man lernt gleich ziemlich viele Personen kennen, die ich mir einfach nicht merken konnte. Die Schreibweise fand ich sehr verworren mit vielen Sprüngen und ich konnte dem Geschehen deshalb ganz häufig nicht folgen. Die Beschreibungen waren sehr ausufernd und dadurch sehr langatmig und deshalb für mich leider auch nicht spannend. Kurze und knappe Beschreibungen hätten auch gereicht und wären für die Spannung besser gewesen. Auch mit den diversen Personen bin ich nicht klar gekommen und warm geworden. Ich hatte mit den italienischen Namen große Schwierigkeiten und konnte die Personen nicht richtig zuordnen. Ich musste da immer sehr lange überlegen, wer das denn jetzt war. So etwas stört einfach meinen Lesefluss und bringt mich raus. Mancini fand ich total unsympathisch und sein Verhalten unpassend. Wer derartige private Probleme hat, darf nicht bei der Mordkommission tätig sein. Ecken und Kanten sind generell gut, aber hier war es mir eindeutig zu viel. Der Plot an sich gefiel mir, denn er ist gut durchdacht und die Zusammenhänge der Toten sind lange nicht erkennbar. Allerdings ist er für mich aufgrund des verwirrenden Schreibstils nicht gut umgesetzt bzw. geht irgendwie unter. Ich habe mich regelrecht durch das Buch durchkämpfen müssen und war absolut nicht gefesselt. Bei der Bewertung schwanke ich zwischen einem und zwei Sternen. Da ich den Plot an sich gut fand und es sich um ein Debüt handelt, vergebe ich zwei Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Spannung
  • Handlung
  • Stil
Veröffentlicht am 15.09.2016

Drei mal wir

Drei mal wir
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Inhalt/Klappentext:
Eva und Jim sind neunzehn und Studenten in Cambridge, als ihre Wege sich 1958 zum ersten Mal kreuzen. Eine Fahrradpanne führt die beiden zusammen. Was dann passiert, wird den Rest ihres ...

Inhalt/Klappentext:
Eva und Jim sind neunzehn und Studenten in Cambridge, als ihre Wege sich 1958 zum ersten Mal kreuzen. Eine Fahrradpanne führt die beiden zusammen. Was dann passiert, wird den Rest ihres Lebens bestimmen. Wir folgen drei unterschiedlichen Versionen ihrer Zukunft, zusammen und getrennt. Sehen Eva dabei zu, wie sie eine berühmte Schriftstellerin wird. Und Jim, wie er für die Kunst seinen Beruf als Anwalt hinter sich lässt. Wir reisen mit ihnen nach London, New York und Rom. In all den Jahren nimmt ihre Liebe immer wieder ungeahnte Wege, von den ersten drei Treffen bis hin zum Finale: ein Paar, drei Liebesgeschichten.

Meine Meinung:
Zuerst muss ich der Gestaltung des Covers und des Buches ein sehr großes Lob aussprechen! Ich habe selten ein so liebevoll gestaltetes Buch in den Händen gehalten. Sogar jede Seite hat im unteren bereich einen floralen Druck in drei verschiedenen Farben, was unheimlich schön aussieht. Der Inhalt des Buches sprach mich sofort an, denn wer denkt nicht irgendwann mal “Was wäre wenn …”. Ich war also sehr gespannt auf die Geschichte. Leider fiel es mir sehr schwer, den jeweiligen Versionen gedanklich zu folgen. Es finden sich zwar auf jeder Seite Hinweise in Form von Überschriften und farblichen Gestaltungen, die die Versionen optisch unterschied, doch mir fiel die inhaltliche Zuordnung schwer. Ich musste leider zu oft überlegen, so dass ich mich nicht komplett in die Geschichte fallen lassen konnte. Ich habe mich deshalb ziemlich durch das Buch gekämpft. Die verschiedenen Charaktere sind mir auch nicht wirklich ans Herz gewachsen, sondern recht blass geblieben. Dennoch muss ich sagen, dass das Buch auch viele sehr schöne Botschaften mit sich bringt, z.B. dass die Liebe manchmal einfach ihre Zeit braucht. Meine persönliche Meinung zu diesem Buch sollte bitte niemanden davon abhalten, die Geschichte selbst zu lesen, denn die Meinungen gehen hier sehr auseinander. Ich vergebe zwei Sterne.

Veröffentlicht am 28.07.2021

Ein echter Flop

Die Spur des Bären
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Der Moskauer Ermittler Arkadi Renko macht sich auf die Suche nach seiner ehemaligen Geliebten Tatjana, denn sie ist nicht planmäßig aus Sibirien zurückgekehrt. Arkadi befürchtet, dass sie in Gefahr ist, ...

Der Moskauer Ermittler Arkadi Renko macht sich auf die Suche nach seiner ehemaligen Geliebten Tatjana, denn sie ist nicht planmäßig aus Sibirien zurückgekehrt. Arkadi befürchtet, dass sie in Gefahr ist, denn als Enthüllungsjournalistin wollte sie einen durchaus skrupellosen Mann porträtieren.

Die Beschreibung dieses Thrillers und das toll gestaltete Cover haben mich total angesprochen. Und da ich noch kein Buch dieses Autors kannte, war ich umso mehr gespannt.
Leider hat mich das Buch von Anfang an einfach nur enttäuscht. Ich habe wirklich schon lange kein so schlechtes Buch mehr gelesen.
Der Schreibstil war nicht packend, sondern eher einschläfernd. Es fiel mir unglaublich schwer, weiterzulesen und bis zum Ende durchzuhalten. Am liebsten hätte ich das Buch schon spätestens nach dem ersten Viertel beiseite gelegt.
Die Charaktere blieben oberflächlich und blass, sie besaßen keinerlei Tiefe und mich konnte keiner von ihnen fesseln. Dies sollte aber zumindest bei dem Hauptcharakter, egal ob sympathisch oder nicht, sein. Hier leider Fehlanzeige.
Die Story selbst konnte mich leider gar nicht packen. Alles wurde tendenziell langweilig und ohne Pfiff erzählt. Dazu gab es noch ganz viel Verwirrung und aufgebauschtes Nebensächliches. Spannung habe ich hier vergeblich gesucht. Da frage ich mich natürlich, wieso dieses Buch als Thriller deklariert wurde. Bei mir kam wirklich Null Spannung auf. 

Dieses Buch war ein absoluter Flop und ich vergebe 1 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Bevor wir verschwinden

Bevor wir verschwinden
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Benjamin absolviert ein Berufspraktikum auf der Krebsstation eines Krankenhauses. Dort trifft er auf seine Jugendliebe Ambros, der dort Patient ist und dessen Körper ist voller Metastasen ist. Die beiden ...

Benjamin absolviert ein Berufspraktikum auf der Krebsstation eines Krankenhauses. Dort trifft er auf seine Jugendliebe Ambros, der dort Patient ist und dessen Körper ist voller Metastasen ist. Die beiden nähern sich langsam wieder an und wissen gleichzeitig, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt.

Dieses Buch war einfach nicht meins und hat es leider nicht geschafft, mich zu berühren.
Bereits der Einstieg in die Geschichte gelang mir nur schwer, so dass ich das Buch erstmal wieder beiseite gelegt hatte, um später erneut zu starten. Doch leider hat es mir der Schreibstil auch beim zweiten Start total erschwert, in die Geschichte einzutauchen und sie zu fühlen. Das Hauptproblem war die schlechte Darstellung der Dialoge, denn die wörtliche Rede war nicht mit Anführungsstrichen gekennzeichnet. Dadurch las sich das Buch für mich sehr anstrengend und hakelig und ich musste immerzu stoppen und Sätze nochmals lesen. Es kam einfach kein Lesefluss auf.
Auch empfand ich die Geschichte zu emotionslos erzählt, mehr wie ein trockener und sachlicher Bericht, als eine Begegnung zweier Menschen, die sich geliebt haben. Mir fehlte die Lebendigkeit darin. Als Leser erfährt man allerdings auch nicht, ob Benjamin und Ambros überhaupt mal ein richtiges Paar waren und wie tief die Gefühle füreinander waren. Das fand ich sehr schade, denn das wäre für mich wichtig gewesen, um die Verbindung und Trauer überhaupt spüren zu können.
Neben den Passagen um Benjamin und Ambros, aktuell sowie rückblickend, gab es auch noch Einblicke in den Krankenhausalltag wie z.B. andere Patienten und Oberärzte, aber auch Versuche an Schweinen. Die Passagen mit den Schweinen fand ich grausam und abstoßend.

Mir hat dieses Buch überhaupt nicht gefallen und ich vergebe daher leider nur 1 von 5 Sternen.