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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2023

Packende Tragödie

Der Sturm
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Kiernan muss mit seiner Freundin und der gemeinsamen Tochter Audrey einen schwierigen Besuch bewältigen: bei seinen Eltern in seinem Heimatort, um der Mutter mit dem dementen Vater zu helfen. Jahrelang ...

Kiernan muss mit seiner Freundin und der gemeinsamen Tochter Audrey einen schwierigen Besuch bewältigen: bei seinen Eltern in seinem Heimatort, um der Mutter mit dem dementen Vater zu helfen. Jahrelang ist er schon nicht mehr zu Hause gewesen, um nicht ständig mit dem Tod seines Bruders konfrontiert zu werden, an dem er sich die Schuld gibt. Und als wäre das nicht Belastung genug, wird kurz nach Ankunft der jungen Familie eine Frau tot aufgefunden - ermordet.

Das Cover passt perfekt zur Geschichte, die sturmgepeitschten Wellen lassen nichts Gutes erahnen und machen neugierig auf das Buch.

Der Schreibstil fesselt von der ersten Sekunde an. Es gibt verschiedene Zeitebenen, zwischen denen die Autorin meistens mit Hilfe von Erinnerungen hin und her wechselt. Auch werden dem Leser oft einige Informationen vorenthalten, die dann durch darauffolgende Zeitsprünge nachgeliefert werden, diese Abwechslung hat mir gut gefallen. Die Charaktere sind greifbar und vor allem Kiernan und die Schuld, die er schon so lange mit sich rumschleppt, sind toll beschrieben. Die Spannung baut sich gemächlich auf und der Thriller endet in einer unerwarteten Wendung. Ein bisschen mehr Tempo hätte ich mir zwar noch gewünscht, doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Es bleiben keine Fragen offen und die Tragödie, die langsam ihren Lauf nimmt, wird eindrücklich erzählt. Ich wurde ein wenig auf eine falsche Fährte geführt, daher hat mich die Identität des Schuldigen überrascht, was ich immer sehr bemerkenswert finde.

Ich kann Der Sturm nur empfehlen, ich kenne bereits andere Werke der Autorin, die mir ebenfalls gut gefallen haben, und dieses wird nicht mein letztes gewesen sein. 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.08.2022

Aufregender Trilogie-Startschuss

City on Fire (ungekürzt)
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Wir schreiben das Jahr 1986. Danny Ryan und Pat Murphy geben mit ihrer Gang in Providence, Rhode Island den Ton an. Wenn da nicht die Morettis wären, eine italienische Mafia-Familie. Zunächst leben die ...

Wir schreiben das Jahr 1986. Danny Ryan und Pat Murphy geben mit ihrer Gang in Providence, Rhode Island den Ton an. Wenn da nicht die Morettis wären, eine italienische Mafia-Familie. Zunächst leben die Kontrahenten einträchtig nebeneinander, doch Pats unzuverlässiger Bruder Liam macht einen großen Fehler: er schnappt einem Moretti die Frau weg, alles ändert sich und es herrscht Krieg.

Das Cover ist schlicht gehalten und ganz in Ordnung, aber auf das Buch wurde ich nur durch den Klappentext aufmerksam.

Der Schreibstil fesselt von Beginn an und der mentale Wechsel in die Zeit um 1986 fällt überhaupt nicht schwer. Dietmar Wunder macht wie immer einen hervorragenden Job und wir sind mitten im Geschehen. Zunächst lernen wir die Familienmitglieder und ihre Eigenarten kennen, bis sich alles langsam, aber sicher zuspitzt und in einem großen Knall endet. Die Geschichte ist detailreich beschrieben und es kommt keine Langeweile auf. Der Bandenkrieg ist actionreich und es ist erschreckend, wie schnell Menschen eskalieren können - sei es aus den banalsten Gründen.

Das Buch wäre auch als Einzelband ein voller Erfolg, ich bin gespannt, was in den nächsten Teilen noch geschehen wird und freue mich darauf. 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 14.07.2022

Außergewöhnlicher neuer Fall

Die Silberkammer in der Chancery Lane
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Zauberlehrling und Polizist Peter Grant bekommt es in diesem Buch mit äußerst ungewöhnlichen Erscheinungen zu tun. Nicht nur, dass in den vollkommen überwachten Silberkammern in der Chancery Lane ein Ermordeter ...

Zauberlehrling und Polizist Peter Grant bekommt es in diesem Buch mit äußerst ungewöhnlichen Erscheinungen zu tun. Nicht nur, dass in den vollkommen überwachten Silberkammern in der Chancery Lane ein Ermordeter aufgefunden wird und es keine Spur vom Täter gibt, auch munkelt man von Aliensichtungen. Und wäre das nicht stressig genug, erwartet seine Lebensgefährtin Beverly, dass er diesen vertrackten Fall bis zur Geburt des gemeinsamen Nachwuchses gefälligst abgeschlossen hat und ganz bei der Sache sein kann.

Das Cover gefällt mir gut, es passt gut zu den Vorgängern und hat somit einen hohen Wiedererkennungswert. Auch die Lampe und der Totenkopfengel spielen eine tragende Rolle in der Geschichte.

Der Schreibstil ist locker, humorvoll und flüssig und man kann den Geschehnissen gut folgen. Dietmar Wunder hat mal wieder einen tollen Job gemacht und man lauscht gerne seiner Stimme - da könnte man glatt meinen, James Bond alias Daniel Craig oder Adam Sandler würde das Buch vorlesen. Die Charaktere haben sich gut weiterentwickelt und Peter ist in diesem Band nicht nur Lehrling, sondern darf auch selbst in die Rolle des Ausbilders treten. Dies unterstreicht sein Erwachsenwerden noch zusätzlich. Lesley hat ebenfalls wieder ihren Auftritt, wobei ich sagen muss, als ich den Band gehört habe, wo sie Peter hintergeht und zu den Bösen wechselt, war ich sehr erstaunt, im positiven Sinne, da es einfach eine unerwartete Überraschung war. Der Gegner ist etwas, was Peter noch nicht begegnet ist und die Auflösung ist gelungen. Leider kam Nightingale ein bisschen zu kurz, da hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht.

Ich kann das Buch und die Reihe Rivers of London nur empfehlen, da sie eine tolle Mischung aus Krimi, Magie und Humor ist. 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 09.07.2022

Actionreicher Thriller mit magischen Elementen

Sense of Danger
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Charlotte Locke ist Analystin für die Section 47, eine Geheimorganisation der Regierung, die gegen übernatürliche Kriminelle und Terroristen vorgeht. Jeder Mitarbeiter hat ebenfalls besondere Fähigkeiten. ...

Charlotte Locke ist Analystin für die Section 47, eine Geheimorganisation der Regierung, die gegen übernatürliche Kriminelle und Terroristen vorgeht. Jeder Mitarbeiter hat ebenfalls besondere Fähigkeiten. Charlotte ist mit einer speziellen Form der Synästhesie ausgestattet, die es ihr nicht nur ermöglicht, gesprochene als auch geschriebene Lügen aufzudecken, sondern sie gleichzeitig auch vor drohenden Gefahren warnt. Eigentlich ist ihr Job völlig unspektakulär, ja sogar langweilig - bis jemand einen ihrer Berichte als bedrohlich empfindet und versucht, sie sich vom Hals zu schaffen. Plötzlich findet sie sich in lebensgefährlichen Situationen wieder und muss sich auf den undurchsichtigen Agent Desmond verlassen, um heil aus der ganzen Sache zu kommen.

Die Mischung der blutroten Farbe mit dem Schwarz passt perfekt zum Buch und das Cover strahlt dadurch Gefahr und etwas Düsteres aus. Auch der Titel "Sense of Danger" ist treffend gewählt, da er Charlottes Fähigkeit beschreibt.

Der Schreibstil ist locker und einfach gehalten, sodass man nur so durch das Buch rauscht. Die verschiedenen Perspektiven - Charlotte und Desmond - ermöglichen einen umfassenden Einblick in die Geschichte. Man wird langsam in die paranormale Welt eingeführt und die verschiedenen magischen Fähigkeiten sind interessant. Da hätte ich gerne die der Linguisten, die alle Sprachen der Welt beherrschen. Charlottes Gabe hat es aber auch in sich und ist ihr in vielen brenzligen Situationen hilfreich. Das Buch hat mich positiv überrascht, bei dem Klappentext hatte ich nämlich schon die Befürchtung, dass die Liebesgeschichte zu viel Raum einnehmen könnte. Dem war glücklicherweise jedoch überhaupt nicht so, stattdessen gibt es viele mit Action gefüllte Szenen und wie Charlotte ihre Gegner aufs Korn nimmt und überführt, ist taktisch gut geplant und super beschrieben. Die Charaktere sind überzeugend dargestellt, auch wenn ziemlich schnell klar wird, wer der Verräter ist. Ein paar kleine Tippfehler haben sich auch noch eingeschlichen, diese haben jedoch keine große Auswirkung auf den Lesefluss.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, auch ohne Magie wäre es ein toller Actionthriller gewesen - die Magie ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem i! Ich hoffe auf weitere Fälle für Section 47 und gebe 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2022

Spannender Reihenabschluss

Null gleich eins
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Eigentlich wollten es Molly Blom und Sam Berger nach den letzten Ereignissen ruhig angehen lassen und nur noch ungefährliche Aufträge annehmen. Doch als Desiré Rosenkvistdie Hilfe der beiden braucht, können ...

Eigentlich wollten es Molly Blom und Sam Berger nach den letzten Ereignissen ruhig angehen lassen und nur noch ungefährliche Aufträge annehmen. Doch als Desiré Rosenkvistdie Hilfe der beiden braucht, können sie nicht nein sagen - Desiré hat schließlich ihre Tochter gerettet. Am fünften jedes Monats wird eine Leiche aufgefunden, die zwar immer mit einem anderen Modus Operandi umgebracht, jedoch an ähnlich aussehenden Schauplätzen abgelegt wurden. Das Dreier-Team muss verdeckt ermitteln und bringt grausame Taten ans Licht.

Das Cover ist ganz okay, das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Namen des Autors, der vielen Lesern bekannt sein und deren Aufmerksamkeit wecken dürfte. Die Person in dem Schlauchboot kommt auch in der Geschichte vor, was mir gut gefällt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und ich habe das Buch fast an einem Stück durchgelesen. Das erste Kapitel weckt sofort die Neugier, man weiß nicht, wer der Junge ist und was mit ihm gerade geschieht beziehungsweise geschehen wird und möchte unbedingt mehr erfahren. Die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven geschrieben, was dem Leser mehr Einblicke verschafft. Außerdem ist sie auch in fünf Teile aufgeteilt, wobei jeweils am Anfang eines neuen Teils ein Part aus der Sicht des zuvor erwähnten Jungen erzählt wird. Es ist spannend, wie die drei trotz aller Widrigkeiten langsam, aber sicher dem unglaublichen Geheimnis um die Todesfälle auf die Schliche kommen.

Das Buchhat mich gut unterhalten und ist ein würdiger Abschluss der Reihe – man soll bekanntlich aufhören, wenn’s am schönsten ist. 4,5 Sterne