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Veröffentlicht am 19.07.2022

Unheimlicher Thriller

Das Haus der stummen Toten
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Eleanor hat kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter Vivianne, weshalb sie diese nur einmal in der Woche trifft. Vor dem nächsten anstehenden Besuch ruft Vivianne entgegen der Abmachung mehrmals ...

Eleanor hat kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter Vivianne, weshalb sie diese nur einmal in der Woche trifft. Vor dem nächsten anstehenden Besuch ruft Vivianne entgegen der Abmachung mehrmals an, was Eleanor jedoch ignoriert. Als sie zum vereinbarten wöchentlichen Treffen dann bei Vivianne eintrifft, findet sie diese ermordet auf dem Boden liegend und der Täter kann unerkannt entkommen. Ein paar Monate später fährt Eleanor mit ihrem Freund zu einem Hof, den sie von ihrer Großmutter geerbt hat, von dessen Existenz sie bisher nichts wusste. Als dort rätselhafte Dinge geschehen, merken sie, dass sie nicht alleine sind. Werden sie heimgesucht? Oder gibt es doch eine plausible Erklärung?

Das Cover ist ansprechend gestaltet, das Schneegestöber lässt die Abbildung zerkratzt aussehen, was gut zur etwas übernatürlichen Atmosphäre passt.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselt einen von der ersten Seite an. Der Beginn deutet die Geschehnisse zunächst erst nur an, was noch neugieriger macht und weswegen man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Die Beschreibung des Fundes der Toten ist eindrücklich und Eleanors Gesichtsblindheit macht die ganze Sache noch spannender, da sie keine Chance hat, den Mörder zu identifizieren. Die Passagen aus Annuschkas Sicht, die in der Vergangenheit spielen, geben der Geschichte eine tiefere Dimension und sind interessant zu lesen. Außerdem sind die Charaktere authentisch geschildert, mit sympathischen als auch nervigen Eigenschaften - wie im echten Leben. Die gruselig angehauchte Stimmung ist gut umgesetzt, sodass man sich fragt, ob nicht doch Übernatürliches im Spiel ist. Leider dümpelt die Geschichte ein wenig vor sich hin, ohne dass viel passiert, was auch die tolle, unerwartete Wendung in der Auflösung nicht vollends auffangen kann.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen und ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher der Autorin lesen. 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 14.07.2022

Außergewöhnlicher neuer Fall

Die Silberkammer in der Chancery Lane
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Zauberlehrling und Polizist Peter Grant bekommt es in diesem Buch mit äußerst ungewöhnlichen Erscheinungen zu tun. Nicht nur, dass in den vollkommen überwachten Silberkammern in der Chancery Lane ein Ermordeter ...

Zauberlehrling und Polizist Peter Grant bekommt es in diesem Buch mit äußerst ungewöhnlichen Erscheinungen zu tun. Nicht nur, dass in den vollkommen überwachten Silberkammern in der Chancery Lane ein Ermordeter aufgefunden wird und es keine Spur vom Täter gibt, auch munkelt man von Aliensichtungen. Und wäre das nicht stressig genug, erwartet seine Lebensgefährtin Beverly, dass er diesen vertrackten Fall bis zur Geburt des gemeinsamen Nachwuchses gefälligst abgeschlossen hat und ganz bei der Sache sein kann.

Das Cover gefällt mir gut, es passt gut zu den Vorgängern und hat somit einen hohen Wiedererkennungswert. Auch die Lampe und der Totenkopfengel spielen eine tragende Rolle in der Geschichte.

Der Schreibstil ist locker, humorvoll und flüssig und man kann den Geschehnissen gut folgen. Dietmar Wunder hat mal wieder einen tollen Job gemacht und man lauscht gerne seiner Stimme - da könnte man glatt meinen, James Bond alias Daniel Craig oder Adam Sandler würde das Buch vorlesen. Die Charaktere haben sich gut weiterentwickelt und Peter ist in diesem Band nicht nur Lehrling, sondern darf auch selbst in die Rolle des Ausbilders treten. Dies unterstreicht sein Erwachsenwerden noch zusätzlich. Lesley hat ebenfalls wieder ihren Auftritt, wobei ich sagen muss, als ich den Band gehört habe, wo sie Peter hintergeht und zu den Bösen wechselt, war ich sehr erstaunt, im positiven Sinne, da es einfach eine unerwartete Überraschung war. Der Gegner ist etwas, was Peter noch nicht begegnet ist und die Auflösung ist gelungen. Leider kam Nightingale ein bisschen zu kurz, da hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht.

Ich kann das Buch und die Reihe Rivers of London nur empfehlen, da sie eine tolle Mischung aus Krimi, Magie und Humor ist. 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 09.07.2022

Actionreicher Thriller mit magischen Elementen

Sense of Danger
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Charlotte Locke ist Analystin für die Section 47, eine Geheimorganisation der Regierung, die gegen übernatürliche Kriminelle und Terroristen vorgeht. Jeder Mitarbeiter hat ebenfalls besondere Fähigkeiten. ...

Charlotte Locke ist Analystin für die Section 47, eine Geheimorganisation der Regierung, die gegen übernatürliche Kriminelle und Terroristen vorgeht. Jeder Mitarbeiter hat ebenfalls besondere Fähigkeiten. Charlotte ist mit einer speziellen Form der Synästhesie ausgestattet, die es ihr nicht nur ermöglicht, gesprochene als auch geschriebene Lügen aufzudecken, sondern sie gleichzeitig auch vor drohenden Gefahren warnt. Eigentlich ist ihr Job völlig unspektakulär, ja sogar langweilig - bis jemand einen ihrer Berichte als bedrohlich empfindet und versucht, sie sich vom Hals zu schaffen. Plötzlich findet sie sich in lebensgefährlichen Situationen wieder und muss sich auf den undurchsichtigen Agent Desmond verlassen, um heil aus der ganzen Sache zu kommen.

Die Mischung der blutroten Farbe mit dem Schwarz passt perfekt zum Buch und das Cover strahlt dadurch Gefahr und etwas Düsteres aus. Auch der Titel "Sense of Danger" ist treffend gewählt, da er Charlottes Fähigkeit beschreibt.

Der Schreibstil ist locker und einfach gehalten, sodass man nur so durch das Buch rauscht. Die verschiedenen Perspektiven - Charlotte und Desmond - ermöglichen einen umfassenden Einblick in die Geschichte. Man wird langsam in die paranormale Welt eingeführt und die verschiedenen magischen Fähigkeiten sind interessant. Da hätte ich gerne die der Linguisten, die alle Sprachen der Welt beherrschen. Charlottes Gabe hat es aber auch in sich und ist ihr in vielen brenzligen Situationen hilfreich. Das Buch hat mich positiv überrascht, bei dem Klappentext hatte ich nämlich schon die Befürchtung, dass die Liebesgeschichte zu viel Raum einnehmen könnte. Dem war glücklicherweise jedoch überhaupt nicht so, stattdessen gibt es viele mit Action gefüllte Szenen und wie Charlotte ihre Gegner aufs Korn nimmt und überführt, ist taktisch gut geplant und super beschrieben. Die Charaktere sind überzeugend dargestellt, auch wenn ziemlich schnell klar wird, wer der Verräter ist. Ein paar kleine Tippfehler haben sich auch noch eingeschlichen, diese haben jedoch keine große Auswirkung auf den Lesefluss.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, auch ohne Magie wäre es ein toller Actionthriller gewesen - die Magie ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem i! Ich hoffe auf weitere Fälle für Section 47 und gebe 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2022

Spannender Bretagne-Krimi

Bretonische Nächte
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Im bereits 11. Fall für Kommissar Dupin und sein Team wird es persönlich! Zuerst stirbt die eigentlich gesunde fast 90-jährige Tante Kadegs, wobei niemand der Familie oder Freunde wirklich darüber erstaunt ...

Im bereits 11. Fall für Kommissar Dupin und sein Team wird es persönlich! Zuerst stirbt die eigentlich gesunde fast 90-jährige Tante Kadegs, wobei niemand der Familie oder Freunde wirklich darüber erstaunt ist. Denn die Tante war davon überzeugt, dass sie demnächst sterben müsste, da sie gehäufte Vorboten des Todes gesehen hatte, an denen kein inbrünstiger Bretone zweifelt. Als jedoch kurz darauf Kadeg selbst auf dem Grundstück der Tante niedergeschlagen wird, schrillen bei Dupin die Alarmglocken und ermittelt in alle erdenklichen Richtungen.

Das Cover passt wunderbar zum Buch und zur restlichen Reihe, das Blau lädt ein, tief in die Geschichte am Fluss Aber Wrac’h einzutauchen.

Christian Berkel und die detaillierten Beschreibungen hauchen den Geschehnissen Leben ein und man kann sich die bretonische Kulisse sehr gut im Kopf vorstellen.
Die Reihe lässt sich zwar problemlos unabhängig voneinander lesen, ich habe jedoch jeden Teil gelesen und mag sie gerne.
Es gibt wieder so einige Verdächtige und bis fast zum Schluss ist die Identität des Schuldigen offen. Die Aufdeckung ist lückenlos gelungen und auch privat gibt es ein Happy End.

Der Krimi kommt ohne große blutige Szenen aus, punktet aber mit seinen sympathischen Figuren und dem enormen Wissen über die Bretagne. 4 Sterne

Veröffentlicht am 08.07.2022

Reise in eine neue Welt mit Luft nach oben

Yo
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Yo, eigentlich Yosephiné, ist die Einzelgängerin in Person, ihr einziger Freund ist ihr Hund Ollie. An ihrem 23. Geburtstag landet sie plötzlich in einer anderen Welt, die jedoch vom Bösen bedroht wird ...

Yo, eigentlich Yosephiné, ist die Einzelgängerin in Person, ihr einziger Freund ist ihr Hund Ollie. An ihrem 23. Geburtstag landet sie plötzlich in einer anderen Welt, die jedoch vom Bösen bedroht wird und langsam zugrunde geht - Yo scheint die einzige Rettung zu sein.

Das Cover ist ein Blickfänger und sieht schön aus, passt jedoch gar nicht zur Geschichte - man erwartet eher eine Unterwasserwelt, hier kommt zwar eine solche vor, ist aber nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, manchmal sind die Sätze und Dialoge ein wenig holprig, dennoch lässt sich das Buch gut lesen. Ein paar Tipp- und Zeichensetzungsfehler haben sich auch eingeschlichen, da sollte man noch einmal drüber schauen. Was mich mehr gestört hat, war, dass manche Gedanken Yos kursiv dargestellt sind und andere wiederum in Anführungszeichen, dieses Uneinheitliche war ein wenig verwirrend. Der bildhafte Sprachstil hilft dabei, sich die fremde Welt Pardalis gut vorstellen zu können. Außerdem gibt es auch einige brutale und blutige Szenen, von denen ich immer ein großer Fan bin. Die verschiedenen Völker und faszinierenden, manchmal niedlichen als auch grausigen Tierarten finde ich sehr gelungen. Vor allem die liebe Stuna hat es mir angetan, diesen süßen Flauscheball würde ich auch gerne streicheln. :D Mit Yo wurde ich nicht so richtig warm, vor allem ihre manchmal grenzenlose Naivität hat an den Nerven gezerrt. Die Aufgaben, die sie für Pardalis' Rettung meistern muss, sind zwar spannend, dennoch manchmal etwas zu langwierig, um dann bei der nächsten Aufgabe plötzlich viel zu schnell erledigt zu sein. Dadurch war das Ende irgendwie zu abrupt da, was schade war. Dessen Wendungen haben mir im Gegensatz dazu besser gefallen und

* ACHTUNG, SPOILER

dass es kein wirkliches Happy End gibt, ist auch mal schön abwechslungsreich.

SPOILER ENDE *

Ich empfehle die Reise in die spannende Welt Pardalis denjenigen, die sich an neuen fantastischen Welten erfreuen und sich nicht allzu sehr an der gewöhnungsbedürftigen Hauptprotagonistin stören. 3 Sterne

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