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Veröffentlicht am 16.01.2023

Zu wenig Spannung

Das Reich der Klingen - Realm Breaker 2
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Victoria Aveyard hat mich mit ihrer Red-Queen-Reihe schon vor Jahren begeistert und ihre neue Fantasy-Reihe ist ein echter Epos geworden. Die Reale-Breaker-Reihe hat ein unfassbares Potential – was jedoch ...

Victoria Aveyard hat mich mit ihrer Red-Queen-Reihe schon vor Jahren begeistert und ihre neue Fantasy-Reihe ist ein echter Epos geworden. Die Reale-Breaker-Reihe hat ein unfassbares Potential – was jedoch leider etwas verschenkt wurde. Bereits Band 1 konnte mit faszinieren, aber nicht fesseln und landete deshalb auf meiner Liste der großen Enttäuschungen in 2022. Band 2 macht es nicht unbedingt besser: Es gibt viele Längen, anstrengende Passagen und viel gewollte Spannung, die aber bei mir nicht wirklich ankam. Alles in allem war auch Reals Brecher 2 wieder eine Enttäuschung. Allein das Ende bringt mich noch dazu, dran bleiben zu wollen. Aber ob sich das wirklich lohnen wird?

Was ist an der Reihe grundsätzlich sehr schätze, ist die detaillierte Ausarbeitung der Charaktere und ihre Entwicklung: Hier hat Aveyard sehr deutlich viele Gedanken und viel Zeit hinein investiert und das hat sich teilweise auch gelohnt. Wenn man konzentriert ist und bei der Sache bleibt, kann man sehr gut in die verschiedenen Personen und ihre Gedanken eintauchen und fiebert auch mit ihnen mit. Leider hat es mir die Vielzahl an Ereignissen, Beschreibungen und auch anderen Figuren sehr erschwert, da bei der Sache zu bleiben. Ein 600 Seiten dickes Buch braucht eine Gewisse Grundspannung, damit man eben am Ball bleibt und das hat diese Reihe leider bisher so gar nicht. Immer wieder bin ich beim Lesen gedanklich abgeschweift und musste so manche Passage mehrmals lesen. Der Schreibstil ist so detailreich, dass einem vieles nicht sinnvoll vorkommt und manche simplen Handlungsstränge werden so unnötig in die Länge gezogen. Nach den ersten 300 Seiten möchte man wirklich nicht mehr weiterlesen. Ich bin dran geblieben, weil ich ungerne Bücher abbreche, aber ich denke, nicht alle werden diese Ausdauer besitzen. Wirklich gut gefielen mir nur die letzten 200 Seiten, denn hier war alles so, wie es im gesamten Buch hätte sein müssen: Es gab Spannung, weniger unnötige Details, tolle Charakterentwicklungen und einen Menge Emotionen. Ob ich auch Band 3 lesen werde? Ich bin mir noch nicht sicher…

3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Winterliche Atmosphäre

Like Ice We Break
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Die beiden bisherigen Teile der Winter-Dreams-Reihe die in Aspen spielt, habe ich allesamt verschlungen, aber auch mit kritischen Blick betrachtet. Die Reihe erhält gerade wieder einen neuen Hype, denn ...

Die beiden bisherigen Teile der Winter-Dreams-Reihe die in Aspen spielt, habe ich allesamt verschlungen, aber auch mit kritischen Blick betrachtet. Die Reihe erhält gerade wieder einen neuen Hype, denn sie verbreitet eine wunderbare Winterstimmung, auch aufgrund des Covers. Das Setting im Skiort Aspen hat mir auch im dritten Teil wieder sehr gut gefallen, und so langsam wächst mir die Aspen-Truppe echt ans Herz und ein neues Buch aufzuschlagen fühlt sich wie nach Hause kommen an - und das, obwohl ich nicht alles gut an den Büchern finde. Die ersten fünfzig Seiten waren etwas holprig und ich habe einen Moment gebraucht, bis ich mich in der Geschichte zurecht gefunden habe. Das Buch beginnt quasi mit Info-Bombing, denn es passiert unglaublich viel und der Schreibstil war hier auch etwas wirr. Das wird aber Seite um Seite immer besser und schließlich war ich in der Geschichte angekommen und bin regelrecht in die Handlung eingetaucht. Das Ayla Dade es immer schafft, die Leser*innen so in die Geschichte hineinzuziehen ist wirklich beachtlich. Da übersehe ich auch gerne mal die Tatsache, dass manche Szenen mehr verdächtig bekannt vorkommen (z.B. aus Gilmore Girls) und es das ein oder andere Plot-Hole gibt.

Protagonistin Gwen machte es mir außerdem zu Beginn nicht leicht, sie zu mögen. Sie war sprunghaft, unberechenbar und hat eine ordentliche Portion Doppelmoral an den Tag gelegt, ABER es wurde einige Mal angedeutet, dass sie ihre Gründe dafür hat und zum Schluss wird das Ganze auch aufgelöst, sodass man dann ihr Handeln gut verstehen kann. Bis dahin war Gwen aber wirklich nur schwer zu ertragen und die Auflösung am Ende kam mir dann doch etwas zu kurz. Dafür gab ordentlich Action.

Was mir bei allen Teilen der Reihe aber auch immer negativ auffällt ist, dass man die Voreingenommenheit der Autorin in Bezug auf Bestimmte Themen oft unterschwellig mitbekommt. In diesem Fall war es z.B. ihre Einstellung zum Thema Golfen als "Nicht-Sport". Das ist tatsächlich sehr anstrengend, denn solche Vorurteile begegnen mir in Dades Büchern öfter und jedes mal ist es mehr als deutlich, dass die Autorin sich hier nicht informiert hat. Den Protagonisten lies es in diesem Fall auch sehr unsympathisch wirken, als Leistungssportler andere Sportarten herunterzumachen,. Muss nicht wirklich sein und hat auch zur Handlung absolut nichts beigetragen.

Mein Fazit: Da sich die Bücher so gut in einem Rutsch lesen lassen, werde ich auch Band 4 mit Freude lesen. Ein großer Pluspunkt ist für mich auch die winterliche Stimmung in jedem der Bände, was einfach wunderbar in die aktuelle Jahreszeit passt. Inhaltlich drücke ich hier jedes Mal wieder ein Auge zu, würde mir aber Wünschen, dass die Autorin etwas reflektierter schreibt und weniger aus bekannten Serien übernimmt.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Solide, aber noch mit Luft nach oben

Das Hospital von Edinburgh
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Wirklich warm werde ich auch in diesem Band nicht mit dem Schreibstil von T.L. Huchu - aber man gewöhnt sich an alles. Denn auch wenn die Erzählweise nicht ganz mein Geschmack ist, gefallen mir dafür der ...

Wirklich warm werde ich auch in diesem Band nicht mit dem Schreibstil von T.L. Huchu - aber man gewöhnt sich an alles. Denn auch wenn die Erzählweise nicht ganz mein Geschmack ist, gefallen mir dafür der Plot und inzwischen auch die Charaktere so gut, dass ich über die holprige Sprache hinwegsehen kann. Was mit konkret nicht daran gefällt - es ist schwer zu benennen. Protagonistin Ropa hat einen sehr direkten und unverblümten Sprachstil, flucht oft und bedient sich einer nicht so feinen Sprache. Und obwohl ich diese Art von Erzählweise eigentlich auch gerne lese (z.B. bei Jay Kristoff oder Stephen King) ist hier die Umsetzung meiner Meinung nach nicht so gut gelungen, weil es phasenweise echt plump klingt. Davon abgesehen jedoch mag ich die Edinburgh Nights Saga inzwischen sehr gerne - denn egal wie Ropa sich ausdrückt, sie ist einfach eine authentische und nahbare Person, die sich mit ihren Taten nach und nach in mein Herz gestohlen hat. Das gleiche gilt für ihre neuen Freunde, die sie durch ihr Praktikum jetzt öfter um sich hat. Es entsteht in diesem Buch mehr und mehr eine echte Freundschaftsclique, die einzigartig und unglaublich lustig ist. Es kommt außerdem zu vielen magischen und spannenden Situationen, die das enorme Potenzial dieser Reihe aufzeigen - besonders die Gartenszene hat mich echt aus den Socke gehauen, weil ich die Idee dahinter einfach liebe - leider war sie mir etwas zu kurz und ich konnte sie kaum genießen. Noch immer bleiben einige Fragen offen zum Worldbuilding und langsam glaube ich, dass T.L. Huch absichtlich so lückenhaft die Welt beschrieben hat. Man kann nie gänzlich hinter den Vorhang dieser Welt schauen, bekommt nur Brotkrumen zugeworfen mit Informationen und das macht es unglaublich spannend. Ich möchte mehr über diese Welt erfahren! Vermutlich werden wir in band 3 wieder etwas mehr erfahren und vielleicht ergibt das bisher lückenhafte Bild dann endlich ein ganzes - ich bin gespannt. Alles in allem hat mir dieser Band ähnlich gut gefallen wie der erste, besonders toll war es, dass wir diesmal mehr über die Bibliothek und Magie erfahren haben. Die Titel des Reihe haben aber wirklich nur sehr wenig mit dem Inhalt zu tun, denn auch diesmal war das Hospital nicht das Zentrum der Handlung, sondern nur ein kleiner Aspekt der Geschichte. Ich freue mich auf das große Finale, das hoffentlich bald auch auf Deutsch erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Kreativer und intensiver Horror

Der mexikanische Fluch
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Von Beginn an hat mich "Der mexikanische Fluch" von Silvia Moreno-Garcia (engl: Mexican Gothic) an den Film Crimson Peak erinnert, und das bliebt tatsächlich auch noch bis zum Ende so. Denn obwohl die ...

Von Beginn an hat mich "Der mexikanische Fluch" von Silvia Moreno-Garcia (engl: Mexican Gothic) an den Film Crimson Peak erinnert, und das bliebt tatsächlich auch noch bis zum Ende so. Denn obwohl die Geschichten an sich sehr unterschiedlich sind, gibt es viele Parallelen: Die Protagonistin besucht ihre frisch verheiratete Cousine bei ihrer neuen Familie, die in einem geradezu heruntergekommenen alten Haus mit einer mysteriösen Vergangenheit lebt. Sie träumt und sieht geisterhafte Dinge, warum bleibt vorerst ein Rätsel. Und ähnlich wie bei Crimson Peak hat auch dieses Haus eine Vorgeschichte: In Crimson Peak baute die Familie Öl ab, in Mexican Gothic buk der mexikanische Fluch ist es Silber gewesen. Die Protagonistin macht sich daran, die Geheimnisse der Familie aufzudecken.

Die Autorin hat meiner Meinung nach hier zwei Dinge besonders gut gemacht: Zum einen sind die Horrorelemente hier sehr präsent, aber auch sehr malerisch und mystisch. Silvia Moreno-Garcia fesselt einen nicht mit viel Blut oder Brutalität, sondern mit verdrehten Träumen und gespenstischen Begegnungen, die die eigene Fantasie ankurbeln. Eine ganz andere Art von Horror also, die eine nicht so extrem gruseln lässt, aber wie ich finde trotzdem super gelungen ist. Hier war richtig Kreativität am Werk und irgendwann verschwimmen auch die Grenzen von Traum und Realität. Außerdem gut gelungen ist die Beziehung von der Protagonistin Noemi zum Cousin der angeheirateten Familie: Er ist ein wenig sonderbar, hat eigenartige Leidenschaften und ist nicht so attraktiv wie sein Cousin. Dafür ist es sein Charakter, den Noemi schätzen lernt und es macht Spaß zu sehen, wie sich die Beziehung der beiden (zum Missfallen aller anderen) intensiviert. Diese beiden Punkte haben das Buch für mich in Kombination mit dem wunderbar malerischen Schreibstil, zu einem Volltreffer gemacht. Zwischen all den New Adult und Romantasy Büchern (die ich auch sehr liebe, die aber momentan echt überhand nehmen) war dies eine wundervolle Abwechslung und ich habe ein weiteres Jahreshighlight gefunden. Einen kleinen Minuspunkt gibt es für den Anfang des Buches, die Geschichte braucht etwas, um in den Gang zu kommen, und Noemi war mir zu Beginn auch nicht so sympathisch.

Ein Buch wie dieses habe ich noch nie gelesen und die Kreativität der Autorin und ihr Gespür für eine gute Slow-Burn-Romance haben mich in Atmen gehalten. Ein echter Volltreffer!

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Ein Thriller ohne Thrill

Beschütze sie
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„Beschütze sie“ ist kein klassischer Thriller, dafür aber eine Geschichte, die wie gemacht für die große Leinwand ist. Die Story allein hat unglaubliches Potential: Ein Mann verschwindet spurlos, die einzige ...

„Beschütze sie“ ist kein klassischer Thriller, dafür aber eine Geschichte, die wie gemacht für die große Leinwand ist. Die Story allein hat unglaubliches Potential: Ein Mann verschwindet spurlos, die einzige Botschaft an seine Frau: Beschütze sie. Damit meint er ihre Stieftochter, zu der das Verhältnis nicht wirklich gut ist. Eine echte Herausforderung für die Protagonistin, doch sie nimmt sich dieser extrem gut an und sowohl sie als auch die Tochter wachsen im Laufe des Buches an ihrer Situation. Der Schreibstil von Laura Dave ist an sich nichts außergewöhnliches, dennoch hat sie einen außergewöhnlichen Blick fürs Detail, der bei mir Eindruck hinterlassen hat.

Was mir rückblickend gut gefiel, waren die vielen kleinen Hinweise, die von der Autorin gestreut worden sind. Spoilerfrei kann ich dafür leider kein Beispiel nennen aber soviel sei gesagt: Schon von Anfang an gibt es Hinweise, warum Owen wirklich verschwunden ist. Man muss nur die Puzzleteile zusammensetzen – was im Nachgang dann deutlich leichter ist, als zu Beginn. Ich selber habe nur grob erahnen können, was hinter seinem Verschwinden steckt, aber die finale Lösung dann so nicht erahnt, erst recht nicht das Ende der Geschichte. Deshalb kann man definitiv sagen, dass die Autorin diesen Punkt echt gut gemacht hat. Man muss als Leser*in wirklich mitdenken. Dafür fehlte es mit aber für einen Thriller mächtig an Thrill. Ich habe immer erwartet, dass gleich etwas großes passiert, aber die Story tröpfelt sehr vor sich hin. Das Buch lebt nicht von Action, Brutalität oder generell viel Spannung, es lebt von diesem Rätsel, wo Owen ist. Wer an solchen einfachen Handlungen Freude hat und gerne die Details analysiert, wird Spaß an „Beschütze sie“ haben. Wer einen Thriller erwartet wie von Fitzek, Chris Carter oder J.D. Barker, der wird hier vielleicht etwas gelangweilt sein. Das Buch zeigt aber auch sehr gut, wie vielfältig dieses Genre sein kann und war für mich eine willkommene Abwechslung.

4/5 Sterne

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