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Veröffentlicht am 02.12.2025

Wer mordete in der Silvesternacht?

Verbranntes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 8)
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In der Silvesternacht verschwindet auf Föhr die junge Lena spurlos. Am Morgen danach wird eine völlig verbrannte Frauenleiche am Strand entdeckt. Die Kripo Flensburg übernimmt den Fall. Kurz danach wird ...

In der Silvesternacht verschwindet auf Föhr die junge Lena spurlos. Am Morgen danach wird eine völlig verbrannte Frauenleiche am Strand entdeckt. Die Kripo Flensburg übernimmt den Fall. Kurz danach wird eine weitere Einwohnerin vermisst.

Nachdem sich Rainer von seiner Schussverletzung erholt hat (s. „Windiges Grab“), lässt Nele Bruun ihre Kommissare Birte Lohse und Rainer Speckmann in ihrem 2. Fall ermitteln. Das grausige Verbrechen zieht den Leser schnell in seinen Bann.

Annette und ihre kleine Enkelin Mia brechen am Silvesterabend vergnügt zum Kenkern auf, einem friesischen Brauch, bei dem verkleidete Gruppen von Haus zu Haus ziehen und Lieder oder Gedichte vortragen. Als sie heimkommen, ist Lena, Mias Mutter und Annettes Tochter, verschwunden. Aber ihre Jacke, sowie Handy, Schlüssel und Geldbörse sind noch da, nur die Stiefel fehlen. Einen Tag später wird die nächste Frau, Meike, vermisst. Und wieder fehlen nur ein Paar Wanderschuhe. Dasselbe trifft auf die 29-jährige Sabrina zu. Bald stellt sich heraus, dass alle drei Frauen in derselben Nacht entführt wurden. Offensichtlich wurde der Trubel, den das Kenkern mit sich brachte, als Ablenkung genutzt. Bei einer breit gefächerten Suche wird die nächste Brandleiche gefunden. Die Ermittler stehen massiv unter Druck, denn möglicherweise lebt noch eine der entführten Frauen.

Den Fall durchzieht eine düstere Atmosphäre. Auf Täter und Motiv gibt es keinerlei Hinweise. Zwar wurde abseits der Kenkner eine dunkel gekleidete Gestalt mit Guy-Fawkes-Maske gesehen. Aber war das der Mörder? Die Umständen lassen einen Täter mit Struktur und Ortskenntnis vermuten. Doch weitere Spuren fehlen. Da die Föhringer sich nicht vorstellen können, dass einer von ihnen der Frauenmörder ist, geraten bald die Bewohner des Vierwindenhofs in den Fokus. Diese leben seit einigen Jahren sehr abgeschieden auf der Insel. Doch für einen Durchsuchungsbeschluss reichen die Indizien nicht.

Birte und Rainer, auch im Privatleben ein Paar, sind kompetente Ermittler und ergänzen sich gut. Zwischen ihnen herrscht ein schnodderiger Ton und es ist stets spürbar, wie gut sie sich kennen und verstehen. Unterstützung erhalten sie von Mette, der Polizistin vor Ort, und ihrem Flensburger Team, allen voran IT-Spezialist Tobi.

Nele Bruun schreibt gewohnt flüssig und bildhaft. Ihre Charaktere sind bodenständig und glaubwürdig. Wie immer kommen regionale Besonderheiten, wie hier das Kenkern oder die winterliche Dünenlandschaft, nicht zu kurz. Der Spannungsbogen hält bis zum Schluss.

„Verbranntes Grab“ hat mich gut unterhalten, obwohl mich das Mordmotiv nicht völlig überzeugen konnte. Das Verbrechen wird logisch aufgeklärt, der Fall ist spannend und alle Fragen werden beantwortet. Das Lokalkolorit hat mir sehr gefallen und auch das sympathische Ermittlerpaar konnte mich überzeugen. Der Krimi kann problemlos ohne Vorkenntnis des ersten Falls von Birte Lohse und Rainer Speckmann gelesen werden.

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Veröffentlicht am 29.11.2025

The Stranger Times rettet Weihnachten

Ring the Bells
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In Manchester beginnt die Weihnachtszeit. Die wöchentliche Ausgabe von The Stranger Times wird pünktlich fertig, während gleichzeitig das kleine Magieprojekt eines harmlosen Buchclubs sehr blutig eskaliert. ...

In Manchester beginnt die Weihnachtszeit. Die wöchentliche Ausgabe von The Stranger Times wird pünktlich fertig, während gleichzeitig das kleine Magieprojekt eines harmlosen Buchclubs sehr blutig eskaliert. Einmal mehr befindet sich die Menschheit in tödlicher Gefahr!

C. K. McDonnell hat mit „Ring the Bells“ bereits den 5. Band seiner skurrilen The Stranger Times – Reihe geschrieben. Wer "Urban Fantasy trifft schwarzen Humor" genauso schätzt wie ich, wird hier hervorragend unterhalten.

Das Team meiner Lieblingswochenzeitung The Stranger Times zieht alle Register, um die aktuelle Ausgabe pünktlich in Druck zu bringen. Ein Geschenk des Teams an Büroleiterin Grace, die an diesem Abend eine Weihnachtsfeier plant. Leider verhindert ein fieser Computervirus das Unterfangen. Der Verursacher erweist sich nicht als finsterer Magier oder boshafter Kobold, sondern als pickliger Teenager, was die Situation nicht besser macht. Gleichzeitig gelingt es einem alten grausamen Gott sich in Manchester zu materialisieren. Ein Buchclub wurde manipuliert und durch Zalas Blutgier nahezu ausgerottet. Die mörderische Gottheit plant die Machtübernahme und danach die Zerstörung unserer Welt. Das Team der Stranger Times ist einmal mehr gefordert.

C. K. McDonnell entführt uns ein weiteres Mal in seine Version von Manchester. Hier geschehen seltsame Dinge, die nur die Stranger Times benennt, was die zwischen den Kapiteln eingestreuten schrägen Zeitungsmeldungen beweisen. In seiner gewohnt flüssigen, bildhaften Sprache, garniert mit originellen Wortspielen, zündet der Autor ein skurriles Weihnachtsfeuerwerk. Ausgerechnet in Gestalt von Santa Claus will Zalas die Weltherrschaft übernehmen. Um dies zu verhindern, müssen die Journalisten der Stranger Times, Polizisten einer Spezialabteilung und Vertreter des Altvolks, das die magisch begabten Erdbewohner umfasst, zusammenarbeiten. Wir treffen alte Bekannte, aber auch neue Figuren.

Wie in den früheren Bänden überstürzen sich die Ereignisse und der Autor legt ein rasantes Erzähltempo vor. Dieses Mal müssen sich die Stammleser von einer lieb gewonnenen Figur verabschieden. Um uns deren Biografie näherzubringen, nutzt C. K. McDonnell einen raffinierten Kniff. So erfahren wir von den schrecklichen Kriegserlebnissen, die den Charakter nachhaltig prägten. Diese werden ernst, respektvoll und anrührend geschildert, was im Gegensatz zur sonst üblichen schwarz humorigen Erzählweise steht, aber genauso überzeugt.

Das Geschehen endet mit einem furiosen Showdown im Weihnachtswunderland. Hier sammelt Zalas Macht und erfüllt die bizarrsten Wünsche. Die mit seltsamen Phänomenen vertrauten Journalisten können die Welt einmal mehr retten und alles nimmt wieder seinen gewohnten, das bedeutet in Manchester eher skurrilen, Gang.

Als großer Fan der Reihe kam ich hier erneut voll auf meine Kosten. Dieses Mal hat mich C. K. McDonnell nicht nur zum Lachen gebracht, sondern mit der Beschreibung von Krieg und seinen Folgen berührt. Mit Bedauern habe ich das Buch beendet. Lieber hätte ich weitergelesen. So heißt es warten auf den nächsten Band oder ein anderes Buch des Autors.
5 von 5 Sternen und Leseempfehlung an alle Fans skurriler Geschichten mit schwarzem Humor.

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Tödlicher Schampus?

Verhängnisvoller Champagner
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Tom Hillenbrand lässt seinen Luxemburger Amateurdetektiv Xavier Kieffer dieses Mal in der Champagne ermitteln. Da seine Spürnase Koch und Gastronom ist, kommen neben schweren Verbrechen leckeres Essen ...

Tom Hillenbrand lässt seinen Luxemburger Amateurdetektiv Xavier Kieffer dieses Mal in der Champagne ermitteln. Da seine Spürnase Koch und Gastronom ist, kommen neben schweren Verbrechen leckeres Essen und Trinken nicht zu kurz. Der sympathische Xavier ermittelt bereits in seinem 8. Fall. Das Buch ist auch ohne Kenntnis der Reihe gut lesbar.

Xavier Kieffer besucht mit der Restaurantkritikerin Valérie, seiner Freundin, ein Top-Event der Haute Cuisine in Paris. Dort trifft er seinen Jugendfreund Luc Reiser wieder. Vor gut 35 Jahren haben sie gemeinsam ihre Ausbildung im Sternerestaurant „Renard noir“ in der Champagne gemacht, Xavier als Koch, Luc als Sommelier. Während Kieffer später den „Sternezirkus“, wie er ihn nennt, freiwillig verließ, ist sein Freund, der Champagnerproduzent, immer noch in dieser Szene zu Hause. Als Xavier den versprochenen Besuch bei Luc machen will, findet er diesen sterbend in einem der Weinkeller. Die Kripo geht von einem Unfall aus, aber Lucs Witwe glaubt an Mord und bittet Xavier um Hilfe. Da Kieffer im Weinkeller von einem Unbekannten attackiert wurde, kommt er dieser Bitte gerne nach. Offensichtlich trifft er mit seinen Nachforschungen ins Schwarze, denn bald bekommt er bedrohlichen Besuch in seinem Luxemburger Restaurant ...

Xavier Kieffer ist ein spannender Charakter. Er wurde in der Spitzengastronomie ausgebildet und als bester Jungkoch Europas prämiert. Doch nach einigen Jahren Tätigkeit in der Haute Cuisine hat er sich für sein Luxemburger Restaurant „Deux Eglises“ entschieden. Dort zelebriert er erfolgreich bodenständige Luxemburger Küche und pfeift auf Sterne. Xavier ist ein unkonventioneller Typ, der den Zigaretten und seinem klapprigen Oldtimer die Treue hält. Auch sein bester Freund, der finnische EU-Beamte Pekka, ist ein Original. Angeblich besteht er zu 70 % aus Rivaner, aber die restlichen 30 % sind ziemlich scharfsinnig. Freundin Valérie ist ständig im Auftrag ihres Gastromagazins rund um den Globus unterwegs, doch ihre Beziehung hält seit Jahren und sie unterstützt Xavier, so gut sie kann. Ebenso seine Souschefin Claudine, die das „Deux Eglises“ am Laufen hält und ihren Chef daran hindert, sich zu sehr auf seine kriminalistischen Exkursionen zu konzentrieren.

Tom Hillenbrands Sprache ist klar, direkt und humorvoll. Der Lokalkolorit kommt nicht zu kurz. Huesenziwwi oder Bouneschlupp klingt viel charmanter als die deutsche Übersetzung. Dass jeder Luxemburger Fußballfan zwei Lieblingsclubs hat, einen einheimischen, und einen ausländischen wegen der Champions League, finde ich pragmatisch.

Wie der Titel des Krimis besagt, dreht sich dieser Fall um Champagner, seine Herstellung und seine Vermarktung. Darüber erhält der Leser sehr viele Details. Nicht zu vergessen die Auswirkungen des Klimawandels, von dem englische und dänische Winzer zu profitieren scheinen. Die Problematik der „sans papiers“ und ihre Situation ist gut recherchiert und macht betroffen.

Letztlich wird der Mord aufgeklärt und mit ihm alle Verbrechen, die in Zusammenhang mit dieser Gewalttat stehen. Es bleiben keine Fragen offen.

Ich habe „Verhängnisvoller Champagner“ gerne gelesen. Vor allem das Ambiente und die Akteure haben mir gut gefallen, sodass ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Xavier, Pekka und Valérie freue. Als Leser erfährt man viel rund um den Champagner. Diese Fülle an Information ist beeindruckend, geht aber mitunter etwas zu Lasten der Spannung.

Ein Verzeichnis der im Krimi vorkommenden Speisen und der Fachbegriffe der Champagnerherstellung komplettieren das Buch.

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Veröffentlicht am 22.11.2025

Spannende Cold Cases im Westerwald

Das Forsthaus
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Marika Neitz führt uns in ihrem gelungenen Krimidebüt in ein abgelegenes Dorf im Westerwald. Dort stößt die neu zugezogene Journalistin Katharina Bach auf zwei Cold Cases, bei denen sie sich fragt, ob ...

Marika Neitz führt uns in ihrem gelungenen Krimidebüt in ein abgelegenes Dorf im Westerwald. Dort stößt die neu zugezogene Journalistin Katharina Bach auf zwei Cold Cases, bei denen sie sich fragt, ob die wahren Täter verurteilt wurden. Mit ihrer Recherche wirbelt sie gewaltig viel Staub auf und gerät in tödliche Gefahr ...

Im kleinen Wallfahrtsort Mariensicht hat der Berliner Architekt Philip ein heruntergekommenes Forsthaus ohne Wissen seiner Frau gekauft. Katharina wünscht sich sehnlichst ein Kind. Nachdem sie auch die kleine Emma kurz nach der Geburt verloren hat, ist sie psychisch wie physisch schwer angeschlagen. Für einen Streit mit Philip fehlt ihr die Kraft und so akzeptiert sie sein Handeln. Das zukünftige Heim entpuppt sich als Tatort eines Mordes, der vor zehn Jahren geschah. Die damals 75-jährige Flora soll ihren Mann Rudi nach jahrzehntelanger Ehe brutal ermordet haben. Um sich abzulenken, beginnt die Journalistin in dem Altfall zu recherchieren. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten und eine Mordserie, der acht kleine Mädchen zum Opfer fielen. Obwohl ihre Recherchen bei den Einwohnern auf Ablehnung stoßen, lässt sich Katharina nicht beirren. Prompt wird sie persönlich attackiert. Ist sie dem wahren Mörder zu nahe gekommen?

Die Autorin begibt sich mit „Das Forsthaus“ in ein neues Genre. Marika Neitz schreibt flüssig, klar und bildhaft. Mühelos gelingt es ihr eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die im Jetzt und noch mehr in den Rückblenden dominiert. Gerade die Vergangenheit wird von häuslicher Gewalt und Verbrechen an Kindern geprägt. Das ist teilweise schwere Kost, die nicht einfach zu verdauen ist. Abseits der Gewalt fand ich die Beschreibung vergangener Jahrzehnte, mit Informationen über die Sprache der Blumen, Riten der katholischen Kirche, Brauchtum oder die Region, leicht lesbar und gut recherchiert.

Mit der Journalistin Katharina hat der Krimi einen spannenden Hauptcharakter. Sie war mir zunächst fremd, wie sie waidwund alle Übergriffigkeiten ihres unsympathischen Manns erduldete und beflissen jeden Streit vermied. Doch mit der Zeit gelingt es ihr, zu ihrer inneren Stärke zurückzufinden. Darin ähnelt sie Flora, die noch ganz anderes erdulden musste. Denn Rudi war ein grausamer Tyrann, dem es Spaß machte, seine Frau zu quälen und zu erniedrigen. Dagegen wirkt der manipulative, egoistische Philip fast harmlos. Auch die übrigen Protagonisten konnten mich überzeugen.

Schließlich werden beide Cold Cases gelöst und alle offenen Fragen beantwortet. Vorher nimmt die Erzählung einige Wendungen und präsentiert verschiedene Verdächtige, bis ganz am Schluss noch eine dicke Überraschung wartet. Die Spannung wird durchgehend gehalten und der Leser zum Mitraten veranlasst. Da Krimis zu meinen Lieblingsgenres zählen, habe ich auch gegrübelt und lag mit einigen Vermutungen richtig. Dadurch wurde mein Lesevergnügen nicht geschmälert. Ich habe mich nur zu Beginn der Geschichte mit Katharina und ihrem Verhalten etwas schwergetan. Trotzdem habe ich weitergelesen. Der Krimi zog mich bald in seinen Bann und die weitere Handlung hat mir die Journalistin näher gebracht. Jetzt hoffe ich, dass „Das Forsthaus“ den Auftakt zu einer Reihe mit Katharina als Ermittlerin bildet.

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Veröffentlicht am 20.11.2025

So wird der Alltag harmonischer

Glimmer
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Mittlerweile kennt jeder den Begriff Trigger. Die Psychologie benennt damit einen Auslöser, der Menschen nach einem Traumaerlebnis, erneut in diesen schrecklichen Gefühlszustand zurückversetzen kann bis ...

Mittlerweile kennt jeder den Begriff Trigger. Die Psychologie benennt damit einen Auslöser, der Menschen nach einem Traumaerlebnis, erneut in diesen schrecklichen Gefühlszustand zurückversetzen kann bis hin zu einer Panikattacke. Inzwischen wird der Begriff Trigger auch in der Alltagssprache verwendet. Hier bezeichnet er negative Reize, die bei uns unangenehme Gefühle wie Angst, Wut oder Stress auslösen. Um diese Art von Trigger bzw. deren Gegenspieler geht es im Buch „Glimmer“.

Der Autor Bernhard Tewes arbeitet als Hypnosetherapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie. Seine eigene Geschichte mit Burnout, Depression und Abhängigkeiten veranlassten ihn, diesen Berufsweg zu wählen.

In seinem Ratgeber erläutert uns der Autor, was Trigger sind, wie sie wirken und was wir ihnen entgegensetzen können. Mittels Fallbeispielen und anhand seiner eigenen Geschichte beschreibt er die Vielfalt an Triggern und ihre teilweise verheerenden Folgen. Wir erfahren auch, warum wir für negative Reize anfälliger sind als für positive. Glücklicherweise gibt es Methoden und Werkzeuge, mit denen die Triggerfalle erkannt, vermieden oder überwunden werden kann.

Dafür setzt Bernhard Tewes auf die sogenannte 3 E-Formel:

Erkenntnis „Ich mache das jeden Tag“
Einsicht „Ich habe ein Problem“
Entschluss „Ich will es abstellen“

Der Weg aus der Falle erfordert mehrere Maßnahmen. Wir müssen lernen, unangenehme Gefühle auszuhalten und mit ihnen umzugehen, anstatt sie zu betäuben. Dann gilt es, den eigenen Glimmer-Typ zu entdecken. Welche positiven Trigger gibt es für uns persönlich? Danach können wir beginnen, diese in unser Leben zu bringen und dort zu verankern.

Der Autor gibt uns Werkzeuge, um unser Ziel zu erreichen und dauerhaft zu halten. Hilfsmittel sind u.a. per QR-Code abrufbare Erklärvideos, praktische Übungen an den Kapitelenden oder Sätze für Selbstsuggestion.

Die Sprache ist gut verständlich, flüssig, lesbar und praxisnah. "Glimmer" unterscheidet sich angenehm von marktschreierischen Selbsthilfebücher, die das „Blaue vom Himmel“ versprechen. Seinen Lesern begegnet der Autor auf Augenhöhe. Bei schwerwiegenden psychischen oder körperlichen Problemen empfiehlt Bernhard Tewes verantwortungsbewusst professionelle medizinische oder psychotherapeutische Hilfe.

Mich haben vor allem die Stichworte Revivifikation und Low-stake-Kreativität mit dem entsprechenden Content angesprochen, da ich diese noch nicht kannte. Damit komme ich zu einer weiteren Stärke des Buchs. Es hat mich zur Eigenrecherche angeregt.

Naturgemäß entdecken Menschen, die sich bereits mit persönlichem Wachstum und ähnlichen Themen beschäftigen, bei der Lektüre weniger Neues als Einsteiger in diese Materie. Doch ich denke, für beide Gruppen ist „Glimmer“ ein lesenswertes Sachbuch.

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