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Veröffentlicht am 16.07.2022

Treffen sich 12 Individuen nachts an einer Tankstelle...

23 Uhr 12 – Menschen in einer Nacht
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12 Individuen (wenn man das Pferd mitzählt, jedoch die Leiche nicht) treffen sich für den Moment eines Augenblicks an einer Autobahn-Raststätte in den Ardennen. Ihre Leben berühren sich kaum, und wenn ...

12 Individuen (wenn man das Pferd mitzählt, jedoch die Leiche nicht) treffen sich für den Moment eines Augenblicks an einer Autobahn-Raststätte in den Ardennen. Ihre Leben berühren sich kaum, und wenn doch, nur flüchtig spürbar. 
In einzelnen Kapiteln bekommen die Lesenden einen kurzen Einblick in die Leben der, teilweise sehr skurrilen und obszönen, Charaktere.

Ich wüsste nicht mal, welche Triggerwarnung ich hier nicht aussprechen sollte. Es ist einfach alles dabei: Mord, Vergewaltigung, psychische Traumata, Kindeswohlgefährdung, artenübergreifende Misshandlung... 
Klar, der Schreibstil Adeline Dieudonné's ist interessant und für viele Leserinnen vermutlich sehr aufregend. Aber braucht es wirklich so viel Passagen über Gewalt und Missbrauch? 
Das Buch ist nur knapp 170 Seiten lang und ich war erst in 2,5 Tagen durch, weil ich es immer wieder weglegen musste. Im Großen und Ganzen empfand ich es einfach als zu roh und hoffnungslos, die Charaktere betreffend. Ich hatte selten so viel Mitleid für die Protagonist
innen eines Buches übrig. 

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Freie Liebe?

Bi
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"Bi – Vielfältige Liebe entdecken" von Julia Shaw ist ein interessantes Beispiel eines Sachbuchs, welches die eigenen Ansichten und Erfahrungen hinterfragen lässt und Raum für neue Perspektiven schafft.

Das ...

"Bi – Vielfältige Liebe entdecken" von Julia Shaw ist ein interessantes Beispiel eines Sachbuchs, welches die eigenen Ansichten und Erfahrungen hinterfragen lässt und Raum für neue Perspektiven schafft.

Das Buch führt vorbei an umfangreichen Informationen über die (Er-)Forschung der Bisexuallität und gesellschaftlichen Missverständnissen (wie ich sie jetzt mal ganz diplomatisch nennen möchte) und bietet Einblicke in Politik und Machtstrukturen.

Die Autorin kritisiert den allgemeinen Umgang mit der Thematik Bisexualität, in dem sie u. A. auf Vorurteile hinweist und belegt, dass diese statistisch gesehen zu einer sehr hohen Quote ebenso auf heterosexuelle Menschen zutreffen. (Kapitel FREIE LIEBE)


"Wo sind eigentlich all die bisexuellen Menschen?" Mit dieser Ausgangsfrage leitet die Autorin ihr Buch ein und macht den Wunsch nach Repräsentation spürbar.

Julia Shaw verweist auf Stereotype der Geschlechteridentitäten und belegt diese teilweise mit persönlichen Erfahrung. Wie hat bspw. eine bisexuelle Frau auszusehen und sich zu verhalten? Die Autorin berichtet, dass sie oft als heterosexuelle Frau gelesen wird und ihr selbst bei einem Date mit einer Frau, eine andere Person ihre Sexualität absprechen wollte (dies geschah sogar in einer bekannten queeren Baar). Letzteres Beispiel (viele viele andere in diesem Buch) haben mir gezeigt, dass es noch ein weiter Weg ist, zum vorurteilsbewussten Handeln.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und liest sich durch das weite Spektrum an Wissen und Perspektiven leicht weg.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Vom Finden der Shara Wheeler

I Kissed Shara Wheeler
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Chloe Green, Jahrgangsbeste, Büchernerd und offen bisexuell, wird geküsst. Aber nicht nur von irgendeiner Person. Das begehrteste Mädchen der Schule, Shara Wheeler, hat sie plötzlich in der Schule geküsst ...

Chloe Green, Jahrgangsbeste, Büchernerd und offen bisexuell, wird geküsst. Aber nicht nur von irgendeiner Person. Das begehrteste Mädchen der Schule, Shara Wheeler, hat sie plötzlich in der Schule geküsst und ist anschließend spurlos verschwunden. Nun ja, nicht ganz spurlos. Shara hat kleine rosafarbene Briefe für Chloe und zwei andere Schulkameraden, Smith und Rory, hinterlassen und ihnen so eine Spur zu ihrem Aufenthaltsort gelegt. In den Briefen stellt sie den Dreien Aufgaben und Rätsel, welche das Team ganz unverhofft über die Zeit enger zusammenschweißt. Für ein paar Mitglieder des "Shara-Wheeler-Suchtrupp" rückt somit das Finden Shara's bald in den Hintergrund und andere Prioriätet eröffnen sich...

Der Roman könnte als typische High School Rom-Com gelesen werden, durch das queere Setting mutet diese aber jedoch viel mehr an. "I kissed Shara Wheeler" spielt in einem sehr traditionell und christlich geprägtem Teil der USA, in welchem die queere Community angefeindet wird und Kids keinen oder nur schwer Zugang zu dieser finden. Ich hoffe, diese Kids können sich in diesem Buch wiederfinden.
Zum ersten Mal konnte ich in einem Roman das non-binäre Pronomen "sier" lesen und empfinde es als Übersetzung zum englischen "they" sehr gelungen!

(Achtung, es folgen Spoiler!)

Das Einzige, was mir wirklich nicht gefallen hat, waren die Machtspielchen zwischen Chloe und Shara im zweiten Teil des Buchs. In diesem weiß Chloe bereits, dass Shara in sie verliebt ist und nutzt dieses Wissen aus, um mit ihr zu spielen und gegen sie zu verwenden. Mir hat dies persönlich nicht gefallen, da ich Machtgefälle in zwischenmenschlichen Beziehungen, und dann auch noch bei so jugen Charakteren, ganz schwierig finde.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Eine ganz normale Teenagerin, welche sich in Parallelwelten hin und her bewegen kann

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
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Vicky betritt am Morgen nach einer grandiosen Party das B&B ihrer Mutter und wundert sich erst einmal. Erscheint hier doch alles so anders. Ihre Großmutter benimmt sich merkwürdig und statt der gediegenen ...

Vicky betritt am Morgen nach einer grandiosen Party das B&B ihrer Mutter und wundert sich erst einmal. Erscheint hier doch alles so anders. Ihre Großmutter benimmt sich merkwürdig und statt der gediegenen Wochenendgäste, besucht eine berühmte Band das B&B. Und plötzlich, dieser Zimtschneckengeruch...

Sie hätte es doch sofort bemerken müssen! Sie, Victoria King, das Mädchen das durch Parallelwelten springen kann. Diesen Sprung hat sie wohl verschlafen. Aber wie so oft, ist sie nun mal unkontrolliert "gesprungen" und in einer Welt gelandet, welche ihrer stark zum Verwechseln ähnlich ist.

In "ihrer" Welt ist Vicky mit Konstantin zusammen, welcher sich auch in Parallelwelten bewegen kann, und lebt mit ihren Eltern in einer Kleinstadt. Derzeit ist ihre Mum in heller Aufregung da sie die Hochzeit ihrer Schwester, Vickys Tante Polly, organisiert. Dies stellt sich als nicht so leicht heraus, da Polly sehr genaue Vorstellungen hat was sie möchte und was sie nicht möchte. Vickys Mum treibt dies, das ein oder andere Mal zur Weißglut...

Von Vickys (und nun auch Konstantins) Geheimnis des Weltenspringens, wissen nur ihre Freunde Pauline und Nikolas, die bereits erwähnte Tante Polly und ihr zukünftiger Mann Frank. Letztere sind auch mehr oder wenig dafür verantwortlich, warum Vicky überhaupt springen kann.

Als Vicky wieder einmal den Zimtschneckenduft wahrnimmt und springt, lernt sie in der Parallelwelt jemanden kennen, der von ihrem Geheimnis zu wissen scheint und welcher ihr nicht gerade wohlgesonnen ist.

Der erste Band "Zimt – auf den ersten Sprung verliebt", welcher den Auftakt der zweiten Staffel darstellt, hat mich sehr gut unterhalten! Ich kannt die erste Staffel von "Zimt" leider noch nicht, bin aber direkt mit der Geschichte und den Charakteren warm geworden. Dies ist dem überaus flüssigen und wortgewandten Schreibstil von Dagmar Bach zu verdanken! Mit viel Witz und popkulturellen Referenzen (mein Favorit ist nach wie vor die Beschreibung von Tante Polly auf S. 43), eröffnet die Autorin den Leser*innen eine Geschichte in der es möglich ist fremde Welten zu entdecken.

Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band!

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Der Enkel des Hercule Poirot ermittelt in seinem zweiten Fall

Mitternachts Soirée
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Achille Perrot ist im Hause Madame Elsa's zu einer illustren abendlichen Runde, einer Mitternachts Soirée, eingeladen. Diese Abende sind stets beliebt und entwickeln sich meist zu musikalischen und besonders ...

Achille Perrot ist im Hause Madame Elsa's zu einer illustren abendlichen Runde, einer Mitternachts Soirée, eingeladen. Diese Abende sind stets beliebt und entwickeln sich meist zu musikalischen und besonders unterhaltsamen Zusammenkünften.

Auch für diesen Abend hat Madame Elsa etwas Besonderes vorbereitet...

Als jedoch kurz nach Beginn der Soirée einer der Gäste zusammenbricht und verstirbt, sind die Gäste alles andere als in Feierlaune. Niemand scheint den Toten zu kennen. Wer hat ihn eingeladen?

Der Enkel von Hercule Poirot hat von seinem Großvater den Sinn für eine raffinierte Ermittlungsarbeit und eine schnelle Auffassungsgabe geerbt. Letzteres benötigt er auch in seinem zweiten Fall, „Mitternachts Soirée“, da sich früh herauskristallisiert, dass eine*r der verbliebenen Gäste den unbekannten Toten ermordet haben muss.

Vielen lieben Dank an C'rysta Winter für das Rezensionsexemplar! Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

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