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Veröffentlicht am 01.04.2023

Ungewöhnlich

Der weiße Fels
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Ungewöhnlich sind bei diesem Roman sowohl die Form als auch der Inhalt. Im Grunde sind es vier Geschichten aus verschiedenen Jahrhunderten, die den weißen Felsen vor der mexikanischen Küste als verbindendes ...

Ungewöhnlich sind bei diesem Roman sowohl die Form als auch der Inhalt. Im Grunde sind es vier Geschichten aus verschiedenen Jahrhunderten, die den weißen Felsen vor der mexikanischen Küste als verbindendes Element haben. In der ersten Geschichte, die im Jahre 2020 spielt, steht eine Schriftstellerin im Mittelpunkt. Sie will am weißen Felsen ein Dankopfer für die Geburt einer gesunden Tochter darbringen. In der zweiten Geschichte aus dem Jahre 1969 geht es um einen Sänger, der beim weißen Felsen einen Ruhepunkt und Erholung von seinem durch Hektik und Drogen bestimmten Leben sucht. Die dritte Geschichte von 1907 handelt von zwei Schwestern aus dem Yoeme-Stamm, die verschleppt werden. Die letzte Geschichte hat im Jahre 1775 einen Leutnant als Hauptperson. Dabei geht es um eine Schiffsexpedition von Mexiko aus nach Norden.

Das verbindende Element, der weiße Fels, kommt in allen Geschichten vor. Außerdem ist er rein formal auch das verbindende Element im Buch. Denn die vier Geschichten werden jeweils in zwei Teilen erzählt. Erst kommen die ersten Teile. Dann ein kurzer Text über den Fels. Danach dann in umgekehrter Reihenfolge jeweils die zweiten Teile der Geschichten. Eine tolle Idee.

Anna Hope schreibt einen angenehm lesbaren Stil. Sogar dann, wenn es um komplizierte Gefühle und Gedankengänge geht, kann man ohne Schwierigkeiten folgen. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Langes Vorgeplänkel

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2)
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Um es gleich vorweg zu nehmen, den Vorgängerband fand ich besser. Wir treffen wieder die aus dem ersten Band bekannten Akteure bei der Polizei von St. Peter-Ording und die ebenfalls bekannten Hobby-Ermittlerinnen. ...

Um es gleich vorweg zu nehmen, den Vorgängerband fand ich besser. Wir treffen wieder die aus dem ersten Band bekannten Akteure bei der Polizei von St. Peter-Ording und die ebenfalls bekannten Hobby-Ermittlerinnen. Zunächst mal geht es im ersten Drittel des Buches um Vorgeplänkel. Da wird ein Kegelturnier geplant. Da wird vor allem viel Kaffee gekocht und getrunken. Da werden Ferienkurse geplant und durchgeführt. Da wird Gemüse aus dem Schulgarten geerntet. Und immer wieder geht es ums Kegelturnier. Kegelbahnen werden aufgebaut. Für Bewirtung wird gesorgt. Ein Schutzzelt wird errichtet. ... Aber dann, Überraschung, gibt es einen Todesfall. Also doch keine Milieuschilderung sondern ein Krimi.

Nach und nach werden verschiedene verdächtige Personen "abgearbeitet". Dabei ist der Leserin oder dem Leser bereits schnell klar, wer der eigentliche Täter ist. Die Polizisten erscheinen recht hilflos, während der Täter immer klarer wird, vermutlich, um das Motiv auch äußerst deutlich werden zu lassen.

Zum Ende des Kegelturniers wird dann endlich der Täter überführt. Ich weiß nicht, ob ich nicht rechnen kann oder Tanja Janz. Das Kegelturnier war für 14 Tage geplant. Ich komme jedoch auf einen Zeitraum von etwa 3 Wochen im Buch. Mal nachrechnen. Wäre eine Aufgabe für das Lektorat?

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Einfacher Roman

Fünf Winter
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Der Roman beginnt im Jahr 1941. Detective Joe McGrady beim Honolulu PD soll einen Doppelmord aufklären. Eines der Opfer ist der Neffe des Oberbefehlshabers der Pacifikflotte. Das andere Opfer ist seine ...

Der Roman beginnt im Jahr 1941. Detective Joe McGrady beim Honolulu PD soll einen Doppelmord aufklären. Eines der Opfer ist der Neffe des Oberbefehlshabers der Pacifikflotte. Das andere Opfer ist seine japanische Freundin. Beide wurden auf grausame Weise umgebracht. McGrady folgt dem Verdächtigen nach Hongkong, gerät da in die Kriegswirren und wird nach Japan verschleppt. Auf wundersame Weise wird er vor der drohenden Todesstrafe gerettet und kann erst fünf Winter später nach der Kapitulation Japans jetzt als Privatdetektiv den Fall wieder aufnehmen.

James Kestrels Roman ist angenehm zu lesen. Seine Figuren sind gut gezeichnet. Wir folgen Kestrels Protagonisten McGrady auf seinem Lebensweg. Das kennzeichnet auch den Roman. Er ist weniger ein Thriller als ein Roman, der uns etwa 5 Jahre am Leben von McGrady teilhaben lässt. Dabei kommt dann eben auch der Kriminalfall vor. Aber ich hatte den Eindruck, das ist nebensächlich. Im Vordergrund stehen einfach McGrady und seine verschieden Beziehungen, die er im Laufe der 5 Winter eingeht. Insofern ist der Roman ganz ok.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Wiener Flair mit Krimi

Der Kuss des Kaisers
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Wien in Jahre 1908. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch müssen einen Mord aufklären. Im Park des Schlosses Belvedere ist eine zerstückelte Leiche gefunden worden. Nur der Kopf fehlt. Dieser bizarre ...

Wien in Jahre 1908. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch müssen einen Mord aufklären. Im Park des Schlosses Belvedere ist eine zerstückelte Leiche gefunden worden. Nur der Kopf fehlt. Dieser bizarre Fall ereignet sich zur gleichen Zeit, als das berühmte Gemälde von Gustav Klimt -Der Kuss- angekauft wird und in der Modernen Galerie des Schlosses Belvedere ausgestellt werden soll.

Das Buch ist vor allem eine Schilderung des Lebens im Wien zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Kriminalfall tritt da fast in den Hintergrund. Das ist jedoch kein Manko. Mir hat die Schilderung des Wienerischen gut gefallen. Der Roman entführt die Leserin oder den Leser wirklich sehr authentisch in das damalige Wien. Ob es wirklich so wahr, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls kann man es sich so vorstellen.

Der Kriminalfall wird natürlich auch gelöst und die Lösung ist durchaus ungewöhnlich.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Das war spannend

Die Klinik
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Franka Erdmann und Alpay Eloğlu, das Ermittlerduo, das uns schon aus dem Vorgängerband bekannt ist, ermittelt wieder. Diesmal geht es zunächst um den Tod eines Familienvaters, der im Krankenhaus eigentlich ...

Franka Erdmann und Alpay Eloğlu, das Ermittlerduo, das uns schon aus dem Vorgängerband bekannt ist, ermittelt wieder. Diesmal geht es zunächst um den Tod eines Familienvaters, der im Krankenhaus eigentlich schon auf dem Weg der Besserung war. Seine Frau akzeptiert nicht die Aussage des Krankenhauses, dass es sich um eine natürliche Todesursache handeln soll. Mit Hilfe eines befreundeten Anwalts erhebt sie Anklage wegen Mordes. Bei der näheren Untersuchung durch Franka und Alpay stellt sich heraus, dass es in dem Krankenhaus gehäuft unerklärliche Todesfälle gegeben hat.

Die Leserin oder Leser wissen von Anfang an mehr als Franka und Alpay. Immer wieder fügt Hubertus Borck Abschnitte ein, die uns Einblick in die verquere Welt einer Schwester geben, die es als ihre Aufgabe sieht, Patienten zu "erlösen".

Borck schafft es, die Spannung zu erzeugen und hoch zu halten, obwohl Leserin oder Leser die Auflösung kennen. Er schafft es sogar, gegen Ende noch einen unerwarteten raffinierten Dreh einzubauen, mit dem ich jedenfalls nicht gerechnet hatte.

Gut geschrieben, flüssig zu lesen, keine unüberschaubare Unmenge von handelnden Personen. Empfehlenswert.

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