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Veröffentlicht am 24.05.2018

Eine sehr schöne, gemütliche und magische Geschichte für die Winterzeit

Wolkenschloss
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"In der Nacht träumte ich, mit den sieben Hugos auf einer Luftströmung hoch über dem Wolkenschloss zu kreisen, so als wäre ich einer von ihnen. Es war seltsam, das Hotel von oben zu betrachten, es sah ...

"In der Nacht träumte ich, mit den sieben Hugos auf einer Luftströmung hoch über dem Wolkenschloss zu kreisen, so als wäre ich einer von ihnen. Es war seltsam, das Hotel von oben zu betrachten, es sah aus wie eine märchenhafte, zerklüftete Felsformation, die aus dem Schnee herausragte, als sei sie ein Stück vom Berg"

Inhalt:
Die siebzehnjährige "Fanny Funke, Schulabbrecherin aus Achim bei Bremen" macht ein Jahrespraktikum im altehrwürdigen Grandhotel "Wolkenschloss" in den Schweizer Bergen. Dort hat sie herausfordernde Aufgaben als Kindermädchen, Zimmermädchen und im Wellnessbereich. Hinzu kommt das Entlüften von Geheimnissen des ein oder anderen Hotelgastes, sich das nervige Gequassel eines neunjährigen anhören und sich zwischen zwei Jungs zu entscheiden... Ganz schön viel Aufregung für Fanny, doch das war noch nicht alles. Zusätzlich muss sie ein lebensgefährliches Abenteuer überstehen...

Meine Meinung: Zunächst zum Cover, welches wirklich ganz zauberhaft aussieht. Es ist sehr mädchenhaft mit seinen Rosa- und Lilatönen, Gold und Glitzer, aber ich steh da voll drauf! Zudem ist es sehr schön, dass alle wichtigen Charaktere im Buch auf dem Cover zu sehen sind. Eine total liebevolle und detaillierte Gestaltung! Auch ohne den Schutzumschlag ist das Buch sehr hübsch.

Kerstin Gier hat einen locker-leichten Schreibstil mit viel Humor. Es gibt so viele lustige Stellen, bei denen die Protagonistin in ein Fettnäpfchen tritt oder Sätze und Situationen, die einen einfach zum schmunzeln bringen.

"Anton hatte sein Einhorn "Glitzertod" genannt, das von Elias hieß "Flauschmörder", aber ansonsten schienen es völlig normale Kinder zu sein"

Die einzelnen Charaktere sind ganz liebevoll gestaltet, einige haben teils sehr merkwürdige Eigenheiten, die ihnen eine einzigartige Persönlichkeit verleihen. Anfangs sind es ganz schön viele Charaktere, um da den Überblick zu behalten gibt es ein Charakterverzeichnis auf den letzten Seiten des Buches, welches auch nichts spoilert. Besonders verliebt habe ich mich in die "Verbotene Katze" und in die "Hugos". Diese haben das Buch wirklich versüßt.

"„[…], den wirklich unglaublich verfressenen Hugo (verfressen waren sie alle, doch der wirklich unglaublich verfressene Hugo war einfach … wirklich unglaublich verfressen) […]"

"Die verbotene Katze hieß so, weil es sie eigentlich gar nicht geben durfte."

Durch diese Details hat mir das Buch viel Spaß gemacht, obwohl die ersten 300 Seiten kaum etwas passierte. Kerstin Gier schafft mit dem Hotel in den Schweizer Bergen als Schauplatz eine sehr gemütliche Atmosphäre und zusammen mit seinen Charakteren und dem Humor lädt es zum Wohlfühlen ein. Zudem spielt die Geschichte im Winter um Weihnachten herum, sodass es perfekt zur aktuellen Jahreszeit passt.

Eine Liebesgeschichte fehlt in diesem Buch natürlich auch nicht, diese ist aber sehr schlicht und wenig tiefgründig gehalten. Es entsteht eine Dreiecksbeziehung, welche mich aber nicht gestört hat, da sie nicht im Mittelpunkt der Geschichte steht und eher am Rande thematisiert wird.

In der zweiten Hälfte entwickelt sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung. Mit einer kriminalen Storyline wird es richtig spannend und actionreich, was mich nach der ersten, sehr entspannten und gemütlichen Hälfte, total überrascht hat.

Diese Mischung aus Humor, Liebe und Action hat mir sehr gefallen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und gerade Fanny ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich finde es wirklich schade, dass es sich lediglich um einen Einzelband handelt, denn so ist es mir schwer gefallen, das "Wolkenschloss" und seine Mitarbeiter sowie Gäste wieder gehen zu lassen.

Fazit: Magisch, humorvoll, gemütlich und auch spannend. Das Setting ist toll und man wünscht sich, selber ein Gast im "Wolkenschloss" zu sein. Anfangs ist das Buch sehr ruhig, aber zum Schluss wird es umso actionreicher. Eine Empfehlung von mir für die Winterzeit! :) 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 24.05.2018

Superhelden sind auch nicht perfekt

Karma Girl
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"Superhelden sind nicht perfekt, weißt du? Dass einige von uns superstark sind, bedeutet nicht, dass wir keine Angst haben können. Auch wir fürchten uns und sind manchmal unsicher und haben Sorgen."

Inhalt:
Als ...

"Superhelden sind nicht perfekt, weißt du? Dass einige von uns superstark sind, bedeutet nicht, dass wir keine Angst haben können. Auch wir fürchten uns und sind manchmal unsicher und haben Sorgen."

Inhalt:
Als die Reporterin Carmen Cole an ihrem Hochzeitstag ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin im Bett erwischt und auch noch herausfindet, dass er in Wahrheit ein Superheld und sie seine Erzschurkin ist, bricht für sie eine Welt zusammen.Daraufhin zieht sie ihren eigenen Rachefeldzug gegen die Superhelden. Sie möchte verhindern, dass nochmals jemand so belogen wird, wie sie es wurde. Carmen macht es sich also zur Aufgabe, die Identität der Helden zu enttarnen - und das sehr erfolgreich. Jedoch kommt es bei der Demaskierung eines Mitglieds der berühmten "Fearless Five" zu einer Tragödie und sie hört mit ihrer Aufgabe auf. Allerdings haben die Erzschurken "Terrible Trinity" auch Interesse an der Demaskierung der Superhelden und zwingen sie, den Anführer der "Fearless Five" zu enttarnen. Doch es gibt ein Problem: Sie findet ihn unglaublich attraktiv...

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut! Man erkennt direkt das Superhelden Thema und ich liebe Superhelden einfach, musste es daher unbedingt haben.

Meine Meinung:Der Schreibstil ist, wie gewohnt von Jennifer Estep, schön locker und flüssig mit viel Humor. Das Buch war sehr leicht zu lesen und daher hatte ich es bereits in 2 Tagen durch. Besonders aufgefallen sind mir die Alliterationen in den Namen, z.B. Carmen Cole, Travis Teague, Morgana Madison, Sam Sloane,... usw. Das finde ich ganz nett, denn das passt gut zu dem Superhelden Thema.

"Wir alle besitzen besondere Fähigkeiten. Sie machen uns weder besser noch schlechter als andere. Nur anders."

Die Protagonistin ist sehr ehrgeizig, etwas dickköpfig und hat viel Humor. Sie ist gut darin, einzelne Informationen zusammenzufügen, sodass sie ein sinnvolles Ganzes ergeben und hat eine sehr gute Intention, was Gründe für ihren Erfolg in ihrem Job sind. Zudem hat sie eine sympathische Schwäche für Kuchen und auch für den Superhelden "Striker". Allerdings hätte ich mir etwas mehr Selbstbewusstsein gewünscht, denn ihre ständigen Zweifel über sich selbst haben mich etwas genervt.
Die Beweggründe und ihre Motivation, Superhelden zu demaskieren, finde ich verständlich. Carmen ist aufgrund ihres Exfreundes, der sie belogen und betrogen hat, zutiefst verletzt und hegt daher einen Groll gegen die Helden.

"Wir wissen, dass Schurken betrügen und stehlen und lügen. Aber Helden tun das ebenso. Sie lügen ihre Freunde und Familie an, sie erfinden Ausreden und lassen diejenigen, die ihnen am nächsten stehen, wieder und wieder im Stich."

Vor der Tragödie hat Carmen Cole eine Menge Superhelden erfolgreich enttarnt, sie hat also viel Erfahrungen in dem Bereich gesammelt und das merkt man auch. Öfters witzelt sie darüber, wie naiv die Helden teilweise sind um zu glauben, dass niemand sie erkennen kann, nur weil sie einen Anzug (und eine Maske) tragen. Jennifer Estep hat mit dem Buch die Superhelden etwas aufgezogen und vieles ausgesprochen, was ich mir bei dem einen oder anderen Film auch schon gedacht habe (Superman wird mit Nerd-Brille auf der Nase in einer Zeitungsredaktion nicht erkannt, ernsthaft?).

""Kommt schon. Findet ihr nicht auch, dass eine Brille und ein hautenger Elastan-Anzug eine ziemlich schlechte Verkleidung sind?""

Die Superhelden und Erzschurken sind interessant gestaltet. Der ein oder andere hätte noch etwas mehr Tiefe vertragen können, aber insgesamt haben sie mir gut gefallen.
Leider fand ich es etwas vorhersehbar. Ich habe mir denken können, welcher Superheld zu welchem realen Menschen gehört und ich lag dabei immer richtig. Das ist etwas schade, aber es war dennoch spannend für mich.

Insgesamt war das Buch vor allem eins: unterhaltsam. Es ist an vielen Stellen sehr witzig, die Protagonistin überzeugt mit ihrem Humor. Etwas Erotik ist auch enthalten.

Fazit:
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es ist ein schönes, leichtes Buch für zwischendurch und für Superhelden Fans nur zu empfehlen!

Veröffentlicht am 07.05.2018

Schöne Mischung aus Krimi, Fantasy und Lovestory

Hidden Legacy - Das Erbe der Magie
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"Ich wollte ihn mein nennen, seinen Körper und seinen Geist. Und genau das wäre der Knackpunkt. Mad Rogan wäre niemals mein."

Meine Meinung:
Das Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen. Alles dreht sich ...

"Ich wollte ihn mein nennen, seinen Körper und seinen Geist. Und genau das wäre der Knackpunkt. Mad Rogan wäre niemals mein."

Meine Meinung:
Das Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen. Alles dreht sich um Magie. Besonders mächtige Magierfamilien werden als Häuser bezeichnet. Diese stehen untereinander in Konkurrenz und spielen Machtspielchen miteinander. Wer reich ist und viel Magie hat, ist dementsprechend mächtig und kaum aufzuhalten.

Nevada Baylor ist Teil dieser Welt und arbeitet als Privatdetektivin. Sie bekommt den Auftrag den rebellischen und mächtigen Adam Pierce seiner Familie zu übergeben, was nicht einfach ist.

Nevada mochte ich richtig gerne. Sie ist sehr intelligent, plant immer voraus, ein gefühlvoller Familienmensch und ehrlich. Sie verfügt ebenfalls über Magie, hinter der viel mehr zu stecken scheint, als sie ursprünglich dachte. Sie kann nämlich spüren, ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt, was ihr sehr im Job hilft. Allerdings gehört sie keinem Haus an und ist bodenständig und sehr verantwortungsbewusst. Sie weiß, worauf es im Leben ankommt, sie setzt sich durch und kämpft für das, was sie will und liebt. Wir haben hier eine starke Protagonistin mit viel Charme und Humor. Nevadas Familienmitglieder sind allesamt sehr sympathisch, besonders ihre Oma hat es mir angetan. Die Geschichte spielt häufig im Haus der Baylors.

"Nevada. Was für ein kühler Name für so ein sonniges Gemüt."

Mad Rogan ist ein cooler Typ mit einer atemberaubenden Magie. Er ist sexy, aber auch gefährlich und skrupellos. Er wird als Massenmörder bezeichnet, besitzt aber durchaus auch Moral und möchte Nevada beschützen. Zudem versucht er das bestmögliche aus ihr herauszuholen.
Hier treffen Welten aufeinander: Einerseits Nevada, die vernünftig handelt und immer die Gefahren im Blick hat und andererseits Rogan, für den es keine Grenzen und Gefahren gibt und der am liebsten alles mit seiner Magie regelt. Nevada ist diejenige, die ihm Grenzen aufzeigt, ihm auch mal Kontra gibt und ihn somit in Schach hält. Die beiden im Team gegen den Bösewicht Adam Pierce haben mir sehr gut gefallen. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft und es knistert gewaltig.

""Sie weiß, was sie tut.", sagte Mad Rogan. Ich hob schnüffelnd die Nase. "Was?" "Der Duft eines aufrichtigen Kompliments von Mad Rogan. Ein seltener und süßer Geruch.""

Die Suche nach Adam ist spannend und es wird schnell klar, dass hinter dem Ganzen viel mehr steckt, als anfangs vermutet. Die Story wechselt zwischen actionreichen und spannungsgeladenen Szenen und humorvollen, gemütlichen Situationen. Das war eine sehr schöne Mischung.
Das ganze ist sehr gut geschrieben und liest sich flüssig und schnell.

Fazit:
"Hidden Legacy - Das Erbe der Magie" ist der erste Band einer neuen Fantasy-Reihe, vollgepackt mit Action, Humor und einer interessanten Welt. Der Auftakt hat mir sehr gut gefallen, aber ich sehe noch etwas Luft nach oben. Ich bin gespannt auf Teil 2!

Vielen Dank an den Lyx Verlag für das tolle Leseexemplar.

Veröffentlicht am 14.01.2020

Ganz gut, aber mit Schwächen

Neon Birds
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Der Start in das Buch ist mir leider recht schwer gefallen. Man wird direkt mitten in das Geschehen geworfen und erhält erst nach und nach Erklärungen. Manchmal klappt sowas in Büchern ganz gut. Aber bei ...

Der Start in das Buch ist mir leider recht schwer gefallen. Man wird direkt mitten in das Geschehen geworfen und erhält erst nach und nach Erklärungen. Manchmal klappt sowas in Büchern ganz gut. Aber bei "Neon Birds" ist das Worldbuilding so komplex und es gibt recht viele Charaktere, sodass es eine Weile dauerte, bis ich komplett in der Geschichte drinnen war.

Das Worldbuilding an sich finde ich großartig! Marie hat viele tolle und innovative Ideen. Vor allem in Bezug auf Nachhaltigkeit und besseres Umweltbewusstsein in der Zukunft. Es ernähren sich z.B. alle Menschen vegan, weil die Produktion von tierischen Produkten eingestellt wurde. Die Welt ist voller neuartiger Technologien und wurde detailliert und liebevoll gestaltet. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken.
Zudem hat Marie einen schönen Schreibstil, der sich flüssig und angenehm lesen lässt. Science Fiction Romane sind manchmal etwas schwerfälliger zu lesen, aber dieser nicht. Nachdem ich erst mal drinnen war, bin ich sehr gut und schnell durch die Geschichte gekommen.

Bei den Charakteren bin ich leider sehr zwiegespalten. Wir haben vier Protagonisten und leider konnte ich mit Andra und Okijen wenig anfangen. Okijen ist ein Supersoldat im "Ruhezustand". Aufgrund vergangener Ereignisse hat er sich entschieden, seine Karriere zu beenden. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass er mein Liebling wird, aber das war nicht so. Ich empfand ihn als egoistisch und feige, weil er nicht handeln wollte, obwohl er die Möglichkeiten hatte und die Aufgaben lieber anderen übertragen hat, die weniger Können haben als er. Zum Ende hin wurde er mir aber etwas sympathischer. Noch mehr Schwierigkeiten hatte ich mit Andra. Sie blieb die ganze Zeit über sehr blass und zum Schluss ging sie mir regelrecht auf die Nerven. Sie war sehr auf Okijen fixiert, hat die ganze Zeit von ihm geschwärmt und hing an ihm dran wie eine Klette. Ich hatte auf eine starke Frau gehofft, aber das war sie nicht wirklich.. Eher ein Anhängsel von Okijen. Dies führte dazu, dass ich die Kapitel über Okijen und Andra nicht so gerne gelesen haben. Sie haben mich nicht besonders interessiert und waren eher langweilig. Leider hat sich dadurch das Buch für mich besonders in der Mitte ein wenig gezogen und wurde erst im letzten Drittel wieder richtig spannend.

So wenig ich Okijen und Andra auch mochte, umso mehr mochte ich Luke und Flover. Die beiden sind beste Freunde und deren Treue zueinander merkt man auch. Sie kennen sich in und auswendig, geben einander Halt und unterstützen sich gegenseitig in allen Bereichen. Wenn ich mich entscheiden muss, würde ich sagen, dass Flover mein Favorit ist. Er ist Soldat in einer Geheimorganisation, beweist stets Mut, aber ist nicht perfekt. Bei ihm wird Mental Health thematisiert, was ich sehr gut und passend fand.
Die Geschichte von den beiden habe ich sehr gerne gelesen und ich war immer froh, wenn diese weiter erzählt wurde.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Das Worldbuilding macht die Story sehr interessant und auch die Gegner sind gut gestaltet. Es handelt sich um ein technologisches, ansteckendes Virus, welches die Menschen (negativ) verändert, weshalb diese in Sperrzonen eingesperrt werden. Am Ende kommt noch etwas sehr Spannendes heraus, weshalb ich mich schon auf den zweiten Band freue.

Fazit:
Insgesamt ist "Neon Birds" ein ganz guter Science-Fiction Roman, aber mit Schwächen. Mich konnte es nicht hundertprozentig überzeugen, aber das großartige Worldbuilding, Maries packender Schreibstil und die Charaktere Luke und Flover haben das Buch dennoch zu einem schönen Leseerlebnis gemacht.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2019

Guter Auftakt

Fire - Kriegerin der Asharni
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Der Start in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Jessica Stephens hat einen angenehmen Schreibstil, der sich sehr schnell lesen lässt. Ich hatte das Buch in sehr kurzer Zeit durch, auch weil es nicht ...

Der Start in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Jessica Stephens hat einen angenehmen Schreibstil, der sich sehr schnell lesen lässt. Ich hatte das Buch in sehr kurzer Zeit durch, auch weil es nicht so viele Seiten hat.
Das World-Building ist gut gelungen. Das Buch spielt in einer High-Fantasy Welt mit verschiedenen, teils verfeindeten Stämmen. Man erhält einen guten Eindruck der Welt mit einer ganz besondere Atmosphäre.

Am Anfang erfährt man einiges über die Vergangenheit von der Protagonistin Fire. Ihr Vater war ein angesehener Kriegsführer, ist aber leider verstorben. Mit ihrer Mutter wohnt sie nun am Königshof und führt ein recht angenehmes Leben. Allerdings möchte sie am liebsten in die Fußstapfen ihres Vaters treten und selbst eine Kriegerin werden.

Ein paar Jahre später treffen wir sie wieder, als sie zur Kriegerin ausgezeichnet wird, Teil eines Teams wird und zu ihrer ersten Mission aufbricht.
Ich muss leider sagen, dass ich Probleme mit der Teamkonstellation hatte. Das Team besteht aus Fire, ihrer besten Freundin Melissa und Strike. Beide Freundinnen fahren von Anfang an auf Strike ab und es entwickelt sich ein unterschwelliger Konkurrenzkampf zwischen den beiden. Zwar versucht Fire ihre Gefühle zu unterdrücken, trotzdem merkt man ihr die Eifersucht und den Frust deutlich an. Leider konnte ich die Faszination für Strike nicht ganz nachvollziehen, weil er sich den Mädchen gegenüber teilweise ziemlich mies verhalten hat.
Den ersten Teil des Buches fand ich also eher schwach. Die Kampfszenen haben mir zwar gut gefallen und auch die Mission war spannend, aber mir ging die Schwärmerei auf die Nerven.

Dann geschieht allerdings etwas Unerwartetes und ab da nimmt das Buch Fahrt auf. Fire steht vor einigen schweren Herausforderungen und muss sich beweisen - und das tut sie! Im Laufe des Buches macht sie eine ziemlich starke Entwicklung durch, sie wird mutiger, stärker und selbstsicherer. Ich habe sie bewundert und die letzten Seiten des Buches förmlich weggesuchtet. Die Ereignisse wurden so spannend erzählt und haben mich teilweise komplett schockiert, sodass ich mit offenem Mund vor meinem Kindle saß. Die Emotionen von Fire und auch von Strike, aus dessen Sicht ein paar Kapitel erzählt wurden, waren förmlich greifbar. Ich habe mitgefiebert und -gelitten!

Die Charaktere sind sicherlich ausbaufähig, aber die Entwicklung, die Fire und auch Strike durchmachen, fand ich großartig. Mit der Zeit wurden sie greifbar und die Gefühle der beiden kamen gut bei mir an. Ihre Beziehung zueinander hat mir zum Ende hin auch sehr gut gefallen. Hilfreich war, dass ein paar Kapitel aus der Sicht von Strike geschrieben waren, wodurch ich mich besser ihn ihn hineinfühlen konnte. Melissa allerdings blieb mir etwas zu blass und hätte etwas mehr Tiefe vertragen können.

Das Buch endet in einem spannenden Finale mit einem fiesen Cliffhänger, der Lust auf mehr macht! Ich hoffe, der zweite Teil erscheint bald.

Fazit:
Ein guter Auftakt der Dilogie, der viel Potential für den zweiten Teil bietet. Das Buch ist nicht perfekt, aber das muss es auch gar nicht sein. Die Protagonisten überzeugen durch ihre Entwicklung, die Handlung ist besonders im zweiten Teil sehr spannend und der Schreibstil sehr angenehm. Ich habe das Buch gerne gelesen und bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!