Profilbild von pewo

pewo

Lesejury Star
offline

pewo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pewo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2021

Heute ist Titanen-Tag

Tools der Titanen
0

Zu diesem Buch habe ich ein paar Vorstellungsvideos auf Youtube gesehen. Die waren ausnahmslos voll des Lobes. So bin ich neugierig geworden und habe es gelesen.

Zunächst einmal schaute ich ins Inhaltsverzeichnis, ...

Zu diesem Buch habe ich ein paar Vorstellungsvideos auf Youtube gesehen. Die waren ausnahmslos voll des Lobes. So bin ich neugierig geworden und habe es gelesen.

Zunächst einmal schaute ich ins Inhaltsverzeichnis, das aus einer Auflistung hunderter Namen von bekannten Persönlichkeiten besteht. Na ja, wenn ich ehrlich bin, mir sind davon nur wenige bekannt. Aber das ist auch egal. Wenn die Inhalte bzw. Tipps und Tools gut sind, spielt es für mich keine Rolle, ob ich denjenigen kenne oder nicht.

Der imposante Wälzer ist im Wesentlichen in drei Teile gegliedert, und zwar „Gesundheit“, „Reichtum“ und „Weisheit“. Außerdem gibt es eine Einführung von Tim Ferriss mit dem Titel „Bitte zuerst lesen – wie man dieses Buch benutzt“. Huch, dachte ich, also ich würde es nun einfach lesen wollen. Das ist das, was ich unter Benutzung eines Buches verstehe. In der „Bedienungsanleitung“ steht, dass es wie ein Buffet zu verwenden ist, also man solle sich das heraussuchen, was einen interessiert und den Rest überspringen.

Gute Idee! Denn das tat ich nachdem ich ein paar Kapitel des ersten Teils gelesen hatte. Ich hatte den Eindruck, es ging darin nur um Extrem-Sport-Kraftübungen, komische Ernährungstipps (igitt!) und psychodelische Drogen. Ja, ich übertreibe ein wenig! Vielleicht bin ich einfach noch nicht reif für sowas.

Die anderen beiden Teile enthalten für mich bessere Inhalte. Meine Lieblingsidee daraus stammt von Scott Adams, dem Erfinder der Dilbert-Comics: Um Erfolg zu haben, muss man gar nicht unbedingt auf einem Gebiet zu den Allerbesten gehören. Es genügt, auf zwei Gebieten jeweils zu den besten 25% zu gehören. So habe ich das noch nie gesehen.

Eine sehr schöne Kreativitätsübung stammt von James Altucher (Hedgefondsmanager und Unternehmer). Sie besteht darin, sich zehn Ideen zu irgendeinem Thema zu überlegen, z.B. 10 Möglichkeiten, Zeit zu sparen, 10 Dinge, die ich gestern gelernt habe, 10 alte Ideen, die ich runderneuern kann usw. Es können auch ganz absurde Fragestellungen sein. Wenn man will, kann man sich dann noch zu jeder der Ideen den ersten Schritt überlegen, der zur Umsetzung nötig wäre. Die Ideen müssen auch nicht unbedingt gut sein, sie können auch ziemlicher Unsinn sein. Wenn man dieses Spiel ganz oft spielt, wird man geübter im Ideenfinden. Und sicher sind dann auch irgendwann gute Ideen dabei. Ab und zu, wenn ich Zeit habe, erstelle ich eine solche Liste. Auf jeden Fall macht es Spaß.

Auch wenn das kein Buch ist, das man wie einen Roman oder einen Ratgeber hintereinander liest, ich finde es gut. Ab und zu sage ich mir: „Heute ist Titanen-Tag.“ Dann schlage ich es an irgendeiner Stelle auf und lese darin. Manchmal finde ich etwas, das ich zwar beim ersten Mal gelesen, aber wieder vergessen hatte, was mir jetzt aber interessanter erscheint. Das macht Spaß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2021

Sympathischer Mörder

Totenstille im Watt
0

Klaus-Peter Wolf gelingt mit diesem Buch etwas ganz Verrücktes: Er schafft einen Mörder, der einem auch noch sympathisch ist. Dieser Dr. Bernhard Sommerfeldt kümmert sich sehr fürsorglich um seine Patienten ...

Klaus-Peter Wolf gelingt mit diesem Buch etwas ganz Verrücktes: Er schafft einen Mörder, der einem auch noch sympathisch ist. Dieser Dr. Bernhard Sommerfeldt kümmert sich sehr fürsorglich um seine Patienten und bringt schlechte Menschen um.

Obwohl Mord ein schlimmes Verbrechen ist, hofft man während des ganzen Buches, dass der Mörder nicht erwischt wird. Es ist einfach großartig, wie der Autor Klaus-Peter Wolf das geschafft hat, und das, obwohl einem auch die anderen Personen, z. B. die Ermittler ans Herz wachsen – ein Teufelskreis!

Überhaupt hat er einen überaus unterhaltsamen und fesselnden Schreibstil. Der Autor hat es geschafft, dass ich schon nach dem ersten Satz nicht mehr von der Geschichte ablassen wollte. Er lautet: „Es ist viel schwieriger, eine gute Fischsuppe zuzubereiten, als an eine neue Identität zu kommen.“

Der Roman spielt, wie andere Kriminalromane von Klaus-Peter Wolf auch, in seiner Heimat an der Nordsee. Es macht großen Spaß, so etwas zu lesen. Aber noch größeren Spaß macht es, dem Autor zuzuhören, der die Hörbuchversion selbst eingelesen hat.

Wer etwas außergewöhnliche Regionalkrimis mag, wird diesen lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2021

Ein ganz besonderer Thriller

Tiefer Fjord
0

Der Leser springt sofort mitten ins Leben der handelnden Personen. Das sind Haavard, ein engagierter Kinderarzt, seine Frau Clara, die im Verwaltungsapparat des Ministeriums arbeitet und politische Ambitionen ...

Der Leser springt sofort mitten ins Leben der handelnden Personen. Das sind Haavard, ein engagierter Kinderarzt, seine Frau Clara, die im Verwaltungsapparat des Ministeriums arbeitet und politische Ambitionen hat, sowie Personen aus deren Umfeld. Im Fokus steht das Thema Kindesmisshandlung, womit es Haavard in seiner Klinik immer wieder zu tun hat, und wozu Clara im Ministerium für einen neuen Gesetzesentwurf kämpft.

Wie es sich für einen Thriller gehört, passieren Morde, und zwar drei. Die Opfer sind Kindesmisshandler. In diesem Roman steht jedoch nicht, wie oftmals üblich, die Ermittlungsarbeit der Polizei im Vordergrund, sondern das Verhalten der Personen im Umfeld. Es wird meistens in der Ich-Form aus der Sicht von Haavard oder Clara erzählt. Ab und zu (selten) aber auch von jemand anderem, wie z. B. Claras Vater Leif oder dem Pfleger Roger. Aus der Sicht der Polizisten geschieht das jedoch niemals.

Die ganze Story ist von Anfang an interessant und fesselnd beschrieben, obwohl die Morde als Kriminalfälle zunächst kaum im Vordergrund stehen. Das ist ziemlich ungewöhnlich. Im Laufe des Buches, schon nach etwas über der Hälfte wird sogar ganz klar beschrieben, wer die Morde begangen hat und auch wie. Trotzdem wird der Roman von da an noch spannender und macht regelrecht süchtig, je weiter man liest.

Als sehr angenehm empfand ich, dass es keine besonders blutigen Szenen gab. Die Personen sind so gut beschrieben, dass man ihre Handlungen nachvollziehen und sich ab und zu mit der einen oder anderen sogar identifizieren kann, selbst wenn sie moralisch völlig indiskutabel ist.

Dieses Buch ist für Leser geeignet, die packende Thriller lieben und dabei etwas Besonderes suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2021

Das hätte ich nicht erwartet

Ausweglos
0

Wenn ein Buch die Bezeichnung Thriller verdient, dann ist es dieses hier. Am Anfang eine Intro-Szene, in der jemand vor irgendetwas davonläuft. Es lässt sich noch nicht sagen, wer es ist und um was genau ...

Wenn ein Buch die Bezeichnung Thriller verdient, dann ist es dieses hier. Am Anfang eine Intro-Szene, in der jemand vor irgendetwas davonläuft. Es lässt sich noch nicht sagen, wer es ist und um was genau es geht. So würde man auch einen Film anfangen.

Dann geht die Haupthandlung los – immer im Wechsel jeweils aus der Sicht eines von drei Protagonisten. Der erste ist Noah, der aus der Bewusstlosigkeit erwacht und von Sanitätern verarztet wird. Dann gibt es Elias, einen Kriminalkommissar, der strafversetzt wurde und gerade zu Hause gelangweilt zum zigsten Mal einen Film schaut, den er nicht einmal mag, als er per Telefon über einen Mord informiert wird. Die dritte Hauptfigur ist Linda, traurig, weil sie immer noch nicht schwanger geworden ist.

Die Szenen machen neugierig und sind sehr eingängig und zum Teil wortgewaltig verfasst. Beispiel: „Es (das Licht) durchflutet meine Netzhaut, als wollte es an meinen Pupillen vorbei, direkt in meinen Schädel.“ (Noah, als er aus der Bewusstlosigkeit aufwacht.)

Wie hängen die einzelnen Szenen zusammen? Das klärt sich schnell. Linda ist Noahs Ehefrau. Noah wird jedoch schwer verletzt in der Wohnung der Nachbarn gefunden. Die Nachbarin Emma liegt dort blutüberströmt in ihrem Bett, auf ganz brutale Art und Weise ermordet. Das ist der Tatort, an den Elias gerufen wird. Zwischendurch ist ab und zu eine andere Art Absatz eingeschoben, ohne einen darüber stehenden Namen. Das muss wohl der Mörder sein.

Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut. Neben viel Action lässt er in die Gedanken der einzelnen Personen blicken, ohne sich zu sehr darin zu „wälzen“. Auch die anderen handelnden Personen, vor allem Polizeikollegen von Elias, sind hervorragend charakterisiert.

Der Roman ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Zwischendurch meint man dabei immer wieder die Lösung zu erahnen, aber diese vermeintliche Lösung ändert sich während des Lesens mehrfach und am Ende bleibt nur noch ein „Wow!“

Das ist wirklich ein „Kopfkino-Buch“. Mir wird beim Lesen besonders blutiger Szenen manchmal schlecht, aber hier hatte ich keine Zeit dazu, denn es war einfach zu spannend. Ich konnte mich von Anfang an schon immer schwer von diesem Buch trennen, aber über die letzten 200 Seiten konnte ich es bis zum Ende gar nicht mehr aus der Hand legen. Mit dem Ende war ich auch überaus zufrieden. Ohne zu spoilern kann ich nur sagen: Das hätte ich nicht erwartet.

Dieses Buch, welches auch noch über ein sehr schön gestaltetes Cover mit einem geprägten Fingerabdruck verfügt, ist etwas für Leser, die intelligenten Nervenkitzel mit schlüssigem Ende lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2021

Zweiundvierzig

Per Anhalter durch die Galaxis
0

Wer kennt ihn nicht, den Klassiker der Science-Fiction-Komödien „Per Anhalter durch die Galaxis“. Die Antwort auf alle Fragen ist 42 und die Mäuse sind die echten Chefs. Dieser Roman ist so herrlich albern ...

Wer kennt ihn nicht, den Klassiker der Science-Fiction-Komödien „Per Anhalter durch die Galaxis“. Die Antwort auf alle Fragen ist 42 und die Mäuse sind die echten Chefs. Dieser Roman ist so herrlich albern und enthält dabei eine Menge Realsatire: eine unsinnige Umgehungsstraße und dann das Ganze in etwas größer im Weltraum. Zu nahezu allen abstrusen Absurditäten gibt es irgendwo ein Pendant im Weltall. Das Ganze ist dazu noch bezaubernd albern.

Eigentlich ist diese Geschichte schon ziemlich alt und für manche vielleicht abgedroschen. Aber diese Hörbuchversion hat noch ein Extra parat: Der Schauspieler Christian Ulmen trägt das Ganze so herrlich vor, dass man, obwohl man es schon kennt, immer noch darüber lachen kann. Darauf einen pangalaktischen Donnergurgler, prost!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere