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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2025

Roman mit realistisch wirkenden Kriminalfällen

Dunkle Momente
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Zuerst hatte ich gedacht: Ist das wirklich ein Roman oder doch eher eine Kurzgeschichten-Sammlung? Das Inhaltsverzeichnis machte den Eindruck, dass hier True-Crime-Fälle aneinandergereiht wären.

Aber ...

Zuerst hatte ich gedacht: Ist das wirklich ein Roman oder doch eher eine Kurzgeschichten-Sammlung? Das Inhaltsverzeichnis machte den Eindruck, dass hier True-Crime-Fälle aneinandergereiht wären.

Aber als ich dann zu lesen anfing, war ich schnell gefesselt und durch die geschickten Bezüge zwischen den einzelnen Fällen wollte ich immer gleich mehr wissen. Manchmal war es nur die Erwähnung eines Namens, manchmal war es eine andere Andeutung.

Jedenfalls fand ich dann, dass alles miteinander verbunden ist und sich doch zu einem Roman zusammenfügt. Bestimmt hat sich die Autorin aber von echten Fällen inspirieren lassen. So kam mir der Kannibalen-Fall sehr bekannt vor. Ein ähnlicher Fall ging vor etlichen Jahren durch die Medien.

Der Schreibstil ist insgesamt relativ sachlich, wenn stellenweise doch Emotionen zu spüren sind. Jedenfalls weiß die Autorin, wovon sie schreibt, denn schließlich ist sie vom Fach, wenn auch selbst keine Strafverteidigerin, sondern Richterin.

Außerdem ist sie Professorin und ich wette, ihre Vorlesungen sind spannend und gut verständlich, wenn sie sie in dem Stil hält, wie das Buch geschrieben ist.

Fazit: Ein ungewöhnlicher Roman, der es schafft, Gerichtsfälle mal aus ungewöhnlicher Sicht zu beleuchten. Sehr spannend, manchmal auch gruselig oder erschütternd.

Von mir dafür eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.02.2025

Macht gute Laune

Vorstandssitzung im Paradies
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Das hier ist ein witziger kleiner Roman für zwischendurch. Zwar nicht zum Brüllen komisch, aber zum Schmunzeln.

Da stranden ein paar Leute auf einer tropischen Insel und versuchen, das Beste daraus zu ...

Das hier ist ein witziger kleiner Roman für zwischendurch. Zwar nicht zum Brüllen komisch, aber zum Schmunzeln.

Da stranden ein paar Leute auf einer tropischen Insel und versuchen, das Beste daraus zu machen.

Ganz nebenbei bauen sie eine nahezu sozialistische Gesellschaft auf und diese funktioniert sogar.

Es ist erfrischend, wie pragmatisch die Leute an Problemlösungen herangehen.

Sollten die wirklich gerettet werden? Das habe ich mich ab und zu gefragt.

Fazit: Tolle Unterhaltungslektüre, die gute Laune macht.

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Veröffentlicht am 08.02.2025

Dramatisch, überraschend, mit feinem Humor

Achtzehnter Stock
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Dieses Buch hat mich in zwei völlig gegensätzliche Welten mitgenommen, die mir fremd sind. Die Autorin hat es geschafft, beide so treffend zu beschreiben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte. ...

Dieses Buch hat mich in zwei völlig gegensätzliche Welten mitgenommen, die mir fremd sind. Die Autorin hat es geschafft, beide so treffend zu beschreiben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte. Außerdem konnte ich auch mit der Protagonistin mitfühlen und fast in ihren Kopf schauen.

So hätte ich den Roman am liebsten von Anfang bis Ende gar nicht aus der Hand gelegt. Das ging zwar nicht, aber dennoch war ich viel zu schnell damit fertig.

Ich denke, dass beide Seiten – sowohl das prekäre Leben in der Platte, als auch die Welt der Reichen und Schönen – leicht übertrieben dargestellt wurden. Alles mit sehr feinem Wortwitz, der mich oft schmunzeln ließ. Auch den Blick hinter die Kulissen bei den Filmarbeiten empfand ich als äußerst gelungen. Ich kann mir vorstellen, dass auch hier in jeder geschilderten Situation ein Körnchen Wahrheit steckt.

Zwischendurch wurde es dramatisch und auch überraschend. Am Ende war ich zufrieden aber gleichzeitig traurig, dass ich schon ausgelesen hatte.

Genauso mag ich es!

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Veröffentlicht am 06.02.2025

Tolle Idee mit Luft nach oben

Shanghai Story
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Ich war fasziniert von der Idee einer rückwärts erzählten Geschichte. So würde es nicht darum gehen, wie es weitergeht, sondern wie es zu der aktuellen Situation gekommen ist.

Der Schreibstil hat mich ...

Ich war fasziniert von der Idee einer rückwärts erzählten Geschichte. So würde es nicht darum gehen, wie es weitergeht, sondern wie es zu der aktuellen Situation gekommen ist.

Der Schreibstil hat mich gleich gepackt. Im Laufe der Lektüre treten sogar mehrere Schreibstile auf, jeweils passend zur Perspektive oder Person, die gerade erzählt. So sind einige Kapitel in der Ich-Form geschrieben, andere in der dritten Person.

Im Mittelpunkt steht die Familie Yang, bestehend aus Leo, Eko und den drei Töchtern. Es geht um die diversen Spannungen zwischen ihnen und wie sie entstanden sind. Dabei kommen neben den einzelnen Familienmitgliedern auch andere Figuren vor, durch deren Augen die Leser das Geschehen verfolgen können.

Die Idee finde ich großartig. Allerdings hat die Umsetzung nach meinem Geschmack etliche Schwächen. Es wirkt für mich oftmals wie ein Knäuel aus zu vielen losen Enden. Einige Geschichten oder Figuren werden angeteasert und dann nicht weiterverfolgt. Das hat mich ziemlich enttäuscht. Außerdem ist mir nicht wirklich klar, warum in der Zukunft begonnen wird (im Jahr 2040). Ich erkenne keinerlei futuristischer Elemente darin. Ich nenne so etwas „auf Wirkung gequält“ und halte es für unnötige Effekthascherei.

Dennoch empfand ich alle Kapitel als interessant zu lesen. Jede Zeile hat mich unterhalten. Als Kurzgeschichtensammlung mit mehr voneinander abgegrenzten Storys wäre das ein tolles Buch. Als Roman hinterlässt es bei mir jedoch ein unzufriedenes Gefühl.

Es wurde zwar dargestellt, wie alles so gekommen ist. Ich kann mir nach der Lektüre sogar denken, wie es mit der Familie weitergehen wird. Aber sehr viele Fragen zu anderen, äußerst interessanten Personen sind für mich leider unbeantwortet geblieben.

Mein Fazit: Tolle Idee, deren Potenzial leider nicht ausgeschöpft wurde.

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Veröffentlicht am 23.01.2025

Einer immer spannender als der andere

Märzgefallene
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Das ist nun schon der fünfte Teil der Gereon Rath Reihe. Ich bin auch ehrlich gesagt ganz froh, dass der noch nicht verfilmt worden ist. Dann würde wieder etwas anders umgesetzt werden, aber ich finde ...

Das ist nun schon der fünfte Teil der Gereon Rath Reihe. Ich bin auch ehrlich gesagt ganz froh, dass der noch nicht verfilmt worden ist. Dann würde wieder etwas anders umgesetzt werden, aber ich finde es genau so richtig, wie es im Buch ist.

Obwohl hier wirklich ein sehr dunkler Abschnitt unserer Geschichte dargestellt ist, konnte ich diesen Roman kaum aus der Hand legen.

Die Kriminalgeschichte war besonders spannend und ich habe bis zum Schluss nicht gewusst, wie die Auflösung sein könnte.

Im Vergleich zu den bisherigen Romanen der Reihe ist dieser wiederum anders konzipiert. Ich staune und bin begeistert, wie vielseitig Volker Kutscher schreibt. Kein Schema nach dem Motto "Kennst du einen, kennst du alle".

Und ganz nebenbei bekommt man ein Stück Geschichte mit.

Ich freue mich wieder auf den nächsten Teil, den ich bestimmt auch bald lesen werde.

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