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Veröffentlicht am 11.02.2020

Überraschend anders, aber nicht weniger spannend

Das Gedächtnis von Babel
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Am Anfang des Buches gibt es wieder einen 1,5-seitigen Rückblick auf den vorigen Teil. Darauf folgt eine Karte der Windrosen und ihrer Verbindungen und eine Auflistung der 20 Archen mit ihren Familiengeistern ...

Am Anfang des Buches gibt es wieder einen 1,5-seitigen Rückblick auf den vorigen Teil. Darauf folgt eine Karte der Windrosen und ihrer Verbindungen und eine Auflistung der 20 Archen mit ihren Familiengeistern und -kräften. Die eigentliche Geschichte ist inhaltlich in zwei Teile gegliedert und am Ende gibt es wieder ein Inhaltsverzeichnis.

Der Schreibstil der ersten beiden Bände wurde beibehalten. Er ist an die Zeit und Welt des Buches angepasst und passt hier deshalb auch hervorragend rein. Die Beschreibungen sind allesamt faszinierend, bildhaft und trotzdem noch gut verständlich. Die Geschichte schließt diesmal nicht direkt an den zweiten Band an. Es liegt ca. 1 Jahr dazwischen. Die Gründe dafür erfährt man natürlich im Buch. Der Band ist in sich abgeschlossen, hat aber trotzdem mal wieder einen Cliffhanger.

Trotzdem war „Das Gedächtnis von Babel“ irgendwie anders. Die Figuren aus den vorigen Bänden kommen nur sehr sporadisch vor und Ophelia wird von der Autorin quasi komplett allein in eine andere Welt „geschmissen“. Es hatte schon fast was von einer Alternate Universe Story. Teilweise war es sehr dramatisch und ohne Lichtblicke. Es gab aber auch positives und insgesamt wurde wieder die gesamte Gefühlspalette bedient. Mitten im Buch war ich nicht ganz so begeistert, aber nachdem ich den Band beendet hatte, fand ich ihn richtig gut. Dadurch, dass die einzelnen Bände so verschieden sind, lassen sie sich auch sehr schwer vergleichen, daher habe ich gar keinen Favoriten. Jeder ist auf seine Weise toll.

Das Cover ist an das Design des 1. und 2. Bandes angepasst, jedoch ist das, was im ersten Teil blau bzw. im 2. Teil gelb/gold war, hier grün. Ich finde es passend und ansprechend gestaltet.

Ich bin sehr gespannt und in freudiger Erwartung auf den vierten Teil der Saga.

Der 4. Band - „Im Sturm der Echos“ (rotes Cover) - erscheint am 18. Mai 2020.

Fazit:
Der 3. Band „Das Gedächtnis von Babel“ ist überraschend anders, aber nicht weniger spannend. Wieder mal eine gelungene Reise durch diese unglaublich vielfältige Fantasywelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2019

So viel mehr als eine Liebesgeschichte

Die schönste und die traurigste aller Nächte
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Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan von Geschichten, in denen Zeitreisen thematisiert werden und wurde damit auch noch nie enttäuscht. "Die schönste und die traurigste aller Nächte" bildet da keine ...

Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan von Geschichten, in denen Zeitreisen thematisiert werden und wurde damit auch noch nie enttäuscht. "Die schönste und die traurigste aller Nächte" bildet da keine Ausnahme. Dieses Buch ist einfach wundervoll. Es bietet die ganze Bandbreite an Emotionen auf, beinhaltet eine wundervolle Liebesgeschichte, ist aber auch sehr spannend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. „Die schönste und die traurigste aller Nächte“ ist die erste deutsche Übersetzung des Autors und ich bin jetzt schon ein Fan. Bei richtig guten Büchern fallen mir Rezensionen immer sehr schwer, da ich einfach überhaupt nichts auszusetzen habe. Ich könnte zeilenweise vom Buch schwärmen, aber ich möchte die Erwartungen auch nicht hochschrauben. Mir hat dieses Buch jedenfalls sehr gut gefallen und ich kann es voll und ganz weiterempfehlen.

Fazit:
Eine Liebesgeschichte, die so viel mehr ist als das, weil dieses Buch die ganze Bandbreite an Emotionen aufbietet. Und vor allem ein Buch über Zeitreisen, Brasilien, Italien und Wein.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Ein Mahnmal für den Umgang mit Menschen - brutal, inspirierend & großartig

Die Arena: Grausame Spiele
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Meine Meinung:
Zuerst einmal muss ich etwas zur Liebesgeschichte in dem Buch sagen, weil ich da mittlerweile so viel Negatives drüber gelesen habe. Ich denke, dass ich da nicht spoiler, da das ja schon ...

Meine Meinung:
Zuerst einmal muss ich etwas zur Liebesgeschichte in dem Buch sagen, weil ich da mittlerweile so viel Negatives drüber gelesen habe. Ich denke, dass ich da nicht spoiler, da das ja schon im Klappentext verraten wird. Viele sagen, dass ihnen die Gefühle zwischen Hoshiko und Ben zu schnell entstanden sind. Ich möchte den Leuten ihre persönliche Meinung nicht absprechen und das ist natürlich immer auch ein individuelles Empfinden. Trotzdem sollte man aber nicht vergessen, dass Hoshiko trotz ihrer oftmals sehr erwachsenen Vernunft noch ein Teenager ist und in ihrem Leben wohl noch nie verliebt war. Die erste Liebe ist meist ein Hals-über-Kopf-Ding und wenn es einen dann erwischt, wirft man eben auch mal seine eigenen Moralvorstellungen über Bord.

„Die Arena“ ist irgendwie auch ein politisches Buch, weil den Spiegel vorhält, wenn es um den gesellschaftlichen Umgang mit Menschen anderer Herkunft oder um die Kluft zwischen Armen und Reichen geht. Die Pures und die Dregs. Stehst du auf und setzt dich ein oder guckst du nur zu, als ob es dich nicht betrifft? Die Handlung spielt in der Zukunft und ist daher auch ein Mahnmal, welches zum Nachdenken anregt. Als Jugendbuch würde ich „Die Arena“ eher nicht bezeichnen, auch wenn man gerade Jugendlichen aufzeigen sollte, welche Auswirkungen Rassismus usw. haben, aber einige Szenen sind doch ziemlich krass.

Ich habe mich sehr schnell in das Buch eingefunden und einige der Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Die Handlung ist durchgehend interessant und teilweise sehr spannend. Mein eigener Gerechtigkeitssinn wurde auf jeden Fall getriggert und ich habe wohl auch deshalb sehr mit den Protagonisten mitgefiebert. Ein großartiges Buch, welches ich gern weiterempfehle. Der 2. Teil, den ich definitiv ebenfalls lesen werde, erscheint am 19. November.

Fazit:
Ein spannender Roman über den Zirkus, eine gesellschaftlich verbotene Liebe und Rassismus. Brutal, inspirierend und großartig.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Unterhaltsamer Genre-Mix - augenöffnend & nachhallend

Die Welt in allen Farben
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Meine Meinung:
Die Welt in allen Farben entführt einen eindrucksvoll in die Welt der Nichtsehenden und in die Probleme derer, die sich einer Operation zum Sehenden unterziehen. Nova ist ein sehr stolzer ...

Meine Meinung:
Die Welt in allen Farben entführt einen eindrucksvoll in die Welt der Nichtsehenden und in die Probleme derer, die sich einer Operation zum Sehenden unterziehen. Nova ist ein sehr stolzer und selbstsicherer Charakter, der keineswegs auf Mitleid aus ist und gut mit ihrer Blindheit klar kommt. Sie macht es einem sehr leicht, sie vom ersten Augenblick an zu mögen. Sehen und Nichtsehen ist aber nicht das einzige Thema der Geschichte. Das Buch hat zusätzlich einen Liebesroman-, einen Drama und einen Thrilleraspekt. Gerade zum Ende hin wird es sehr spannend und dramatisch. Dieser Genremix macht das Buch für mich ebenfalls zu etwas besonderem.

Die Geschichte ist aus der Perspektive von Nova und auch von Kate erzählt, so, dass man die beiden unabhängig voneinander kennenlernt und mit beiden gut mitfühlen kann. Der Schreibstil ist leicht verständlich, prägnant und mitreißend. Das Buch war für mich zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Fazit:
Ein bunter Genre-Mix aus Drama, Liebesroman und Thriller, der noch lange nachhallt und einen die Welt mit anderen Augen sehen lässt.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Unterhaltsamer britischer Agentenkrimi für Low-Tempo-Fans

Dead Lions
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Meine Meinung:
Der Autor behält auch im zweiten Teil seinen detaillierten, mit britischem Humor versehenen Schreibstil bei. Auch hier geht die Handlung ein wenig schleppend voran. Es gibt halt viele agierende ...

Meine Meinung:
Der Autor behält auch im zweiten Teil seinen detaillierten, mit britischem Humor versehenen Schreibstil bei. Auch hier geht die Handlung ein wenig schleppend voran. Es gibt halt viele agierende Personen, die alle eine eigene Perspektive erhalten. Wenn man jeden einzeln beleuchtet, kommt man halt etwas langsamer zum Ziel. Trotzdem hat das alles seinen Sinn und gegen Ende des Buches ergibt sich daraus ein großes Ganzes. Den Weg dahin würde ich als interessant und unterhaltsam bezeichnen, aber wer temporeiche Bücher bevorzugt, die von Anfang bis Ende spannend sind, ist mit dieser Serie eher nicht gut beraten. Die ganzen Perspektivenwechsel, die teilweise auch in Cliffhangern enden, machen das Buch einerseits unterhaltsamer, sind aber andererseits auch irgendwie nervig, weil man sich ständig neu einfinden muss. Besonders ungünstig ist das, wenn der Perspektivwechsel von einer auf die andere Seite stattfindet und man erstmal gar nicht weiß, um wen es eigentlich geht. Das kam in Dead Lions öfter mal vor. Mir persönlich ist das alles immer noch zu wenig Miteinander unter den Charakteren. Es passt irgendwie zur Situation und es hat sich, im Vergleich zum ersten Teil schon einiges verbessert, aber der Begriff „Team“, der sich zum Ende des ersten Bandes gefestigt hatte, hat sich im zweiten Teil dann doch irgendwie wieder verloren. Wenn es drauf ankommt funktioniert es, aber im Alltag ist wieder jeder für sich. Das stört mich irgendwie. Deshalb steige ich, denke ich, nach dem zweiten Teil aus der Serie aus, kann sie aber trotzdem guten Gewissens weiter empfehlen.

Das Cover ist, mit dem farbigen Londoner Hintergrundbild und dem Labyrinth von weißen (U-Bahn?)-Linien, an das Design vom ersten Band angelehnt und unterscheidet sich sonst eigentlich nur in der Farbe, die auf den ersten Blick vielleicht ein wenig seltsam, aber auffallend ist. Durch die weißen Linien wirkt es auf mich ein wenig überladen, aber irgendwie passt es trotzdem zum Buch. Wenn man beide Teile nebeneinander legt, schließen die Linien aneinander an, was schon ziemlich cool aussieht. Mehrere Linien, die den gleichen Weg laufen und ab und zu aufeinander treffen. Ähnlich wie die Agenten in Slough House.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Agentenkrimi mit britischem Humor, der sich zwar langsam aufbaut, aber in einem spannenden Finale endet.