Ein gigantischer Auftakt der Warthenberg-Saga
Libellenjahre„Libellenjahre“ von Izabelle Jardin ist der äußerst gelungene Auftakt der Wartenberg-Saga.
Die Autorin entführt uns nach Königsberg. Hier befinden wir uns im Jahr 1930 und die Welt scheint noch in Ordnung ...
„Libellenjahre“ von Izabelle Jardin ist der äußerst gelungene Auftakt der Wartenberg-Saga.
Die Autorin entführt uns nach Königsberg. Hier befinden wir uns im Jahr 1930 und die Welt scheint noch in Ordnung zu sein. Hier lebt die 19jährige selbstbewusste Constanze von Warthenberg mit ihrer Familie auf einem herrlichen Gut. Während einer Segelregatta, bei der sie ihren Mann steht, lernt sie den weltläufigen Clemens Rosanowski aus Warschau kennen. Bald entwickelt sich daraus die große Liebe. Ihre Familie ist jedoch von der Verbindung nicht begeistert, doch Constanze schafft es trotz einigen Widerständen ihren Clemens zu heiraten. Das junge Paar lässt sich in Danzig nieder. Die beiden erleben eine Zeit voller Leichtigkeit und Freude, es soll auch die schönste in ihrem Leben bleiben. Doch in der Politik tut sich einiges. Und die politische Lage in der Hansestadt wird unter den neuen Machthabern immer schwieriger und dann bricht der zweite Weltkrieg aus und Clemens muss an die Front und gegen sein Heimatland Polen kämpfen. Die Post aus den Kriegsgebieten wird immer seltener und eines Tages erhält Constanze eine erschütternde Nachricht. Ihre dramatische Odysee Richtung Westen beginnt….
Noch jetzt habe ich feuchte Augen und ein Gänsehautfeeling. Eine herausragende Geschichte, die wirklich unter die Haut geht und die mich bis tief in die Seele berührt hat. Die Autorin hat wunderbare Charaktere geschaffen. Ich sehe die junge Constanze vor mir, erlebe ihre Segelregatta und spüre ihre pure Lebensfreude. Doch wie entwickelt sich alles. Es wird uns Geschichte nähergebraucht, durch die ausführlichen Beschreibungen wird sie vor meinem inneren Auge lebendig, unter verursacht die unterschiedlichsten Emotionen. Constanze mit ihrem Mann Clemens in Danzig, da ziehen schon die ersten dunklen Wolken auf und die Menschen verändern sich, auf einmal ist die Leichtigkeit verschwunden. Was muss Constanze alles mitmachen, die Sorge und Angst um ihre Geschwister, ihre Eltern und vor allem um Clemens. Ich spüre förmlich die Kälte unter der Constanze gelitten hat. Ein einziger Lichtblick ist und war für mich Charlotte, Constanzes Großmutter, die ich sofort ins Herz geschlossen habe und die mit ihren klugen Ratschlägen immer hilfreich zu Seite stand. Für Gänsehautfeeling hat Constanzes Flucht aus Danzig gesorgt, hier habe ich jetzt noch Herzrasen. Kann ein Mensch so viel Leid überhaupt ertragen. Und endlich nach langen Überlegungen und Zweifeln beginnt 1949 ein neues Leben. Aber als ich dann die letzten Seiten gelesen habe, hatte ich Schnappatmung, denn damit habe ich wirklich nicht gerechnet….
Ein packendes, hochemotionales und berührendes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat und das mit jetzt, auch nach Beendigung, einfach nicht loslässt. Für mich ein absolutes Lesehighlight und ich fiebere jetzt schon einer Fortsetzung entgegen. Das Cover gefällt mir auch sehr gut. Selbstverständlich vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne. E: 10.3.2020