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Veröffentlicht am 31.01.2024

Detailverliebt

Die Entschlüsselung der Hieroglyphen
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Ägypten, Pyramiden, Tempel, jahrtausendealte Kultur. Geschichte, der Menscheit hinterlassen auf Wänden, Säulen, Papyrusrollen, in einer zwar wundervoll anzuschauenden, aber leider toten Sprache, Hieroglyphen.

Ich ...

Ägypten, Pyramiden, Tempel, jahrtausendealte Kultur. Geschichte, der Menscheit hinterlassen auf Wänden, Säulen, Papyrusrollen, in einer zwar wundervoll anzuschauenden, aber leider toten Sprache, Hieroglyphen.

Ich denke es gibt wenige Menschen auf dieser Welt, die nicht schon einmal fasziniert auf diese Bilderschrift geschaut haben, entweder direkt auf einem der zahlreichen historischen Gebäude, im Museum, oder auf Bildern. Da sieht man Symbole, Tiere, sogar entfernt an Buchtarben erinnernde Zeichen und fragt sich, was steht da. Das Ganze kann die Huldigung an einen König sein, aber genausogut die Einkaufsliste der Köchin. Ohne eine Übersetzung wird es schwer und wie soll man etwas übersetzen, wenn es niemanden mehr gibt, der die Sprache lesen kann.

Vor genau diesem Problem standen Wissenschaftler, die mit den Truppen Napoleons bei dessen Ägyptenfeldzug auf die ersten Zeugnisse einer lang vergessenen Zivilisation stießen. Der Weg zur Lösung dieses Rätsels, angefangen mit dem Fund des Steins von Rosette im Juli 1799, bis zur Entschlüsselung durch den Franzosen Champollion 1822 wird in diesem Buch sehr anschaulich erläutert. Der Leser begleitet die Entdeckung und die Querelen um den Stein, erlebt die Faszination, aber auch den Frust, den die Inschrift bei den verschiedenen Gelehrten auslöst, die versuchen den Text zu übersetzen.

Federführend bei der Entschlüsselung sind der Brite Thomas Young und eben Jean-Francoise Champollion. Das Buch beleuchtet nicht nur die Arbeit der Beiden an der Entschlüsselung der Hieroglyphen, sondern auch ihre Lebensläufe. Zudem erfährt der Leser viele historische Details zur Entdeckung heutiger Weltwunder, wie der Sphinx, oder der Tempelanlage von Abu Simbel und dazu, wie an der Entschlüsselung, bzw Decodierung von Texten gearbeitet wird. Diese ganzen Informationen und Bezüge, wie zum Beispiel zur Arbeit der Codeknacker im zweiten Weltkrieg, sind hoch interessant, leider geht der Autor hier aber ab und zu etwas zu sehr ins Detail und der Text zieht sich dann etwas, im Ganzen liest sich das Buch aber sehr flüssig.

Unterstützt wird der Text durch einige Fotos. Etwa die letzten 20% des Buches bilden den Anhang. Hier finden sich Anmerkungen, die Erklärungen zu den zahlreichen Fußnoten, auch sehr interessant, und die Bibliographie.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Dieses Märchen geht nicht gut aus

Vöglein schweigt
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Nora Rothmann hat die Ereignisse rund um ihre Familie und auch den Tod ihres Kollegen aus dem ersten Teil noch nicht verarbeitet und sie möchte unbedingt in dem Fall weiter ermitteln. In den Reihen der ...

Nora Rothmann hat die Ereignisse rund um ihre Familie und auch den Tod ihres Kollegen aus dem ersten Teil noch nicht verarbeitet und sie möchte unbedingt in dem Fall weiter ermitteln. In den Reihen der Polizei und auch von Seiten des Senats stößt sie damit allerdings auf wenig Verständnis, keiner glaubt hier an die geheime Verschwörung zur Menschenjagd in Berlins Wäldern, die sich die Märchen der Gebrüder Grimm zum Vorbild nimmt. Allerdings in einer Version, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Vöglein schweigt ist der zweite Band rund um die Kriminalhauptkommisarin Nora Rothmann. Wie in all seinen Büchern hat Elias Haller wieder eine sehr spezielle Ermittlerfigur geschaffen. Wärend man seine anderen Reihen nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen muss, würde ich hier unbedingt empfehlen erst Band eins zu lesen. Die Geschehnisse hier sind essenziell wichtig für die Fortsetzung und es würden dem Leser einfach zu viele Fakten und Hintergründe fehlen.

Der Autor hat sich für seinen Thriller die Märchen der Gebrüder Grimm genommen und lässt seine Täter auf deren Grundlage morden, allerdings nimmt er hierfür eine Version der Kinder - und Hausmärchen, die mit der heute Bekannten wenig zu tun hat. Seine Version ist äußerst brutal, vom Sieg des Guten über das Böse weit entfernt und so würde man sie keinem Kind als Gute Nacht Geschichte vorlesen. Vor diesem Hintergrund ist das Buch auch nichts für schwache Nerven. Leser, die eher ausschließlich im Krimibereich unterwegs sind, oder sich noch recht frisch im Thrillergenre bewegen, könnten die Geschichte als zu extrem empfinden. Wer Elias Haller allerdings kennt weiß, das er immer etwas härter schreibt.

Ich habe dem Autor in einer meiner ersten Rezensionen zu einem seiner Bücher einen sehr amerikanischen Stil bescheinigt, weil ich diese Art zu schreiben im deutschen Thriller so bis dato nicht kannte. Es geht zur Sache, ungeschöhnt, blutig und detailreich. Damit muss man klar kommen.

Band zwei schließt nahtlos an das erste Buch an, im Verlauf der Geschichte taucht man tiefer in Noras Vergangenheit ein, kommt aber letztlich der Frage nach der Mittäterschaft ihres Vaters und Ihres Bruders nicht wirklich näher, dafür tritt eine andere Person aus Noras Kindheit in Erscheinung und das Morden geht weiter. In einem spektakulären Showdown endet das Buch und lässt Nora in einer Situation zurück, die dann sicher im dritten Buch von großer Bedeutung sein wird. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und hoffe das alle bisher gesponnenen Fäden zusammengeführt werden. In welcher Weise, darüber bin ich mir noch nicht ganz klar, ich erwarte aber eine große Überraschung.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Platz ist im kleinsten Garten

Kleiner Garten - so viel drin
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Ich bin leider mit einem recht kleinen Garten gesegnet. Schon vor vielen Jahren musste das Gemüsebeet einer Terasse weichen, die Kinder mochten eh nichts selbstgeerntetes essen. Einzig ein paar Erdbeerpflanzen ...

Ich bin leider mit einem recht kleinen Garten gesegnet. Schon vor vielen Jahren musste das Gemüsebeet einer Terasse weichen, die Kinder mochten eh nichts selbstgeerntetes essen. Einzig ein paar Erdbeerpflanzen durften bleiben. Damit sich die Arbeit in Grenzen Hält wurden hauptsächlich Stauden gepflanzt, um die man sich nicht groß kümmern muss und natürlich meine geliebten Rosen. Im Laufe der Zeit war mir das aber nicht genug und so zogen mehrere Beerensträucher ein und auch mal eine Zuccini und ein paar Radischen. Leider bin ich platztechnisch recht schnell an meine Grenzen gestoßen und da kam mir Anja Kleins neues Buch gerade recht.

Ich folge der Autorin schon seit einiger Zeit auf Instagram und bewundere ihren wilden Garten sehr, habe aber auch gehörigen Respekt vor der damit verbundenen Arbeit. Ohne Arbeit geht es auch in einem kleinen Garten nicht, wie man nach der Lektüre des Buches merkt. Anja Klein zeigt anhand eines Beispielgartens, den sie extra angelegt hat, wie das gärtnern auf kleinem Raum praktikabel und auch ertragreich wird. Beginnend mit den Grundlagen der Planung, über das Anlegen von Wegen und Beeten, bis hin zur richtigen Bepflanzung gibt die Autorin wertvolle Praxistipps. Sie zeigt verschiedene Varianten der Gestaltung, gibt Pflanztipps und erstellt Pläne für die Fruchtfolge beim Gemüseanbau. Alles sehr detailliert, nachvollziebar und unterstützt durch schöne Bilder, wie man sie auch von ihrem Instagramacount kennt.

Das Buch zeigt wie man erfolgreich auch auf kleinerem Raum gärtnern kann, nicht die Fläche ist entscheidend für den Ernteerfolg und die Blütenpracht, sondern gute Planung, die richtigen Pflanzen und etwas körperlicher Einsatz. Leider fällt nämlich auch in einem kleinen Garten einiges an Arbeit an.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Pflanzenpracht im Topf

Mein wunderbarer Topfgarten
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Nicht jeder von uns kann seine gärtnerischen Ambitionen auf einer Fläche ähnlich einem englischen Landsitz frönen. Gerade in modernen Siedlungen ist Baugrund teuer, die Grundstücke liegen oft dicht beieinander ...

Nicht jeder von uns kann seine gärtnerischen Ambitionen auf einer Fläche ähnlich einem englischen Landsitz frönen. Gerade in modernen Siedlungen ist Baugrund teuer, die Grundstücke liegen oft dicht beieinander und auch in den immer enger bewohnten Städten ist schon glücklich, wer einen Balkon sein Eigen nennen kann, eine Dachterasse, oder einen kleinen Innenhof.

Ich versuche mich auf meinem Hof schon seit einigen Jahren am Gärtnern im Topf, Blumen, Kräuter, mal eine Tomatenpflanze. Leider lies der Erfolg bisher auf sich warten und das erhoffte dauerhafte Blütenmeer blieb aus. Mit Hilfe von Tina Ullmanns Buch hoffe ich nun einige Fortschritte zu machen. Die Autorin nimmt den Leser mit in ihren eigenen, recht kleinen Garten und berichtet von ihren Erfahrungen vom gärtnern im Topf. Sie gibt wichtige Tipps zu geeigneten Pflanzen, den nötigen Pflanzgefäßen, den benötigten Werkzeugen und auch dem richtigen Standort. Themen wie düngen, Schädlingsbekämpfung und richtiges Gießen und Winterschutz weden ebenfalls angesprochen.

Das Buch enthält neben umfangreichem Praxiswissen viele tolle Fotos, die man auch auf dem Instagramkanal der Autorin anschauen kann. Hier und auch im Buch findet man viele Tipps zum Bepflanzen verschiedenster Gefäße, passend zur Jahreszeit und unter dem Aspekt, immer etwas Blühendes auch auf engstem Raum zu haben.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Leckere Inspiration

Schlank mit Brot
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Ich liebe Brot in all seinen Varianten, mit und ohne Kerne, dunkel, hell, als Scheibe, oder Brötchen, am besten schön dick geschnitten, herzhaft belegt, gern auch mal süß, aber im Himmel bin ich einfach ...

Ich liebe Brot in all seinen Varianten, mit und ohne Kerne, dunkel, hell, als Scheibe, oder Brötchen, am besten schön dick geschnitten, herzhaft belegt, gern auch mal süß, aber im Himmel bin ich einfach nur mit einer schönen Schicht guter Butter drauf. In Zeiten von Low Carb ist es nun allerdings Schluss damit, Brot ist ebenso tabu wie Nudeln, Reis, oder Kartoffeln, wobei mir das Brot tatsächlich am meisten fehlt. Ich bin eben noch durch und durch Generation "Abendbrot" im Sinne von belegtem Brot zum Abendessen.

Als ich nun auf das Buch von Axel Schmitt gestoßen bin, war das Musik in meinen Ohren. Ich kannte den Bäckermeister bis dato noch nicht, fand ihn aber anhand seiner Auslassungen direkt sympatisch.

Das Buch enthält nicht nur eine umfangreiche Auswahl an verschiedenen Rezepten, Brot, Brötchen, Knabbereien, Dips und sogar Kuchen, oder Waffeln, sondern startet mit einer umfangreichen Einführung in das Thema gesunde Ernährung im Bezug auf das Grundnahrungsmittel Brot. Die Historie wird dabei ebenso beleuchtet, wie Zutaten und Nährwerte. Unterstützt wir der Autor hierbei von der Ernährungsspezialistin Frau Dr. Bergmann, die viele fundierte Fakten beiträgt und das verteufelte Brot in ein neues Licht rückt. Natürlich wird immer wieder darauf hingewiesen, das nicht nur allein das Essen von Brot plötzlich zur erwünschten Gewichtsabnahme führt, sondern, dass auch hier die Gesamtheit von Bewegung und gesunder Ernährung und eine allgemeine Umstellung von Gewohnheiten eine Rolle spielt.

Die enthaltenen Rezepte sind detailliert beschrieben. Neben der genauen Angabe der Zutaten gibt es natürlich die Zubereitungsanleitung und meist noch am Ende einen wertvollen Tipp, beispielsweise zur Lagerung, oder der Haltbarkeit. Es gibt recht einfache Rezepte mit wenig Zutaten, aber auch etwas umfangreichere, wenn zb viele verschiedene Körner und Saaten benötigt werden. Alle Zutaten sind leicht im normalen Handel zu bekommen, das finde ich immer besonders wichtig. Am Ende des Buches gibt es noch einige Hinweise zu Techniken im Umgang mit dem Teig, um zu einem perfekten Ergebnis zu kommen. Letztlich ist es aber der Geschmack, der zählt. Abgerundet wird das Buch durch Fotos zu jedem Rezept.

Für mich hat das Buch das Lebensmittel Brot wieder in ein besseres Licht gerückt und ich kann wieder ohne schlechtes Gewissen in meine Scheibe beißen. Zum Nachbacken hab ich direkt mehrere Rezepte markiert und ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Ob letztlich tatsächlich eine Gewichtsabnahme erreicht werden kann, ist natürlich von mehreren Faktoren abhängig. Man wird sehen.

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