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Veröffentlicht am 15.01.2021

Gut für Einsteiger

Intervallfasten – aber richtig!
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Gerade zu Beginn eines neuen Jahres wird man quasi erschlagen von Diättipps, Ernährungsprogrammen, oder Angeboten von Fitnessstudios. Fast jeder von uns hat sich schonmal vorgenommen etwas für die Figur ...

Gerade zu Beginn eines neuen Jahres wird man quasi erschlagen von Diättipps, Ernährungsprogrammen, oder Angeboten von Fitnessstudios. Fast jeder von uns hat sich schonmal vorgenommen etwas für die Figur zu tun und mit Sicherheit sind die Meisten von uns mit diesem Vorhaben auch schon gescheitert. Im Dschungel von Kalorientabelle, Punkteplänen und Low Carb Ernährung sucht man oft vergeblich nach einer Hilfestellung, die gut umsetzbar ist und in den persönlichen Alltag passt.

Das vorliegende Buch befasst sich nun mit dem Thema Intervallfasten, wobei die Autorin auch das Fasten über einen längeren Zeitraum, wie das Heilfasten dazuzählt. Im Buch gibt es einen breit gefächerten Einblick in die verschiedenen Methoden, es werden die Vorgänge im Körper erklärt und es gibt medizinische und ernährungswissenschaftliche Fakten. Die Autorin bietet Hintergrundwissen und ermöglicht dem Leser die einzelnen Themen auch noch weiter zu verfolgen, am Ende des Buches gibt es Quellennachweise und weiterführende Literatur. Nachdem die verschiedenen Bereiche beleuchtet sind folgt natürlich auch noch ein Abschnitt mit Rezepten. Der Leser hat nun die Möglichkeit, sich das für ihn passende Modell auszusuchen.

Ich muss leider gestehen, dass mir das Buch nicht viel Neues bieten konnte. Vieles von den angebotenen Informationen war mir bereits bekannt, nicht unbedingt verwunderlich, wenn man sich mit dem Thema bereits befasst hat. Aus diesem Grund ist das Buch aus meiner Sicht auch eher etwas für Einsteiger.

Persönlich würde ich auch empfehlen, das Buch in gebundener Form zu kaufen. Gerade in solchen Ratgeber finde ich es immer schöner zu blätter, mal was zu markieren und später erneut nachzulesen. Im EBook funktioniert das, wenigstens auf meinem Reader, nicht immer ganz so gut.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Liebe Nachbarschaft

Das Haus
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Kann ein Haus böse sein, das Böse beherbergen, es speichern und kann es dann auf spätere Bewohner übertragen werden? Fragen, die man sicher im ersten Moment belächelt und ins Paranormale abschiebt. Für ...

Kann ein Haus böse sein, das Böse beherbergen, es speichern und kann es dann auf spätere Bewohner übertragen werden? Fragen, die man sicher im ersten Moment belächelt und ins Paranormale abschiebt. Für Nadja, die gerade an einem Buch über solche Themen schreibt ist diese Frage gar nicht zum lachen, gehen in ihrem Mietshaus doch gerade ziemlich merkwürdige Dinge vor. Ist der Sturz des schüchternen Enid von der Dachterasse ein tragischer Unfall, Selbstmord, oder gar etwas ganz anderes gewesen? Gemeinsam mit zwei weiteren Hausbewohnerinnen macht sich Nadja, eher unfreiwillig, auf Spurensuche.

Nachbarschaft, ein Mikrokosmos, in dem die verschiedensten Persönlichkeiten aufeinander treffen, manchmal auch aneinander geraten. Jeder kennt es, in einem Mietshaus noch stärker als in einem Einfamilienhaus, irgendwie ist die Konstellation immer ähnlich, da gibt es die Klatschtante mit ihrem unerschöpflichen Vorrat an Informationen, die Hilfsbedürftige, die immer jemanden findet, der ihre Arbeiten erledigt, der gute Geist, der Treffen organisiert und den Gemeinschaftssinn heraufbeschwört, der Einsiedler, der allen aus dem Weg geht und lieber für sich bleibt.

Die Autorin hat all diese Figuren und noch einige mehr in ihrem Haus versammelt. Sie beschreibt die verschiedenen Eigenarten mit treffendem Blick, teils etwas überspitzt, fast schon satirisch. Für einen herkömmlichen Krimi manchmal einen Tick drüber, allerdings schreibt die Autorin nicht wirklich herkömmlich. Die Geschichte ist eingebettet in eine Alltagssituation, eher träge beginnt die Story zu wachsen, teilweise glaubt man als Leser nicht, dass da was interessantes passiert und dann geschieht doch wieder etwas Neues. Die Geschichte baut sich stufenweise auf, es gibt Verwicklungen, falsche Spuren, zahlreiche Verdächtige und ein total überraschendes Finale.

Mich hat diese Geschichte allerdings nicht ganz abgeholt, ohne das ich genau festmachen könnte woran das lag. Die Figuren fand ich etwas blass, trotz der fabelhaften Ausarbeitung ihrer Eigenschaften waren sie optisch für mich nicht greifbar. Ich konnte sie mir nur schwer vor meinem geistigen Auge vorstellen, dadurch viel es mir auch schwer sie innerhalb des Hauses richtig zu platzieren. Mir war das Ganze dadurch nicht rund, andere Leser wird das wahrscheinlich überhaupt nicht stören.

Fazit, ein Krimi mit einer interessanten Grundkonstellation und scharf beobachteten Figuren. Kurzweilig, auf Grund der Länge gut für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Berührend

Das Haus in der Claremont Street
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Seine Eltern zu verlieren ist das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Die Umstände unter denen der kleine Tom seine Eltern verliert sind allerdings nicht nur schlimm, sie sind unvorstellbar. Tom ...

Seine Eltern zu verlieren ist das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Die Umstände unter denen der kleine Tom seine Eltern verliert sind allerdings nicht nur schlimm, sie sind unvorstellbar. Tom ist traumatisiert, spricht nicht mehr, macht wieder ins Bett, doch nicht nur er leidet unter dem Verlust. Auch die Familie seiner Mutter trauert, jeder auf seine persönliche Weise und mitten in dieser Trauer geht das Leben irgendwie weiter und eine wichtige Frage ist zu klären - was wird aus Tom.

Die Autorin beginnt ihr berührendes Buch mit einer grauenvollen Tragödie und baut die nachfolgende Geschichte darauf auf. Immer wieder kommen wir beim Lesen an diesen Punkt zurück, dadurch wird die Wucht dieses Ereignisses spürbar und die Präsenz, die es für immer im Leben der Hinterbliebenen haben wird. Sehr einfühlsam wird die kindliche Sicht von Tom beschrieben, sein Umgang mit der Tragödie, dem gegenüber gestellt dann die Erwachsenen, die Geschwister seiner Mutter und deren Mechanismen zur Verarbeitung. Das Buch zeigt gut, wie verschieden Menschen mit Trauer und Verlust umgehen und wie sie sich dadurch oft selbst belügen und das Leben schwer machen.

Der Stil der Autorin ist sehr gefühlvoll und nimmt den Leser mit in die Geschichte. Sie schafft es, dass der Leser eine Verbindung zu ihren Figuren aufbaut, eine emotionale Bindung, man beginnt zu hinterfragen, wie man wohl selbst reagieren würde. Das Buch ist emotional, man durchlebt beim Lesen ein ähnliches Gefühlschaos wie die Figuren, Trauer, Entsetzen, Wut, Unverständnis, aber auch Freude. Ein paar mal hatte ich Tränen in den Augen.

Die Geschichte ist vom Grund her nicht neu, aber die Autorin hat mich mit ihrer Version angesprochen, sie hat mich berührt, ohne rührselig zu werden. Ihre Figuren sind authentisch und glaubwürdig, nicht perfekt, so wie Familien eben sind. Sie lieben und sie streiten sich, haben Fehler und Macken, aber gerade deswegen liebenswert. Was mich am meisten angesprochen hat, war das Fehlen einer Patentlösung. Die Autorin gibt nicht vor, wie der Trauerprozess abzulaufen hat, sondern sie liefert eine individuelle, auf ihre Figuren abgestimmte Version.

Natürlich folgt das Buch einem gewissen Schema, hin auf das erwünschte Ziel, mir war es eine Freude dieses Ziel zu erreichen.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Agentenspiele

Grünes Öl
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Nach jahrelanger Forschung gelingt dem Mikrobiologen Jacques und seinem Partner Al Ge ein bahnbrechender Durchbruch, der die kleine Firma vor der Insolvenz retten würde, die Gründer wären reich und ein ...

Nach jahrelanger Forschung gelingt dem Mikrobiologen Jacques und seinem Partner Al Ge ein bahnbrechender Durchbruch, der die kleine Firma vor der Insolvenz retten würde, die Gründer wären reich und ein grundlegendes Problem der Weltbevölkerung im Bezug auf die Brennstoffversorgung gelöst. Aber natürlich ist nicht jedem an dieser Lösung gelegen und so geraten die beiden Freunde bald ins Visier skrupelloser Investoren. Ein Katz und Maus Spiel beginnt.

Das Buch ist unterteilt in einzelne Kapitel, welche wiederum unterteilt sind in verschiedene Handlungsstränge. Um hier ein wenig die Übersicht zu gehalten ist jeder Abschnitt mit einer Zeit- und Ortsangabe überschrieben. Der Autor springt in kurzen Abständen zwischen diesen Abschnitten hin und her und es ist manchmal gar nicht so einfach ihm zu folgen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge kommen natürlich viele Figuren ins Spiel und auch hier muss man den Überblick behalten. Anfangs gibt es Handlungen, von denen nicht klar ist, welche Rolle sie im Gesamten spielen. Ganz am Ende wird dies dann zwar zusammengeführt, aber teilweise nur mit minimalen Berührungspunkten. Für mich hätte es das so nicht gebraucht für die Geschichte, kommt mir fast ein wenig wie Füllmaterial vor, trägt aber natürlich wieder zur Verwirrung des Lesers bei.

Diese Verwirrung zieht sich für mich leider durchs ganze Buch, die Story ist verworren und bis weit über zwei Drittel wenig spannend. Dieses ganze, sehr an klassische Spionage Thriller angelegte, Verwirrspiel konnte mich nicht fesseln. Die Einblicke in die Arbeitsweise der Geheimdienste, wer wem einen Auftrag erteilt um etwas bestimmtes zu erreichen, diese Verbrüderung mit dem Bösen, um am Ende die Guten zu retten, diese Scheinheiligkeit im Bezug auf "Der Zweck heiligt die Mittel", wahrscheinlich gängige Praxis, konnte mich aber nicht erreichen.

In vielen Details ist die Geschichte für mich eher ein Spionage, statt ein Umwelt Thriller, ich hatte da ganz andere Erwartungen. Die Story ist teilweise wirr und undurchsichtig, in Teilen auch nicht unbedingt schlüssig. Die Auflösung hat bei mir nur große Fragezeichen hinterlassen. Alles in Allem natürlich ein aktuell interessantes Thema, die Umsetzung aber nicht meins.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Rettung der Menschheit

Vakuum
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Der Titel des Buches lässt erstmal nicht wirklich auf den Inhalt schließen. Vakuum kann alles Mögliche bedeuten. Beim lesen merkt man dann recht schnell in welche Richtung es geht. Zu Beginn haben wir ...

Der Titel des Buches lässt erstmal nicht wirklich auf den Inhalt schließen. Vakuum kann alles Mögliche bedeuten. Beim lesen merkt man dann recht schnell in welche Richtung es geht. Zu Beginn haben wir drei verschiedene Handlungsstränge, die erstmal nichts miteinander zu tun haben. Wir lernen Susan kennen, die in einer Forschungsstation kosmische Strahlungen beobachtet, Colin, einen Astronauten kurz vor einer erneuten Mondlandung und wir begegnen Pala, einem jungen Nomadenmädchen, das sich gerade große Sorge um ihren kranken Vater macht. Relativ schnell laufen die ersten ineinander, der letzte läuft weiterhin separat, hat aber eine große Bedeutung für die gesamte Geschichte.

Im Groben folgt die Geschichte einem einfachen und auch bekannten Muster, eine Bedrohung für die Menschheit, vor der nun verzweifelt eine Rettung gesucht wird. Wer entsprechende Bücher, oder auch Filme konsumiert kennt das Grundgerüst natürlich. Die Bedrohung ist, für mich jedenfalls, mal etwas völlig Neues, die Umsetzung innerhalb der Geschichte ganz gut gelungen, wenn man davon absieht, dass die technischen Detail teilweise etwas verwirrend waren.

In früheren Jahren wäre ich wahrscheinlich ziemlich begeistert gewesen. Heute, sehe ich das etwas differenzierter. Das Buch startet etwas schwach in die Geschichte und kommt erst später in Fahrt. Die Timeline bekommt durch die verschiedenen Handlungsstränge eine interessante Dynamik, das hat der Autor gut gelöst. Was ich als negativ empfunden habe sind leider die teils sehr stereotypen Figuren. Die introvertierte Wissenschaftlerin mit Bindungsangst, der Spezialist für Atomwaffen, der glänzende Augen bekommt, wenn er von seinen Bomben schwärmt, oder der Astronaut, der sich als Gottes Geschenk an die Frauenwelt sieht und jedes weibliche Wesen ins Bett kriegen will. Bei der Entwicklung der Krise und dem allgemeinen Umgang damit greift der Autor auf bekannte und eingefahrene Muster zurück.

Ganz besonders unangenehm empfinde ich aber die Darstellung der USA an sich, natürlich entdeckt Amerika die Bedrohung als erstes und haben auch als erstes eine Lösung und wie selbstverständlich ist nur die Rettung und der Fortbestand des amerikanischen Volkes eine Option. Natürlich ist das Fiktion und natürlich sollte man das nicht überbewerten, aber ich bin zunehmend von dieser Denkweise in Büchern und Filmen genervt.

Zum Ende hin konnte die Geschichte , ähnlich einem Countdown, an Spannung etwas zulegen, auch emotional hat mich der Verlauf kurzzeitig nochmal gekriegt. Mit seinem erklärenden Nachwort hat der Autor eine leichte Gänsehaut bei mir verursacht, da das beschriebene Phänomen auf wissenschaftlichen Tatsachen beruht.

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