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Veröffentlicht am 05.09.2018

Überraschend gut!

Tintenherz
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Einst war Cornelia Funke eine meiner Lieblingsautorinnen. Die wilden Hühner begleiteten mich eine lange Zeit auf jedem Weg und davor fand ich den Einstieg in die wunderbare Welt der Bücher durch ihre Geschichten, ...

Einst war Cornelia Funke eine meiner Lieblingsautorinnen. Die wilden Hühner begleiteten mich eine lange Zeit auf jedem Weg und davor fand ich den Einstieg in die wunderbare Welt der Bücher durch ihre Geschichten, die bei den Leselöwen erschienen sind. Irgendwann verlor ich sie dann aus den Augen, fand dann kurz über die Reckless-Reihe zu ihr zurück, um dann jahrelang nichts mehr von ihr zu lesen. Und nun trat sie doch wieder in mein Leben und es stellt sich die Frage: Wie konnte ich Tintenherz so lange ignorieren?

Ignorieren ist vielleicht etwas übertrieben. Das Buch begegnete mir immer mal wieder. Auf Flohmärkten war ich ab und an geneigt endlich zuzugreifen, doch irgendwie schaffte es die Trilogie nie in mein Regal. Nachdem aber meine liebe Marie so schwärmte und ich in der Bibliothek wieder auf der Suche nach neuen Hörbüchern war, sprang es mich förmlich an und wurde direkt entliehen, denn ich konnte mich diesem Zauber nicht länger entziehen.

In der Geschichte von Tintenherz geht es um die junge Meggie, die nach dem nächtlichen Besuch eines Unbekannten mit ihrem Vater Hals über Kopf ihr Zuhause verlassen muss, doch der Fremde erwischt sie bei ihrer Abreise, schließt sich ihnen an und nach und nach lüftet Meggie ein Geheimnis nach dem anderen, die ihre Familie und vor allem ihren Vater Mo betreffen. Und all diese Geheimnisse, Heimlichtuereien, all die Magie und Gefahren haben eine Gemeinsamkeit. Sie alle haben etwas mit dem Buch Tintenherz zu tun!

Nachdem ich das Hörbuch zum ersten Band nun gehört habe, sind endlich auch die Bücher auf dem Weg in mein Regal, denn ich bin schlichtweg verliebt. Alles an an dieser Geschichte ist magisch. Die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, wie Meggie, Mo und Staubfinger mit seinem kleinen, gehörnten Marder haben sich instant in mein Herz geschlichen und sich dort eingenistet. Auch die Buchliebhaberin Elinor mit ihrer resoluten Art hat es mir angetan. Sie ist für mich die personifizierte weibliche Unabhängigkeit und wahrscheinlich auch ein Vorbild für jeden Buchsammler!

Tintenherz habe ich auch für die Reise durch die Genres gehört, die diesen Monat bei den Abenteuerromanen Halt macht und ich hätte wohl keine bessere Wahl treffen können! Die Geschichte ist durchgehend spannend, actiongeladen und fesselt sowohl Hörer als auch Leser an das Buch. Man muss einfach immer unbedingt wissen, wie es weitergeht, denn die Charaktere stolpern von einer gefährlichen Situation in die nächste. Doch der zauberhafte Schreibstil von Cornelia Funke lässt auch schöne, entspannte und auch lustige Momente zu, die die Handlung immer wieder auflockern und auch die Stimme des Vorlesers Rainer Strecker passt für mein Gefühl einfach perfekt!

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass dieses Hörbuch ein absolutes Highlight für mich war! Obwohl ich den Film bereits kannte, konnte ich in die Handlung völlig abtauchen und war von dem Detailreichtum und der Magie eingenommen. Ein wahres Kleinod der Fantasyliteratur, das Leser und Hörer aller Altersklassen faszinieren wird.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Im zweiten Anlauf ein Jahreshighlight

Palace of Glass - Die Wächterin
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Wer wie ich gern Bücher aus verschiedenen Genres liest, kennt bestimmt das Gefühl von “das richtige Buch zum falschen Zeitpunkt”. Manchmal passt es gerade einfach nicht. Sei es Schreibstil, Charaktere ...

Wer wie ich gern Bücher aus verschiedenen Genres liest, kennt bestimmt das Gefühl von “das richtige Buch zum falschen Zeitpunkt”. Manchmal passt es gerade einfach nicht. Sei es Schreibstil, Charaktere oder das Setting– irgendwas veranlasst einen dazu das Buch nicht weiterlesen zu wollen. Allerdings habe ich mir angewöhnt solchen abgebrochen Büchern nach einer Zeit noch einmal eine zweite Chance zu geben, bevor sie eventuell endgültig aussortiert werden. Zum Glück, denn sonst wäre mir diese Perle durch die Lappen gegangen und das wäre äußerst bedauerlich gewesen!

An der Stelle möchte ich mich bei dem Bloggerportal von Random House für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanken. Ich habe mich sehr, sehr darüber gefreut, auch wenn es ein bisschen länger als normal auf dem SuB warten musste.

Denke ich an dieses Buch zurück, wird mein Körper von einem freudigen Kribbeln erfasst. Was bin ich froh, dass ich noch einmal zu Palace of Glass gegriffen habe, denn ich kann es schon einmal vorwegnehmen: es ist ein absolutes Highlight für mich und ich war so unheimlich traurig, als ich es beendet habe und nicht direkt zu den Folgebänden greifen konnte, weil ich sie schlichtweg noch nicht gekauft habe. Doch warum bin ich so verliebt und fasziniert?

Beginnen wir mit der wundervollen Rea M. Emris. Die Protagonistin ist einfach perfekt! Nicht sie selbst, denn sie ist herrlich unperfekt, aber sie ist so… menschlich! Sie hat Stärken und Schwächen, Ängste und Sorgen und strahlt dennoch so viel Leben aus, dass jeder Moment, den man mit ihr verbringen darf ein Geschenk ist. Ich bewundere Rea für all das, was sie täglich ertragen muss, für die Kraft, die in ihr ruht. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es wäre ein Leben in ständiger Angst verbringen zu müssen und gezwungen zu sein meine tiefsten Bedürfnisse und Nöte vor allem und jeden verstecken zu müssen. Ja, ich bewundere sie dafür.

Und auch wenn Rea mein Herz erobert hat und ich sie unheimlich gern als meine beste Freundin hätte, wäre sie doch ohne die anderen Charaktere nichts. Robin, der Kronprinz, der weiße Ritter Blanc, die unerschrockene Ninon und der so unfassbar britische Mister Galahad– sie alle sprühen so voller Leben und es war, als wäre ich mitten unter ihnen. Sie alle sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich jedes liebe Wort, jede Beschimpfung förmlich selbst gespürt habe. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich diese Story wirklich gefühlt habe und das in einer Intensität, die ich lange vermisst habe.

Nachdem ich euch jetzt aber so von den Charakteren vorgeschwärmt habe, sollte ich euch vielleicht auch mal erzählen, worum es überhaupt geht– natürlich spoilerfrei! Rea ist eine Magdalena und hat somit die Fähigkeit bei Hautkontakt mit anderen Menschen deren Gedanken zu hören, aber auch zu manipulieren. Doch Hautkontakt wurde unter Strafe gestellt, denn die Magdalenen gelten allgemein als gefährlich und werden gnadenlos verfolgt. Rea verbringt somit ein Leben in ständiger Angst, doch auch in anhaltender Gier, denn der Entzug von Hautkontakt weckt in ihr eine Gier, die kaum zu bändigen ist. Plötzlich allerdings findet sich die junge Frau unter ihren ärgsten Feinden wider, denn obwohl sie den Prinzen abgrundtief hasst, wird sie engagiert sein Leben zu beschützen. Wie soll sie ihr größtes Geheimnis unter den aufmerksamen Blicken aller nur bewahren?

Was bleibt mir noch zu sagen? Der Schreibstil, die Story, die Plottwists und eben diese großartigen Figuren werden euch wundervolle Lesestunden bereiten. Es ist eine perfekte Mischung aus Spannung, Gefühl und Action, gepaart mit einer Prise Fantasy. Ich bin hellauf begeistert und bin so, so froh, dass ich es nach dem ersten Versuch nicht komplett aufgegeben habe. Für mich definitiv mein bisheriges Jahreshighlight und ich freue mich gerade in diesem Augenblick über die Nachricht, dass mein Freund mir die zwei Folgebände mitgebracht hat!

Veröffentlicht am 15.08.2018

CoHo-typisch was für's Herz!

Finding Cinderella
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Mittlerweile würde ich von mir behaupten ein kleiner Colleen Hoover-Fan zu sein. Es stehen einige Bücher von ihr in meinem Regal, wovon mindestens eins ein absolutes Highlight für mich war. Deshalb greife ...

Mittlerweile würde ich von mir behaupten ein kleiner Colleen Hoover-Fan zu sein. Es stehen einige Bücher von ihr in meinem Regal, wovon mindestens eins ein absolutes Highlight für mich war. Deshalb greife ich gern auf ihre Bücher zurück, wenn ich ganz viel Gefühl brauche. Heute möchte ich euch eine kurze, aber intensive Liebesgeschichte von ihr vorstellen, die einem vorkommt wie ein kleines Märchen: Finding Cinderella.

Wer glaubt, dass auf 172 Seiten nicht viel Platz ist, um eine spannende, gefühlvolle und tolle Geschichte zu erzählen, den darf ich an dieser Stelle eines Besseren belehren. Die Story, die aus Daniels Sicht erzählt wird, ist mir trotz ihrer Kürze mächtig unter die Haut gegangen. Während seinen Freistunden versteckt er sich in einer kleinen Kammer in der Schule, damit niemand ihn entdecken kann. Eines Tages wird er jedoch genau dort plötzlich von jemanden über den Haufen gerannt. Doch in der Finsternis des kleinen Raums ist nichts zu erkennen. Die beiden Fremden verstehen sich auf Anhieb, ein zweites, unvergleichliches und romantisches Treffen kommt zustande, doch noch bevor Daniel irgendwas über dieses Mädchen in Erfahrung bringen kann, verschwindet sie und ein Jahr später hat er die Hoffnung schon aufgegeben sie wiederzusehen. Und dann lernt er Six kennen…

Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen in die Protagonisten Daniel und Six verliebt bin. Beide sind unheimlich sympathisch, cool und weckten in mir den Wunsch noch einmal siebzehn zu sein, den ich weiß Gott nicht oft verspüre. Doch sie versprühen so einen “Alles ist möglich”-Charme, dass man sie einfach mögen muss und sich sogar nach diesen Zeiten zurücksehnt. Ich fühlte mich von dem Buch gut unterhalten, auch wenn es mir teilweise schon fast zu viel vorkam, was auf diesen paar Seiten untergebracht wurde. Manchmal ist weniger eben doch mehr, auch wenn mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen hat. Vor allem Colleens Schreibstil und gefühlvolle Art konnte mich wieder einmal völlig überzeugen und ließen mich völlig in die Geschichte eintauchen und mitfiebern.

Für CoHo-Fans ein absolutes Muss und für alle, die zwischendurch ein bisschen was für’s Herz brauchen, ist dieses Buch ein kleiner Lesetipp!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Mittelding

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Mein erstes Fantasy-Buch nach über einem Monat Genre-Pause sollte etwas Besonderes sein. Beim Durchstöbern meines Regals fiel mir dabei dieser Schmöker in die Hand, mit dem der Kater mir schon seit Ostern ...

Mein erstes Fantasy-Buch nach über einem Monat Genre-Pause sollte etwas Besonderes sein. Beim Durchstöbern meines Regals fiel mir dabei dieser Schmöker in die Hand, mit dem der Kater mir schon seit Ostern in den Ohren liegte. “Lies endlich mein Buch, sonst schenke ich dir nie wieder eins!”, sagt er immer wieder, weil es ein Geschenk von ihm war. Nur war “Fire &Frost– Vom Eis berührt” von Elly Blake auch dieses besondere Buch, das ich mir gewünscht habe?

Die 17-jährige Ruby verlebt ihre Kindheit und Jugend in einem beschaulichen Dörfchen. Doch Ruby trägt ein großes Geheimnis in sich, denn sie ist eine Fireblood und kann somit das heiße Element bändigen– zumindest in der Theorie, denn das Mädchen nie gelernt hat ihre Gabe zu kontrollieren. Als eines Tages die Schergen des Frostkönigs in ihr Dorf kommen, wird sie als Fireblood enttarnt und ins Gefängnis geworfen. Doch unerwartete Rettung naht, denn Ruby hätte niemals darauf gehofft ausgerechnet von Frostbloods gerettet zu werden! Die haben jedoch ihre eigenen Pläne mit ihr…

Ich muss sagen, dass meine Erwartungen an das Buch recht hoch waren. Wo ich auch hinsah, wurde es gefeiert, gelobt und empfohlen. Allerdings merkte ich schnell, dass ich die Euphorie nicht vollständig teilen konnte, was vorwiegend an den Charakteren lag, mit denen ich einfach nicht warm wurde. Zunächst muss ich sagen, dass ich sie in der knappen Zeit in ihrem Dorf wirklich als egoistisch und selbstgefällig empfand. Als die Soldaten des Frostkönigs ins Dorf kamen, ihre Mutter töteten und sie selbst ins Verließ geworfen wurde, hat sie ausschließlich dem König und den verräterischen Dorfbewohnern die Schuld daran gegeben, dass sie entdeckt wurde. Dass sie aber selbst aber alle Warnungen in den Wind schlug und heimlich trainierte, obwohl sie ihre Gabe kein Stück weit unter Kontrolle hatte und somit nicht nur sich selbst in Gefahr brachte, reflektiert sie nicht eine Sekunde lang. Ein Paradebeispiel dafür die Schuld bei jedem anderen, außer bei sich selbst, zu suchen. Generell kann ich leider kaum ein gutes Haar an der Protagonistin lassen. Auf mich wirkt sie naiv, unreif, unreflektiert und sprunghaft. Ihre zickige, aufbrausende Art macht das Ganze nicht wirklich besser.

Auch Arcus konnte mein Herz nur bedingt für sich erwärmen. Er ist kalt, ungeduldig und ähnlich aufbrausend wie Ruby. Ein Held in glänzender Rüstung? Weit gefehlt. Doch trotz seiner teils anstrengenden Eigenschaften wirkt er dennoch reifer, erwachsener und außerdem loyal. Insgesamt vermisse ich aber bei allen Charakteren irgendwie die Tiefe und generell fehlt mir in der Geschichte so ein richtiger Sympathieträger. Diese Ansammlung sinnlosen Hasses, der schlichtweg auf Vorurteilen beruht, raubte mir irgendwann den letzten Nerv.

Das i-Tüpfelchen bestand dann in der Liebesgeschichte zwischen Feuer und Eis, Ruby und Arcus. Diese kommt so vorhersehbar, aber unglaubwürdig daher, dass sich mir die Haare sträuben. Es gibt nicht einen romantischen Moment zwischen den beiden und der Vorsatz “Gegensätze ziehen sich an” wird hier bis auf den letzten Tropfen ausgequetscht. Mir ist das alles jedoch viel zu konstruiert und unglaubwürdig, als dass ich irgendjemanden diese Gefühle abkaufen könnte. Es ist so schade, was hier an Potential verschenkt wurde. Dass daraus dann auch nochmal ganz kurz eine Dreiecksgeschichte wurde, gab mir dann wirklich den Rest. Als hätte man noch schnell auch das letzte Jugendbuchklischee unterbringen müssen..!

Ob ich auch positive Aspekte an dem Buch finde? Ja, tatsächlich! Die Grundidee des Buchs hat mich so sehr überzeugt, dass ich die Trilogie nicht direkt nach dem ersten Band aufgeben möchte. Mir gefällt das Konfliktpotential, aber auch die Möglichkeiten zur Kooperation zwischen den Fire- und den Frostbloods und ich muss sagen, dass ich mir selbst nicht sicher bin, auf welche Seite ich mich schlagen würde.

Auch der Schreibstil von Elly Blake konnte mich gut bei der Stange halten. Ihre Beschreibungen sind oft zwar doch sehr ausgefallen und teilweise etwas übertreiben, doch insgesamt ist mir diese anschauliche Art wesentlich lieber, als wenn wirklich alles der Vorstellungskraft überlassen werden würde. Vor allem die Kampfszenen haben mir sehr gut gefallen, weshalb mir gerade bei denen die Seiten nur so durch die Finger glitten.

Sehr gut beschrieben und nachvollziehbar fand ich auch die Geschichte der beiden unterschiedlichen Magierstämme. Der Hass und die Vorurteile sind sehr realitätsnah und irgendwie kann man beide Seiten verstehen. Man erkennt hier sehr gut, dass die gegenseitige Ablehnung eher aus Unwissen und Angst erwächst, als aus einer tatsächlich vorhandenen Gefahr. Dieser Punkt könnte meines Erachtens noch klarer dargestellt werden, damit dem einen oder anderen eben auch im wirklichen Leben klar wird, dass Rassismus keine vernünftige Basis hat.

Ich bin unheimlich gespannt darauf, ob der zweite Teil mich nicht doch noch mehr überzeugen kann, denn leider kann ich Band 1 nur mit Mittelding bewerten. Es gibt meiner Meinung nach einfach zu viele Unstimmigkeiten und die beiden Hauptcharaktere ließen mich bisher ganz schön kalt. Vielleicht springt der Funke ja aber noch über!

Veröffentlicht am 15.08.2018

Wer durchhält, wird belohnt!

Warrior & Peace
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Ich muss ja sagen, dass ich schon die ein oder andere Rezension geschrieben habe, die mich einige Nerven gekostet hat. Sei es nun, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte oder vielleicht auch wie ich ...

Ich muss ja sagen, dass ich schon die ein oder andere Rezension geschrieben habe, die mich einige Nerven gekostet hat. Sei es nun, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte oder vielleicht auch wie ich es sagen sollte, aber es gibt weiß Gott noch keine, an der ich über ein halbes Jahr gearbeitet habe. Tja, besondere Bücher fordern besondere Maßnahmen!

Vielen Dank an dich, Stella, dass ich Teil deines Bloggerteams sein darf und du mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hast. Somit kann dieser Beitrag Spuren von Werbung, göttlichen Blut und auch Ambrosia enthalten. Prost!

Warrior Pandemos hat es bei den Göttern nicht einfach. Als sei es nicht Strafe genug, dass jeder, der sie ansieht, ihr wie ein hechelnder Hund hinterherläuft und langsam verrückt wird, muss sie sich auch noch mit ihrer aberwitzigen Familie auseinandersetzen. Ihren Schwestern ist die Arroganz und Selbstverliebtheit praktisch in die Wiege gelegt wurden und ihre Mutter Aphrodite schämt sich für sie. Unterstützung erhält sie nur von ihrem Halbbruder Madox und je nach Tagesform kann sie sich auch an ihren Vater Hades wenden. Als sie aber anfangt silbern zu bluten, Ambrosia normalen Speisen vorzuziehen und es überlebt, als sich ein Baum durch ihren Rumpf bohrt, schrillen im Olymp alle Alarmglocken. Und plötzlich ist ihre etwas schwierige Familiensituation ihr kleinstes Problem, denn mit einem Mal will ihr praktisch die ganze Horde griechischer Götter an den Kragen!

Warrior mochte ich von der ersten Sekunde an. Sie ist schlagfertig, witzig und wirklich zum Knutschen. Der Sarkasmus trieft ihr oft aus allen Poren, während sie versucht mit der Abneigung ihrer Familie ihr gegenüber klar zu kommen– und genau da liegt auch des Pudels Kern. Ich bin ein riesiger Fan von Sarkasmus und Ironie, doch ich kam recht schnell an den Punkt, an dem ich mich fragte, ob es in diesem Buch einen einzigen Satz geben wird, der mal ernst gemeint ist. Wohl dosiert finde ich Humor und Zynismus wirklich fantastisch, aber leider bekam ich mit dieser Lektüre schon nach ein paar Seiten die absolute Überdosis. Trotzdem griff ich immer wieder zu dem Buch, denn es reizte mich einfach unheimlich zu erfahren, wie es mit der vorwitzigen Göttertochter weitergehen würde.

Trotzdem brauchte ich unfassbare drei Monate für die erste Hälfte des Buches. Drei Monate voller Kopfschütteln, Fragezeichen, Neugier und genervten Aufgestöhne, weil ich mich irgendwann fragte, ob die Autorin die ganze Sache selbst überhaupt erst nahm. Ich glaube, ich habe mir dank der lieben Stella die Hälfte meiner ohnehin schon wenigen Haare vor Frust ausgerissen. Doch die Wende kam. Und wie sie kam…
Hättet ihr nach meiner bisherigen Einschätzung gedacht, dass ich dieses Buch trotzdem mögen würde? Die drei Monate für die erste Hälfte standen plötzlich drei Tagen für die zweite Hälfte gegenüber und schlussendlich war ich doch unheimlich froh, dass ich dieses Buch nicht abgebrochen habe. Die Geschichte nahm mit einem mal so an Spannung, Action, Gefühl und Komplexität zu, dass ich unbedingt wissen wollte, wohin das Ganze führen würde und ich den Wälzer einfach nicht aus der Hand legen konnte. Die Einführung des Charakters Peace empfand ich als absolute Bereicherung für die Story und ich liebe die Chemie zwischen ihm und Warrior. Man spürt förmlich, wie sich gegenseitig anziehen und immer wieder abstoßen. Genie und Wahnsinn gehen hier auf jeden Fall Hand in Hand und stehen sich gegenseitig in nichts nach.

Auch Stellas Schreibstil scheint mit Peace’ Auftauchen plötzlich einen großen Sprung gemacht zu haben. Zwar war er von Anfang an sehr fantasievoll und bildhaft, doch hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er danach etwas erwachsener und ausgereifter daher kam. Man kann anhand des Buches auf jeden Fall eine Entwicklung bei der Autorin feststellen, was ich großartig finde und auch ein Punkt ist, weshalb ich mich umso mehr auf den zweiten Teil freue. Mal schauen, ob sich dort auch ein Unterschied feststellen lässt!

Vor allem die Printversion des Buches ist ein absoluter Eyechatcher. Nicht nur das Cover gefiel mir von Anfang an sehr gut (ich stehe unheimlich auf Darstellungen anatomisch korrekter Herzen! ♥), sondern auch die Illustrationen lassen das Herz eines jeden Buchliebhabers höher schlagen. Besonders toll fand ich die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels, die auch aus dem jeweiligen Kapitel stammten. So konnte man teilweise schon erahnen, in welche Richtung es gehen wird, teilweise wurde ich dadurch aber auch auf eine falsche Fährte gelockt.

Humor ist generell einfach eine sehr schwierige Geschichte. Entweder man trifft den Nerv der Leser oder eben nicht und ich glaube, es gibt nichts, was so subjektiv und auch situationsabhängig ist. Auch wenn ich mit dem Einstieg so meine Probleme hatte und ich lange mit dem Buch gehadert habe, ist der erste Band von “Warrior & Peace” wirklich mehr als gelungen und Stella kann stolz auf das sein, was sie zu Papier gebracht hat. Für viele Leser ist die Story mittlerweile schon ein Highlight und auch für mich konnte sie sich schlussendlich zu einem Lesetipp mit Sternchen mausern.