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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2018

modernes Märchen mit viel Interpretations- und Wort-Spielraum

Der Wortschatz
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Diese Buch würde ich neben den Literaturklassikern stehen sehen in einigen Jahren.
Es ist sprachlich von einem solch besonderen Timbre.
Auch inhaltlich strotzt es vor Kreativität und Originalität, Witz ...

Diese Buch würde ich neben den Literaturklassikern stehen sehen in einigen Jahren.
Es ist sprachlich von einem solch besonderen Timbre.
Auch inhaltlich strotzt es vor Kreativität und Originalität, Witz und Charme sowie Weisheit und Emotionen.
Literarisch wirklich höchstes Niveau!

Zudem geht es um genau das: Worte, ihre Bedeutung, Geschichten - und das Leben.
Nicht zuletzt auch um den Leser selbst, der Teil des Buches wird.

"Der Wortschatz" erzählt ein unglaublich rühriges, tiefsinniges und spannendes Abenteuer.
Es ist eine Geschichte, in die man sich entweder ganz oder gar nicht hineinstürzen sollte.
Auch, wenn anfangs der Schreibstil befremdlich wirkt, es lohnt sich "dranzubleiben". Man gewöhnt sich schnell daran.

Obwohl es ein kleines Büchlein ist, relativ "schmal", hat man doch lange Lesefreude daran. Denn man kann es nicht verschlingen. Jedes Wort ist wertvoll. Man muss ihm nachspüren, kommt oft ins Grübeln, lässt Gedanken schweifen, stellt Bezüge her zum eigenen Leben,...

Auch optisch ist es ein Hingucker.
Hinter dem schönen Cover verbirgt sich ein sehr hochwertiger Einband.
Jedes Kapitel der Geschichte ist wahnsinnig toll illustriert.
Einzig das Inhaltverzeichnis am Ende des Buches bedürfte es dort meiner Ansicht nach nicht.

"Der Wortschatz" ist zu Recht viel gelobt und gefeiert.
Literaturbegeisterte MÜSSEN es gelesen haben!
Es ist so ganz anders, als die anderen Bücher dieser Zeit!

Veröffentlicht am 09.12.2018

sensationelles Wechselbad der Gefühle

Hypoxie
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Eines möchte ich vorweg nehmen:
Dieses Buch ist von außen wie von innen rundum stimmig und eines, das - wie sagt man so schön - "anders ist als die anderen".

Das Cover erregt Aufmeksamkeit.
Alles scheint ...

Eines möchte ich vorweg nehmen:
Dieses Buch ist von außen wie von innen rundum stimmig und eines, das - wie sagt man so schön - "anders ist als die anderen".

Das Cover erregt Aufmeksamkeit.
Alles scheint Kopf zu stehen.
Mit dieser Metapher gibt es einen wunderbaren Vorgeschmack auf die Handlung.
Es passt einfach hervorragend.

INHALT:
Klappentext (vom Buch übernommen)

Die Erinnerungen an diesen Ort kamen wie die Flut.
Langsam und unaufhaltsam.
Eine Reise, die sie besser nie angetreten hätten.
...
Obwohl sich Emilia nicht an den Onkel aus Portugal erinnert, folgen ihr Freund Lukas und sie der Einladung zu dessen Beerdigung.
In ihrem alten Campingbus fahren sie dem Hamburger Alltag davon in Richtung sonniger Algarve.
Im Süden Portugals angekommen, bekommt Lukas mehr und mehr den Eindruck, dass hier etwas nicht stimmt. Aber warum ist er offenbar der Einzige, der das bemerkt? Langsam türmen sich die mysteriösen Ereignisse zu einer gewaltigen Welle der Bedrohlichkeit, bis diese auf das junge Paar niederkracht.

Die zwei Hauptcharaktere Emilia und Lukas wirken frisch, lässig und so herrlich verliebt und sprühen nur so vor Energie.
Sie sind glücklich und wissen gekonnt die Stärken des Partners zu nutzen und seine Schwächen zu akzeptieren.
Eine so dynamische und ergreifende Darstellung einer Liebesbeziehung habe ich in letzter Zeit in keinem Buch - schon gar nicht in einem dieses Genres - so intensiv erlebt.

Ihren Roadtrip nach Portugal mitzuverfolgen macht einfach Spaß, verspricht viele Spannungsmomente und unerwartete Ereignisse.

Doch so richtig mysteriös wird es dann schließlich als die beiden in Portugal ankommen. Es geschehen so eigenartige Dinge und die Geschichte nimmt unheimlich an Tempo zu. Für mancher Leser Geschmack geschieht nun vielleicht alles etwas zu schnell.
Mir persönlich hätte am Ende die Schilderung der Ereignisse aus beiden Hauptprotagonisten-Perspektiven gefallen.
Emilia und ihre Geschichte blieben mir da etwas zu blass.
Lukas wird so toll beschrieben, ich würde ihn gern einmal persönlich treffen. Er ist meine Lieblingsfigur der Geschichte.

Sprachlich ist das Buch in lockerer Alltagssprache geschrieben.
Auch einige sehr direkte Erotikszenen und Sprüche sind dabei. Wer dies absolut nicht mag, sollte das Buch nicht lesen.
Doch ich empfand es als normal und passend für das Setting und die Charaktere.

Hochspannung und viele tolle Leseeindrücke sind jedenfalls garantiert in diesem Buch.
Ich empfehle es definitiv weiter!

Veröffentlicht am 05.12.2018

Nur die Wahrheit ist schockierender...

Tödlicher Irrtum
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"Tödlicher Irrtum" von P. Burow ist eines der schockierendsten Bücher, die ich gelesen habe.
Am meisten deshalb, weil die Story an eine wahre Begebenheit angelehnt ist, die so "krank" ist, dass man es ...

"Tödlicher Irrtum" von P. Burow ist eines der schockierendsten Bücher, die ich gelesen habe.
Am meisten deshalb, weil die Story an eine wahre Begebenheit angelehnt ist, die so "krank" ist, dass man es kaum fassen kann...

Ich hatte mich vor der Lektüre dieses Buches nie groß mit der Justiz, erstrecht nicht mit Justizirrtümern befasst.
Umso spannender fand ich die in die Geschichte geschickt und toll verwobenen Informationen darüber aus 1. Hand, denn der Autor kennt sich als Richter natürlich aus auf diesem Gebiet.
Einerseits viel neues Wissen, toll vermittelt - andererseits ein großer Schock, wenn man genauer darüber nachdenkt welch Frevel in der Justiz unter Umständen auch in Wirklichkeit betrieben wird.
Diese Zusammenhänge und Bezüge zum wahren Leben machten das Buch noch reizvoller als es eh schon erschien.

Die Geschichte an sich ist von Burow ebenfalls wunderbar erzählt.
Ich mochte die Hauptcharaktere Saskia und Florian sehr und nicht zuletzt die sarkastische und schrullige Art des weitreichend verpönten Uniprofessors sorgte trotz der ernsten Thematik für einige heitere Momente und brachte mich oft zum Schmunzeln.
Auch die tiefgründige Darstellung der Hauptfiguren ist gelungen, sodass man sich problemlos in die Situationen einfühlen kann.
Auch sprachlich und betreffend die Covergestaltung lässt er keine Wünsche offen meiner Ansicht nach. Rundum gelungen!

Der Thriller ist temporeich und legt viele falsche Fährten - perfekt!
Ein echter Pageturner!
MUSS man gelesen haben, finde ich!

Veröffentlicht am 05.12.2018

Seeeehr informativ!!

Kinderwunsch und Lebensplan
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Dieses Buch ist ein wirklich wertvoller Ratgeber zum Thema Kinderwunsch, weil er dies Sache endlich einmal ganzheitlich betrachtet.

Es werden die gesellschaftlichen Hintergründe beleuchtet,
vieles durchdenkt ...

Dieses Buch ist ein wirklich wertvoller Ratgeber zum Thema Kinderwunsch, weil er dies Sache endlich einmal ganzheitlich betrachtet.

Es werden die gesellschaftlichen Hintergründe beleuchtet,
vieles durchdenkt man mit Hilfe des Buches erst einmal, worüber man sich vorher nie Gedanken gemacht hat.
Auch der Faktor Psyche, der im Zuge der tollen medizinischen Möglichkeiten oft vernachlässigt bzw. wenig beachtet wird, wird eingehend beleuchtet.
Von der Entstehung des neuen Lebens bis hin zu Möglichkeiten der Bewältigung der Zeit mit Kind werden zahlreiche wahrlich hilfreiche Tipps und Denkanregungen gegeben.

Das Buch stammt aus Expertenhand, das merkt man.
Experten, die ihr Aufgabengebiet kennen, lieben und beherrschen - und andere Menschen daran teilhaben lassen wollen.
Es ist gerade verzweifelten Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch ein toller Begleiter in dieser schwierigen Phase.
Das Buch informiert umfassend, zeigt ungenutztes Potenzial auf und macht auch Mut.

In 7 gut strukturierte, gut verständliche und flüssig zu lesende Kapitel eingeteilt, ist es eine sehr empfehlenswerte Lektüre für all diejenigen, die sich aktuell oder zukünftig in ihrem Lebensplan dem Thema Kinderwunsch öffnen wollen.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Eine Hommage an die Achtsamkeit

Eines Tages in der Provence
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„Eines Tages in der Provence“ führt den Leser in ein kleines Dörfchen. Mittelpunkt dieses Örtchens ist eine uralte Platane.
Das Cover gibt einen guten Eindruck der Szenerie vor lavendelfarbenem Hintergrund ...

„Eines Tages in der Provence“ führt den Leser in ein kleines Dörfchen. Mittelpunkt dieses Örtchens ist eine uralte Platane.
Das Cover gibt einen guten Eindruck der Szenerie vor lavendelfarbenem Hintergrund - DIE Farbe der Provence.
Nun sollen die Bewohner dieses Baums jedoch beraubt werden. Einfach so.
Klar, dass zu diesem Vorhaben jeder eine Meinung und etwas zu sagen hat...
Ein Schüler, der sogleich zum Protest aufruft, Besucher und Dienstleister des Dorfes und nicht zuletzt auch der Gemeindearbeiters, der den Baum fällen soll sowie die Platane selbst....

Das Buch wirkt hochwertig verarbeitet, Hardcover mit farblich abgestimmtem Lesebändchen.
Die Schrift ist recht groß, jedoch besser als zu klein.

Auch die Idee der Handlung ist wunderbar - und ebenso überzeugend umgesetzt, finde ich. Man lernt viele Menschen kennen, die irgendeinen Bezug zum baum haben oder plötzlich wahrnehmen. Man fühlt sich als Leser unter ihnen, als würde man die Dinge nicht lesen, sondern von ihnen persönlich erzählt bekommen, in diesem französischem Ambiente.
Alle Charaktere haben etwas Interessantes an sich, das man als Leser gespannt verfolgt. Manche bleiben einem gut im Gedächtnis, andere wirken eher blass. Wie im wahren Leben auch!

Das Buch lässt alles geschehen.
Große Spannungsmomente bleiben aus.
Aber es ist schließlich ein Roman.
Und dazu einer, dessen Absicht es, denke ich ist, Menschen Achtsamkeit wieder näher zu bringen. Das Beachten der Umwelt, der Menschen, ihren Gedanken und den Dingen, die sie steuern.
Aus dieser Sicht ist es für mich ein gelungenes kleines Büchlein.

Liebenswert, warmherzig und achtsam!