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Veröffentlicht am 06.04.2022

toller Auftakt der Goldblütensaga

Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit
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"Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit" geschrieben von Gabriela Groß ist der erste Teil der Familiensaga um die Familie Glanz, die ein Kosmetikunternehmen führt.

Von dieser Autorin habe ich unter ...

"Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit" geschrieben von Gabriela Groß ist der erste Teil der Familiensaga um die Familie Glanz, die ein Kosmetikunternehmen führt.

Von dieser Autorin habe ich unter ihrem anderen Namen bereits einige Romane gelesen, die mich immer begeistern konnten. Auch hier wurde ich nicht enttäuscht.

Das Kosmetikunternehmen Glanz in München ist durch seine einzigartige Goldblütencreme berühmt und erfolgreich geworden. Nach dem Tod von Alexander führen die Zwillinge Leonie und Ella Glanz, das Unternehmen weiter. Für ein anstehendes Familienjubiläum gibt Leonie eine Firmenchronik in Auftrag. Diese wühlt ihre Großmutter Hedi aber sehr auf, da sie die Vergangenheit gerne vergessen würde.

Kurze Zeit später taucht Leonies Jugendliebe Michael wieder auf... Die Beziehung damals ging unter dramatischen Umständen in die Brüche. Kann Michaels lang gehütetes Geheimnis nun alles zwischen ihnen verändern?

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht und wollte das Buch garnicht mehr aus der Hand legen. Es blieb immer spannend und besonders Leonie und Michael waren mir sehr ans Herz gewachsen. Die Charaktere waren sehr gut gezeichnet und hatten Tiefe. Die Geschichte um Hedi war auch sehr interessant und berührend. Der Schreibstil der Autorin war wie immer sehr bildhaft. Ich konnte mir das Goldblütenhaus und Marokko wunderbar vorstellen. Es wurden wieder viele Zitate und Lebensweisheiten in den Roman gepackt was mir wieder sehr gefallen hat.

Ein toller Auftakt der Goldblütensaga, den ich sehr gerne weiter empfehle. Den 2. Teil möchte ich auf jeden Fall lesen und noch mehr Romane dieser tollen Autorin. Diese Romane sind wirklich etwas besonderes für mich, authentisch mit Tiefgang und machen nachdenklich.

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  • Thema
Veröffentlicht am 25.05.2020

Ein Sommerroman, der mich leider nicht begeistern konnte

Ein Sommer voller Schmetterlinge
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Beti wandert mit ihrem Freund Will von England nach Spanien aus und wollen dort eine Bar übernehmen. Leider geht das Ganze schief...Will verlässt Beti und nimmt ihr Geld mit. Wie wird Betis Leben weitergehen? ...

Beti wandert mit ihrem Freund Will von England nach Spanien aus und wollen dort eine Bar übernehmen. Leider geht das Ganze schief...Will verlässt Beti und nimmt ihr Geld mit. Wie wird Betis Leben weitergehen? Kann Beti alleine die Bar übernehmen?

Meine Meinung:

Das Cover zu "Ein Sommer voller Schmetterlinge" von Jo Thomas ist sehr schön gestaltet und macht Lust auf den Sommer. Der Titel des Romans ist jedoch für mich nicht passend, da Schmetterlinge im Roman nicht vor kommen. Ein Titel mit Kirschen in Verbindung mit Flamenco hätte nach meiner Meinung sehr viel besser gepasst.

Die Landschaftsbeschreibungen gefielen mir recht gut und es kam spanisches Flair rüber. Man bekam Lust auf Urlaub in Andalusien.

Der Roman war zum grössten Teil in der Sicht der Hauptprotagonistin Beti geschrieben was mir recht gut gefallen hat. Die Sicht von Antonio fand ich hingegen etwas unglücklich gewählt. Sonst war der Schreibstil einfach zu lesen und flüssig.

Mit Beti wurde ich leider nicht richtig warm. Sie war mir einfach viel zu naiv. Die anderen Charaktere blieben mir auch recht fremd und mir fehlte etwas die Tiefe. Die Handlungen waren für mich sehr realitätsfremd, unlogisch und zu sehr von "Dirty Dancing" abgeschaut. Das Ende fand ich viel zu kitschig.

Ich mag sommerliche, leichte Romane aber sie sollten etwas realistischer sein mit ein wenig Tiefgang.

Der Roman konnte mich leider nicht begeistern und ich war froh als ich mit dem Buch fertig war. Man hätte nach meiner Meinung nach wirklich mehr daraus machen können. Daher vergebe ich 3 Sterne.





















1

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.03.2020

ein interessantes, authentisches Zeitzeugnis was mir sehr gut gefallen hat

Einer muss ja hierbleiben
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30 Jahre nach dem Berliner Mauerfall erzählen in diesem Buch ehemalige DDR-Bürger ihre Lebensgeschichten vor, während und nach der Wendezeit.

"Einer muss ja hierbleiben" von der Herausgeberin Astrid ...

30 Jahre nach dem Berliner Mauerfall erzählen in diesem Buch ehemalige DDR-Bürger ihre Lebensgeschichten vor, während und nach der Wendezeit.

"Einer muss ja hierbleiben" von der Herausgeberin Astrid Melzer ist 2019 im Filos Verlag erschienen.

Diese biografischen Lebensgeschichten handeln von Frauen und Männern, die damals im Alter von 18-49 Jahren waren und in den unterschiedlichsten Gegenden der ehemaligen DDR lebten. Die Geschichten sind in der Sicht der ehemaligen DDR-Bürgern geschrieben und erzählen vom allgemeinen Leben, dem Berufsalltag und der Studienzeit. Für viele standen ab 1990 große Veränderungen an und einige erlitten schwere Schicksalsschläge.

Viele sahen keine Zukunftsperspektive mehr in der Heimat und zogen in den Westen.

"Ich wollte meine Heimat nie verlassen. Aber was blieb mir anderes übrig? Im Ostteil der neuen Bundesrepublik war es in den 1990er Jahren hoffnungslos eine Arbeit zu finden. Durch den Umzug in den Westen konnten wir wieder ein normales Familienleben führen und nicht nur, wie bisher, eine Wochenendbeziehung" S. 35

Doch der Fokus hier in diesem Buch liegt auf denen, die in der ehemaligen DDR blieben. Einige konnte den Veränderungen positives abgewinnen.

"Die deutsche Einheit ist nun 30 Jahre Realität. Es war für mein Leben ein Gewinn, zwei Gesellschaftsformen erlebt zu haben. Die Demokratie hat sich ohne Zweifel als die bessere Herrschaftsform herausgestellt, aber sie ist noch sehr, sehr unvollkommen. S. 58

"Der Mauerfall brachte ungewollte Veränderungen. Viele verloren unverschuldet ihre Arbeit und damit ihre wirtschaftliche Grundlage. Nicht alle waren stark genug für die Umgestaltungen. Meinen Eltern bin ich dankbar für die positive Lebenseinstellung und die Kraft zu kämpfen. Es ist schade, dass der Versuch, ein neues System zu schaffen, das nicht nur an Gewinn orientiert ist, scheiterte. Positiv sind die neuen Möglichkeiten zu reisen. S. 124

"Rückblickend bin ich dankbar, dass ich nicht in der DDR alt werden musste. Obgleich ich auch froh bin, dort meine Kindheit verbracht zu haben. Für mich ist es wichtig in einem System zu leben, in dem ich meine Meinung frei äußern kann, ohne Sanktionen befürchten zu müssen, und freien Zugang auf Lektüre zu haben, die nicht beeinflusst ist. S.170

"Der Wende verdanke ich beruflich interessantere Herausforderungen: privat bereichern seitdem weit gesteckte Reiseziele und Freundschaften über Landesgrenzen meinen Horizont." S. 207

Manche sahen die Wende mit einem lachenden und weinendem Auge...

"Ein Kollege fragte mich vor kurzem, ob ich mir die DDR-Zeit zurück wünsche. Meine Antwort: Es wird immer eine gewisse Wehmut bleiben, weil es die Zeit war, in der ich meine Jugend verbrachte und unbeschwert lebte. Das war nun mal die DDR. Zurück möchte ich nie. S. 42

"Jedenfalls habe ich es gepackt. Mir geht es gut, wie vor der Wende, während der Wende und jetzt nach der Wende. Dennoch würde ich gerne nur diesen einen Moment erleben wollen: Ich verlasse eine DDR- Arbeiterkneipe, das gemütliche Licht der DDR Straßenlaternen leuchtet mir den Weg und ich inhaliere ganz genüsslich den Geruch der Kohleöfen von Ostberlin." S. 52

Doch manche sahen die Wiedervereinigung eher kritisch und wollten eine bessere DDR mit Reisefreiheit.

"Aber in diesem vereinten Deutschland habe ich meinen Platz nicht wirklich gefunden, denn mein Kompass ist in der Wendezeit ins Trudeln geraten und hat sich irgendwie nie wieder richtig eingenordet." S. 161

"Die Erfahrungen, die ich in Kindheit, Jugend und als junge Erwachsene in der DDR machte, möchte ich nicht missen. Ich konnte inhaltlich eine sehr gute schulische Bildung genießen. Wir waren glücklich und unglücklich, nicht arm und nicht reich, wir hatten alles, war wir brauchten, wir reparierten viel, wir achteten auf die Mitmenschen, stellten uns in Schlangen an, wenn es etwas Besonderes gab. Wir arbeiteten in den Ferien, um verreisen zu können. Ich fühlte mich trotz mancher politischer Querelen geborgen, ja sogar auf der "richtigen" Seite zu Hause. S. 22

Doch überwiegend fassten die DDR-Bürger durch Entschlossenheit, Flexibilität, Durchhaltevermögen und Selbstinitiative Fuß nach der Wende.

"Inzwischen weiß ich so viel mehr über die DDR. Es ist viel Unrecht geschehen. Aber die DDR hat viele, ganz besondere Menschen hervorgebracht. Es ist gut ein Ossi zu ein. Wir erkennen uns überall. Das "Wir" steht über dem "Ich". S. 202

"Die gedankliche Reise in die Vergangenheit war für aufregend nd hat viele verloren geglaubte Erinnerungen hervorgebracht. Über das Internet fand ich ehemalige Studienkollegen wieder, mit denen ich mich über die vergangenen Zeiten austauschen konnte - wir planen nun ein Treffen: 30 Jahre danach S. 197

Meine Meinung:

Das Buch war in einem leicht verständlichen aber immer etwas unterschiedlichem Schreibstil geschrieben was mir sehr gut gefallen hat . Das Vorwort fand ich auch sehr passend und anschaulich beschrieben. Die Geschichten waren sehr authentisch und man bekam einen sehr guten Einblick in das Leben in der DDR im allgemeinen sowie während und nach der Wende. Ein sehr lesenswertes, authentisches Zeitzeugnis was mich zum Nachdenken anregte. Ich konnte noch einiges neues erfahren.

Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter und vergebe 5 Sterne










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