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Veröffentlicht am 18.02.2020

Schönes Kochbuch mit besonderen Geschmackserlebnissen

Kitchenkarma statt Küchendrama
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Ein Kochbuch, welches auch gut fürs Karma ist – kann das was sein? Ja, kann es! Hier ist Kochen kein Stress, sondern einfach und entspannt. Die Vielzahl der Gerichte ist nicht nur gesund, sondern auch ...

Ein Kochbuch, welches auch gut fürs Karma ist – kann das was sein? Ja, kann es! Hier ist Kochen kein Stress, sondern einfach und entspannt. Die Vielzahl der Gerichte ist nicht nur gesund, sondern auch recht einfach zu kochen.

Das Buch gefällt mir einfach richtig gut. Unzählige Male nehme ich es einfach so in der Hand, auch wenn ich nicht mal auf der Suche nach Inspiration bin, denn es ist optisch so "frisch“ und immer einen Blick wert. Die verschiedenen Schriftarten machen das Buch lebendig, die Bilder sind sehr appetitanregend und machen Lust aufs Kochen und Backen.
Die Rezepte / Zutatenlisten sind übersichtlich und ich mag die kurzen zusätzlichen Infos, zu den Zutaten und ihren positiven Wirkungen, der „kleinen Körnerkunde“ oder kleine Tricks zum Kochen. Unter den Tricks fand ich selbst kaum Neues, aber wer nur ab und an in der Küche steht oder noch zu den Laien zählt, wird sicher manches finden. Nett und passend zum Titel finde ich den Ausmalteil, das "Kreativ runterkommen", wenn ich auch noch nicht sicher bin, ob ich tatsächlich im Buch malen werde. Das Format und die hochwertige Aufmachung sind sehr gelungen.

Mein größter Kritikpunkt ist, dass die Rezepte nicht in einer gewöhnlichen "Chronologie" angeordnet sind, sondern eher thematisch geordnet (wobei mir auch das nicht immer so 100% stimmig erschien) und ich öfter mal suchen musste - mittlerweile kenne ich das Buch allerdings so gut, dass ich ziemlich schnell das Gewünschte finde. Auch das Register ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Saisonal bedingt war ich ein wenig eingeschränkt, denn Erdbeeren kaufe ich zum Jahresbeginn ganz sicher nicht, aber trotzdem gab es einige Rezepte, die sofort probiert werden wollten.

Suppen, Hauptgerichte, Smoothies, Desserts, Kuchen – all das – oft mit einem besonderen Kniff oder überraschenden Trick- und noch einiges mehr bietet das Buch an. Chili con Carne werde ich ab sofort nur noch nach dem Rezept machen, denn hier wird auch mit Zimt gewürzt. Eine besondere Idee, auf die ich selbst ganz sicher nicht gekommen wäre, aber vollkommen überzeugt hat. Da es sich um eines der wunderschön dargestellten und simplen 5-Zutaten-Rezepte handelt, ist es besonders leicht. Direkt angesprochen hatten mich die besonderen Suppen. Karotten mit Orangensaft zu kombinieren erschien mir gewagt, aber gemacht habe ich es natürlich und jetzt gehört das Süppchen zum festen Repertoire. Ähnlich ist es mit der Erbsensuppe, die durch Minze einen Frischekick erhält, aber ganz sicher nicht jedermanns Geschmack trifft. Ein wenig Mut ist ab und an gefordert bei den Rezepten, aber es lohnt sich auch jenseits bekannter Pfade zu wandeln und neue Geschmackserlebnisse zu bekommen. Immer wieder habe ich Rezepte ein wenig selbst ein wenig variiert, z.B. laktosefreie Varianten genutzt, etwas mehr Flüssigkeit zugegeben oder mehr gewürzt.

Die probierten Rezepte waren allesamt lecker und es gibt noch einige, die einen sehr guten ersten Eindruck auf mich gemacht haben und nur auf die Umsetzung warten. Schön finde ich, dass die meisten Zutaten im gut sortierten Supermarkt erhältlich sind und auch extrem leckere vegetarische sowie vegane Rezepte enthalten sind.

Das Couscous-Coffee-Trifle ist ein Dessert, welches sich quasi ganz von selbst gemacht hat und definitiv nach mehr Arbeit aussah, als es tatsächlich war. Dazu war es sehr lecker - was will man mehr?
Überhaupt enthält das Buch sehr viele Couscous-Rezepte – also ist es nicht unbedingt empfehlenswert für Leute, die Couscous so gar nicht mögen. Besonders gelungen fanden wir auch die Couscous-Feta-Frikadellen, wenn ich auch etwas mehr Chili verwendet habe, um den Frikadellchen noch etwas mehr Pfiff zu verleihen.

Ein schönes Kochbuch für besondere Geschmackserlebnisse. Für alle, die gerne kochen und solche, die künftig entspannt und gesund kochen wollen. Karma statt Drama ist wörtlich zu nehmen!

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  • Gestaltung
Veröffentlicht am 28.10.2019

In Erinnerungen schwelgen leicht gemacht

Die Kunst der guten Erinnerung
2

Wer erinnert sich nicht gerne an glückliche Momente, ob nun an Lebenshöhepunkte oder Kleinigkeiten wie zarte Sonnenstrahlen, der Duft nach Kaffee oder, oder, oder… Autor Meik Wiking ist Glücksforscher ...

Wer erinnert sich nicht gerne an glückliche Momente, ob nun an Lebenshöhepunkte oder Kleinigkeiten wie zarte Sonnenstrahlen, der Duft nach Kaffee oder, oder, oder… Autor Meik Wiking ist Glücksforscher und hat sich beruflich und auch privat dem Thema verschrieben. Neben wissenschaftlichen Fakten bringt er zahlreiche, eigene Erfahrungen in das Buch ein. Wer ein reines Sachbuch erwartet, wird das so nicht in der klassischen Form vorfinden (und eventuell enttäuscht, allerdings lässt schon ein Blick ins Buch erkennen, dass es kein „richtiges“ Sachbuch ist), trotzdem hat es mich überzeugt.

Schnell habe gemerkt, dass das Buch als solches viele schöne Erinnerungen weckt und es enthält neben den schönen, ansprechenden Bildern so tolle Zitate und auch sprachliche Bilder (das Seepferdchen im Regiesessel werde ich wohl nicht mehr vergessen). Mich hat das wirklich sehr positiv überrascht.
Das Buch muss nicht streng chronologisch gelesen werden und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich immer wieder mal nach hinten blättere und schon Sachen lese, die gerade mein Interesse wecken. Gelegentlich lockten mich auch die wunderschönen Bilder an, meist waren es aber die gut übersichtlichen und ansprechenden Grafiken, die mein Interesse weckten. Bei den Bildern fand ich es schade, dass nicht überall dabei stand, wo die Bilder aufgenommen wurden.

Obwohl das Buch einlud immer wieder in Erinnerungen zu schwelgen, hatte ich es recht schnell gelesen. Mich hat es sehr gut unterhalten, wenn ich auch gemerkt habe, dass es für mich selbst kaum Neues bietet, da ich sehr viel davon schon mal irgendwo mitbekommen oder gelesen habe oder aber intuitiv richtig gemacht habe . Trotzdem ist es schön alles Mal so nett zusammengestellt zu sehen.
Toll finde ich, dass der Autor ermutigt immer wieder Neues auszutesten, Einmaliges zu erleben und auch Peinlichkeiten mehr oder weniger was abgewinnen kann.

Der Autor gibt Tipps, wie man mit Peinlichkeiten umgehen kann oder auch, wie man sich mit einer Ananas unvergesslich machen kann. Im Übrigen hat das Buch auch so manches Alltagsproblemchen nachvollziehbar erklärt. Stichwort ist hier der „Tür-Effekt“, zu dem ich aus Gründen des Spoilerns nicht näher eingehen möchte.

Am Ende gibt der Autor noch in einer Art Kalender Tipps zum Schaffen schöner Erinnerungen – diesen fand ich nicht ganz gelungen, aber das fällt nicht zu sehr ins Gewicht.

Neben dem ansprechenden Inhalt ist das Buch auch optisch und haptisch einfach gelungen und bietet sich daher auch als Geschenk an.

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  • Information
Veröffentlicht am 14.09.2017

Spannender Pageturner

Tausend kleine Lügen
2

Jemand stirbt bei einem Schulfest. War es ein Mord oder schlicht ein Unfall? Wer ist gestorben, warum und wer ist eventuell verantwortlich? Alles Fragen die sich schon auf den ersten Seiten stellen. Es ...

Jemand stirbt bei einem Schulfest. War es ein Mord oder schlicht ein Unfall? Wer ist gestorben, warum und wer ist eventuell verantwortlich? Alles Fragen die sich schon auf den ersten Seiten stellen. Es folgt ein radikaler Zeitsprung. Jane zieht mit ihrem unehelichen Sohn Ziggy in einen kleinen australischen Ort, der traumhaft erscheint. Der Junge wird eingeschult und das Chaos nimmt seinen Lauf. Bereits am ersten Tag soll Ziggy eine Mitschülerin misshandelt haben. Ist da was dran? Um alle Fragen zu beantworten, lernt der Leser die Geschichte von Beginn an, aus der Perspektive dreier Mütter, deren Kinder die gleiche Vorschule besuchen, kennen. Die Frauen könnten fast nicht unterschiedlicher sein und alle haben sie ihre Geheimnisse…

Zunächst einmal: Das ist mal wirklich ein Pageturner, der den Namen auch verdient. Es macht dabei auf den ersten Seiten nicht mal so sehr den Eindruck, als würde dieses Buch sich so gut entwickeln. Es beginnt zwar dramatisch, doch dann setzen die Ereignisse ein halbes Jahr früher ein. Vieles wirkt wie ein relativ „normales“ Alltagsgeschehen von Müttern, doch schnell spitzen sich die Ereignisse zu. Der Schreibstil ist flüssig und die Cliffhanger machen es fast unmöglich das Buch zur Seite zu legen. Die Autorin bedient sich zweier Zeitebenen, die das Weiterlesen fast unausweichlich machen, doch auch die interessanten Protagonistinnen möchte man auf ihrem Weg begleiten. Man hofft und bangt mit ihnen, denn sie haben nicht nur mit alltäglichen Schulproblemen, wie vergessenen Projektarbeiten zu kämpfen, sondern auch mit haarsträubenden Vorwürfen oder psychischen Problemen. Es gibt einiges zum Lachen und Schmunzeln, aber mindestens genauso viele Stellen, die einen entsetzt den Kopf schütteln lassen. Im Verlauf der Geschichte wird es auch immer interessanter zu rätseln, wer aus welchen Gründen am Ende stirbt.

Es wird eine Bandbreite an Geheimnissen und daraus resultierenden Lügen angesprochen, wie häusliche Gewalt und Betrug, aber auch Mobbing, sexuellen Eskapaden, etc. Was ich hier kurz anreiße mag so erscheinen, als habe die Autorin vielleicht zu viele Baustellen aufgerissen, um sie in einem einzigen Buch richtig aufzuarbeiten, doch das ist glücklicherweise nicht der Fall. Das Ende ist überraschend, teils schockierend, aber absolut stimmig, denn alle scheinbar losen Fäden haben sich genial verbunden. Es war für mich das erste Buch dieser Autorin, aber dem müssen einfach weitere folgen.

Dieses Buch ist mit seinen verschiedenen Perspektiven raffiniert, durch die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit spannend und dank tollem Plot und interessanter Charaktere gleichermaßen unterhaltsam wie fesselnd – kurz: ein Jahreshighlight, welches ich nur empfehlen kann!

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  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 17.10.2016

Deutlich besser als der erste Teil

Ich bin die Angst
2

Der „Anarchist“ geht in Chicago um und verbreitet seinen Schrecken. Er trinkt das Blut seiner Opfer und verbrennt sie. Marcus und sein Team wollen den Mörder finden und der Serie ein Ende setzen, jedoch ...

Der „Anarchist“ geht in Chicago um und verbreitet seinen Schrecken. Er trinkt das Blut seiner Opfer und verbrennt sie. Marcus und sein Team wollen den Mörder finden und der Serie ein Ende setzen, jedoch ist der Anarchist extrem gut organisiert und hat immer einen Plan B parat. Marcus droht nicht voranzukommen, aber da hilft ihm der Serienmörder Francis Ackerman weiter.

Der Schreibstil ist extrem flüssig und durch die kurzen Kapitel ist mir ein Weglegen des Buches nach einer gewissen Zeit kaum mehr möglich gewesen. Nur am Anfang hatte ich meine Probleme mit dem Buch, denn ich hatte zu sehr die etwas zähe und recht unglaubwürdige Geschichte aus dem ersten Teil im Kopf. Hier hingegen reihte sich nicht einfach ein Mord an den anderen Mord, sondern es steckt wirklich eine Geschichte dahinter, die ich gut durchdacht fand. Die Spannung ist meist recht hoch, die Actionszenen waren unterhaltsam. Die Geschichte spielt gleich auf drei Ebenen, auf der von Ackerman, Marcus und dem aktuellen Killer. Ackermann der Killer konnten mich „überzeugen“, aber mit dem Ermittlungsgenie Marcus und seinen „Dämonen“ hatte ich so meine Probleme. Bin gespannt jedoch gespannt wie er sich weiterentwickeln wird, vor allem vor dem Hintergrund seiner neuen Informationen…Erschreckend ist jedoch, dass ich für den Serienmörder Ackerman tatsächlich irgendwie Sympathie entwickelt habe.

Während mich der erste Teil „Ich bin die Nacht“ schlicht enttäuscht hatte, konnte mich dieser zweite Teil richtig überzeugen und ich bin froh, Marcus, Ackerman und der Shepard Organisation noch eine Chance gegeben zu haben. Teil drei „Ich bin der Schmerz“ musste ich nach der Lektüre unbedingt haben. Ich würde dringend empfehlen die Teile der Reihe nach zu lesen und sich über den Folgeband nicht umfassend zu informieren, da man sonst Gefahr läuft gespoilert zu werden.

Veröffentlicht am 20.03.2023

Besonderes Setting

Tod in Siebenbürgen
1

Paul Schwartzmüller ist Journalist und lebte bis zu seiner Jugend in Siebenbürgen, heute in Deutschland. Nun erhält er ein Schreiben, dass er das Erbe seiner jüngst verstorbenen Tante antreten soll. Das ...

Paul Schwartzmüller ist Journalist und lebte bis zu seiner Jugend in Siebenbürgen, heute in Deutschland. Nun erhält er ein Schreiben, dass er das Erbe seiner jüngst verstorbenen Tante antreten soll. Das Problem: Paul dachte sie sei seit über 30 Jahren tot. Er fährt in seine alte Heimat, wird mit seiner Vergangenheit, besonderen Menschen und dann auch noch einem brisanten Todesfall konfrontiert. Wird er seinem Freund, der als Tatverdächtiger in Haft genommen wurde, helfen können?

Der Krimi ist interessant und mal was anderes. Zum einen ist das reizvolle Setting in Rumänien besonders, zum anderen sind die „Ermittlungen“ nicht gewöhnlich. Natürlich kennt man ermittelnde Journalisten, aber Paul ist ein bisschen anders. Nicht nur, weil er aus Siebenbürgen stammt, sondern auch, weil er für einen gestandenen Journalisten hier eine ziemlich bescheidene Figur abgibt. Er stellt sich wirklich manchmal extrem doof an, trinkt viel zu viel Alkohol, missversteht so einiges und dann hat er auch mit sich und seiner eigenen Vergangenheit so einiges zu tun. Zwischendurch schien er immer wieder mal zu vergessen, dass sein Freund im Knast sitzt und er ihm eigentlich helfen sollte. Und zu allem Überfluss gibt es dann auch noch enorm viel Aberglaube, den einen oder anderen Mythos und vielleicht auch Übernatürliches?!
Die Region Siebenbürgen und die Siebenbürgen Sachsen waren mir ein Begriff, allerdings hatte ich keine konkreten Vorstellungen. Daher habe ich beim Lesen einiges Neues gelernt, manches war informativ, einiges skurril, aber meist war es einfach nur unterhaltsam. Für Unterhaltung sorgen nicht nur die Geschichte, sondern auch die Charaktere, allen voran Paul, der mich – allen oben genannten Vorbehalten zum Trotz - von Beginn an gut unterhalten hat. Manchmal habe ich mitgefiebert, manchmal hätte ich ihn am liebsten geschüttelt. Das gilt aber auch für manchen anderen Charakter, darunter die seltsame Maia. Der eine oder andere Charakter ist auch ein wenig zu klischeehaft, an der einen oder anderen Stelle wurde auch Potenzial verschenkt - auch den Fall betreffend.

Zum Fall als solchem will ich gar nicht soooo viel verraten, aber es steckt deutlich mehr dahinter, als man zunächst vermuten würde. Was hat die Dorfgemeinschaft gestört? Warum musste der von allen gehasste Günter sterben und warum wurde es so gedreht, dass Pauls Freund verdächtigt wird? Am Ende wird alles gut aufgelöst und hat mich auch überzeugt. Ich habe das Buch unterm Strich gerne gelesen, daher vergebe ich -trotz Kritik- vier Sterne, eine Leseempfehlung und bin schon gespannt auf den nächsten Band.

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