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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2019

Eine Geschichte, die Mut macht

Im Freibad
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Rosemary ist 87 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben in London, genauer Brixton verbracht. Auch während des Krieges blieb sie dort und wagte es sogar immer wieder dort ins Freibad zu gehen. Nun soll genau ...

Rosemary ist 87 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben in London, genauer Brixton verbracht. Auch während des Krieges blieb sie dort und wagte es sogar immer wieder dort ins Freibad zu gehen. Nun soll genau dieses Freibad, welches ihr komplettes Leben begleitete aus Kostengründen geschlossen werden. Das möchte sie sich so nicht gefallen lassen…

Kate ist eine junge Journalistin und kommt in der Großstadt nicht richtig gut zurecht. Sie scheint immer depressiver zu werden, hat keine Freunde, aber immerhin bekommt sie ihre erste „richtige“ Story. Sie soll zur geplanten Schließung des Freibades schreiben. Das Zusammentreffen mit Rosemary und der Kampf für das Bad haben Auswirkungen auf sie.

Rosemary, sehr bodenständig und einfach nur nett, möchte nicht kampflos aufgeben und hat ihre Mitstreiter, um das Bad zu retten. Der Leser erfährt nicht nur, warum das Bad für sie persönlich so wichtig ist, sondern auch warum andere Schwimmer sich dafür einsetzen. Kate unterstützt zunächst leicht zögerlich, später enthusiastisch die Bewegung und zwischen den beiden ungleichen Frauen entsteht eine tolle Freundschaft. Wird der Kampf für das Bad zu einem Erfolg? Das verrate ich natürlich nicht, aber mitteilen kann man in jedem Fall, dass die Autorin viele aktuelle Themen aufgreift und schön einbindet, die zum Nachdenken anregen.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Insgesamt ist es ein wunderbares Buch über Freundschaft, Zusammenhalt und Möglichkeiten, etwas zu bewegen, wenn man nur mit genug Herzblut bei der Sache ist und selbst wenn es nicht gelingt, so bringt es doch Menschen zusammen, wenn man gemeinsam für etwas einsteht.

Es ist nicht allzu verkitscht (manches kommt aber schon ein wenig in die Richtung, aber die Autorin bekam immer die Kurve, bevor es mir zu viel wurde), sondern überzeugt mit sympathischen Charakteren und einer Geschichte, die Mut macht.

Ein schönes, sommerliches Buch, welches ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 10.07.2019

Geniales Buch für stressfreies Backen und großen Genuss im Anschluss

Kuchen backen mit Christina
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Der Aufbau des Buches, mit zunächst grundlegenden Infos zu Zutaten und Co im Back-ABC machen das Backen auch für Laien verständlich und zu einem Kinderspiel. Tipps zum guten Gelingen, häufige Fehlerquellen ...

Der Aufbau des Buches, mit zunächst grundlegenden Infos zu Zutaten und Co im Back-ABC machen das Backen auch für Laien verständlich und zu einem Kinderspiel. Tipps zum guten Gelingen, häufige Fehlerquellen und die wichtigsten Helfer sind dargestellt und dann geht es richtig los.

50 Rezepte vom Blechkuchen, über die Roulade bis zur Torte gibt es hier alles Mögliche zu entdecken. Ansprechende Bilder, sehr übersichtliche und auf das Notwendige reduzierte Anleitungen, sowie Zutatenangabe, Infos zu Backzeit und Temperatur, überfordern nie. Die Angaben sind zumindest auch bei der Biskuitrolle (Roulade), den Apfelkuchen und dem Marillenkuchen passend. Da Christina aus Österreich stammt sind vielleicht manche Begriffe ein wenig fremd (ich wusste nicht, was Schwedenbomben sind…) doch im Glossar werden diese Begriffe aufgegriffen.
Ihre Tricks und Kniffe sind toll, wirken und machen das Backen zu einer entspannten Angelegenheit. Die Rezepte sind allesamt nicht soooo außergewöhnlich, aber extrem schmackhaft, sodass ich meist direkt zwei oder drei Kuchen gebacken habe, weil sie weggingen wie warme Semmel

Selten habe ich ein Backbuch so gerne immer im Sichtfeld liegen, wie dieses. Die Zutaten sind bis auf ganz wenige Ausnahmen immer im Haus, die Rezepte sind simpel und schnell umsetzbar, sodass immer wieder mal auch sehr spontan und völlig stressfrei ein Kuchen drin ist. Sogar die Biskuitrolle, die mir bisher immer Schweißperlen auf die Stirn trieb und auch nie so richtig gelingen wollte, ist mit Christinas Tipps leicht und lecker gelungen.

Ich empfehle es weiter und es gibt übrigens auch noch ein Brotbackbuch, welches ich direkt nach diesem Buch auch noch haben musste…

Veröffentlicht am 09.07.2019

Teilweise 08/15

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Man soll sich ja vor seinen Wünschen in Acht nehmen, weil sie sich erfüllen könnten. Gleiches gilt sicher auch für manchen großen Fund, den man macht. Zumindest hier, bei diesem Thriller, sorgt der Fund ...

Man soll sich ja vor seinen Wünschen in Acht nehmen, weil sie sich erfüllen könnten. Gleiches gilt sicher auch für manchen großen Fund, den man macht. Zumindest hier, bei diesem Thriller, sorgt der Fund einer Tasche für Entwicklungen, die nicht alle unbeschadet überstehen. Ganz im Gegenteil, denn schon auf den ersten Seiten erfährt der Leser, dass die Erzählerin gerade dabei ist ihren Mann zu vergraben. Wie es dazu gekommen ist, erzählt das Buch.

Vorab: An sich ist es eine gute, wenn auch nicht neue Idee, mit einer relativ netten Protagonistin/Erzählerin, aber komplett überzeugt hat es mich dennoch nicht. Der Beginn ist, nach dem Prolog, etwas schleppend. Man lernt die Protagonisten kennen und ihre Beziehung zu ihrem Verlobten und späteren Mann Mark aus Erins Sicht. Erin, noch immer nicht ganz von ihrem Jugendtrauma erholt, ist Dokumentarfilmerin und unheimlich in den gut aussehenden Investmentbanker verliebt, doch es bleibt nicht eitel Sonnenschein. Kurz vor der Hochzeit verliert Mark seinen Job und ist sehr unzufrieden. Erin versucht ihr Bestes, um ihn bei Laune zu halten und nebenbei ihrer Arbeit nachzugehen. Dieser Part, bis es endlich in die Flitterwochen nach Bora Bora geht, hat sich viel zu lang gezogen, vor allem auch die erste Klasse Beschreibungen im Flugzeug…

Irgendwann einmal finden die beiden endlich „Something in the water“ und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Erin und Mark versuchen ihren Fund für sich zu nutzen und werden dabei vor große Hürden gestellt. Viele Situationen sind brenzlig, sie könnten beide im Gefängnis landen und darüber hinaus wird möglicherweise von bösen Menschen nach ihnen gesucht. Die Beziehung scheint zu bröckeln und die beiden werden irgendwie immer habgieriger, sodass man – man erinnert sich an den Prolog mit dem Vergraben des Ehemannes – eine ziemlich gute Vorstellung davon hat, was kommen wird. Trotzdem gibt es manche Überraschung, besonders eine davon fand ich an den Haaren herbeigezogen.

Der Schreibstil ist – erst einmal in Fahrt gekommen – sehr rund und gut zu lesen, sodass man nach dem etwas holprigen Beginn und trotz aller Kritik das Buch kaum mehr weglegen möchte. Nach dem Ende war ich aber leider nicht richtig überzeugt (ich möchte nicht spoilern, aber ich hatte es genau kommen sehen und das war schon ziemlich schade. Ich hatte auf etwas anderes als 08/15 gehofft…)

An sich ist das Buch nicht so schlecht, aber mit etwas Abstand muss man schon festhalten, dass es sehr vorhersehbar ist, manche Wendung zu unglaubwürdig erscheint und es einfach nicht immer logisch ist.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Spannend, lehrreich und alles andere als trocken

Das blaue Wunder
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Menschen lieben das Meer. Es bietet Erholung, riecht irgendwie richtig gut (man erfährt warum) und viele Lebewesen interessieren den Menschen, ob sie nun niedlich oder nützlich für den Menschen sind. Außerdem ...

Menschen lieben das Meer. Es bietet Erholung, riecht irgendwie richtig gut (man erfährt warum) und viele Lebewesen interessieren den Menschen, ob sie nun niedlich oder nützlich für den Menschen sind. Außerdem wirkt sich das Meer extrem auf das Klima aus – ein Thema, an dem heute glücklicherweise kein Weg mehr vorbei führt.

Extrem lehrreich, auch für Laien leicht verständlich, nimmt die Autorin den Leser mit in eine schillernde, spannende Welt. Dieses Buch hat mich wirklich begeistert und das schafft ein Sachbuch nicht oft. Erwartet hatte ich eine mehr oder weniger biologische und chemische Abhandlung und in Teilen ist es natürlich genau das, allerdings dank des Schreibstils und der bildhaften Erklärungen nicht annähernd so trocken, wie man das auch Schulbüchern kennt.

Vieles hatte ich nicht in Ansätzen gewusst, beispielsweise wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass die falsche Sonnenmilch Korallen schädigt oder warum „Findet Nemo“ in der Realität ganz anders abgelaufen wäre, nämlich FSK 18 und nur unter der Ladentheke erhältlich. Die Autorin baut immer wieder bekannte Serien/Filme ein, sei es der „Weiße Hai“ oder „Spongebob“. Dadurch werden die Schilderungen einfach viel unterhaltsamer und lebendiger. Die Vorstellungskraft steigt und es ist einfach auch witzig.

Selten habe ich bei einem guten Sachbuch so viel gelacht, manchmal war ich ein wenig angeekelt, anderes hat mich bedrückt. Hier wird alles andere als trocken Wissen vermittelt, welches von Korallenriffen, den Kinderstuben des Meeres, über die verschiedensten Lebewesen im Meer (auch in der super spannenden Tiefsee!) bis hin zu den zahlreichen durch den Menschen verursachten Problemen, die dem Meer schaden – und sich dramatisch auswirken, wenn kein Umdenken geschieht.

Nicht nur für biologisch interessierte oder meeraffine Leser wirklich zu empfehlen. Interessant ist nicht nur, was das Meer für uns bietet, sondern auch welche Lebewesen und Organismen sich in den verschiedenen Bereichen tummeln.

Auch für Laien sehr gut verständlich schildert die Autorin die bunte Meereswelt, die verschiedenen Symbiosen und Tricks einzelner Lebewesen, aber auch die Probleme durch Verschmutzung oder Fischerei und wie klimarelevant die Auswirkungen sein können.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Bestseller Idee, aber die Umsetzung überzeugte mich nicht

Die Frau aus Oslo
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1942 muss Ester mit ansehen, wir ihr Vater von den Nazis gefangen genommen wird und auch für sie wird es in Olso zu gefährlich, da sie sich im Widerstand engagiert. Darum muss sie nach Schweden fliehen ...

1942 muss Ester mit ansehen, wir ihr Vater von den Nazis gefangen genommen wird und auch für sie wird es in Olso zu gefährlich, da sie sich im Widerstand engagiert. Darum muss sie nach Schweden fliehen und ihre restliche Familie zurücklassen. In Schweden erhält sie manche Hiobsbotschaft, darunter die Information zum Tod ihrer langjährigen Freundin Ase. Diese sei ermordet worden. Wer sie getötet hat, bleibt lange im Dunklen....

Dieser Krimi spielt auf drei Zeitebenen, mitten im zweiten Weltkrieg werden die Grundlagen für die kommenden Ereignisse gelegt, die bis ins Jahr 2015 ihre Schatten werfen. Für 2015 gibt es recht wenige Sequenzen, aber die anderen beiden Zeitebenen haben mir gleichermaßen - mehr oder weniger- gefallen. Gerade die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg sind schon ziemlich hart, aber auch in 1967 geschieht manches, was sprachlos macht.

Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, insbesondere Ester gefiel mir ausgesprochen gut. Der Schreibstil hat mich nicht komplett überzeugt. Die kurzen Sätze machen es an sich gut lesbar, aber trotzdem muss man immer auf der Hut sein, denn sonst entgeht einem schnell etwas entscheidendes.

Der Spionage-Krimi hat mich am Anfang oft gefesselt, in der Mitte interessante Fragen aufgeworfen und zum Ende hin zwar teilweise gut unterhalten, aber auch mit vielen offenen Fragen zurückgelassen.

Leider hatte ich nach dem Beenden das Gefühl, dass der Autor über seine Vielzahl an aufgeworfenen Fragen gestolpert ist (ich habe überprüft und festgestellt, dass tatsächlich manches einfach nicht geklärt wurden) und auch mancher Handlungsstrang am Ende nicht weitererzählt wurde, dabei hätte manches mit nur wenigen Sätzen noch geklärt werden können.

Natürlich kann es sein, dass der Leser sich sein eigenes Bild machen soll, aber hier gab es einfach zu vieles, was dann dem Leser überlassen wird.

Das Ende des Buches hat mir auch inhaltlich nicht ganz zugesagt, wenn es sich auch immer deutlicher abgezeichnet hat, aber das fällt unter den Punkt Geschmackssache.

Unter dem Strich hat mich das Buch nicht begeistert, aber auch nicht maßlos enttäuscht. Mit einer Empfehlung habe ich entsprechend meine Schwierigkeiten. Wer Krimis mag, die zwischen den Zeilen lesen und aufmerksames Mitdenken erfordern sowie auf eigenes Interpretieren setzen, wird mit diesem Buch sicher gut beraten sein. Wer hingegen den üblichen kurzweiligen Krimi sucht, sollte nicht zu diesem Buch greifen.

Für mich war die Idee zum Buch bestsellerwürdig, die Umsetzung allerdings weniger.

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