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Veröffentlicht am 19.09.2018

Liebenswerte Charaktere

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Avery hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und zieht mit ihrer autistischen Tochter Hailey nach Redwood, eine idyllische Kleinstadt, um einen Neustart zu wagen. Dort lebt ihre Mutter und ihrer Tochter ...

Avery hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und zieht mit ihrer autistischen Tochter Hailey nach Redwood, eine idyllische Kleinstadt, um einen Neustart zu wagen. Dort lebt ihre Mutter und ihrer Tochter hatte das Leben in der Großstadt nicht gutgetan, aber zunächst wohnt sie in einem Ferienhaus ihrer Mutter und hat noch keinen Job. Der erste Abend in der neuen Umgebung verläuft für Avery alles andere rund und sie lernt den Tierarzt Cade kennen. Dieser ist ihr aufgrund eines Missverständnisses zunächst alles andere als wohlgesonnen, aber das ändert sehr schnell…
Gewöhnlich brauche ich ein paar Seiten, bis ich in einer Geschichte so richtig drin bin, aber hier war ich von Seite eins an richtig begeistert. Der Schreibstil ist wunderbar rund, flüssig zu lesen und so einfach, das der erste Teil der Trilogie im Nu gelesen ist. Die Autorin schafft es die Stimmung, die Gegend und manches Prickeln gut zu vermitteln. Besonders gut gefallen haben mir jedoch die Protagonisten. Die Charaktere sind sehr verschieden, teils auch extrem speziell und übergriffig, aber irgendwie alle auf ihre ganz eigene Art liebenswert. Toll in Szene gesetzt wurden die Schwierigkeiten, die sich beim Zusammenleben mit autistischen Kindern ergeben– aber auch, was sie zurückgeben können, wenn man nur aufmerksam genug ist.
Bis zur Mitte des Buches war ich rundum begeistert, danach gab es immer wieder längere Sequenzen, die mir weniger zusagten und zu vorhersehbar waren, aber es war noch in Ordnung. Ich fand es nur etwas schade, dass die Stadtbewohner und die Tierklinik zwischenzeitlich etwas in den Hintergrund gerückt waren.
Wer eine tiefgründige Geschichte sucht, wird sie hier nicht finden, aber immerhin ein Wohlfühlbuch, welches ich binnen eines Tages gelesen hatte. Obwohl es nicht mein Genre ist und mich Liebesgeschichten oft nicht auf ganzer Linie überzeugen können, freue ich mich schon auf den nächsten Teil, denn die Akteure sind mir ruck zuck ans Herz gewachsen .

Veröffentlicht am 18.09.2018

Leicht verständlich, interessant und hilfreich

Genial beweglich!
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Immer wieder habe ich Probleme mit meinem Knie und da erschien es mir sinnvoll mal ein Buch zu lesen, welches sich explizit an Laien wendet, aber trotzdem sehr fundiert ist. Genau das habe ich bei diesem ...

Immer wieder habe ich Probleme mit meinem Knie und da erschien es mir sinnvoll mal ein Buch zu lesen, welches sich explizit an Laien wendet, aber trotzdem sehr fundiert ist. Genau das habe ich bei diesem Buch nach einem kurzen Blick in die Inhaltsangabe schon erwartet und glücklicherweise auch erhalten.
Der gesamte Bewegungsapparat wird leicht verständlich und gut nachvollziehbar dargestellt. Doch nicht nur das – auch Humor ist an mancher Stelle eingestreut, sodass man immer wieder mal ein Schmunzeln im Gesicht hat und das bei einem an sich nicht sooooo lustigen Thema. Gelenke, Sehnen, Muskeln und Knochen werden auch mit leicht verständlichen Skizzen dargestellt und somit auch für Laien verständlich. Was man seinem Körper mit falschen Schuhen antut, wird ebenso gut verständlich, wie auch die Entwicklung des Bewegungsapparats von der Kindheit bis zum Greis.
Vieles ist nach der Lektüre klarer, aber viel wichtiger noch: mit ein paar Tipps kann man sich selbst helfen. Schon das richtige Sitzen kann einige Schmerzen ersparen, aber es gibt noch einige weitere, leicht umsetzbare Präventionsmaßnahmen, sowie Tipps zur richtigen Ernährung. Auch mit einigen Vorurteilen räumt der Autor auf, denn z.B. Gicht und Rheuma sind nicht nur eine Alte-Leute-Krankheiten
Mich hat das Buch über einige Wochen begleitet und ich werde sicher immer wieder einen Blick ins Buch werfen, hoffentlich nicht erst, wenn es mal wieder irgendwo zwickt…

Veröffentlicht am 12.09.2018

Überraschend gut

Das Vogelhaus
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Len Howard beobachtete und kümmerte sich ihr Leben lang um Vögel. Vögel und die Musik sind ihre Leidenschaften, die ihr Leben bestimmen, für die sie einiges auf sich nimmt, manches hinter sich lässt und ...

Len Howard beobachtete und kümmerte sich ihr Leben lang um Vögel. Vögel und die Musik sind ihre Leidenschaften, die ihr Leben bestimmen, für die sie einiges auf sich nimmt, manches hinter sich lässt und immer stärker zu werden scheint.

Sehr große Erwartungen hatte ich nicht an das Buch, denn Len Howard war mir kein Begriff und von ihren Vogelerfahrungen hatte ich auch keine allzu großen Erkenntnisse erwartet. Ein nettes Buch für Zwischendurch dachte ich, aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn die Autorin nimmt den Leser mit Fiktion und Fakten mit auf eine Lebensgeschichte, die mich was von Beginn an sehr gepackt hat. Die Erzählung startet in der Kindheit, es werden Probleme in der Familie offenkundig, doch Len hat ihre Musik und die Vögel – sie kommt zurecht. Irgendwann hat sie jedoch den Wunsch auf Neues und wagt einen großen Schritt, der zu jener Zeit für eine junge Frau sicher alles andere als leicht war. Der Werdegang von Len ist immer wieder von Schilderungen über Vogelbeobachtungen und das Leben im Vogelhaus unterbrochen, sodass man das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen mag. Und das trotz eines sehr ruhigen und relativ verhaltenen Schreibstils.
Es wird nachvollziehbar geschildert, warum Len sich lieber mit ihren fliegenden Freunden, als mit Menschen abgibt und sie nimmt tatsächlich einiges – selbst noch im hohen Alter- auf sich, um ihren gefiederten Freunden zur Seite zu stehen.

Ein kleines, überraschendes Buchschätzchen, das hoffentlich viele Leser findet und zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Unglaublich welche Dinge sich Eltern ausdenken können…

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen!
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„Sie müssen die Klobrille vorwärmen“, „ohne mich kann mein Kind nicht schlafen“, „wir haben dramatisiert, dass das Kind die schnellste und beste Behandlung bekommt“, „sie haben mein Kind nicht freundlich ...

„Sie müssen die Klobrille vorwärmen“, „ohne mich kann mein Kind nicht schlafen“, „wir haben dramatisiert, dass das Kind die schnellste und beste Behandlung bekommt“, „sie haben mein Kind nicht freundlich genug angesehen“ usw.

Wie schon der erste Teil „Verschieben Sie die Deutscharbeit, mein Sohn hat Geburtstag“ hat auch dieser Teil mich wieder zum Lachen gebracht und belustigt den Kopf schütteln lassen – aber ich hatte auch Mitleid mit den Kindern, die nie ohne (Kampf)Heli unterwegs sein können, die durch die Eltern blamiert und ausgegrenzt werden, denen scheinbar nicht zugetraut wird und leiden, obwohl diese Eltern eigentlich genau das Verhindern wollen. Ganz zu schweigen von Erziehern, Lehrern oder Krankenhauspersonal, welches seine eigentlich Arbeit nicht machen kann, wenn so ein Kampfheli anwesend ist und selbst bei einem 24-jährigen die Mama noch eine Penisuntersuchung überwacht. Denn mit dem Erwachsenenalter des Kindes geben solche Eltern ihre Mission natürlich nicht auf, schließlich wurde schon pränatal mit allen möglichen und unmöglichen Dingen das Kind in die richtige Richtung gelenkt.

Deutlich wird, dass Helikoptereltern nicht nur von Hebamme, Lehrer, Miteltern bis zum Arzt oder Verkäufern alle nervt, sondern großen Schaden beim Kind anrichten kann, wenn es von Dritten als gottesgleiches Wesen behandelt werden soll. Das bleibt nicht ohne Folgen. Wer dieses Buch (und/oder den Vorgänger) gelesen hat, wird sich zweimal überlegen, ob er sich auf dem Schulhof in den Büschen verstecken wird, um das Kind zu beobachten…

Sehr kurzweilig, gut zusammengesetzt und leider viel zu schnell durchgelesen, warte ich nun ab, ob es einen dritten Teil geben wird oder was den Autorinnen sonst so einfällt.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Erwartungen nicht erfüllt!

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
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Große Erwartungen waren geweckt nach Klappertext, Titel und Cover, aber schon vor dem Lesen hörte ich immer wieder, dass das Buch nicht so ganz halten soll, was es verspricht. Natürlich musste ich mir ...

Große Erwartungen waren geweckt nach Klappertext, Titel und Cover, aber schon vor dem Lesen hörte ich immer wieder, dass das Buch nicht so ganz halten soll, was es verspricht. Natürlich musste ich mir da selbst ein Bild machen, aber vorweg: ich bin auch alles andere als angetan!
Das Thema ist wichtig und sollte auch literarisch immer wieder in ansprechender Form verarbeitet werden. Leider ist das hier nicht so gelungen, obwohl beim ersten Blick ins Buch genau dieser Eindruck bei mir geweckt worden war. Doch gerade die erste Hälfte war so voll von den Zweifeln und einer gescheiterten Beziehung der berichtenden Ruth, dass das Thema Demenz und ihre Auswirkungen auch auf das Umfeld einfach viel zu kurz kamen. Entsprechend kam ich mit dem Buch auch kaum vorwärts, ich wollte es schon abbrechen, aber da es so dünn ist und die Anekdoten in Form von Tagebucheinträgen verfasst sind, habe ich mich durchgezwungen. Wer ein wenig durchhält, erfährt auch noch ein wenig von den Dingen, die man von Beginn an erwartet hat, aber leider auch mehr oberflächig.
Der Stil ist an sich immer wieder mal eine Abwechslung von dem gewohnten Fließtext, allerdings hier weniger gut gelungen Die Zusammenhänge sind teilweise nicht erkennbar, einzelne Momente reihen sich aneinander, viele sind schlicht viel zu kurz, aber für ein wenig Situationskomik, die auch trotz aller Abneigung gegenüber dem Buch mit der Zeit gewachsen ist, mir immer wieder mal ein Schmunzeln abrang, gibt es immer noch zwei Sterne.