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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2016

Typisch Bomann - 5 Sterne!

Winterblüte
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Das Buch spielt im Jahr 1902 in Heiligendamm. Die gutsituierte Hotelier-Familie Baabe bereitet sich auf das kommende Weihnachtsfest vor, welches ein ganz besonderes werden soll, denn die Tochter Johanna ...

Das Buch spielt im Jahr 1902 in Heiligendamm. Die gutsituierte Hotelier-Familie Baabe bereitet sich auf das kommende Weihnachtsfest vor, welches ein ganz besonderes werden soll, denn die Tochter Johanna soll einen Heiratsantrag annehmen. Doch leider gefällt ihr keiner der Kandidaten. Zusätzliche Unruhen bringt der Sohn Christian ins Haus, denn er findet am Strand eine junge Frau, die offenbar bei einem Schiffunglück von Bord ging. Diese erinnert sich an nichts mehr und weckt damit das Misstrauen der Hausherrin…und die große Familienfehde, die eigentlich nicht angesprochen wird, bricht ans Tageslicht.
Bomanns lockerer, leichter Schreibstil, ermöglicht dem Leser ein wunderbar leichtes, angenehmes Lesen. Es muss nicht groß nachgedacht werden, die Geschichte ist nicht kompliziert, die Beziehungen untereinander sind klar (naja, hier darf ich schon einschränkend verraten, dass sie zumindest klar sein sollten…), die Stände und jeweiligen Vorstellungen machen eine „Einordnung“ leicht. Schon von Beginn an, baut das Buch eine gewisse Spannung auf, die sich immer wieder durch Wendungen und Überraschungen steigert. Emotional wird die Palette komplett abgedeckt, von großen Gefühlen, über Neid, Hass, Missgunst und bis zum Witz. Besonders gut gefällt mir die Atmosphäre, welche Bomann scheinbar mühelos geschafft hat. Fast jede Situation kann man sich spielend leicht vorstellen, ob an der rauen See oder auch das Seelenleben jedes einzelnen, schön ausgearbeiteten Protagonisten. Auch der Brauch der Barbarazweige, welcher mir völlig unbekannt war, gefällt mir. In noch keinem Buch habe ich ähnliches gelesen und so komme ich nicht umhin für diese historische Liebesgeschichte vor toller Kulisse mit einem Tick Dramatik, ganze fünf Sterne zu vergeben.

Veröffentlicht am 18.10.2016

Auch der dritte Teil war ziemlich spannend

Ich bin der Schmerz
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Die Familie eines gewöhnlichen Mannes wird entführt. Der Mann hat nun die Wahl einen anderen zu töten und so seine Familie zu retten, oder aber der Anstifter schickt die zerlegten Familienmitglieder zurück. ...

Die Familie eines gewöhnlichen Mannes wird entführt. Der Mann hat nun die Wahl einen anderen zu töten und so seine Familie zu retten, oder aber der Anstifter schickt die zerlegten Familienmitglieder zurück. Wird Marcus wieder die Hilfe eines Bruders und Serienmörder Ackerman benötigen?

Ähnlich wie der zweite Band konnte mich auch der dritte Teil der Reihe überzeugen und zwar so sehr, dass ich das Buch wieder mal nicht aus den Händen legen konnte, weil ich unbedingt erfahren wollte, welche Ungeheuerlichkeiten da noch lauern. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die kurzen Kapitel machen es kaum möglich nicht weiterzulesen, zumal die verschiedenen Perspektiven und die Sprünge zwischen den Handlungsorten etc. die Spannung steigern.

Ackerman junior würde mir noch sympathischer und seine Vergangenheit wurde nun nachvollziehbar(er). Der Serienmörder ist einfach grandios gestaltet, sodass man ihn irgendwie mögen muss, auch wenn man eigentlich weiß, dass man es nicht sollte… Der Senior, das Böse schlechthin,der Ackerman junior zu dem machte, was er ist, bekommt seinen großen Auftritt und weiß zu überraschen.

Schön war es auch die „alten“ Bekannten, wie Maggie und Andrew zu lesen. Die machen auch ihre Entwicklungen durch, sodass sie immer wieder überraschen und neben der eigentlichen Geschichte, gut zu unterhalten verstehen.

In diesem Buch ist Marcus, welcher mich bei den anderen beiden Büchern etwas nervte, weniger im Fokus und wenn er in Erscheinung tritt, ist er deutlich besser zu verstehen, weniger Superbrain und seine Grübeleien haben hier ihren Sinn. Dafür wurde wieder endlos gemordet, ähnlich dem ersten Teil, welcher mir nicht wirklich gut gefallen hatte, sodass sich das „ausgleicht“ und ich erneut mit vier Sternen bewerte.

Theoretisch könnte man das Buch ohne Vorkenntnisse lesen, aber ich rate davon ab, da ein tieferes, komplettes Verständnis nur mit den Vorgängern möglich ist.

Veröffentlicht am 17.10.2016

Deutlich besser als der erste Teil

Ich bin die Angst
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Der „Anarchist“ geht in Chicago um und verbreitet seinen Schrecken. Er trinkt das Blut seiner Opfer und verbrennt sie. Marcus und sein Team wollen den Mörder finden und der Serie ein Ende setzen, jedoch ...

Der „Anarchist“ geht in Chicago um und verbreitet seinen Schrecken. Er trinkt das Blut seiner Opfer und verbrennt sie. Marcus und sein Team wollen den Mörder finden und der Serie ein Ende setzen, jedoch ist der Anarchist extrem gut organisiert und hat immer einen Plan B parat. Marcus droht nicht voranzukommen, aber da hilft ihm der Serienmörder Francis Ackerman weiter.

Der Schreibstil ist extrem flüssig und durch die kurzen Kapitel ist mir ein Weglegen des Buches nach einer gewissen Zeit kaum mehr möglich gewesen. Nur am Anfang hatte ich meine Probleme mit dem Buch, denn ich hatte zu sehr die etwas zähe und recht unglaubwürdige Geschichte aus dem ersten Teil im Kopf. Hier hingegen reihte sich nicht einfach ein Mord an den anderen Mord, sondern es steckt wirklich eine Geschichte dahinter, die ich gut durchdacht fand. Die Spannung ist meist recht hoch, die Actionszenen waren unterhaltsam. Die Geschichte spielt gleich auf drei Ebenen, auf der von Ackerman, Marcus und dem aktuellen Killer. Ackermann der Killer konnten mich „überzeugen“, aber mit dem Ermittlungsgenie Marcus und seinen „Dämonen“ hatte ich so meine Probleme. Bin gespannt jedoch gespannt wie er sich weiterentwickeln wird, vor allem vor dem Hintergrund seiner neuen Informationen…Erschreckend ist jedoch, dass ich für den Serienmörder Ackerman tatsächlich irgendwie Sympathie entwickelt habe.

Während mich der erste Teil „Ich bin die Nacht“ schlicht enttäuscht hatte, konnte mich dieser zweite Teil richtig überzeugen und ich bin froh, Marcus, Ackerman und der Shepard Organisation noch eine Chance gegeben zu haben. Teil drei „Ich bin der Schmerz“ musste ich nach der Lektüre unbedingt haben. Ich würde dringend empfehlen die Teile der Reihe nach zu lesen und sich über den Folgeband nicht umfassend zu informieren, da man sonst Gefahr läuft gespoilert zu werden.

Veröffentlicht am 16.10.2016

Brutal, stark, gewaltig und irgendwie genial

Hool
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Hool beschreibt das Leben des Hooligans Heiko. Es startet quasi mitten in einem der „Matches“ und schnell wird dem Leser klar, dass hier eine extrem authentische Geschichte zwischen den Buchdeckeln lauert. ...

Hool beschreibt das Leben des Hooligans Heiko. Es startet quasi mitten in einem der „Matches“ und schnell wird dem Leser klar, dass hier eine extrem authentische Geschichte zwischen den Buchdeckeln lauert. Doch das Buch ist mehr als das gewaltbereite Zusammentreffen der verschiedenen Gruppen. Freundschaft, Zusammenhalt, aber auch Verlust und familiäre Probleme sind Thema.

Gerade am Beginn hat mich die scheinbar einfache und sinnlos raue Sprache doch häufig genervt. Da ist von „Fotzköppen“ und ähnlichem die Rede und das quasi non-stop, häufig auch im Dialekt. Auch Körperausscheidungen haben ihren Platz und die Gewaltszenen waren nicht ohne, wenn sie auch nicht ganz so viel Raum einnahmen, wie ich vorab erwartet hatte. Nach einer Eingewöhnungsphase musste ich jedoch feststellen, dass das die Sprache die einzige ist, die dem Thema gerecht werden kann. Die Authentizität ist extrem, sodass meine „Abscheu“ schwand und ich es einfach nur noch genial fand. Besonders gelungen sind auch die Charaktere, der die individuell und ebenso authentisch sind, wie die Sprache und die Geschehnisse wirken. Allen voran ist da Heiko, der Erzähler zu nennen, der von außen betrachtet einfach nur daneben erscheint: Er lebt bei einem dubiosen Tierkampfveranstalter, säuft ständig, kloppt sich, hat kaum Kontakt zur Familie und trotzdem merkt man, dass er einen guten, ehrlichen Kern hat. Man beginnt ihn zu mögen und wundert sich immer wieder, wie das soweit gekommen ist. Doch auch die anderen Jungs und die Gruppendynamik ziehen den Leser in ihren Bann.

Die Geschichte als solche ist brutal, manchmal schwer zu ertragen und sowas von fernab meiner eigenen Realität (zum Glück!) und trotzdem konnte mich die Geschichte nach einer gewissen Zeit sehr fesseln.

Veröffentlicht am 15.10.2016

Unterhaltsam und kurzweilig

Der Ameisenhaufen
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Der Privatsender „Master TV Österreich“ plant mit dem „Ameisenhaufen“ eine ganz neuartige Gameshow, bei der fünf Kandidaten inmitten und mit 50 KiTa-Kindern um eine Million spielen. Das meiste ist schon ...

Der Privatsender „Master TV Österreich“ plant mit dem „Ameisenhaufen“ eine ganz neuartige Gameshow, bei der fünf Kandidaten inmitten und mit 50 KiTa-Kindern um eine Million spielen. Das meiste ist schon geplant, als aus dem Büro des Chefs der Koffer mit der Million gestohlen wird. Während die Polizei ermittelt und sich die Mitarbeiter gegenseitig verdächtigen hinter dem Diebstahl zu stecken, muss die Show weitergehen. Statt den fünf gecasteten Kandidaten müssen nun Mitarbeiter ran und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Die kurzen Kapitel mit wechselnden Protagonisten haben mich immer wieder verleiten können noch eines nachzuschieben, sodass das Buch ruckzuck ausgelesen war. Der Schreibstil ist locker, ansprechend und die österreichischen Begriffe sind durchweg verständlich. Die Geschichte als solche war sehr unterhaltsam und der Blick hinter die Kulissen herzerfrischend komisch. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt und einiges satirisch überspitzt dargestellt ist, so glaube ich doch, dass manches in ähnlicher Form genauso läuft. Gerade beim TV ist bestimmt eine große Spanne zwischen dem Schein und dem Sein. Neid und Missgunst werden da ganz sicher vorkommen und natürlich auch die entsprechenden Intrigen und Mobbingattacken. Der Leser wird in der Geldkofferangelegenheit immer wieder an der Nase herumgeführt und falsche Fährten machen es dem Leser noch schwieriger einen Schuldigen zu identifizieren. Zwischenzeitlich zieht dann der „Ameisenhaufen“ die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, sodass die Geldkofferaffäre in den Hintergrund gerät – bis zum spannenden Finale…

Die Protagonisten Sami und Jonas gefielen mir ausgesprochen gut und auch die anderen Hauptfiguren waren schön ausgearbeitet. Gerade am Anfang war es noch etwas schwierig manche Personen zu greifen, aber im Laufe der Geschichte hat sich das „Problemchen“ (mehr war es auch nicht) total erledigt. Auch die anfängliche Sorge, dass die Geschichte nicht so richtig in Fahrt kommen könnte und zu viele „Schauplätze“ gleichzeitig auf den Leser zukommen, hat sich nicht bestätigt.

Unter dem Strich bietet das interessante Buch ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen mit realsatirischem Hintergrund und einer genialen Auflösung, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte.