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Veröffentlicht am 15.09.2016

Obwohl der Tiefgang fehlt, möchte man das Buch einmal angefangen nicht mehr aus den Händen legen

Liselotte, Fräulein Nowak und der Grieche
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Autor Florian Herb hat die ungewöhnlichste, schrillste Wohngemeinschaft Deutschlands geschaffen! Die 82-Jährige Liselotte ist von heute auf morgen allein. Ihr Mann Franz Ferdinand verstirbt plötzlich- ...

Autor Florian Herb hat die ungewöhnlichste, schrillste Wohngemeinschaft Deutschlands geschaffen! Die 82-Jährige Liselotte ist von heute auf morgen allein. Ihr Mann Franz Ferdinand verstirbt plötzlich- und das obwohl er ihr versprach sie nie allein zu lassen. Liselotte ist am Ende, versteht die Welt nicht mehr und das gleich im doppelten Sinne. Wie konnte er einfach sterben und fast noch wichtiger, wie geht es weiter? Franz Ferdinand hatte seine Liselotte auf Händen getragen, ihr alle Steine aus dem Weg geräumt und plötzlich soll sie allein den Haushalt in den Griff bekommen? Einer scheinbar unüberwindbaren Hürde folgt die nächste, ob Müll aus dem Haus bringen, Kaffee kochen oder den Herd bedienen. Eine Gesellschafterin / Haushaltshilfe muss her! Die 20-jährige Studentin Barbara setzt sich bei der Suche nach einem Untermieter durch und bringt Schwung in Liselotte und den Haushalt. Alles scheint perfekt, bis sich zeigt, dass Liselotte auf zu großem Fuß lebte und nun Geldsorgen das Leben bestimmen. Zu allem Überfluss ist Barbara von ihrem One-Night-Stand geschwängert worden. Kann der griechische Steuerberater Dimitrios helfen?

Eigene Meinung: Florian Herb hat eine witzige, generationenübergreifende Wohngemeinschaft kreiert, mit Bewohnern die unterschiedlicher kaum sein könnten. Liselotte die zu Beginn mit den einfachsten Haushaltstätigkeiten überfordert ist und ganz zu Beginn recht arrogant erscheint. Trotzdem hat man Mitleid mit der überforderten Rentnerin. Die verantwortungsbewusste und zielstrebige, erst 20 Jährige Jura Studentin Barbara, die schon früh aufgrund des Todes ihrer Mutter lernte einen Haushalt zu führen, unterstützt nicht nur im Haushalt, sondern bringt Liselotte neue Lebensenergie. Wegen der Geldsorgen der beiden Frauen soll nun auch das letzte Zimmer der Wohnung untervermietet werden. Der Grieche Dimitrios findet sich auf ungewöhnliche Weise in der WG wieder und versucht dringend an Geld zu kommen. Er scheitert zu Beginn kläglich, bis seine Landsleute auf ihn aufmerksam werden. Der drei Generationenhaushalt unterstützt sich gegenseitig, steht füreinander ein. Im Stile „Alle für einen, einer für alle“ kann die WG nur im Zusammenspiel mit allen zusammen laufen.

Überspitzt, locker, leicht, unkompliziert ist es eine absolut gelungene Lektüre für zwischendurch – für alle die gerne lachen und auch mal den Kopf schütteln wollen über die Naivität der Protagonisten. Aber Achtung, obwohl dem Buch der Tiefgang fehlt, möchte man es einmal angefangen, nicht mehr aus den Händen legen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut lesenswert nicht nur für Eltern! ;)

"Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?"
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Jess Jochimsen hat in dem Buch 35 Geschichten aus dem alltäglichen Erziehungschaos mit viel „Kindermund“ seines Sohnes Tom präsentiert. In vielen der Geschichten werden sich Eltern selbst erkennen, herzhaft ...

Jess Jochimsen hat in dem Buch 35 Geschichten aus dem alltäglichen Erziehungschaos mit viel „Kindermund“ seines Sohnes Tom präsentiert. In vielen der Geschichten werden sich Eltern selbst erkennen, herzhaft lachen, nicken, mit dem Kopf schütteln und auch einfach mal froh sein, dass es ihnen nicht allein genauso ergeht, z.B. mit den anderen Eltern, die einfach nur nervig sind…Wer auf Elternabenden war, weiß schon Bescheid.

Das Buch erzählt aus dem Leben, da gibt es gewöhnlich Höhen und Tiefen. In diesem Buch ist es genauso. Nach einem ganz späten Beginn flachen die Geschichten etwas ab, sind weniger spitzig und witzig, trotzdem lesenswert.

Humorvoll, schräg, ironisch, offen, verteile ich trotz einiger Schwächen knapp fünf Punkte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wende & Pubertät

Schneckenmühle
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Im Sommer vor der Wende wird der 14-jährige Jens zum letzten Mal als einer der „Großen“ ins Ferienlager „Schneckenmühle“ fahren. Es ist nicht mehr so wie es für Jens immer war, denn einerseits herrscht ...

Im Sommer vor der Wende wird der 14-jährige Jens zum letzten Mal als einer der „Großen“ ins Ferienlager „Schneckenmühle“ fahren. Es ist nicht mehr so wie es für Jens immer war, denn einerseits herrscht große Freunde, andererseits Aufbruchsstimmung. Im Ferienlager verbringen die Jugendlichen ihre Zeit mit Tischtennis, Wandern und anderen Aktivitäten. Vom politischen Umbruch bekommt Jens recht wenig mit, da er in meiner naiven Welt verweilt und Mädchen immer interessanter werden - hier nimmt die Außenseiterin Peggy die tragende Rolle ein…
Jochen Schmidt hat mir, einem Wessi, die Welt der Jugendlichen mit all ihren Wünschen, Hoffnungen und Sorgen zum Ende der DDR etwas näher gebracht. Der Autor hat einen recht sprunghaften Schreibstil, der von Anekdoten zu Anekdote und wieder zur aktuellen Handlung springt. Genau diese Sprunghaftigkeit macht den Roman authentisch, wenn auch nicht immer leicht lesbar / verständlich! Mit Jens ist Schmidt nicht nur ein authentischer, sondern auch recht sympathischer Charakter gelungen, der eher nachdenklich, ruhig und freundlich ist. Außerdem bietet das Buch mit Jens Naivität und dem beschriebenen DDR-Alltag sehr viele Lacher und Schmunzler, aber auch einiges Kopfschütteln. Insgesamt ist es ein schönes Buch für Jugendliche und Erwachsene!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kurzweiliges Lesevergnügen für Zwischendurch

Jäger des verlorenen Zeitgeists
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Frank Jöricke hat sich in Indiana Jones Manier auf die Suche nach dem Zeitgeist begeben. 43 Entdeckungen hat der Autor entdeckt und zum Besten gegeben. Die kritische Bestandsaufnahme der Entwicklung des ...

Frank Jöricke hat sich in Indiana Jones Manier auf die Suche nach dem Zeitgeist begeben. 43 Entdeckungen hat der Autor entdeckt und zum Besten gegeben. Die kritische Bestandsaufnahme der Entwicklung des Zeitgeistes seit den 60er Jahren wartet mit einem ironischen Grundton auf, manchmal etwas wehmütig, manches leicht beschönigend. Manche Entdeckungen sind nachvollziehbar, andere weniger – so wird für jeden Geschmack in den kurzen, prägnanten Kapiteln etwas dabei sein und definitiv einiges an Diskussionsmaterial bereitstellen.

Das Buch eröffnet auch jüngeren Lesern die 60er oder 70er Jahre und fördert die Kommunikation mit anderen Generationen. Für den Smalltalk ergeben sich auf jeden Fall Themen, die man anschneiden kann, nach dem Motto:“Erzähl mal, wie das damals war!“ oder auch gegensätzliche Meinungen, insgesamt eine tolle Sache, die sicher nicht jedes Buch schafft.
Das Buch beschäftigt sich mit den verschiedensten Themen, von Madonna, Michael Jackson über Mario Barth, bis hin zu den (mir) unbekannten Journalisten und Winzern, die ihrer Zeit voraus waren, oder absolut den Zeitgeist widerspiegelten. Aber auch Phänomene wie Castingshows, politische und sportliche Ereignisse(z.B. die Wulffs oder Public Viewing) oder dergleichen widmet sich Jöricke. Doch genau dieses „dergleichen“ ist schon ein gewisses Manko des leicht zu lesenden und gut verständlichen Buches. Vieles ist vergisst man nach dem Lesen direkt wieder, da es zu trivial oder für einen selbst nicht interessant genug ist. Langeweile kommt trotzdem nicht, oder zumindest äußerst selten auf, da das Buch thematisch sehr breit gefächert ist.
Insgesamt ein lesenswertes und unterhaltsames Buch für jedermann, der sich mit dem Thema „Zeitgeist“ etwas beschäftigen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schonungsloser, aber humorvoller Blick auf die Sternzeichen

Das Horrorskop
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Von der Wiege bis zur Bahre begleitet es uns, bestimmt uns, zeichnet unseren Weg vor– unser Sternzeichen! Jedes Tierkreiszeichen hat seine Charaktereigenschaften, denen sich Romy Fischer auf brutal ehrliche ...

Von der Wiege bis zur Bahre begleitet es uns, bestimmt uns, zeichnet unseren Weg vor– unser Sternzeichen! Jedes Tierkreiszeichen hat seine Charaktereigenschaften, denen sich Romy Fischer auf brutal ehrliche und sehr humorvolle Weise in „Horrorskop“ genähert hat. Stärken und vor allem Schwächen geht sie auf den Grund. Nicht wie in Tageszeitungen wohlwollend, sondern schonungslos ist Fischer der Wahrheit auf der Spur.
Die Beschreibungen der einzelnen Sternzeichen wird man sofort mit seiner Familie, Freunden und Bekannten vergleichen und sicher die eine oder andere Eigenschaft entdecken. Mir hat es sehr gut gefallen, auch und besonders die Reaktionen der „Betroffenen“ waren neben dem eigentlichen Inhalt sehr amüsant. Laute Lacher und auch Kopfschütteln sind nicht zuletzt wegen des schönen Schreibstils garantiert.
Wer sich dem Thema mit einem Augenzwinkern nähern möchte, ist mit dem „Horrorskop“ sehr gut bedient! Menschen, die sich ernsthaft dem Thema Horoskope widmen, sollten besser etwas anderes lesen, denn hier sind Ironie und Sarkasmus für JEDES Sternzeichen an der Tagesordnung.