Ella bleibt leider recht farblos
Die Malerin im BirkenwaldDas wunderschöne Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Dann noch der Klappentext – Worpswede… dieser Ort reizt mich schon lange, ein Besuch der Künstlerkolonie wird hoffentlich bald umgesetzt.
Ella, ...
Das wunderschöne Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Dann noch der Klappentext – Worpswede… dieser Ort reizt mich schon lange, ein Besuch der Künstlerkolonie wird hoffentlich bald umgesetzt.
Ella, eine junge ambitionierte Malerin Anfang 20 steht kurz vor ihrer Hochzeit. Da ihr als Frau 1899 der Besuch der Kunstakademie Düsseldorf verwehrt wird besucht sie einen Sommermalkurs in Worpswede. Allein die Tatsache ein „Malweib“ werden zu wollen, alleine nach Worpswede zu reisen und ja nicht ihren guten Ruf zu ruinieren bedeuten ein großes Wohlwollen und Unterstützung von Seiten ihrer Eltern und ihres Verlobten. Das was für uns als Frau heute selbstverständlich ist (trotz der immer noch in vieler Hinsicht geltenden gesellschaftlichen Unterschiede) war damals weitestgehend fernes Wunschdenken.
Die Autorin schafft es hervorragend die Stimmung jener Zeit und das im Gegensatz hierzu „freiere Leben“ in Worpswede darzustellen. Die realen Künstler werden sehr stimmig in die Geschichte eingebunden, ich persönlich liebe es parallel zum lesen ergänzend die Fakten zu den Personen, Orten und genannten Bildern nachlesen zu können.
Leider blieb mir die Protagonisten Ella absolut fern, mir fehlte bei ihrer Person die Tiefe, manches passte zeitlich nicht so ganz oder blieb absolut oberflächlich (z.B. die Zeiten zwischen den Besuchen in Worpswede). Der erst späte, sehr kurze Kontakt mit Luc – die Beziehung zwischen den beiden nehme ich ihr genauso wenig ab wie die leider kaum dargestellte Entstehung ihrer abschließenden Entscheidung.
Da mir die Schilderungen von Worpswede und der Künstlerkolonie dagegen sehr gut gefallen haben vergebe ich drei Sterne.