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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2025

3 ⭐

Ten Songs About You | Mit wunderschönem Farbschnitt
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"Ten Songs About You" erzählt von einer Begegnung, die alles verändert: Carla, eine starke, aber von der Vergangenheit gezeichnete Eventmanagerin mit einer Vorliebe für Shakespeare, trifft auf Liam, den ...

"Ten Songs About You" erzählt von einer Begegnung, die alles verändert: Carla, eine starke, aber von der Vergangenheit gezeichnete Eventmanagerin mit einer Vorliebe für Shakespeare, trifft auf Liam, den draufgängerischen Erben einer angesehenen Anwaltskanzlei. Als Carla ihn in einer verzweifelten Nacht von einer Brücke zieht, beginnt eine Verbindung, die beide nicht erwartet hätten – und die doch bald auf eine harte Probe gestellt wird. Besonders Liam merkt schnell, dass Carla mehr ist als nur eine flüchtige Bekanntschaft. Doch sein Zwillingsbruder Bo scheint alles daranzusetzen, diese Beziehung zu verhindern, während ein dunkles Familiengeheimnis droht, ihre aufkeimende Liebe zu zerstören.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Carla und Liam. Der Schreibstil von Jane Aiven ist angenehm, gefühlvoll und vor allem in sensiblen Momenten sehr gelungen. Themen wie Suizid, familiäre Entfremdung und innere Zerrissenheit werden respektvoll und nachvollziehbar behandelt, ohne zu überfordern. Gleichzeitig bringt die Autorin aber auch genügend Wärme und Leichtigkeit in die Handlung, was das Lesen insgesamt angenehm macht.

Trotzdem kam für mich stellenweise etwas Langeweile auf. Die Kapitel sind recht lang, was den Lesefluss bremst, und die Handlung zieht sich an einigen Stellen. Wirklich überraschende Wendungen gab es kaum – viele Entwicklungen waren vorhersehbar, einige Konflikte wirkten zu konstruiert oder zu rasch aufgelöst. Das hat mir ein wenig die Spannung genommen, auch wenn ich grundsätzlich gerne am Ball geblieben bin.

Was das Buch dennoch stark macht, sind die Hauptfiguren – insbesondere Liam. Seine Geschichte hat mich mehr berührt als Carlas. Die innere Zerrissenheit, das Leben im Schatten eines dominanten Bruders und die Suche nach einem eigenen Weg inmitten familiärer Erwartungen wurden sehr gut eingefangen. Carla hingegen wirkte zwar sympathisch, blieb aber für meinen Geschmack etwas zu sehr in ihrer Rolle als "Retterin" und Liebesinteresse gefangen. Ihre persönliche Entwicklung hätte noch etwas mehr Raum verdient.

Das Ende war süß und versöhnlich – vielleicht fast ein wenig zu glatt, aber es passte zum Ton des Buches. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass sich beide Figuren auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam wachsen durften, was ich sehr schön fand. Ich vergebe somit dezente 3 ⭐.

Danke an NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 16.06.2025

3 ⭐

Before the Moon Falls (Scandalous Secrets, Band 2)
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Ähnlich wie Band 1 war auch der zweite Band ganz okay. Die Geschichte bietet eine solide Mischung aus Spannung, Emotionen und einer Prise Romantik, ohne dabei in Kitsch oder übertriebenen Spice abzurutschen. ...

Ähnlich wie Band 1 war auch der zweite Band ganz okay. Die Geschichte bietet eine solide Mischung aus Spannung, Emotionen und einer Prise Romantik, ohne dabei in Kitsch oder übertriebenen Spice abzurutschen. Der Roman lässt sich gut lesen, hat aber wie sein Vorgänger kleinere Schwächen, die für mich ein noch stärkeres Leseerlebnis verhindert haben.

Amelia und Caden stehen im Mittelpunkt dieses Teils – beide Charaktere wurden bereits in Band 1 kurz eingeführt, weshalb ich neugierig war, wie sich ihre Geschichte entfalten würde. Amelia, als skandalumwitterte Schauspielerin mit bewegter Vergangenheit, ist definitiv ein interessanter Charakter. Ihre Verletzlichkeit, gepaart mit einer harten Fassade, wirkt glaubwürdig, wenn auch etwas klischeehaft. Caden hingegen bleibt in meinen Augen etwas zu glatt und vorhersehbar – engagiert, moralisch integer, aber leider auch recht farblos. Ihre Beziehung hat zwar Potenzial, entwickelt sich aber recht erwartbar und ohne größere Überraschungen.

Was mir gut gefallen hat, war die Atmosphäre – der Einblick in die Schattenseiten der Filmbranche und die Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch, öffentlichem Druck und persönlicher Schuld war durchaus gelungen. Die thematische Tiefe ist vorhanden, auch wenn sie an manchen Stellen nicht ganz ausgeschöpft wird. Besonders positiv ist, dass die Autorin sensibel mit schwierigen Themen wie emotionalem Missbrauch und Manipulation umgeht, ohne ins Dramatische abzurutschen.

Die Spannung wird durch einige Wendungen gut aufrechterhalten, auch wenn vieles recht vorhersehbar ist. Dennoch war ich neugierig genug, um dran zu bleiben. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, mit einem guten Rhythmus, der dafür sorgt, dass man schnell durch die Kapitel kommt.

Was mir persönlich ein wenig gefehlt hat, war die emotionale Wucht. Trotz der dramatischen Ereignisse und der inneren Kämpfe von Amelia blieb bei mir oft eine gewisse Distanz zu den Charakteren bestehen. Ich konnte mitfühlen, aber nicht völlig eintauchen. Auch das Ende war stimmig, aber nicht sonderlich überraschend – ein runder Abschluss, ohne größere Höhepunkte.

Insgesamt ein ordentlicher zweiter Band mit einer spannenden, aber vorhersehbaren Handlung und zwei Protagonisten, die solide gezeichnet, aber nicht herausragend sind. Ich vergebe auch hier wieder 3 ⭐.

Danke an NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 16.06.2025

3 ⭐

Wo Träume ihre Fäden ziehen
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"Wo Träume ihre Fäden ziehen" überzeugt mit einer originellen Grundidee und einem atmosphärischen Setting, das Paris in einem magisch-düsteren Licht erscheinen lässt. Schon zu Beginn hat mich die Geschichte ...

"Wo Träume ihre Fäden ziehen" überzeugt mit einer originellen Grundidee und einem atmosphärischen Setting, das Paris in einem magisch-düsteren Licht erscheinen lässt. Schon zu Beginn hat mich die Geschichte durch ihre Kreativität und Spannung neugierig gemacht. Besonders die Vorstellung, dass Oskar Monette – ein junger und erfolgreicher Autor – seine Inspiration aus den Träumen anderer Menschen schöpft, empfand ich als faszinierend. Als Elodie in einem seiner Bestseller ihren eigenen Albtraum wiedererkennt, nimmt die Handlung eine geheimnisvolle Wendung.

Gemeinsam machen sich Oskar und Elodie auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem geteilten Traum. Die Dynamik zwischen den beiden funktioniert gut, auch wenn Oskars erste Reaktionen teils überzogen wirken. Elodie hingegen begegnet der ungewöhnlichen Situation erstaunlich gefasst. Ihre gemeinsame Reise führt sie in die Traumwelt, die mit fantasievollen Details beschrieben wird und reichlich Potenzial bietet. Die Idee der Oneiroi – als Wächter der Träume – und die Möglichkeit, Träume zu manipulieren, sind besonders spannend. Leider wird dieses Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft. Hier hätte ich mir mehr Szenen in der Traumwelt sowie eine vertiefte Auseinandersetzung mit deren Regeln und Gefahren gewünscht.

Inhaltlich bleibt die Geschichte kurzweilig und flüssig erzählt, jedoch fehlte es mir oft an emotionaler Tiefe. Der Schreibstil war zwar angenehm zu lesen, aber viele Szenen wirkten auf mich eher sachlich oder fast schon distanziert. Besonders die romantischen Elemente konnten mich nicht überzeugen. Die Beziehung zwischen Oskar und Elodie blieb für mich blass – Funken sprangen leider nicht über, was schade ist, da ich grundsätzlich gerne Liebesgeschichten lese.

Auch die spannenden Momente hätten mehr Raum verdient. Viele Entwicklungen verliefen zu schnell, wodurch die emotionale Wirkung verpuffte. Gerade in einer Geschichte, die mit Traumwelten, Geheimnissen und persönlicher Entwicklung spielt, hätte ich mir mehr Tiefe und ein etwas langsameres Tempo gewünscht.

Insgesamt bietet der Roman eine kreative und spannende Idee mit viel erzählerischem Potenzial. Die Umsetzung blieb für mich jedoch etwas hinter den Erwartungen zurück. Dennoch ist "Wo Träume ihre Fäden ziehen" eine unterhaltsame Lektüre mit einem interessanten Ansatz, besonders für Leserinnen und Leser, die Urban Fantasy mit einem Hauch Romantik mögen. Ich vergebe dementsprechend 3 ⭐.

Danke an NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 16.06.2025

3 ⭐

Die Drachenatem Chroniken: Kompendium der Macht
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Zugegeben, mein erster Gedanke beim Einstieg war: Müssen es wirklich drei Erzählperspektiven sein? Doch bereits nach den ersten Kapiteln wurde deutlich, dass der Autor genau wusste, was er tat. Die Wechsel ...

Zugegeben, mein erster Gedanke beim Einstieg war: Müssen es wirklich drei Erzählperspektiven sein? Doch bereits nach den ersten Kapiteln wurde deutlich, dass der Autor genau wusste, was er tat. Die Wechsel zwischen den Sichtweisen von Kastan, Yeva und Varim sind geschickt umgesetzt und tragen zur Vielschichtigkeit der Geschichte bei, ohne sie unübersichtlich wirken zu lassen.

Der Schreibstil ist klar, atmosphärisch und durchaus fesselnd. Besonders gefallen hat mir, wie sorgfältig die Handlung aufgebaut wurde. Intrigen, Machtspiele und verborgene Motive sind gut platziert und verleihen der Geschichte Spannung. Obwohl mir einige Entwicklungen recht vorhersehbar erschienen, hat es der Autor dennoch geschafft, an mehreren Stellen mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen.

Die drei Hauptfiguren – Lord Kastan von Nordfall, Diplomatin Yeva aus Fjorden und der Ordensritter Varim – stehen im Zentrum einer Welt, in der alte Ordnungen ins Wanken geraten. Einst sorgten Drachen für das Ende grausamer Kriege, nun jedoch scheint ihr Einfluss zu bröckeln. Widerstand formiert sich im Verborgenen, Machtinteressen geraten aus dem Gleichgewicht, und es liegt an den Protagonisten, verborgene Wahrheiten ans Licht zu bringen.

Was die Geschichte trägt, ist vor allem die politische und gesellschaftliche Dynamik, die gut herausgearbeitet wurde. Dennoch blieb bei mir das Gefühl, dass das Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft wurde – sei es in der Tiefe der Figurenentwicklung oder in der emotionalen Nähe, die beim Lesen nicht immer aufkam.

Alles in allem ein solider Fantasyroman mit gut durchdachtem Weltenbau, geschicktem Perspektivwechsel und spannungsvollen Elementen. Kein Highlight für mich, aber eine insgesamt runde Geschichte, die sich für Fans des Genres lohnt. Ich vergebe somit 3 ⭐.

Danke an NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 15.06.2025

4 ⭐

A Heart Full of Light
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Dieses Buch hat mich deutlich positiver überrascht, als ich es zunächst erwartet hatte. Das Worldbuilding ist angenehm schlicht gehalten, wodurch man sich rasch in der Welt zurechtfindet. Unterstützt wird ...

Dieses Buch hat mich deutlich positiver überrascht, als ich es zunächst erwartet hatte. Das Worldbuilding ist angenehm schlicht gehalten, wodurch man sich rasch in der Welt zurechtfindet. Unterstützt wird dies durch einen flüssigen, leicht zugänglichen Schreibstil, der die Handlung angenehm vorantreibt. Auch das Magiesystem sowie die Darstellung der Gaben der Fae empfand ich als kreativ, klar aufgebaut und nachvollziehbar.

Die Protagonistin Ellaria ist ein Charakter mit Ecken und Kanten. Sie zeichnet sich durch eine eigensinnige, jedoch sympathische Art aus. Ihre sarkastischen Bemerkungen verleihen ihr eine gewisse Schärfe, ohne sie unsympathisch erscheinen zu lassen. Ihr Wunsch, dazuzugehören und niemandem zu schaden, steht oft im Kontrast zu ihrer impulsiven Art – eine Mischung, die sie authentisch und nahbar macht. Zwar agiert sie stellenweise etwas naiv, doch genau diese Unvollkommenheit macht ihre Entwicklung umso glaubwürdiger.

Arvan hingegen erfüllt zunächst das klassische Bild des verschlossenen, geheimnisvollen Fae. Doch im Verlauf der Handlung wird deutlich, dass sein Verhalten auf tieferliegenden Beweggründen basiert. Seine weichen, verletzlichen Seiten treten nur schrittweise zutage, was ihn zu einer faszinierenden Figur macht. Die Dynamik zwischen Ellaria und ihm ist durchgehend spürbar, wenngleich mir ihre Liebesgeschichte etwas zu rasch voranschreitet. Für eine tiefere emotionale Bindung hätten aus meiner Sicht mehr gemeinsame Erfahrungen und Interaktionen gutgetan. Dennoch bleibt ihre Beziehung ein spannendes Element der Geschichte, dessen Fortgang ich mit Interesse verfolge.

Inhaltlich bietet der Roman eine gelungene Mischung aus Magie, Intrigen, persönlichen Erkenntnissen und dramatischen Wendungen. Besonders gelungen fand ich Ellarias innere Entwicklung: vom unsicheren Mädchen hin zu einer jungen Frau, die beginnt, ihre Fähigkeiten zu hinterfragen und Verantwortung zu übernehmen. Dabei stellt sich stets die zentrale Frage: Wofür wird sie sich entscheiden – für das menschliche Erbe oder das der Fae? Für das Licht oder die Dunkelheit?

Einige Wendungen ließen sich vorausahnen, andere kamen überraschend und trafen mich emotional. Das letzte Viertel des Buches ist besonders intensiv, sowohl inhaltlich als auch emotional. Die Autorin schreckt dabei nicht vor expliziten Szenen zurück, was ich im Kontext der Geschichte als stimmig und wirkungsvoll empfand. Der Cliffhanger am Ende war wirkungsvoll inszeniert und hat mein Interesse an der Fortsetzung nachhaltig geweckt.

Die Nebenfiguren hinterlassen gemischte Eindrücke. Während Arvan und Ellaria gut ausgearbeitet sind, bleiben einige andere Figuren eher oberflächlich oder klischeehaft. Ellarias Verlobter – bewusst unsympathisch angelegt – löste bei mir von Beginn an Widerwillen aus, was vermutlich beabsichtigt war. Ihre beste Freundin hingegen konnte mich leider nicht überzeugen, da sie recht eindimensional wirkte. Hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe und Entwicklung gewünscht.

Trotz kleiner Kritikpunkte hat mich das Buch gefesselt und lässt mich mit Spannung auf den nächsten Band warten. Ich vergebe 4 ⭐.

Danke an die Autorin für das Rezensionsexemplar!