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Ten Songs About You | Mit wunderschönem Farbschnitt"Ten Songs About You" erzählt von einer Begegnung, die alles verändert: Carla, eine starke, aber von der Vergangenheit gezeichnete Eventmanagerin mit einer Vorliebe für Shakespeare, trifft auf Liam, den ...
"Ten Songs About You" erzählt von einer Begegnung, die alles verändert: Carla, eine starke, aber von der Vergangenheit gezeichnete Eventmanagerin mit einer Vorliebe für Shakespeare, trifft auf Liam, den draufgängerischen Erben einer angesehenen Anwaltskanzlei. Als Carla ihn in einer verzweifelten Nacht von einer Brücke zieht, beginnt eine Verbindung, die beide nicht erwartet hätten – und die doch bald auf eine harte Probe gestellt wird. Besonders Liam merkt schnell, dass Carla mehr ist als nur eine flüchtige Bekanntschaft. Doch sein Zwillingsbruder Bo scheint alles daranzusetzen, diese Beziehung zu verhindern, während ein dunkles Familiengeheimnis droht, ihre aufkeimende Liebe zu zerstören.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Carla und Liam. Der Schreibstil von Jane Aiven ist angenehm, gefühlvoll und vor allem in sensiblen Momenten sehr gelungen. Themen wie Suizid, familiäre Entfremdung und innere Zerrissenheit werden respektvoll und nachvollziehbar behandelt, ohne zu überfordern. Gleichzeitig bringt die Autorin aber auch genügend Wärme und Leichtigkeit in die Handlung, was das Lesen insgesamt angenehm macht.
Trotzdem kam für mich stellenweise etwas Langeweile auf. Die Kapitel sind recht lang, was den Lesefluss bremst, und die Handlung zieht sich an einigen Stellen. Wirklich überraschende Wendungen gab es kaum – viele Entwicklungen waren vorhersehbar, einige Konflikte wirkten zu konstruiert oder zu rasch aufgelöst. Das hat mir ein wenig die Spannung genommen, auch wenn ich grundsätzlich gerne am Ball geblieben bin.
Was das Buch dennoch stark macht, sind die Hauptfiguren – insbesondere Liam. Seine Geschichte hat mich mehr berührt als Carlas. Die innere Zerrissenheit, das Leben im Schatten eines dominanten Bruders und die Suche nach einem eigenen Weg inmitten familiärer Erwartungen wurden sehr gut eingefangen. Carla hingegen wirkte zwar sympathisch, blieb aber für meinen Geschmack etwas zu sehr in ihrer Rolle als "Retterin" und Liebesinteresse gefangen. Ihre persönliche Entwicklung hätte noch etwas mehr Raum verdient.
Das Ende war süß und versöhnlich – vielleicht fast ein wenig zu glatt, aber es passte zum Ton des Buches. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass sich beide Figuren auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam wachsen durften, was ich sehr schön fand. Ich vergebe somit dezente 3 ⭐.
Danke an NetGalley für das Rezensionsexemplar!