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Veröffentlicht am 18.04.2024

Abwechslungsreicher Spannungsroman über Geheimnisse in Freundschaften und vier Frauen, die in einer Extremsituation an ihre körperlichen und mentalen Grenzen gebracht werden

The Hike
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Liz, Helena, Maggie und Joni sind seit ihrer Schulzeit beste Freundinnen. Obschon jede von ihnen mit Anfang 30 inzwischen ihr eigenes Leben lebt, verbringen sie jedes Jahr einen Urlaub miteinander, den ...

Liz, Helena, Maggie und Joni sind seit ihrer Schulzeit beste Freundinnen. Obschon jede von ihnen mit Anfang 30 inzwischen ihr eigenes Leben lebt, verbringen sie jedes Jahr einen Urlaub miteinander, den eine von ihnen organisiert. Liz braucht dringend eine Auszeit von ihrem Mann und plant die Wanderung in der Wildnis Norwegens, um weitab der Zivilisation mit ihren Freundinnen vom Alltag abzuschalten. Auch von den anderen hat jede mit persönlichen Problemen zu kämpfen und freut sich auf den Urlaub, ungeachtet davon, dass sie auf die Wanderung nicht gut vorbereitet sind.

Als sie kurz vor ihrem Aufbruch von dem Verschwinden einer jungen Frau vor einem Jahr in den Bergen erfahren, begleitet sie ein ungutes Gefühl in dem unwegsamen Gelände. Zudem kommt es unter ihnen immer wieder zu Konflikten, denn den Alltagsstress können sie nicht ganz hinter sich lassen.

"The Hike" wird in schneller Abfolge aus wechselnden Perspektiven der vier Freundinnen aus England geschildert, die in Norwegen einen Wanderurlaub verbringen. Ein weiterer Erzählstrang, schildert die Suche nach einer vermutlich verunglückten Frau auf der Wegstrecke der Freundinnen aus der Schilderung eines Einheimischen, den die vier vor ihrer Tour kennengelernt hatten.

Der Plot mit einem Urlaub oder Ausflug von Freunden, die Geheimnisse vor einander haben und sich durch unvorhergesehene Ereignisse und schlechte Witterung in eine Extremsituation begeben, ist nicht neu und ist wohl der größte Kritikpunkt an der Geschichte.

So ist auch durch den (reißerischen) Klappentext klar, dass von den vier Freundinnen eine von ihnen bei der Wanderung ums Leben kommen wird.

Dennoch fesselt einerseits die unheilvolle Atmosphäre in der unwegsamen Landschaft, die für Erstaunen durch ihre Schönheit, aber auch für Angst durch die Einsamkeit und das Ausgeliefertsein sorgt. Als Stadtmenschen sind die vier jungen Frauen nicht ausreichend auf die Route vorbereitet und unterschätzen die Gefahr, die von der Natur ausgeht. Andererseits fühlen sich die Frauen durch einzelne Einheimische vor Ort verunsichert, die bedrohlich erscheinen und auch das Schicksal um die vermisste Frau, von der es seit einem Jahr kein Lebenszeichen gibt, bereitet ihnen Sorge.

Neben den äußeren Umständen und den Gefahren der Wanderung lebt die Geschichte mehr von der Dynamik unter den Freundinnen, von den Geheimnissen, die sie vor einander haben und den Problemen, die sie quälen. Durch die Schilderung aus wechselnden Perspektiven erhält man frühzeitig ein Gefühl für jede von ihnen, kann sich in die jeweilige Situation ihres Alltags hineinempfinden und wie sie zu den anderen drei Frauen steht. Im Verlauf der Handlung offenbaren sich dazu immer mehr Details, die das Kleeblatt ins Wanken bringen und zeigen wie brüchig selbst eine langjährige Freundschaft sein kann.

In welchen Strudel aus Kriminalität, Lügen, Schuld und Zerwürfnissen sie hineingeraten, war zu Beginn nicht zu ahnen und lässt den Roman am Ende zu einem Thriller voller Nervenkitzel und ungeahnter Wendungen entwickeln.

"The Hike" ist ein abwechslungsreicher Spannungsroman über Geheimnisse in Freundschaften und vier Frauen, die in einer Extremsituation an ihre körperlichen und mentalen Grenzen gebracht werden. Das Buch ist atmosphärisch und durch schnelle Wechsel von einer Protagonistin zur anderen spannend geschildert und besticht besonders durch die Emotionen und die schwankenden Beziehungen unter den Charakteren, die nicht ganz ehrlich zueinander, aber dennoch durch ein unkaputtbares Band verbunden sind.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Stille Revolte, Zusammenschluss von Frauen, schonungsloser Blick auf Care-Arbeit - ehrlich, aber wenig unterhaltsame feministische Utopie

Und alle so still
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Elin ist Influencerin, die sich mit Hasskommentaren im Netz konfrontiert sieht. Willkürlich schläft sie mit fremden Männern, um ihre innere Leere zu füllen, für die schnelle Befriedigung, aber ohne Liebe.
Nuri ...

Elin ist Influencerin, die sich mit Hasskommentaren im Netz konfrontiert sieht. Willkürlich schläft sie mit fremden Männern, um ihre innere Leere zu füllen, für die schnelle Befriedigung, aber ohne Liebe.
Nuri stammt aus einer Arbeiterfamilie von Migranten, hat rebelliert und die Schule abgebrochen und kämpft sich Tag und Nacht mit diversen schlecht bezahlten, oft entwürdigenden, Jobs durchs Leben, um genügen Geld zu verdienen, um Freiheit zu erlangen.
Ruth arbeitet als Pflegekraft in einem Krankenhaus, leistet unzählige Überstunden und ist trotz körperlicher Erschöpfung mit ihrem Herzen dabei.
Die drei begegnen sich an einem Sonntag im Juni, als eine Vielzahl von Frauen aufhört, die von ihnen als selbstverständlich erachtete Arbeit zu leisten und sich still vor ein Krankenhaus auf den Boden legen.
Kann dieser Akt der Rebellion etwas ändern? Werden Frauen endlich gehört werden? Wird Arbeit in sozialen Berufen und Care-Arbeit endlich gerecht vergütet werden? Wird endlich etwas gegen die Gewalt gegen Frauen getan werden?

Der Roman wirft wichtige Fragen nach der Wertschätzung von sozialer Arbeit auf, die naturgemäß mehrheitlich von Frauen geleistet wird. Die einzelnen Kapitel aus Sicht der drei Hauptfiguren sind unterbrochen durch
interessante Einschübe aus Sicht der Pistole, der Gebärmutter und der Berichterstattung, die personalisiert werden. Diese Ansichten sind pointiert und bitterböse, aber einfach nur ehrlich formuliert.

Die Geschichte handelt von einem spontanen Stillstand. Frauen sind von ihrer Arbeit und sind es leid für ihre Rechte zu kämpfen, die selbstverständlich sein sollten. Es ist ein stiller Protest ohne Forderungen, ohne Plakate und Parolen. Die Frauen machen nicht mehr das, was sie immer machen und stürzen damit die Gesellschaft in Chaos.

Neben der Situation in der Pflege, geht es auch um die Undurchlässigkeit sozialer Schichten auch mit noch so großer Anstrengung und um die (sexuelle) Gewalt an Frauen.

Die prekäre Situation im Gesundheitswesen nimmt dabei eine große Rolle ein. Sehr detailliert werden die Aufgaben von Ruth als Krankenschwester beschrieben, dass phasenweise das Gefühl aufkommt, ein Sachbuch über die Vielzahl an Missständen in Krankenhäusern zu lesen.
Im Gegensatz dazu werden die Auswirkungen der Frauenrevolte auf Politik, Wirtschaft und Medien nur rudimentär thematisiert.

Es fällt mir schwer das Buch zu bewerten, denn ich mag den Schreibstil und die schonungslos ehrlichen Worte. Auch ist die Idee eines stillen Protests und was Frauen bewirken können, wenn sie sich zusammenschließen und in ihrer Gesamtheit gewichtig sind und gehört werden müssen, ist im Vergleich zu einem feministischen Kampf neuartig.
Dass der Roman keine Wohlfühlgeschichte werden würde, ist auch klar. Mir fehlte trotzdem ein wenig Leichtigkeit und ein Ziel, wo die Geschichte hinführen sollte. Chaos und dann?
Darüber hinaus fand ich die Geschichte mit einer Verteufelung aller Männer zu einseitig schwarz-weiß gefärbt.
In dem Buch werden viele Probleme treffend und zurecht angeprangert. Mir fehlte dabei jedoch die für eine Roman nötige Unterhaltung und Spannung und nahbare Charaktere, die die Geschichte lebendiger gemacht hätten. Die Umsetzung ist anstrengend, fast schon aggressiv und endet unbefriedigend ohne einen Ausblick auf eine Lösung, geschweige denn Besserung.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Originelle Idee, aber eine enttäuschende Umsetzung der Geschichte ohne Logik und Spannung

Die Anomalie
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Ein und dasselbe Flugzeug mit den selben Passagieren und der selben Besatzung landet nach Turbulenzen zweimal in New York - im März 2021 und im Juni 2021. Während die Betroffenen zunächst noch ahnungslos ...

Ein und dasselbe Flugzeug mit den selben Passagieren und der selben Besatzung landet nach Turbulenzen zweimal in New York - im März 2021 und im Juni 2021. Während die Betroffenen zunächst noch ahnungslos sind, versucht die amerikanische Regierung zusammen mit hinzugezogenen Wissenschaftlern eine Erklärung für das Phänomen zu finden. Ist die Welt nur eine Simulation? Handelt es sich um einen Programmierfehler? Hat Gott seine Hand im Spiel? Und was passiert, wenn die Doppelgänger sich begegnen? Wo ist Platz für den zweiten von ihnen?

Ein interessanter Plot, der jedoch wenig spannend aufgebaut ist. Da schon durch den Klappentext von Anbeginn klar ist, worauf was die Geschichte hinausläuft, ist gerade der Anfang der Geschichte recht zäh. Man erhält Einblicke in die Leben verschiedener Personen in unterschiedlichen Ländern: ein Auftragskiller aus Frankreich, ein Musiker aus Nigeria, ein alternder Architekt und seine Geliebte, ein französischer Schriftsteller und eine junge, amerikanische Schauspielerin. Am Ende steht in allen Episoden das FBI bei ihnen und ihren Familien vor der Tür. Bei den Personen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, handelt es sich um die Passagiere des Flugs von Paris nach New York, die es nach der zweiten Landung im Juni doppelt gibt.

Durch die nur kurzen Einblicke in die jeweiligen Leben bleiben die Charaktere unnahbar und austauschbar. Selbst deren Lebensumstände, die durch Verbrechen, Erkrankung oder gar Kindesmissbrauch, Potenzial für bewegende Geschichten geben, werden halbherzig und oberflächlich ausgeführt, was auch der Vielzahl der Personen geschildert ist.
Die Suche nach einer Erklärung ist nicht einmal annähernd spannend wie ein Kriminalroman. Es folgen Diskussionen von Wissenschaftlern, dem FBI, Regierungsvertretern und Vertretern der (Welt-)religionen, in denen verschiedene Theorien ausgeführt werden. Wissenschaftliche, philosophische und religiöse Thesen werden unterbreitet, aber letztlich ist das Resultat mit zwei Landungen und entsprechenden Doppelgängern so unglaublich, dass es schwer ist eine befriedigende, logische Lösung zu finden - und die kann auch der Autor nicht präsentieren.
Interessanter sind die Begegnungen der Doppelgänger, wie unterschiedlich die Reaktionen sind und was die Doubles mit ihren Leben zukünftig anstellen wollen.

"Die Anomalie" klingt vielversprechend und originell, verliert aber durch den Klappentext, der bereits die gesamte Handlung offenbart, schnell ihren Reiz. Die Geschichte ist zudem zu fragmentarisch erzählt und kann weder in der Art der Darstellung noch bei dem Versuch einer Erklärung des Phänomens Spannung erzeugen oder Emotionen wecken. Während man sich mehr oder minder damit abfinden muss, seine eigene Theorie zu bilden, wie es zur Dopplung kommen konnte, wird die Geschichte am Ende einzig durch die Begegnungen der Doppelgänger und wie sie ihr persönliches Debakel lösen, lebendiger und unterhaltsamer.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Ein Leben auf dem Land - eindrückliche Zeitreise und ein sentimentaler, aber auch sehnsüchtiger (Rück-)blick

Mühlensommer
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Maria ist zu einem verlängerten Wochenende zusammen mit Freunden und ihren beiden Töchtern aufgebrochen, als sie einen Anruf von ihrer Mutter erhält, dass ihr Vater einen Unfall hatte. Ohne zu Zögern fährt ...

Maria ist zu einem verlängerten Wochenende zusammen mit Freunden und ihren beiden Töchtern aufgebrochen, als sie einen Anruf von ihrer Mutter erhält, dass ihr Vater einen Unfall hatte. Ohne zu Zögern fährt Maria nach Blumfeld zum Hof ihrer Eltern, wo sie sich um ihre demente Oma kümmert, die Viecher im Stall versorgt oder beim Brotbacken mitanpackt. Erinnerungen an eine Kindheit auf dem Land kommen in ihr hoch, an fröhliche Streiche mit ihrem Bruder, ein heimeliges Zuhause, aber auch das Mobbing in der Schule als Bauerskind und die Entbehrungen eines Lebens voller Arbeit. Mit dem Unfall des Vaters wird zudem deutlich, dass eine Aussprache und Entscheidung nötig ist, wie es mit dem Hof und der Mühle in Zukunft weitergeht.

Im Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit wird das Leben auf dem Land geschildert.
Maria ist zurück und muss sich notgedrungen Gedanken um ihr Erbe und ihr Zuhause machen, das nur im Einklang mit ihrem Bruder eine Zukunft hat.
Das Buch ist einerseits die Rückkehr einer erwachsenen Frau in ihre Heimat, die sie nach dem Abitur fluchtartig verlassen hat und einerseits das Schwelgen in Erinnerungen aus Kindessicht.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vergangenheit und den Anekdoten und humorvollen Episoden zwischen Schweinestall, Kirchgang, Schulhof und Erntesommern, zwischen Schweineblut, Apfelkuchen, Eierlikör und Edle Tropfen in Nuss. Die Beschreibungen sind bildhaft und lebendig, zeigen das Leben auf dem Land eindrücklich und ungeschönt, mit allen Vor- und Nachteilen. Man erlebt eine Kindheit wie einen Urlaub auf dem Bauernhof, aber auch den arbeitsintensiven Alltag, einen von der Natur vorgegebenen Abläufen, der eine Leidenschaft für die Sache erfordert und kaum Platz für Freizeit und persönliche Entfaltung lässt.
Die Gegenwart nimmt weniger Raum ein und bleibt mit der Sorge um den kranken Vater und die Frage, ob und wie der Mühlenhof rentabel bewirtschaftet werden kann, etwas an der Oberfläche.

Die Mischung aus unbeschwerten, idyllischen und herrlich nostalgischen Elementen einer Kindheit in den 1980er-Jahren und einem Heranwachsen auf dem Land, wo alle selbstverständlich mit Anpacken mussten und nie genug Zeit und Geld für Urlaub, Ausflüge oder Einkaufsbummel war, ist gelungen, stimmt sentimental, aber auch sehnsüchtig.

Es ist eine warmherzige Geschichte mit einem persönlichen (Rück-)blick auf ein Zuhause und das Leben auf einem Bauernhof. Auch wenn manche Episode möglicherweise etwas übersteigert erzählt ist, spürt man doch, dass die Autorin eigene Erlebnisse schildert und ihre Liebe zum Leben auf dem Land.

Vor dem Hintergrund von Bauernprotesten und Diskussionen um Lebensmittelpreise ist der Roman tagespolitisch aktuell, auch wenn das positive Gefühl überwiegt und über die Erschwernisse der Arbeit in der Landwirtschaft nicht lamentiert oder gejammert wird, sondern nüchtern dargelegt wird, wie es ist.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Dramatisch und spannend - erzählt von einem Zusammenbruch von Familien, von Selbstfindung, von Lügen und Geheimnissen, Schuld und Sühne.

Heimweh
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Im Sommer 1987 ereignet sich ein Verkehrsunfall, bei dem drei junge Menschen ums Leben kommen. Unter den Opfern ist ein Paar, das am nächsten Tag heiraten wollte und die Brautjungfer. Die Schwester der ...

Im Sommer 1987 ereignet sich ein Verkehrsunfall, bei dem drei junge Menschen ums Leben kommen. Unter den Opfern ist ein Paar, das am nächsten Tag heiraten wollte und die Brautjungfer. Die Schwester der Brautjungfer überlebt schwer verletzt und fällt ins Koma. Die Kleinstadt steht unter Schock, die Angehörigen trauern und der stigmatisierten Familie des Todesfahrers bleibt nichts anderes übrig, als Connor fort zu schicken, um woanders ein neues Leben anzufangen. Sie können nicht ahnen, dass Connor sich schon bald nicht mehr melden wird.
Seine Schwester Ellen leidet unter den argwöhnischen Blicken der Einwohner Mullinmores und ist umso überraschter, als der Sohn des Arztes, der wie Connor den Unfall unverletzt überlebt hat, mit ihr ausgehen möchte.
Jahre später trifft Ellens Sohn Finbarr in einer Schwulenbar in New York auf seinen unbekannten Onkel Connor. Die Begegnung führt einerseits zu einer Wiedersehensfreude in Mullinmore, andererseits werden dadurch neue Dramen hervorgerufen, als eine unfassbare Wahrheit ans Licht kommt.

Der Roman handelt von 1987 bis 2019 und beginnt mit einem tragischen Unfall, wodurch der Schuldige keinen Platz mehr in der irischen Kleinstadt hat.
Für Connor Hayes ist das Exil jedoch die Chance auf einen Neuanfang und sein Leben abseits seiner katholischen Heimat neu und in Freiheit anzufangen. Sein Leben entwickelt sich rastlos und führt ihn von Liverpool über London nach New York, wo er von seinem Neffen betrunken im Rinnstein aufgelesen wird.
Parallel zu Connors Weg geht das Leben in Mullinmore weiter, wo Ellen Hayes den angehenden Arzt Martin Coulter heiratet, die Ehe sich jedoch nicht glücklich entwickelt.

Die Handlung ist von Zeitsprüngen geprägt und wird aus wechselnden Blickwinkeln erzählt, was zu Beginn aufgrund der Vielzahl der Personen ein wenig unübersichtlich ist. Nach wenigen Kapiteln ist man jedoch mitten im Geschehen und erfolgt gebannt den Ereignissen und den Protagonisten auf ihrer Suche nach Glück.

Traurigen Episoden folgen die Euphorie einer Verliebtheit bis bald Ernüchterung Einzug hält. Connor und Ellen arrangieren sich mit ihren Leben, wie sie meinen es verdient zu haben. Connor bricht jeden Kontakt nach Hause ab und Ellen sieht über die Geheimnisse ihres Mannes hinweg. Das Wiederauffinden von Connor führt zu einer überraschenden Wende und lässt all die vergangenen Ereignisse und Schicksale in einem ganz anderen Licht dastehen.

Das Buch ist dramatisch und spannend, erzählt von einem Zusammenbruch von Familien, von Selbstfindung, von Lügen und Geheimnissen, Schuld und Sühne. Es ist das Porträt einer Kleinstadt mit ihren Vorurteilen und Zwängen und den bewegten und bewegenden persönlichen Lebenswegen, die authentisch geschildert werden.
Trotz der Tragik und Melancholie ist die Geschichte durch die Wende hoffnungsvoll, wenn die Charaktere aus ihrer Passivität ausbrechen, für sich einstehen und ein positiver Trend zu mehr Toleranz in den 2000er-Jahren offenbar wird. Sie endet dann auch sehr versöhnlich ohne Groll in Bezug auf die Vergangenheit und begangenes Unrecht und erlebte Enttäuschungen.

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