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Veröffentlicht am 27.10.2024

Befriedigender Abschluss der Dilogie, der alle Fragen beantwortet, aber lange nicht so fesselnd und wendungsreich wie Band 1.

Sonnenwende
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Ostern 1998 verschwand Penelopes Mutter, Rebecca Maywald, spurlos. Die Familie hatte zum damaligen Zeitpunkt in Lettland gewohnt, wo ihre Eltern als Lehrer an dem Deutschen Gymnasium in Riga arbeiteten. ...

Ostern 1998 verschwand Penelopes Mutter, Rebecca Maywald, spurlos. Die Familie hatte zum damaligen Zeitpunkt in Lettland gewohnt, wo ihre Eltern als Lehrer an dem Deutschen Gymnasium in Riga arbeiteten. Rebeccas Auto wurde allerdings wenig später an einem Rastplatz in Bayern gefunden. Nach einem anonymen Hinweis zum Verschwinden ihrer Mutter ist Penelope auf der Suche nach der Wahrheit. Sie möchte 25 Jahre später endlich wissen, was damals geschehen ist und Gewissheit über den Verbleib ihrer Mutter, denn sie ist überzeugt, dass sie sie niemals freiwillig ohne ein Wort verlassen hätte.
Nachdem sich Penelope bereits unter falschem Namen an den Mann herangetastet hat, mit dem ihre Mutter eine Affäre hatte und sie sogar seinen Sohn unter Vorspiegelung falscher Tatsachen geheiratet hat, wird das Eis, je näher sie der Wahrheit rückt, immer dünner.
Ihr Mann Falk von Prokhoff beginnt allmählich zu ahnen, dass "Mathilda" etwas aus ihrer Vergangenheit verbirgt und findet zudem heraus, dass die Stiftung seiner Familie, in dessen Vorstand er ist, Gelder veruntreut.

"Sonnenwende" ist nach "Kaiserwald" der zweite Band der Dilogie, einer komplexen Mischung aus Familientragödie und Kriminalroman. Ohne Vorkenntnis des ersten Teils dürfte "Sonnenwende" kein befriedigendes Leseerlebnis sein. Auch ist empfehlenswert, beide Teile nicht ohne lange Pause dazwischen zu lesen, um bei Band 2 noch alle Details des Vorgängerbands präsent zu haben.

Teil 2 wird nunmehr aus der Sicht von Penelope und Falk geschildert und handelt im Vergleich zum ersten Band allein in der Gegenwart. Es gilt einerseits das Verschwinden von Penelopes Mutter aufzuklären und andererseits zu ergründen, welche Machenschaften die adelige Familie von Prokhoff verbirgt bzw. was mit der eigenen Stiftung vertuscht werden soll.
Neben der Aufklärung der Verbrechen ist zudem spannend, wie lange Penelope ihr Lügengebilde aufrecht erhalten kann und was eine Aufdeckung für ihre Beziehung zu Falk bedeuten wird, den sie aufrichtig liebt.

Nachdem Band 1 durch die drei Handlungsstränge, deren Verbindung nicht gleich zu durchschauen sind, komplex ist, ist Band 2 stringent aufgebaut. Auch fehlen Rückblenden in die Vergangenheit, die den ersten Teil vielschichtig gestaltet haben.
Band 2 kann inhaltlich nicht mit Band 1 mithalten. Er dient letztlich dazu, die letzten Geheimnisse zu lüften und ist deshalb naturgemäß spannend, aber nicht so tiefgründig und umfangreich, dass man die Auflösung nicht schon in einem längeren ersten Band hätte unterbringen können.

"Sonnenwende" ist ein befriedigender Abschluss der Dilogie, da alle Fragen am Ende schlüssig beantwortet werden, aber über weite Teile nicht viel mehr als eine ausgedehnte Suche nach der Wahrheit, die auf dem Weg dorthin lange nicht so fesselnd und wendungsreich ist wie "Kaiserwald".
Am Ende nimmt die Spannung zu, als die Gefahr für die Hauptfiguren virulent wird. Was vor 25 Jahren geschehen ist, ist genauso abgründig wie der wahre Hintergrund der auf den ersten Blick esoterischen Ökodörfer, die die von Prokhoffs mitfinanzieren. Erschreckend ist zudem, wozu Fanatismus führt und wie viel Wahrheit hinter der fiktiven Geschichte steckt.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Der Traum von Schokolade - die Anfänge der bekannten Schokoladenfabrik: Lebendiger Mix aus Fakt und Fiktion

Lindt & Sprüngli (Lindt & Sprüngli Saga 1)
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Als seine Mutter krank ist, erhält der zehnjährige Ruedi von seinem Freund, dem Apotheker, bittersüße Kakaotaler, die sie stärken sollen. Der Junge träumt sodann selbst davon eines Tages Schokolade herzustellen. ...

Als seine Mutter krank ist, erhält der zehnjährige Ruedi von seinem Freund, dem Apotheker, bittersüße Kakaotaler, die sie stärken sollen. Der Junge träumt sodann selbst davon eines Tages Schokolade herzustellen. Als er alt genug ist, geht er bei seinem Vater, einem Konditor, in die Lehre. Nach seiner Ausbildung geht er auf Wanderschaft in die französische Schweiz, wo die Maître Chocolatiers sind und lernt das Handwerk. Zurück in Zürich hat sich sein Vater inzwischen selbstständig gemacht und Rudolf steigt voller Elan in den Betrieb ein. Im Gegensatz zu seinem Vater, der auf Altbewährtes setzt, ist Rudolf mutiger, probiert Rezepte aus und führt neue Produkte ein. Doch bis er selbst die kostspielige Schokolade produzieren kann, ist es noch ein weiter Weg.

"Lindt & Sprüngli - Zwei Familien, eine Leidenschaft" ist der erste Band der "Lindt & Sprüngli-Saga", der die Anfänge der bekannten Schokoladenfabrik beschreibt und von 1826 bis 1863 handelt.

Die Geschichte ist lebendig und bildhaft beschrieben und versetzt Leser und Leserin anschaulich in die damalige Zeit. Durch verschiedene Sichtweisen, insbesondere dem ehrgeizigen Rudolf und seiner Liebe Katharina, ist der Roman abwechslungsreich und bringt einen an verschiedene Schweizer Orte.
Die Figuren haben ihre Ecken und Kanten und wirken lebensecht. Rudolf hat große Träume, ist neugierig, fleißig und kämpferisch. Er hat ein großes Talent als Zuckerbäcker, aber auch als tüchtiger Geschäftsmann. Auch in Bezug auf die Liebe weiß er genau, was er will, und erobert so die vier Jahre ältere Katharina.

Mit dem mühevollen, aber erfolgreichen Weg der Familie Sprüngli verwebt die Autorin die Lebensumstände der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Kontrast zur luxuriösen Schokolade und dem Ziel kaufkräftiger bürgerlicher Kunden, stellt die Situation der unteren Schicht, der Verdingkinder und der Arbeitern einen Kontrast dar.

Die unterhaltsame und informative Mischung aus historischer Wahrheit und Fiktion um den Aufstieg einer Dynastie zeugt von einer aufwändigen Recherche und Feingefühl für die Figuren. Rudolf Sprüngli ist ein Musterbeispiel dafür, was es heißt, seine Träume zu leben, an den Fortschritt zu glauben, Visionen zu haben und mutig seinen Weg zu gehen.
Band 1 ist damit der Anfang eines Weltunternehmens und macht neugierig auf die Fortsetzung der Reihe, die dem braunen Gold hoffentlich noch mehr Platz einräumt und erklärt, wie aus Sprüngli das heutige Unternehmen Lindt & Sprüngli wurde.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Einnehmende Geschichte über Liebe, Verlust und Verzeihen. Kein typischer Winter-/ Weihnachtsroman, aber dennoch romantisch.

Kein Winter ohne dich
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Seitdem Holly Weihnachten nicht mehr mit ihrer Familie verbringt, schreibt sie jedes Jahr im Dezember einem Fremden, der Weihachten ebenfalls alleine ist. Im Gegenzug erhält auch sie einen anonymen Brief ...

Seitdem Holly Weihnachten nicht mehr mit ihrer Familie verbringt, schreibt sie jedes Jahr im Dezember einem Fremden, der Weihachten ebenfalls alleine ist. Im Gegenzug erhält auch sie einen anonymen Brief von einer einsamen Person aus dem "Dear Stranger Club". Als Holly einen Brief von Emma erhält, die ein Café erwähnt, in dem Holly drei Jahre zuvor mit ihrer Schwester war, spürt sie die ältere Frau auf und stellt fest, dass die beiden ein ähnliches Schicksal verbindet. Holly möchte Emma aus ihrer Einsamkeit verhelfen und ihren Enkel kontaktieren. Als sie Jack in London besucht, erkennt sie ihn als den gutaussehenden Fremden wieder, der ihr drei Jahre zuvor in dem Café begegnet ist und ihr sogar seine Telefonnummer gegeben hatte. Zu einer Kontaktaufnahme ist es nach einem einschneidenden Erlebnis, dass Hollys Leben veränderte, jedoch nie gekommen. Plötzlich wird Holly Hilfeversuch komplizierter, als gedacht...

Anders als das verschneite Cover suggeriert, ist das Buch kein klassischer Winter- oder Weihnachtsroman. Der Ausgangspunkt der Handlung ist zwar ein Unfall, der sich in der Vorweihnachtszeit ereignet, aber die Geschichte erstreckt sich im Kern über ein ganzes Jahr und verschiedene Episoden im März, August und Oktober, so dass das Buch ganzjährig passend zu lesen ist.

Holly ist die Hauptfigur, die durch den Unfall den Kontakt zu ihrer Schwester verloren hat und nicht nur unter diesem Verlust, sondern auch unter Schuldgefühlen leidet. Als sie Emma kennenlernt, die ähnliches wie sie durchlebt hat, engagiert sie sich für eine Versöhnung und bringt damit einige Steine ins Rollen. Durch ihre lieb gemeinte Einmischung, die nicht von Anfang an gut ankommt, trifft sie auch den Mann wieder, zu dem sie vor Jahren nur während eines kurzen Wortwechsels eine Anziehungskraft gespürt hat.

Die Geschichte ist lebendig, unterhaltsam und trotz aller Betrübnis, die über den Charakteren hängt, auch humorvoll zu lesen. Sie handelt von Tod, Krankheit, Trauer und Verlust, von Schuldgefühlen und Einsamkeit, aber auch von Liebe, Freundschaft, Familie, Hoffnung und Vergebung. Die Figuren sind mit ihren liebenswerten Fehlern sympathisch und ihr Verhalten ist allzu menschlich und was sie trennt oder zögern lässt, nachvollziehbar.

Auch wenn die Geschichte von vielen Zufällen geprägt ist, entwickelt sie sich authentisch. Das Schicksal muss den Protagonisten ein wenig auf die Sprünge helfen, was dann doch sehr gut zu einer romantischen Geschichte passt, die ihren Anfang und ihr Ende zur Weihnachtszeit hat.
Es ist ein lebensbejahender Roman, in welchem die Hauptfiguren lernen müssen, sich selbst und anderen zu verzeihen, um bereit zu sein, das Glück zuzulassen.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Society-Ladys und ihr Einfluss auf Faschismus und den Zweiten Weltkrieg - spannender, faktenreicher historischer Roman über die berüchtigten Mitford-Schwestern

Die Mitford Schwestern
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Die Mitford-Schwestern sind die Töchter eines Lords aus Oxfordshire und in höchsten aristokratischen Kreisen groß geworden. Die älteste Nancy ist Schriftstellerin und karikiert in ihren Romanen die britische ...

Die Mitford-Schwestern sind die Töchter eines Lords aus Oxfordshire und in höchsten aristokratischen Kreisen groß geworden. Die älteste Nancy ist Schriftstellerin und karikiert in ihren Romanen die britische Upperclass. Die hübsche Diana hat zum Leidwesen ihrer Eltern den Brauerei-Erben Guiness verlassen und sich in den Faschistenführer Sir Oswald Mosley verliebt. Unity ist dem Faschismus noch hemmungsloser verfallen und nach Deutschland gezogen, um ihrem Idol Adolf Hitler nahe zu sein. Nancy, eine überzeugte Sozialdemokratin, ist entsetzt über die politische Einstellung ihrer Schwestern und die politischen und militärischen Entwicklungen in Europa und wird vom Mann ihrer Cousine, Winston Churchill, gebeten, ihre Schwestern auszuspionieren und über ihre staatsfeindlichen Aktivitäten zu berichten, was sie in einen Gewissenskonflikt stößt.

"Die Mitford-Schwestern" ist der sechste Band der Reihe von Marie Benedict, die sich bedeutenden Frauen (u.a. Agatha Christie und Rosalind Franklin) des vergangenen Jahrhunderts widmet. Mit dem aktuellen Band, der von 1932 bis 1941 handelt, wird ein dunkles historisches Kapitel lebendig.

Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven einer der drei von sechs Mitford-Schwestern erzählt. Viele historische Ereignisse und Persönlichkeiten werden erwähnt, so dass die fiktive Geschichte sehr authentisch wirkt und von einer umfangreichen Recherche über die damalige Zeit und das Leben der Mitford-Schwestern zeugt.

Die Geschichte schildert die wesentlichen Ereignisse und politischen Entwicklungen vor Beginn des Zweiten Weltkrieges und der ersten Kriegsjahre, so dass sie von einigen Zeitsprüngen geprägt ist. Es dauert, bis eine Nähe zu den Charakteren aufgebaut werden kann, aber sodann ist anschaulich und lebendig beschrieben, wie die Frauen in Politik und Gesellschaft agieren, welche Strippen sie ziehen und wie insbesondere Diana und Unity ihren weiblichen Charme und ihren Einfluss nutzen, um den Faschismus zu fördern und die Männer, die sie lieben, zu unterstützen. Interessant sind dabei auch die privaten Einblicke, die man über Adolf Hitler erhält, der den freundlichen Gentleman mimt und die britischen Aristokratinnen für seine Zwecke nutzt.
Während das Verhältnis der Schwestern bröckelt und Nancy ihre Solidarität in Frage stellen muss, bleibt spannend, was noch alles passieren muss, bis Nancy bereit ist, Diana und ihre Pläne zu verraten.

Der Roman erweitert das geschichtliche Verständnis und ist trotz vieler historischer Fakten lebendig zu lesen. Die drei Mitford-Schwestern, die in den Fokus gerückt werden, erscheinen authentisch und werden derart zum Leben erweckt, dass man ihr Ansinnen nachempfinden, aber in Bezug auf Diana und Unity in keinem Fall gutheißen kann. Ihre Faszination für den Faschismus ist erschreckend und aufgrund ihres gesellschaftlichen Einflusses gefährlich.

Es ist ein Roman #gegendasVergessen, der eindrücklich zeigt, wie fließend der Übergang von Faszination zu blindem Fanatismus sein kann und dass der Einfluss von Frauen auch schon zur damaligen Zeit nicht unterschätzt werden durfte.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Dramatische und ungeschönte Darstellung einer Freundschaft mit Höhen und Tiefen und eine nostalgische Zeitreise in 1980er-, 1990er-Jahre und frühen 2000er-Jahre.

Wie wir waren
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Paula und Zett kennen sich seit sie vier Jahre alt sind und sind beste Freundinnen, obwohl sie charakterlich unterschiedlich sind und aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen stammen. Paula, die bei ...

Paula und Zett kennen sich seit sie vier Jahre alt sind und sind beste Freundinnen, obwohl sie charakterlich unterschiedlich sind und aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen stammen. Paula, die bei einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist, hat Zett immer um ihre intakte Familie beneidet, in der es Zett offensichtlich an nichts gefehlt hat. Auch sie möchte später eine Familie gründen, während Zett ihre Unabhängigkeit genießt.
Nach der Schulzeit kommt es während eines gemeinsamen Urlaubs auf einer griechischen Insel zu einem heftigen Streit, der einen tiefen Riss in die Freundschaft bringt. Lange Zeit herrscht kein Kontakt mehr, da beide enttäuscht von der Unnachgiebigkeit der anderen sind. Erst zu ihrer Hochzeit lädt Paula Zett wieder ein und fortan sind die beiden wieder für einander da. Zett wird sogar Taufpatin von Paulas Tochter, aber weiterhin stehen Geheimnisse zwischen ihnen, während Zett ganz offensichtlich Paulas Ehemann ablehnt, was immer wieder zu Konflikten führt.

Der Roman handelt von 1988 bis 2004 und ist aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren Paula und Zett - "wie Zorro" - geschrieben. Er erzählt eine jahrelange Freundschaft, die von Höhen und Tiefen geprägt ist. Beide Freundinnen können sich auf die andere verlassen, sind für einander da, wenn es nötig ist, haben jedoch Konfliktherde, die zwischen ihnen stehen, weshalb es immer wieder zu Streits und Phasen des Kontaktabbruchs kommt.

Da Paulas Sichtweisen überwiegen, erhält man einen sehr guten Einblick in ihr Leben, was sie denkt und fühlt. Zetts Geheimnis bleibt hingegen lange im Dunkeln, so dass man erst später versteht, warum sie so einen zehrenden Lebenswandel hat und weshalb sie so hart im Umgang mit Paula ist, was ihre Männerwahl betrifft.

Auch wenn das Cover eine Urlaubsidylle präsentiert, ist das Buch keine Wohlfühlgeschichte über eine die Jahre gewachsene unbeschwerte Freundschaft. Die Geschichte handelt von harten Themen wie häuslicher Gewalt und Alkoholabhängigkeit, die ungeschönt und realistisch den Roman und die Freundschaft zwischen den beiden Frauen bestimmen.

Die Geschichte wird trotz ihrer Dramatik ruhig und empathisch erzählt. Es fällt leicht, sich in die Figuren hineinzuversetzen und ihre Verhaltensweisen nachzuvollziehen, selbst wenn sie immer wieder in falsche Fahrwasser gleiten und dieselben Fehler machen. Gerade das macht die Geschichte auch so authentisch, denn die Probleme, die Paula und Zett zu bewältigen haben, sind nicht leicht und alleine kaum zu lösen. Die innere Zerrissenheit und Hilflosigkeit ist spürbar und trotz aller Hindernisse bleibt die Freundschaft ein verlässliches Band, das für Hoffnung sorgt.
Neben der sehr realistischen Darstellung der Lebensumstände und der Hürden für die Freundschaft, hat mir auch die nostalgische Zeitreise in die 1980er-, 1990er- und frühen 2000er-Jahre als Rahmen gut gefallen.

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