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Veröffentlicht am 27.06.2024

Ein besonderes Kind

Das falsche Blut (Ishikli-Caner-Serie 2)
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In einer Lagerhalle in Paris wird eine übel zugerichtete Frauenleiche gefunden und ein stummes, kleines Mädchen, das von der Pariser Polizei aufgenommen wurde. Die Agentin Ishikli Caner, die für den deutschen ...

In einer Lagerhalle in Paris wird eine übel zugerichtete Frauenleiche gefunden und ein stummes, kleines Mädchen, das von der Pariser Polizei aufgenommen wurde. Die Agentin Ishikli Caner, die für den deutschen MAD arbeitet, wird durch Zufall in den Fall hineingezogen und persönlich involviert. Als die Polizisten Meissner und Cassel in der Dienststelle befragen wollen, stellen sie fest, dass das Mädchen eine Besonderheit hat. Es erwidert keine ihrer Fragen, aber ist sehr aufmerksam. Es dauert nicht lange und es tauchen Mitarbeiter des Innenministeriums auf, um das Mädchen mitzunehmen. Das macht die Polizisten misstrauisch und sie verstecken das Mädchen, um es zu schützen. Doch es sind nicht nur offizielle Kanäle involviert, sondern auch ein Killer, der sich an die Fersen von Yvonne Cassel heftet. Ab jetzt läuft die Zeit auch für Ishikli Caner, das Mädchen in Sicherheit zu bringen. Doch sie wissen alle nicht, mit wem sie sich anlegen.
Der Thriller „Das falsche Blut“ von Philip Gravenbach ist unglaublich spannend und rasen schnell in seiner Sprache und den Handlungen. Die kurzen Szenenwechsel durch die einzelnen Kapitel beschleunigen das Tempo noch mehr. Schon das Cover ist ein Hingucker. Ein total schwarzer Hintergrund mit einer blutroten Schrift und einer blutroten Spritze. Es kommt mir vor, als ob Blut aus dem Buch tropft. Es ist ein sehr actionhaltiger Thriller und er ist an manchen Stellen auch sehr brutal, aber irgendwie passen alle Szenen sehr gut zusammen. Der Spannung tut es sehr gut, auch wenn die Polizisten und auch die Agentin gegen eine Menge von Gesetzen verstoßen. Dem Thriller tut es gut und der Spannung auch. Die Story erscheint mit manchmal etwas drüber, aber nichtsdestotrotz, es eine Fiktion und dafür ist es plausibel zusammengestellt. Die Hauptcharaktere bewegen sich in ihrer eigenen Welt und sie haben scheinbar ihre eigenen Gesetze, aber Geld regiert die Welt und das wird hier ganz deutlich beschrieben. Das besondere Mädchen spielt eine sehr interessante Rolle und bewegt sich wie ein roter Faden durch den Thriller. Das finde ich hat der Autor sehr geschickt gemacht. Spannungstechnisch finde ich den Roman im obersten Regal und das Finale Furioso sucht seinesgleichen.
Ich finde den vorliegenden Thriller sehr spannend und auch sehr unterhaltsam und die Zeit des Lesens verging wie im Flug. Durch die kurzen Kapitel war es sehr schwierig das Buch aus der Hand zu legen, da meine Neugier hochgehalten wurden. Unter dem Aspekt der Unterhaltung ist das Buch schon empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Mord auf dem Volksfest

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin
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Im kleinen toskanischen Dorf Fontenaia ist ein Dorffest und Anna Wagner, die als Reporterin für die örtliche Zeitung arbeitet, schreibt über das Fest. Außerdem ist sie gerade dabei das von ihrer Großtante ...

Im kleinen toskanischen Dorf Fontenaia ist ein Dorffest und Anna Wagner, die als Reporterin für die örtliche Zeitung arbeitet, schreibt über das Fest. Außerdem ist sie gerade dabei das von ihrer Großtante geerbte Haus zu renovieren. Doch Anna entdeckt auf ihrem Rundgang eine tote Winzerin. Das gefällt Commissario Vico Martinelli gar nicht. Commissario Vico hat auch schon bald einen Verdächtigen gefasst. Es handelt sich um Daniel Steiner, einen Österreicher, der die Tatwaffe in der Hand hatte, als er angetroffen wurde. Anna wird gebeten zu dolmetschen und so gerät sie natürlich in den Fall hinein. Es ist bekannt das die Winzerin mit Daniel in Verbindung stand, der ihr Weingut kaufen wollte. Lucia Monti, das Opfer, wollte aber gar nicht verkaufen, so dass es natürlich ein fabelhaftes Motiv darstellte. Doch Anna glaubt nicht an den ersten Eindruck und stürzt sich in die Ermittlungen.
Der Krimi „Das Vermächtnis der Winzerin“ aus der Reihe Vino, Mord und Bella Italia von Christian Homma und Elisabeth Frank, ist ein spannender und sehr interessanter Krimi, der in einem toskanischen Dorf spielt. Schon das Cover find ich sehr schön und treffend. Eine toskanische Landschaft mit einem Fiat 500 im Vordergrund, einfach Idylle pur. Auch die Sprache passt zu diesem Roman, denn es ist sehr bildhaft, so dass mein Kopfkino schon angesprungen ist und ich mich manchmal in die Toskana geträumt habe. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und auch die Streitigkeiten untereinander sind sehr plausibel dargestellt. Anna, die als Reporterin natürlich neugierig ist und ihr Chef, der natürlich auch die Interessen der Zeitung im Kopf haben muss. Auch Commissaris Verhalten kann ich gut nachvollziehen, denn neugierige Reporter mag kein Polizist. Gut, das mit Flavia ein ausgleichender Faktor geschaffen wurde. Sehr interessant und amüsant sind natürlich der kleine Tameo, der Hilfsdetektiv, Peppo, sein Hund und Loris, der Anna hilft und vielleicht ein kleines romantisches Flämmchen in ihr auslöst. Die Gegenspieler sind nicht alle Böse, doch sie haben ihr eigenes Geschäft im Kopf. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und hat auch noch eine, von mir nicht erwartete Überraschung zu bieten.
Ich fand diesen Krimi sehr gelungen und die Erzählung nachvollziehbar, spannend und unterhaltsam. Das ist es, was ich von einem Krimi erwarte. Außerdem hat er mich in einen sehr schönen Landstrich entführt. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Geisterwesen in Sidbury

Tote Hunde weckt man nicht
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Es könnte ein entspannter Abend sein, wenn Sara Rattlebag nicht immer wieder kratzende Geräusche an ihrer Tür hört. Doch so ist sie in Unruhe und informiert ihren Krimiclub und ihren Freund Cedric. Doch ...


Es könnte ein entspannter Abend sein, wenn Sara Rattlebag nicht immer wieder kratzende Geräusche an ihrer Tür hört. Doch so ist sie in Unruhe und informiert ihren Krimiclub und ihren Freund Cedric. Doch sie finden nichts, was auf eine Person hinweist. Doch Cedric berichtet das seine Sekretärin seit mehreren Tage verschwunden ist und er sich Sorgen macht. Als sie ein paar Tage später tot aufgefunden wird, ist das Rätsel groß. Der Krimiclub möchte ermitteln, doch der Kommissar ist dagegen. Also entscheiden sie sich einen Cold Case zu lösen. Der Nachbar von Sara wird durch einen Autounfall getötet und der Unfallfahrer konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Also ermitteln Sara und ihre Freunde in diesem Fall ohne irgendwelche Hoffnung. Das ist allerdings nicht für den Club und so kommen sie der Wahrheit immer näher und es scheint so, als wenn sie auch die Geister des Ortes geweckt haben. Die Kinder der Belisama sind unterwegs.
Ein spannender Krimi ist „Tote Hunde weckt man nicht“ von T.H. Campbell, der von einem wunderschönen Cover eingeführt wird. Es ist ein kleiner Hund, der sich da in der Bildmitte räkelt und im Hintergrund sieht man auch das Haus, wo er hingehört. Dieser Kleine wird noch einmal wichtig werden im Leben von Sara Rattlebag. Momentan ist es ein Kater, der ihr Leben bestimmt. Aber es gibt natürlich noch andere Menschen, die in diesem Krimi wichtig sind. Der Krimiclub ab erster Stelle und dann natürlich ihr Freund Cedric und ihr Bruder Zac. Natürlich ist auch Inspektor Webster dabei, der Sara immer verhaften möchte. Außerdem sind hier Belisamas Kinder unterwegs, die Sara vor große Rätsel stellt, aber nicht Silly Old Joe, der hier eine sehr wichtige Rolle spielt. Die Charaktere sind wieder einmal sehr gut beschrieben und so ist es wie nach Hause kommen in diesem Krimi und nach Sidbury. Für Spannung ist auch hier wieder gesorgt und es gibt auch noch private Schwierigkeiten, die Sara in diesem Krim beschäftigen.
Ich mag die Krimis um Sara Rattlebag aus Sidbury und ich kann mir die Gegend um das Dorf lebhaft vorstellen, obwohl ich auch nicht einmal ansatzweise in dieser Region mal unterwegs war. Spannender und unterhaltsamer Krimi, den ich gut empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Serienmorde im Lavandou

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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Mitten in der Sommersaison wird an einem Strand im Lavandou eine grausam zugerichtete Tote gefunden. Das bedeutet der Druck auf die Polizei ist gewaltig. Der Rechtsmediziner Leon Richter ist über die übel ...

Mitten in der Sommersaison wird an einem Strand im Lavandou eine grausam zugerichtete Tote gefunden. Das bedeutet der Druck auf die Polizei ist gewaltig. Der Rechtsmediziner Leon Richter ist über die übel zugerichtete Leiche extrem angefasst. Diese Brutalität hat er nicht oft in seinem Berufsleben angetroffen. Auch Isabelle Morell, die stellvertretende Polizeichefin von La Lavandou und Lebensgefährtin von Leon, ist ebenfalls geschockt. Doch Leon findet den ein- oder anderen Hinweis, doch leider nichts Konkretes. Der Polizeichef will Ergebnisse sehen, um sich zu positionieren. Das der Präsident auch noch zu Besuch kommt, ist auch nicht hilfreich für die Ermittler. Als dann noch eine weitere tote Frau, ebenfalls grausam zugerichtet, heizt auch die Presse den Ermittlungsdruck nach einem möglichen Serienmörder, an.
Es ist wie ein Nachhausekommen in die Idylle der Provence nach Le Lavandou. Auch das Cover des Provence-Krimis „Verräterisches Lavandou“ von Remy Eyssen unterstützt diese Idylle perfekt. Der Autor heizt die Spannung durch eine sehr bildhafte Sprache an. Es ist sehr unterhaltsam, wenn er die Schönheit der Region beschreibt, aber auch die Morde werden sehr eindrucksvoll beschrieben. Aber es gelingt dem Autor diese wirklich blutigen Beschreibungen gut in den Rest des Romans einzubauen. Ich bin eigentlich kein Freund von sehr blutigen Thriller und Krimis, aber dieser macht da eine Ausnahme. Es wird sehr genau beschrieben, wie die Ermittlungen organisiert werden und auch die Gedankengänge der Opfer werden mit einbezogen, um die Spannung anzuheizen. Die Story ist wieder sehr gut aufgebaut um die beiden Hauptcharaktere Leon Richte und Isabelle Morell. Sie und ihre Kollegen sind die Fixsterne dieses Krimis und die Kombination aus Polizeiermittlungen mit der Unterstützung des Rechtsmediziners ist sehr gut aufgebaut. Auch das richtige Leben, wie die Szenen in dem Ortskern, wo all die neugierigen Menschen mitermitteln wollen und auch die presse wird wieder sehr gut dargestellt, mit ihrem Wissensdurst und dem Einfluss auf die Menschen. Es ist eine sehr gelungene Mischung, die diesen Krimi auszeichnet. Spannung wird hier sehr gut aufgebaut und der Spannungsbogen ist bis zum Knalleffekt gut entwickelt.
Ich habe schon ein paar Krimis von Remy Eyssen gelesen und ich bin ein absoluter Fans seiner Romane. Sie sind sehr spannend und ich fühle mich sehr gut unterhalten Auch die Mischung zwischen regionalen Informationen und der hohen Spannung des Krimiplots ist sehr gut ausgewogen. Ein absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Mord im Weinberg

Unheilvolles Lançon
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Eine Drohne entdeckt im Weinberg des Chateau Richelme eine leblose Frau. Capitaine Blanc und sein Team werden von der Winzerin informiert. Doch als sie ankommen, ist der Körper verschwunden und keiner ...

Eine Drohne entdeckt im Weinberg des Chateau Richelme eine leblose Frau. Capitaine Blanc und sein Team werden von der Winzerin informiert. Doch als sie ankommen, ist der Körper verschwunden und keiner will wissen, wer die leblose Frau ist. Da das Weingut zu den größten Erwerbsträgern der Gegend gehören und deren politischer Einfluss wichtig für die Region ist, bekommen Blanc und sein Team ein Ermittlungsstopp. Natürlich hält sich der Capitaine nicht daran, denn er will den Fall aufklären. Langsam lichten sich die Ermittlungsnebel und es wird klar, wer die Frau ist. Außerdem liegt der Winzer von Chateau Richelme, Francis Merlin, mit Krebs im Endstadium im Krankenhaus. Erst ganz langsam kann das Team erkennen, was wirklich geschehen ist in dem Weinberg.
Es ist ein Traum dieses Weingut Chateau Richelme, das auf dem Cover des Provence-Krimis „Unheilvolles Lancon“ von Cay Rademacher zu sehen ist. Inmitten des Weinberges mit dem Ausblick auf den See, das ist Idylle, wie ich mir sie vorstelle. Doch auch hier ist das Verbrechen zu Hause. Das Thema, das hier in diesem Krimi steckt, ist sehr nachvollziehbar, auch wenn die Hauptakteure erst langsam hinter das Geheiminis dieser Familie kommen. Dieses Geheimnis hat der Autor sehr gut versteckt und die Ermittler müssen all ihr Kombinationsvermögen aufbringen, um hier zum Erfolg zu kommen. Außerdem hat der Autor noch das Thema Gesundheit und alternative Methoden mit eingebaut, dass es nochmal schwieriger für die Ermittler macht, Motive und Täter zu finden. Die Sprache, die der Autor hier verwendet ist sehr bildhaft und man fühlt sich mitten in der Provence und in dem Fall. Es ist nicht nur der Kriminalfall, der hier beschrieben wird, sondern auch eine Werbung für die Provence, ist gleich mit eingebaut. Es ist ein sehr spannender Krimi, da von Anfang an überhaupt nichts klar war und es erst bis zum Schluss dauert, bis sich die einzelnen Teile zu einem Bild komplettieren. Schön finde ich die regional Einordnung auf der Titelseite innen und die Zusammenfassung der handelnden Personen am Ende des Buches.
Ich mag diese Art von Krimis, hier kommt das menschlichen nicht zu kurz und es ist sehr authentisch geschrieben. Auch die Region kommt nicht zu kurz und spannend ist obendrein noch. Ein gelungenes Lesevergnügen.

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