Profilbild von skiaddict7

skiaddict7

Lesejury Star
offline

skiaddict7 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit skiaddict7 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Interessantes Konzept

Wohlfühlgewicht
0

Mareike Awe wollte jahrelang abnehmen. Nach diversen Diäten stieß sie während dem Medizinstudium auf das intuitive Essen: nur Essen, wenn man wirklich, tatsächlich Hunger hat. Innerhalb von drei Monaten ...

Mareike Awe wollte jahrelang abnehmen. Nach diversen Diäten stieß sie während dem Medizinstudium auf das intuitive Essen: nur Essen, wenn man wirklich, tatsächlich Hunger hat. Innerhalb von drei Monaten nahm sie zehn Kilo ab, und hält seitdem ihr „Wohlfühlgewicht“. Weil die Methode so gut funktionierte, beschloss sie, damit anderen Menschen zu helfen. Noch während dem Studium entschied sie sich, dass sie nicht als Ärztin arbeiten wollte, da es im Krankenhaus bzw. in der täglichen Praxis um das Behandeln von Krankheiten und nicht um die Prävention derselben geht. Darum gründete sie noch während dem Studium 2015 das Start-Up „Intueat“, mit dem sie gemäß eigenen Angaben bereits über 15.000 Programmteilnehmern geholfen hat. 2018 schloss sie das Medizinstudium erfolgreich ab, 2019 promovierte sie. Sie nennt sich inzwischen „Ärztin und Ernährungsmedizinerin“. Zu ihren Qualifikationen als sogenannte „Ernährungsmedizinerin“ konnte ich im Buch und auf der Homepage von Intueat nichts finden. In „Wohlfühlgewicht: Wie du dich vom Diätzwang befreist und intuitiv deine Wohlfühlfigur erreichst“ erzählt sie ihre Geschichte und erklärt das Konzept des intuitiven Essens, gekoppelt mit mentalem Training.

Das Buch ist sehr schön gestaltet und macht optisch wirklich etwas her. Es ist einfach zu lesen und das Konzept ist schlüssig. Auch die Übungen scheinen größtenteils machbar. Manche der Übungen sehen vor, jede Stunde „in sich hineinzufühlen“, ob man Hunger hat. Wenn man zu Mahlzeiten keinen Hunger hat, soll man nichts oder nur was kleines essen, denn es ist ja nicht so, als könnten wir nicht jederzeit essen, wenn wir wollen. Tja, viele Menschen können in ihrem Alltag, vor allem bei der Arbeit, nicht einfach jederzeit was essen, wenn sie Lust dazu haben. Auch hat nicht jeder Zeit, jede Stunde 5 Minuten in sich hineinzufühlen. Die Sprache im Buch ist etwas gewöhnungsbedürftig, schließlich wollen wir zu unserem „Wohlfühl-Ich“ werden. Ich werde das Konzept gerne probieren, weil ich darauf neugierig bin und es sinnvoll klingt. Was mich gestört hat, ist, dass Awe das Ganze ein bisschen darstellt, als wäre es ihre eigene Idee, dabei ist das Konzept des intuitiven Essens schon lange bekannt und es gibt auch diverse Bücher dazu. Auch gibt es im Buch immer wieder Hinweise auf ihr Online-Coaching Programm, denn scheinbar ist es nicht genug, nur das Buch zu kaufen. Zum Beispiel gibt es einen Online-Test zum „Essens-Typ“. Die Auswertung bekommt nur, wer seine E-Mail-Adresse bekannt gibt und sich zum Newsletter anmeldet. Auch finde ich es etwas befremdlich, dass die Autorin auf ihrer Homepage keine klaren Hinweise zu ihrem Werdegang und Qualifikationen hat. Scheinbar reicht es, einfach ein abgeschlossenes Medizinstudium zu haben und sich selbst in das Thema Ernährung eingelesen zu haben. Auf ihren Kanälen in sozialen Medien und der Homepage scheint sie auf jedem Bild fast zwanghaft zu zeigen, wie wohl sie sich in ihrem Körper fühlt und wie zufrieden sie ist, was auf mich etwas gezwungen wirkt. Ich wurde durch die Autorin auf das Konzept intuitives Essen aufmerksam, welches ich inklusive ihrer mentalen Übungen gerne ausprobieren werde. Ich plane auch, mich noch mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Für das Online Coaching werde ich mich allerdings nicht anmelden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2020

Unterhaltsam geschrieben

Weltretten für Anfänger
0

Die Autorin Susanne Fröhlich scheint sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich mit dem Klima zu beschäftigen – und das mit über 50. Aber sie nimmt es ernst und arbeitet bzw. liest sich nach und nach zu ...

Die Autorin Susanne Fröhlich scheint sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich mit dem Klima zu beschäftigen – und das mit über 50. Aber sie nimmt es ernst und arbeitet bzw. liest sich nach und nach zu dem Thema ein. Auf diese Reise nimmt sie ihre Leser mit. Gleich zu Beginn erkennt sie, dass sie eine ziemliche „Klimasünderin“ ist, die bis jetzt so gelebt hat, als gäbe es kein Morgen. Sie fährt praktisch nur mit dem Auto, isst viel Fleisch, heizt ihr (zu großes) Haus zu warm, etc. Sie ist ehrlich zu sich und versucht, sich langsam zu ändern.

Das Buch ist sehr unterhaltsam und ehrlich geschrieben. Susanne Fröhlich erkennt, dass sie bisher nichts unternommen hat, und führt dem Leser einige interessante Daten vor Augen. Auch einige Websites, die sie erwähnt, fand ich interessant und kannte ich noch nicht. Leider merkt man, dass sie sich bisher nie mit dem Thema beschäftigt hat. So erwähnt sie zum Beispiel, dass bei fleischloser Ernährung Vitamin B12 supplementiert werden muss, lässt jedoch aus, dass dies auch den Tieren supplementiert wird! Ich denke, das wäre doch ein wissenswerter Fakt für ihre Leser, die sich sonst vielleicht denken, bei der fleischlosen Ernährung würde ja etwas fehlen. Auch sonst schüttelt der relativ informierte Leser häufig den Kopf über ihre langsame Annäherung zu Fakten, die vielen längst bekannt sind. Der locker-fröhliche Schreibstil macht es trotzdem leicht, das Buch zu lesen. Ein interessanter Erfahrungsbericht, der sich Schritt für Schritt an das Thema annähert, vor allem für Menschen, die sich bisher noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben. Von mir gibt’s 3.5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2020

Der Kampf zurück ins Leben

Larissas Vermächtnis
0

„Wenn ich lache, verstecke ich mein Lachen auch nicht, warum sollte ich es mit meinen Tränen tun?“

Ganz Tirol verfolgte im September 2013 in den Medien, wie die 21-jährige Larissa nach einer Partynacht ...

„Wenn ich lache, verstecke ich mein Lachen auch nicht, warum sollte ich es mit meinen Tränen tun?“

Ganz Tirol verfolgte im September 2013 in den Medien, wie die 21-jährige Larissa nach einer Partynacht spurlos verschwand. Zwei Wochen ging die verzweifelte Suche, bei dir sich Familie, Freunde und hunderte Tiroler beteiligten, die Larissa nicht kannten. Schließlich kam die furchtbare Gewissheit: Larissa wurde von ihrem damaligen Freund ermordet. Es sollte noch mehrere Wochen gehen, bis ihr Körper schließlich im Inn gefunden wurde. Katrin Biber beschreibt in diesem Buch, wie ihre Schwester damals verschwand. Von der Suche, von der Gewissheit – und von dem Kampf der Familie, damit umzugehen und „weiterzuleben“. Ein Kampf, der alles andere als einfach war.

Katrin Biber beschreibt sehr ehrlich und nahbar die damaligen Geschehnisse und wie schwer es für die Familie danach verständlicherweise war, mit der Situation zurecht zu kommen. Häufig verwendet sie die direkte Rede, was ich sonst in Büchern etwas anstrengend finde, aber hier passt es sehr gut. Immer wieder gibt es Ausschnitte aus ihrem damaligen Tagebuch, in dem sie an die verstorbene Larissa schrieb. Das Buch ist emotional und brachte mich an mehreren Stellen zum Weinen. Aber es macht auch Hoffnung. Es beschreibt den sehr persönlichen Umgang mit Trauer und Strategien, „zurück“ zu finden, ohne den Verstorbenen zu vergessen. Meiner Meinung nach liegt hier ein Buch vor, das jeder Trauernde einmal lesen sollte. Ich bin beeindruckt von Familie Biber. Vielen Dank, vor allem an die Autorin aber auch an die Geschwister Anna und Mara und an die Eltern, dass ihr eure Geschichte in dieser Form teilt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2020

Lädt zum Träumen ein

Camp / Zelten
0

„Für welche Art Camping du dich auch entscheidest, wichtig ist, dass du es machst. Die richtige Zeit ist jetzt, wie man so schön sagt, gerade angesichts einer sich ständig verändernden Welt.“

Ob ein Wochenende ...

„Für welche Art Camping du dich auch entscheidest, wichtig ist, dass du es machst. Die richtige Zeit ist jetzt, wie man so schön sagt, gerade angesichts einer sich ständig verändernden Welt.“

Ob ein Wochenende in der Nachbarschaft oder im Garten, ob zu Fuss, mit dem Fahrrad, Kanu oder Motorrad, ob in Europa, USA, Kanada oder auf Expedition, ob am Waldboden, im Baum oder in einer Felswand: überall kann man Campen. Und man sollte es auch. Luc Gesells Buch beschreibt das Campen und zeigt auf, wie viele verschiedene Möglichkeiten es hierfür gibt. Der französische Werbetexter und Abenteurer hat Inspirationen in Form von Bildern und Geschichten zum Thema Camping in einem Bildband gesammelt. Diese kommen von Freunden, Abenteuern und Campern auf der ganzen Welt. Das Buch ist liebevoll gestaltet und von guter Qualität. Die vielen Fotos laden zum Träumen ein, am liebsten würde ich sofort los wandern und auf einer Bergspitze campen. Manche Geschichten sind alltäglich, andere wirklich spannend, wieder andere beschreiben Dinge, die ich mich nie trauen werde. Die meisten Fotos sind qualitativ hochwertig; einzelne scheinen jedoch mit einer Smartphone Kamera aufgenommen zu sein. Zum Schluss gibt es noch einige Tipps und Tricks zum Campen in der Natur, z.B. wie man ein Lagerfeuer macht etc. Das Buch dient als Quelle für Inspiration, als Motivation, mehr Zeit in der Natur zu verbringen, und als Ideen-Sammlung, wo und wie man überall campen kann. Ein sehr schönes «Coffee Table» Werk!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2020

Ich hatte mir mehr erhofft

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
0

Der Journalist Christian Ankowitsch erklärt uns in diesem Buch, wie wir (alle?) unsere Probleme einfach lösen können. Gleich zu Beginn der Hinweis, dass das Buch keinen Spezialisten, wie zum Beispiel einen ...

Der Journalist Christian Ankowitsch erklärt uns in diesem Buch, wie wir (alle?) unsere Probleme einfach lösen können. Gleich zu Beginn der Hinweis, dass das Buch keinen Spezialisten, wie zum Beispiel einen Psychotherapeuten ersetzt. Es gliedert sich in drei Abschnitte: „Über einfache Lösungen im Allgemeinen“, „Über einfache Lösungen im Einzelnen“ und schlussendlich, „Über die gute Seite von Problemen“. Im ersten Abschnitt geht es ganz allgemein um Probleme und darum, dass man die Ursache des Problems nicht unbedingt kennen muss, um die Lösung dafür zu finden. Es gibt ein paar allgemein gehaltene Ratschläge, z.B., die Bettseite zu wechseln oder eine Stunde früher ins Büro zu gehen. Naja. Im zweiten Teil soll es etwas spezifischer weitergehen. Es werden hier ein paar verschiedene Lösungsansätze für nicht näher spezifizierte Probleme vorgeschlagen. Es geht von „das Problem nicht als Problem ansehen oder schlichtweg vergessen“ über „den Blickwinkel ändern“ bis dahin, unsere Vorurteile zu verändern. Dieser Teil enthielt einige für mich interessante Überlegungen, Tipps und Ansätze, z.B. Denkansätze von Paul Watzlawick oder das „Reframing“ von Ansätzen und Ansichten. Schließlich sollen wir im letzten Teil noch mal hinterfragen, ob unsere Probleme nicht doch etwas Gutes sind.

Ich fand das Buch interessant zu lesen, bei einigen Stellen dachte ich mir, dass ich mich zum Thema mal (irgendwann) noch vertiefen will. Ich konnte auch manches an Neuem mitnehmen. So zum Beispiel, dass Lösungen ruhig einfach sein dürfen. Jedoch ist das Buch für meinen Geschmack relativ langatmig geschrieben und vieles wiederholt sich, sodass das Lesen manchmal mühsam wird. Der wohl am Häufigsten wiederholte Ratschlag ist, die Bettseite zu wechseln. Das hilft nämlich gemäß dem Autor fast immer – wieso konnte ich nicht aus dem Buch herauslesen. Insgesamt nehme ich aus dem Buch einige kleine Tipps mit, hatte mir jedoch mehr erhofft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere