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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2020

Bitte lesen!

Sie hat Bock
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„Wir sind einen Scheiß von frei. Wenn wir es wären, wäre das Verhältnis zwischen den arbeitenden Müttern und Vätern ausgeglichen, genau wie das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Care- und Tech-Berufen. ...

„Wir sind einen Scheiß von frei. Wenn wir es wären, wäre das Verhältnis zwischen den arbeitenden Müttern und Vätern ausgeglichen, genau wie das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Care- und Tech-Berufen. Wir hätten genauso viele Chefinnen wie Chefs. Und, jetzt kommen wir zurück zum Kern, Devotion wäre nichts, was wir vor allem mit Frauen in Verbindung bringen.“

Wieviel Sexismus steckt in unserem Sex? Katja Lewina ist Journalistin. Sie schreibt über Sex und Feminismus, und vieles mehr. In Anlehnung an andere Feministinnen wie Laurie Penny und Margarete Stokowski schreibt sie nun ein Buch vor allem über Sex. Über Lust, casual sex, Zustimmung, Pornos, offene Beziehungen, kindliche Masturbation, über Rape Culture, Oralsex und Analsex, Behaarung und Sex im Alter. Lewina drückt sich teils recht grob aus. Ihren Lebensstil kann ich nicht ganz teilen, aber wenn es für sie funktioniert, umso besser. Meiner Meinung nach will sie mit ihrem Schreibstil polarisieren, und es gelingt – nichtdestotrotz ein sehr interessantes und gut geschriebenes Buch. Sie regt zum Nachdenken an. Und sie hat mit ihren Aussagen mehr als recht. Ein wichtiges Buch, das jeder lesen sollte, Frau wie Mann.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Traurigkeit kindgerecht umgesetzt

Heute nicht
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Niemand ist 24 Stunden, 7 Tage die Woche gut drauf. Das wissen wir Erwachsenen. Damit es auch für Kinder klar ist gibt es dieses Buch. Denn der Bär, der Löwe, das Krokodil, der Quala, der Lurch und der ...

Niemand ist 24 Stunden, 7 Tage die Woche gut drauf. Das wissen wir Erwachsenen. Damit es auch für Kinder klar ist gibt es dieses Buch. Denn der Bär, der Löwe, das Krokodil, der Quala, der Lurch und der Panda haben alle keinen guten Tag. Doch sie wissen, dass es morgen wieder ganz anders aussehen wird. Das Buch ist liebevoll illustriert mir bunten, detailgetreuen Bildern. Die Sprache ist einfach gehalten. Die Reime sind herzig und so, dass Kinder sie sich gut merken können. Das einzige was mich etwas stört, ist dass so unterschiedliche Tiere hier scheinbar alle zusammenleben, was ja nicht realistisch ist. Aber nun ja, es ist ein Kinderbuch, da sehe ich darüber hinweg. Ich finde die Nachricht des Buches wichtig, für große wie für kleine Kinder: es muss und wird nicht jeder Tag gut sein, es wird auch nicht jeder Tag gleich sein. Aber es kommen immer wieder bessere Tage. Ein sehr liebevoll aufgemachtes Buch!

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Für meinen Geschmack etwas zu alternativ

Simply Clean für ein gesundes Zuhause
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Ich hatte mir von dem Buch viel erhofft. Es spricht ja nichts dagegen, sich ein paar Putzmittel selbst zu machen. Auch eine Anleitung zum Putzen klingt verlockend. Leider ist Becky Rapinchuk wohl ein bisschen ...

Ich hatte mir von dem Buch viel erhofft. Es spricht ja nichts dagegen, sich ein paar Putzmittel selbst zu machen. Auch eine Anleitung zum Putzen klingt verlockend. Leider ist Becky Rapinchuk wohl ein bisschen zu „alternativ“ für meinen Geschmack. Sie ist der Meinung, dass jedes Putzmittel giftig und der Teufel ist. Tja, die sollte man wirklich nicht trinken, aber dazu sind sie ja auch nicht da! Auch liebt Rapinchuk ätherische Öle, in praktisch jedem ihrer Rezepte sind welche enthalten.

Das Buch ist schön aufgebaut, es gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum „Detox-Wochenende“, anschließend wird Raum für Raum aufgeräumt. Hier gibt es einige nützliche Tipps und Listen. ABER: immer wieder führt sie ihre eigenen Rezepte auf. Beim Kapitel „Badezimmer“ gibt es Rezepte für Kosmetik zum Selbermachen. Unter anderem Handdesinfektionsspray (welcher keinerlei desinfizierenden Eigenschaften hat), Toner und Gesichtswasser. Als Dermatologin kann ich leider nur zu gut beurteilen, dass diese Rezepte Schwachsinn sind. Kein einziger Inhaltsstoff der wirklich wirkt, und viele ätherische Öle und Hamamelis Extrakt etc. obendrauf – so ruft man Kontaktallergien hervor! Also danke, aber nein, danke! Insgesamt gibt es einige nützliche Tipps zum Aufräumen und Organisieren, somit ist ein Teil des Buches nützlich. Leider ist mir aber das meiste, insbesondere die eigenen Rezepte, zu alternativ.

Veröffentlicht am 23.03.2020

Ruhig und intensiv

Was wir sind
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„Wir haben für euch gekämpft. Damit ihr alles erreichen könnt. Euch zuliebe haben wir die Welt verändert, und was habt ihr draus gemacht?“

Es ist 2004. Hannah, Lissa und Cate sind 29 und leben in einem ...

„Wir haben für euch gekämpft. Damit ihr alles erreichen könnt. Euch zuliebe haben wir die Welt verändert, und was habt ihr draus gemacht?“

Es ist 2004. Hannah, Lissa und Cate sind 29 und leben in einem Haus in London Fields. Sie genießen ihr Leben, leben in den Tag hinein, denken nicht an später. „(...) Sie haben noch Zeit zu werden, wer sie später einmal sein wollen.“ Es folgt der Sprung zu 2010: die Situation hat sich grundlegend verändert. Hannah ist nun glücklich verheiratet und versucht verzweifelt, ein Kind zu bekommen, doch jeder Zyklus der künstlichen Befruchtung scheitert. Lissa ist deutlich weniger erfolgreich als Schauspielerin als sie sich ausgemalt hatte, spricht regelmäßig bei Castings vor und hält sich mit diversen Jobs über Wasser. Cate ist frisch verheiratet und Mutter eines Säuglings. Sie fühlt sich einsam, unverstanden, ängstlich und überfordert mit der neuen Situation. Auch mit dem Ehemann Sam ist es anders als sie es sich vorgestellt hatte, schließlich kannten sie sich erst relativ kurz. Die drei Freundinnen sind auseinander gewachsen. Sie treffen sich ab und zu, aber nicht jede kann sich auch für die andere freuen. Und jede der drei versucht, mit dem aktuellen Leben klarzukommen, das so ganz anders ist als in der früheren Vorstellung.

Anna Hope gelingt es mit einem ruhigen und deskriptiven Schreibstil, den Leser gut zu unterhalten. Die drei Protagonistinnen sind alle sehr unterschiedlich und auf ihre Weise interessant, so dass man sich als Leser wirklich in jede hineinfühlen kann. Im Buch selbst passiert eher wenig, was mich aber überhaupt nicht störte. Die Probleme sind alltäglich, es geht um das Erwachsen werden, um den Aufbau eines eigenen Lebens. Auch Feminismus bzw. Geschlechterrollen werden angesprochen, jedoch nur beiläufig. Ein ruhiger, aber intensiver Roman, den man auch als „Coming of Age“ Roman für Ende zwanzig/Anfang dreißig-jährige bezeichnen könnte.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Zwischen Glaube und Fanatismus

Ein wenig Glaube
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"Dass sich eine Gruppe mutiger, hochherziger Individuen zusammenfindet und entscheidet, gemeinsam die Stimme zu erheben, um die Stille zu vertreiben, um einen ansonsten leeren Raum mit Kunst und Klang ...

"Dass sich eine Gruppe mutiger, hochherziger Individuen zusammenfindet und entscheidet, gemeinsam die Stimme zu erheben, um die Stille zu vertreiben, um einen ansonsten leeren Raum mit Kunst und Klang zu füllen... Wie wunderschön das doch war."

Lyle ist fünfundsechzig, er lebt mit seiner Frau Peg zusammen in einem kleinen Dorf im mittleren Westen, wo die Zeit still zu stehen scheint. Seine größte Freude ist der fünfjährige Enkelsohn Isaac. Doch seine Tochter Shiloh, die Mutter des Jungen, gerät immer mehr in die Fänge ihrer Kirche, dessen Pastor ihr einredet, die Großeltern seien nicht gläubig genug und deshalb schlecht für das Kind. Und so droht Shiloh, sie von Isaac fernzuhalten...

Butler ist hier ein wahnsinnig ruhiger, langsamer, sehr poetischer Roman gelungen. Auf den einzelnen Seiten passiert wenig, aber er beschreibt es mit so schönen Worten, dass ich das Lesen einfach genießen konnte. Es geht um Liebe, Freundschaft und den Glauben. Ab wann ist Glaube Fanatismus? Das Ende bleibt offen, was ich irgendwie schade fand, ich hätte mir eine klare Handlung gewünscht. Trotzdem ein wunderschönes, langsames Leseerlebnis, das zum Nachdenken anregt.

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