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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2025

Schwerfällig

The Legend of Lady Byeoksa
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Das Buch hat ein wahnsinnig tolles Cover und einen dazu wunderschönen Buchschnitt. Dies fiel mir direkt ins Auge. Für mich als jemand mit großem Interesse an koreanischer Kultur und Fantasy klang es dann ...

Das Buch hat ein wahnsinnig tolles Cover und einen dazu wunderschönen Buchschnitt. Dies fiel mir direkt ins Auge. Für mich als jemand mit großem Interesse an koreanischer Kultur und Fantasy klang es dann auch noch nach einer perfekten Story. Ich erwartete eine Art Mischung aus dem KDrama Mystic Pop Up Bar und der Legende um Mulan.

Was habe ich bekommen? Zunächst einmal sind die Story und die Ideen des Buches wirklich top. Der unnötig komplizierte Schreibstil macht es allerdings schwer wirklich in die Geschichte einzutauchen. Zeitweilen hatte ich das Gefühl eher einen schweren Fachartikel zu lesen, der mit hölzernen Dialogen gespickt ist. Den Anfang fand ich noch atmosphärisch, danach verliert es immer mehr an Leichtigkeit. Durch die Erzählung wird gesprintet und gleichzeitig ist es extrem langatmig. Manches musste ich doppelt lesen, um den roten Faden beizubehalten. Die Figuren wurden in meinem Kopf nicht lebendig, obwohl doch viel Potential da war. Stellenweise habe ich mich einfach nur durchgequält. Erschwerend kam hinzu, dass das Buch auf rund 400 Seiten in nur 5 Kapitel eingeteilt sind. 5 Kapitel, die sich nur schwer unterbrechen lassen ohne aus dem Fluss zu kommen. Es springt zu viel hin und her. Einiges wird ausschweifend erklärt, während anderes runter gerattert wird. Vor allem bei den Dialogen musste ich mich echt konzentrieren, um am Faden zu bleiben wer gerade was sagt. Uff, schade um die tolle Idee. Wirklich.

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Veröffentlicht am 28.03.2025

Schaut nicht weg!

Ist das okay?
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Es gibt Themen über die man nicht gerne spricht. Themen, bei denen man selbst vielleicht lieber weg sehen und stumm bleiben würde. Nur verschwinden sie damit nicht. Auch hilft es nicht die Augen zu verschließen. ...

Es gibt Themen über die man nicht gerne spricht. Themen, bei denen man selbst vielleicht lieber weg sehen und stumm bleiben würde. Nur verschwinden sie damit nicht. Auch hilft es nicht die Augen zu verschließen. Es macht es schlimmer. Sexuelle Gewalt an Kindern ist eines dieser Themen. Dabei kann frühe Aufklärung präventiv helfen.

Ein Buch über dieses Thema zu schreiben und damit sowohl Kinder, als auch Bezugspersonen aufzuklären stelle ich mir schwer vor. "Ist das okay?", wagt diesen Versuch. Zunächst einmal fiel mir auf, dass das Buch sehr direkt in seiner Sprache ist. Kein Drumherum reden. Es bringt die Dinge auf den Punkt, bietet dabei viele Infos, Statistiken und breit gestreute Fragen, um mit dem Kind ins Gespräch zu kommen.

An die direkte Sprache ohne Umschreibungen, musste ich mich im Bezug auf Kinder erst ein wenig gewöhnen. Es ist aber wohl notwendig bei einem Thema wie sexueller Gewalt nichts zu beschönigen. Es bleibt durchgehend sachlich und informativ, ohne in explizite Details zu gehen. Im Vorwort wird darauf hingewiesen das Buch zunächst alleine ohne Kinder komplett zu lesen. Diesem Tipp würde ich zwingend folgen. Jedes Kind ist anders und gerade bei einem sensiblen Thema wie diesem sollte gut überlegt werden wie man das Buch bespricht. Es ist meiner Meinung kein Buch, das man mit Kindern in kurzer Zeit abhandeln sollte. Es wird zwar im Vorwort empfohlen es öfter zur Hand zu nehmen und auch nur eine Seite anzuschauen. Ich würde aber sogar sagen, es sollte auch nicht viel mehr am Stück gelesen und besprochen werden. Es könnte überfordern oder ängstigen. Auch finde ich manche Seiten eher für ältere Kinder aufbereitet und nicht dem Alter ab 6 angemessen. Einige Seiten würde ich daher eher und andere später aufgreifen.

Insgesamt ein gut geschriebenes Buch, das Kindern hilft zu erkennen, ob und ab wann Grenzen überschritten werden. Scheuklappen bei dem Thema bringen leider nichts. Zumindest nichts den Kindern, nur den Täter:innen. Ein mutiges Buch, das dringend Kindern näher gebracht werden sollte. Besser jetzt ein Buch mit harter Thematik besprechen, als später Taten, die vielleicht verhindert hätten werden können. Es muss Täter:innen schwerer gemacht werden die Grenzen zu übertreten und hier wird ein kleiner Leitfaden dazu geboten.

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Unzählige Mal kopiert

Die Tribute von Panem 1
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Ich muss gestehen,d ass ich das Buch vor den Verfilmungen gelesen habe und da zunächst gar nicht wirklich rein kam. Das ganz Worldbuilding wirkte irgendwie seltsam auf mich, sodass ich nach nur wenigen ...

Ich muss gestehen,d ass ich das Buch vor den Verfilmungen gelesen habe und da zunächst gar nicht wirklich rein kam. Das ganz Worldbuilding wirkte irgendwie seltsam auf mich, sodass ich nach nur wenigen Seiten abgebrochen hatte. Als der Film dann ins Kino kam war ich dann doch mal neugierig und auch die nachfolgenden Teil haben in mir den Wunsch geweckt es mit den Bücher doch nochmal zu versuchen.

Der Schreibstil ist durchaus flüßig zu lesen, aber teilweise nicht ganz mein Fall. Dadurch das ich die Filme kannte, kam ich aber nun besser in die Geschcihte rein. Ich mag Katniss als Protagonistin sehr und auch die Story, die von Buch zu Buch immer spannender wird.

Viele vergleichen die Panem-Reihe mit dem japanischen Battle Royale. Da muss ich jedoch sagen, dass mir die Panem-Reihe durchaus besser gefällt. Battle Royale fehlt etwas Emotion. Das Töten ist hier noch grausamer und brutaler und die Charaktere wachsen einem nicht so sehr ans Herz. Nach Panem folgten zahlreiche weiter Dystopien, die immer einen Hauch dieser Reihe mit einfangen wollten, aber es nur selten geschafft haben.

Daher voll verdiente 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Schöne Idee, mangelhafte Umsetzung

Das Kaufhaus der Träume
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Das Buch zieht einen anfangs sehr schnell in seine Welt hinein. Alles wirkt frisch, neu, unverbraucht. Die Traumwelt, die beschrieben wird, wirkt interessant und man möchte darin gleich tiefer eintauchen ...

Das Buch zieht einen anfangs sehr schnell in seine Welt hinein. Alles wirkt frisch, neu, unverbraucht. Die Traumwelt, die beschrieben wird, wirkt interessant und man möchte darin gleich tiefer eintauchen und Abenteuer erleben.

An dieser Stelle folgt das ABER. Es bleibt bei einer schönen Idee. Wenn man das halbe Buch gelesen hat, weiß man eigentlich längst alles und es passiert auch nicht mehr wirklich viel. Kein Spannungsbogen, kein großes Problem das gelöst werden muss. Die Autorin hält sich sehr an den Codex von Dallerguts' Kaufhaus: Den Leuten ein gutes Gefühl geben. Ein wundervoller Appell, aber für eine wirkungsvolle Geschichte zu wenig. Dabei hätte es viele Elemente gegeben, um Spannung rein zu bringen. Es wird beispielsweise nie aufgegriffen, ob sich die Bezahlung von Kunden in Form von Gefühlen (nach dem Traum) irgendwie auch negativ auswirken könnte. Da gibt es Menschen, die nach ihren Träumen mit "Freudiger Aufregung", "Neugierde", "Erleichterung", "Selbstwertgefühl" oder "Selbstvertrauen" bezahlen. Das ist der Verdienst des Kaufhauses, anderer Läden und natürlich der Traumproduzenten. Aber den Menschen geht es nach den Träumen gut. Auch wird in der Traumwelt oft erwähnt, dass manche Träume sehr teuer sind. Wenn man aber einfach immer danach mit dem jeweiligen Gefühl beim Träumen zahlt, ist es für den Träumenden gleich. Zumal die Bezahlung keinen Einfluss auf ihr Leben hat.

Als Ideenentwurf ist der Roman wirklich gut. Ich habe mir selbst vorgestellt in dieser Welt umherzulaufen und Träume zu kaufen oder doch viel lieber selbst zu entwerfen. Es gibt einige schöne Details und einige Einwürfe aus verschiedenen Träumen sind schön und interessant zu lesen. Es fühlte sich aber stellenweise unausgereift an. Da hätte die Autorin handlungsfokusierter arbeiten sollen.

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Veröffentlicht am 23.03.2025

Spionage, Liebe und Kunst

Die tausend Farben von Paris
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Zunächst sei das außerordentlich schöne Cover gelobt. Es gefällt mir farblich mit den pastelligen Tönen sehr gut. Es wirkt dadurch sehr cozy. Davon sollte man sich allerdings nicht bezüglich der Handlung ...

Zunächst sei das außerordentlich schöne Cover gelobt. Es gefällt mir farblich mit den pastelligen Tönen sehr gut. Es wirkt dadurch sehr cozy. Davon sollte man sich allerdings nicht bezüglich der Handlung täuschen lassen. Es geht zwar auch um cozy Lovestories (ja, zwei!), aber eben auch Spionage und ein dunkles Kapitel des NS-Regimes.

Es fiel mir sehr leicht in das Geschehen des Buches einzutauchen. Der Lesestil ist außerordentlich gut, locker, leicht, aber gleichzeitig niveauvoll. Es werden komplexe Geschehnisse mit sehr viel Leichtigkeit eingestreut. Die Charaktere konnten mich alle auf Anhieb begeistern. Sie zeichnen verschiedene Facetten und Eigenschaften ab und fügen sich gut zueinander. Frank, kommt zunächst etwas sprunghaft rüber. Jack, Künstler durch und durch und Lebemann. Rose, die Fotografin, aus gutem Hause. Dazu noch Amelie, die in einem bescheidenen Blumenladen arbeitet und sich lieber von zu viel Drama fern halten will. Hinzu kommen zahlreiche größere und kleinere Nebencharaktere, die vor allem für die Krimikomponente des Romans entscheidend sind.

Das Buch macht jede Sekunde Freude zu lesen und man möchte wissen wie es weitergeht. Manches wurde etwas zu einfach zum Ende hin gelöst. Es passte ins Gesamtbild hinein, aber damit hätte man noch mehr spielen können.

Ich hatte das Buch innerhalb eines Tages durch. Damit hatte ich bei einem historischen Roman gar nicht gerechnet. Daher eine klare Empfehlung!

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