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Veröffentlicht am 24.05.2018

Ein monstermäßig gutes Abenteuer für Klein und Groß

Monsternanny - Eine ungeheuerliche Überraschung
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„Bedauerlich oft sind wir Menschen alles andere als human, obwohl dieses schöne Wort doch nichts anderes bedeutet als „menschlich““. (S. 110)

Unsere Meinung:
Das Familienleben kann ganz schön aufreibend ...

„Bedauerlich oft sind wir Menschen alles andere als human, obwohl dieses schöne Wort doch nichts anderes bedeutet als „menschlich““. (S. 110)

Unsere Meinung:
Das Familienleben kann ganz schön aufreibend sein, wenn man sich als quasi-alleinerziehende Mutter um drei Kinder und den Haushalt kümmern muss. Da kommt der Lotteriegewinn, eine Wellness-Reise nach Lappland, für die Mutter von Maikki, Hilla und Kaapo gerade recht. Doch wer soll sich in der Zeit um die Kinder kümmern, wenn der Papa (der von den Kids flappsig „die unsichtbare Stimme“ genannt wird) wie so oft auf Dienstreisen unterwegs ist? Auch dafür haben die Lotterieveranstalter gleich eine Lösung parat: „Ein ausgebildeter Halbmensch, volkstümlich auch „Waldtroll“ oder „Monster“ genannt; Spezialgebiet: Haushalt und Kinder.“ (S. 18). So zieht kurzerhand die Monsternanny Grah bei den Kids ein. Doch wie geht man mit so einem Waldtroll um? Gut, dass es eine Gebrauchsanweisung und darüber hinaus auch noch Runar Kallis „MONSTER“-Handbuch gibt!

So wunderbar schräg beginnt dieses Kinderbuch der finnischen Autorin und Journalistin Tuutikki Tolonen. Eine sturmfreie Bude, ein paar aufgeweckte Kids und ein liebenswertes und ganz harmloses Monster – das ist eine tolle Geschichte ganz nach dem Geschmack meiner Jungs (7 & 10). Vom Beginn an haben wir sehr viel Spaß und Freude mit dieser Geschichte gehabt. Es ist toll zu lesen, wie die drei Geschwister, die bislang wohl immer sehr behütet aufgewachsen sind, das (nicht immer ganz alltägliche) Leben selbst in die Hand nehmen und ganz hervorragend auch ohne Mama und Papa klarkommen, die sich abwechselnd und sehr regelmäßig per Textnachricht bzw. Telefon melden. Es ist eine Geschichte von Freiheit, Mut, Miteinander, Füreinander und Verantwortung. Dazu kommt noch eine gehörige Portion Fantasie und das ein oder andere Fabelwesen, wie eben die Monsternannys, Plageelfen (alias „froschäugige Stachelelfen“) oder auch ein sehr merkwürdiges Damen-Trio. Obgleich wir die staubige und zottelige Grah sofort ins Herz geschlossen haben, war unser persönlicher Liebling dieser Geschichte aber der (manchmal in Rätseln) sprechende Bademantel. Diese Geschichte verzaubert die kleinen und großen Leser bis zum Schluss und sorgt am Ende sogar noch für leicht feuchte Augen und ein wohliges Gefühl im Bauch.

Passend zu dieser wunderbaren Geschichte finden sich im Buch zahlreiche tolle schwarz-weiß-Illustrationen von Pasi Pitkänen, der das Geschehen in der Geschichte ganz treffend und wunderbar in Bilder umsetzt.

FAZIT:
Eine monstermäßig starke und fantasievolle Geschichte von Freiheit, Mut, Miteinander, Füreinander und Verantwortung.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Ein UFF kommt selten allein – wie immer voller Humor, Spaß und auch ein bisschen Spannung!

Das wilde Uff, Band 4: Das wilde Uff braucht einen Freund
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„Uff ist nicht mehr allein! Uff hat ein Signal empfangen!“ (S. 23)

Zum Inhalt:
Langsam fällt UFF bei den Peppels die Decke auf den Kopf (gut, manchmal ist UFF auch selbst Schuld daran!). Doch eines Tages ...

„Uff ist nicht mehr allein! Uff hat ein Signal empfangen!“ (S. 23)

Zum Inhalt:
Langsam fällt UFF bei den Peppels die Decke auf den Kopf (gut, manchmal ist UFF auch selbst Schuld daran!). Doch eines Tages empfängt UFF beim Quassln ein Signal, das nur von einem anderen UFF stammen kann… ist das wirklich möglich?

Unsere Meinung:
„Das wilde Uff braucht einen Freund“ ist der mittlerweile vierte Band der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Michael Petrowitz, der schon mit seinen beiden Bänden für die Leserabe-Reihe („Kung-Fu im Turnschuh“ & „Besuch aus dem Weltraum“) bewiesen hat, das er ein gutes Händchen für fantasie- und humorvolle Kinderbücher hat.

Im Mittelpunkt steht auch diesmal natürlich wieder das knuddelige blaue Uff, das sich zur Zeit der Dinosaurier schlafen gelegt hat und nach Millionen von Jahren durch Lio unsanft wieder geweckt worden ist. Wer die Ereignisse aus den ersten drei Bänden noch nicht kennt, hat auf jeden Fall etwas verpasst, auch wenn die Geschichte von Band vier eigenständig gelesen werden kann. Wir sind inzwischen große UFF-Fans, denn das Uff ist total lustig, sprüht nur so vor – manchmal etwas merkwürdig erscheinenden – Ideen und ist trotz aller Problemchen (Entschuldigüngchen!) vor allem eines: ein ganz toller & treuer Freund! Diesen Urzeitbewohner kann man einfach nur gern haben, so ein Uff würde sich wohl jedes Kind als Freund wünschen!

Neben den altbekannten Charakteren aus der liebenswerten Peppel-Familie (inklusive der Ulriken-Tante aus Band 3) ist natürlich auch Prof. Dr. Dr. Othenio Snaida wieder mit von der Partie, der inzwischen dank dem „Ullilein“ die Seiten gewechselt hat und ohne den ein UFF-Band kein echter UFF-Band wäre. Aber selbstverständlich darf in einem UFF-Band auch ein fieser Gegenspieler nicht fehlen. Diesmal treibt Prof. Dr. Dr. Dr. Julius McDenver sein Unwesen, sorgt für Spannung und Wirbel und torpediert dabei die Suchbemühungen von UFF, Lio und Lotta (die „by the way“ in diesem Band für Lio tatsächlich zum „wonderful girl“ wird, wie Othi es ausdrückt). Selbstredend ergeben sich hieraus wieder zahlreiche schräge, sehr humorvolle und immer wieder erstaunliche Situationen. Bei Lios unkonventionellen Ideen und UFFs Eskapaden bleibt garantiert kein Lachmuskel still! Am Ende mündet diese Geschichte in ein bitter-süßes Finale, dass uns alle um eine Fortsetzung bangen lässt.

Meine beiden Söhne (7 & 10) lieben die Geschichten mit dem UFF (und ich auch!), denn es gibt hier immer jede Menge Chaos, Spaß, Überraschungen und immer wieder etwas zu Lachen! Komplettiert wird dieses wunderbare Buch wie gewohnt durch zahlreiche witzige und wunderbar passende Illustrationen von Benedikt Beck (z.B. ein Herr Winz, den es von den Socken haut / S. 197).

FAZIT:
Wie gewohnt eine wunderbare UFF-Geschichte voller Spaß, Chaos und Überraschungen. Wir lieben das UFF!

Veröffentlicht am 18.05.2018

Ein Regionalkrimi der insbesondere durch seine stimmungsvolle Mallorca-Atmosphäre und authentische Charaktere besticht

Playa de Palma
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Meine Meinung:
„Playa de Palma - Abgrundtief“ ist der Auftakt einer neuen Mallorca-Krimireihe der deutschen Schriftstellerin Stina Jensen (bekannt u.a. durch die „Insel-Farben“-Reihe). Zusammen mit der ...

Meine Meinung:
„Playa de Palma - Abgrundtief“ ist der Auftakt einer neuen Mallorca-Krimireihe der deutschen Schriftstellerin Stina Jensen (bekannt u.a. durch die „Insel-Farben“-Reihe). Zusammen mit der durch und durch sympathischen Protagonistin Levke Sönkamp kommen wir als Leser auf der „liebsten Ferieninsel der Deutschen“ an – nur dass Levke aus einem sehr traurigen Anlass hier ist. Durch Zufall wird sie bald in die Geschehnisse rund um einen ungeklärten Todesfall hineingezogen, was nicht nur den kriminalistischen Spürsinn in ihr weckt…

Die Geschichte beginnt mit leisen Tönen in Moll und stets begleitet von einer allumfassenden Traurigkeit, die Levke umgibt. Auf ihrer kleinen Tour durch bekanntere und unbekanntere Stätten auf Mallorca gibt es vom Start weg sehr viel authentisches Mallorca-Feeling, das mir von Anfang an sehr gut gefallen hat und das sich konsequenter Weise bis zum Schluss fortgesetzt hat. Hier merkt man schnell, dass Stina Jensen Mallorca selbst sehr oft bereist hat.

Die eigentliche Krimihandlung setzt dabei erst nach rund einem Drittel des Buches ein und es handelt sich um einen ganz klassischen, soliden Krimiplot. Relativ unblutig und ohne viele Leichen stehen die Ermittlungen im „whodunit“-Stil im Vordergrund. Geschickt werden ein paar Verdächtige ins Spiel gebracht, allerdings habe ich die endgültige Auflösung schon vergleichsweise früh vorhergesehen, so dass es am Ende für meinen Geschmack ein bisschen überraschender hätte sein dürfen. Dafür wird es am Ende durchaus nochmal spannend und ein bisschen actionreich, obgleich Stina Jensen hierfür die Hilfe des Zufalls nutzt.

Neben der schönen Mallorca-Atmosphäre besticht dieser Regionalkrimi durch die unterschiedlichen, glaubwürdigen Hauptcharaktere und deren Entwicklung im Verlauf der Story, insbesondere bei der Protagonistin Levke. Aber auch der Chefermittler Jordi Barceló, der ständig im Zwiespalt zwischen Job und privaten Problemen mit seinem pubertierenden Sohn Mateo und seiner Ex-Frau hin- und hergerissen ist, sowie der attraktive junge Reporter Rafael haben mir durchaus gut gefallen.

Insgesamt knappe vier Sterne von mir.

FAZIT:
Trotz vorhersehbarem Krimiplot und eher schwacher Spannung hat mich dieses Buch durch seine tolle Atmosphäre und markige Charaktere gut unterhalten.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Ein harter Thriller mit starken Charakteren und ganz viel MUT

Immer wenn du tötest
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„Targa ahnt mit einem Mal, dass dieser Auftrag die dunkle Saite ihrer Seele zum Klingen bringt.“ (S. 84)

Meine Meinung:
„Immer wenn du tötest“ ist der zweite Band der neuen Thriller-Reihe des Bestseller-Autorenpaars ...

„Targa ahnt mit einem Mal, dass dieser Auftrag die dunkle Saite ihrer Seele zum Klingen bringt.“ (S. 84)

Meine Meinung:
„Immer wenn du tötest“ ist der zweite Band der neuen Thriller-Reihe des Bestseller-Autorenpaars Barbara und Christian Schiller um ihre taffe und angstlose Undercover-Ermittlerin Targa. Wie bereits im ersten Band kennt man als Leser von Anfang an den Täter und es geht hier alles andere als zimperlich zu. Diesmal steht die obsessive und umstrittene Künstlerin Freya von Rittberg im Fokus, die mit ihren Fans, die schon fast an willenlose Sekten-Jünger erinnern, zweifelhafte und teilweise sehr gefährliche „MUT-Challenges“ durchführt und ihre Kunstwerke mit viel Blut ihrer Fans erschafft. Erneut treffen hier mit Targa auf der einen und Freya auf der anderen Seite zwei sehr extreme und (zumindest nach außen hin) starke Charaktere aufeinander und gerade dieses Spiel der Charaktere, das die beiden Autoren meisterlich beherrschen, ist der Nukleus der Faszination, die dieses Buch ausmacht. Targa ist innerlich tief zerrissen, von Zwangsneurosen geplagt, trauert noch immer um ihre tote Zwillingsschwester Yella und wird von der ewig währenden Suche nach ihrem unbekannten Vater und starken Rachegelüsten angetrieben. Angst kennt sie keine – höchstens vor zu viel menschlicher Nähe. Auf der anderen Seite steht die Antagonistin Freya – die zunächst eiskalt und berechnend, ja fast schon menschenverachtend erscheint, bevor man als Leser im Verlauf der Geschichte Stück für Stück hinter die Fassade Freyas blicken kann und die tief in ihrer Kindheit verwurzelte Motivation erfährt. Als Leser fragt man sich über lange Zeit, welche Kräfte und Gefühle da zwischen diesen beiden außergewöhnlichen Frauen am Werk sind – und Targa fragt sich dies selbst des Öfteren, immer Gefahr laufend, auf die dunkle Seite Freyas gezogen zu werden.

Die Story an sich ist unglaublich fesselnd, obgleich man den Antagonisten von Anfang an kennt. Dies gleichen die beiden Autoren neben dem intensiven Charakterspiel durch viel Tempo, Action und auch die ein oder andere Überraschung aus. So entwickelt die Geschichte schon früh einen Sog, den man sich beim Lesen nur ganz schwer wieder entziehen kann. Obgleich man sich während der Lektüre wie bereits im ersten Band schnell bewusst wird, dass diese Story danach verlangt, dass es am Ende einen großen, dramatischen Showdown zwischen Targa und Freya geben muss, ist dieses Finale doch so spannend und dramatisch, dass es einen würdigen und sehr passenden Abschluss vor einer atemberaubenden Kulisse bildet. Selbstverständlich lassen es sich die beiden Autoren nicht nehmen, ihren Lesern am Ende mit einem ordentlichen Cliff-Hanger Appetit auf den nächsten Band zu machen.

FAZIT:
Ein soghafter Thriller mit temporeicher Story und erneut zwei extremen Charakteren in faszinierendem Zusammenspiel. Eine tolle Fortsetzung!

Veröffentlicht am 16.05.2018

Hochspannung, Familiengeheimnisse und eine tolle Kulisse – ein gelungener Auftakt!

Das korsische Begräbnis
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„Aber manchmal spielte einem der Zufall die Karten in die Hand. Und dann nahm man sie und spielte sein Spiel.“ (S. 23)

MEINE MEINUNG:

„Das korsische Begräbnis“ ist der erste Korsika-Krimi um den Krimiautor ...

„Aber manchmal spielte einem der Zufall die Karten in die Hand. Und dann nahm man sie und spielte sein Spiel.“ (S. 23)

MEINE MEINUNG:

„Das korsische Begräbnis“ ist der erste Korsika-Krimi um den Krimiautor und „Hobbyermittler“ Eric Marchand des deutschen Erfolgsautors Thomas Thiemeyer (u.a. „Hannah Peters“-Reihe, „Chroniken der Weltensucher“-Reihe und „Evolution“-Reihe“).

Der Prolog konfrontiert den Leser sogleich mit einer tödlichen Blutrache in einer abgelegenen Bergregion Korsikas und macht sofort klar, dass auf der malerischen Mittelmeerinsel noch ganz eigene Gesetze zu gelten scheinen. Zusammen mit dem Protagonisten Eric Marchand kommt der Leser auf Korsika an, etwas unbedarft und offen für einen neuen Lebensabschnitt. Für Marchand, den Pariser Bestsellerautor, ist es, wie in eine neue Welt einzutauchen. Legendenumrankte Cafés am Hafen, malerische Bergdörfer, schroffe Felswände, eine merkwürdige Beerdigung und eine traditionelle Heilerin, die so ganz anders ist, als man sie sich vorstellen würde. Dies alles eingebettet in einer atemberaubenden Natur, die stets zwischen wilder Schönheit und widerspenstiger Lebensfeindlichkeit hin und her changiert. Das Setting in diesem Krimi ist wirklich fantastisch und „Vitu Falconi“ gelingt es immer wieder, diese ganz besondere Atmosphäre mit seinen Worten einzufangen („Nebelfetzen trieben wie die Geister verstorbener Menschen an ihnen vorbei“ – S. 232). Man merkt beim Lesen ganz deutlich, dass Thiemeyer Korsika seit vielen Jahren bereist und liebt.

Aber nicht nur dieses einmalige Setting und die tolle Atmosphäre bestechen bei diesem Krimi, sondern auch die Story, die sich in Wellen aufbaut und die Spannung zunächst erst unterschwellig immer weiter ansteigen lässt, bis es zu einem dramatischen und höchst spannenden Finale in der Bergwelt Korsikas kommt. Zum Ende hin gibt es eine Aussicht auf den nächsten Fall und den Anbruch einer neuen Zeit auf Korsika. Alles in allem ein Plot, der mich von Beginn an gefesselt hat.


Marchand wirkt dabei manchmal mutig, stellenweise aber auch übermütig bis hin zu einem latent selbstzerstörerischen Drang, wodurch ich beim Lesen mehrfach an seinen Handlungsweisen und Entscheidungen gezweifelt habe. Dass er dabei das ein oder andere Fettnäpfchen treffsicher mitnimmt, macht ihn für mich menschlich und auch authentisch – ein Held, der mir gefällt. Aber auch wenn mir Eric Marchand von Anfang an sympathisch war, ist mein absoluter Lieblingscharakter hier doch die taffe Laurine, die mich im Verlauf der Geschichte mehr als einmal überrascht hat.

FAZIT:
Ein starker Auftakt zu einer neuen Krimireihe mit einer spannenden Story, überzeugenden Charakteren und einer tollen Atmosphäre. Ich freue mich auf Band 2!