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Veröffentlicht am 09.02.2019

Ein zauberhaftes Bilderbuch zum Verlieben

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich
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Michael Engler schrieb den Text zum Bilderbuch "Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich", die zarten und zauberhaften Illustrationen sind von Martina Matos. Das Vorlesebuch ist ab 4 Jahren geeignet und ...

Michael Engler schrieb den Text zum Bilderbuch "Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich", die zarten und zauberhaften Illustrationen sind von Martina Matos. Das Vorlesebuch ist ab 4 Jahren geeignet und es erscheint im Boje Verlag.


Roberto ist ein kleiner Junge, er liebt Abenteuer und träumt davon, mit einer Rakete zu den Sternen zu fliegen. Als er Isabella zum ersten Mal sieht, steht sein Herz in Flammen für dieses schöne Mädchen. Er hat sich verliebt, doch wie soll er Isabella seine Liebe gestehen? Er hat viele Ideen, doch eine ist ganz besonders schön und sie überzeugt auch Isabella.


Als Liebhaberin von Kinderbüchern musste ich dieses Buch unbedingt lesen, denn schon das Bild auf dem Cover mutet traumhaft schön an.



Es ist ein Vorlesebuch mit wenig Text, die wunderschönen, sehr zarten Bilder sind darin der eigentliche Hingucker und man kann sich darin verlieren. Die erste Liebe wird hier bildhaft dargestellt und man kann gar nicht anders, als sich in dieses Buch zu verlieben.


Es geht um das zarte Pflänzchen der ersten Liebe von Roberto für seine angebetete und natürlich wunderschöne Isabella. Die ahnt nichts von seiner Verliebtheit, sie macht sich nichts aus Jungen, denn ihre große Liebe gilt den Schmetterlingen. Sie kann stundenlang in ihre Bücher über diese zarten, tänzelnden und farbenprächtigen Geschöpfe abtauchen und möchte alles über Schmetterlinge wissen.

Roberto macht sich Gedanken darüber, was er Isabella alles sagen könnte. "Ich mag dich" und "Hab dich lieb" würde er ihr sogar auf den Mond malen. Doch dann entdeckt er Isabellas Vorliebe für Schmetterlinge und beginnt welche zu sammeln. Im Buch werden Taubenschwänzchen, Aurorafalter, Kohlweißlinge und Weinschwärmer genannt.

Bei dieser Aufzählung kommt auch gleich mein Kritikpunkt zum Tragen. Es wird leider weder ein Weinschwärmer, noch ein einziges Taubenschwänzchen abgebildet. Das ist für die Geschichte nun nicht besonders problematisch, ich hätte dann doch lieber von den abgebildeten Schmetterlingen die Namen gelesen.


Isabella ist beim Anblick der vielen Schmetterlinge natürlich hin und weg und tanzt und wirbelt mit ihren Traumgeschöpfen umher. Das ist der Moment, wo auch bei ihr Verliebheit zu Roberto entsteht.

Ein magischer Moment, der auch mit einem Kuß belohnt wird.



Es ist eine ganz zauberhafte Geschichte, die mitten ins Herz trifft und für alle großen und kleinen Verliebten passt.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Eine lustige und hübsch bebilderte Weihnachtsgeschichte

Der kleine Drache Kokosnuss feiert Weihnachten
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"Der kleine Drache Kokosnuss feiert Weihnachten" ist der zweite Band einer inzwischen 36 teiligen Buchreihe um den kleinen Drachen von Ingo Siegner. Dieses Vorlesebuch erschien früher unter dem Titel "Kokosnuss ...

"Der kleine Drache Kokosnuss feiert Weihnachten" ist der zweite Band einer inzwischen 36 teiligen Buchreihe um den kleinen Drachen von Ingo Siegner. Dieses Vorlesebuch erschien früher unter dem Titel "Kokosnuss besucht den Weihnachtsmann". Die Neuauflage aus dem cbj Verlag von 2017 trägt den oben genannten neuen Titel.


Kokosnuss ist ein schlauer und vor allem sehr neugieriger kleiner Drache, der auf einer bisher unentdeckten Dracheninsel lebt. Im Winter gibt es dort reichlich Schnee und als Kokosnuss und das Stachelschwein Matilda gerade spielen, tauchen zwei Tiere im schwarzen Frack auf. Sie fragen nach dem Weg zum Südpol. Die Freunde fragen bei Yeminee um Rat, der schickt die Pinguine zum Weihnachtsmann, denn der kennt sich durch seine Reise zu Weihnachten auf der ganzen Welt aus.

Kokosnuss und Matilda kennen kein Weihnachten und als Yeminee ihnen begeistert von Heiligabend erzählt, wollen sie auch dieses Fest erleben. Also suchen sie gemeinsam mit den Pinguinen den Weihnachtsmann. Schliesslich soll er sie zu Weihnachten auch mal besuchen.


Wer freut sich nicht auf Weihnachten? Zu Weihnachten gehört die Geschichte vom Jesuskind, viele schöne Lieder, das Krippenspiel, Plätzchen backen und natürlich Geschenke. Alle Kinder bekommen leuchtende Augen, wenn sie davon nur hören. Als der kleine Drache und Matilda von Yeminee von diesem Fest erfahren, möchten sie es unbedingt auch erleben. Der Weihnachtsmann bringt auch Geschenke, hören sie erstaunt. Das möchten sie auch! Und weil der Weihnachtsmann den Pinguinen den Weg zum Südpol verraten soll, suchen sie ihn gleich mit auf.


Welche Abenteuer sie auf ihrer Reise erleben, wie ihr Ballon fliegen kann, wie sie das Weihnachtsdorf erreichen und ob sie den Weihnachtsmann überzeugen können, sie auf der Dracheninsel zu besuchen, ist mit vielen tollen Erlebnissen verbunden.


Mit diesem Buch wächst die Vorfreude auf das Weihnachtsfest und für kleine Kinder ist es durch die Abenteuer und die Suche nach dem Weihnachtsmann auch ein großer Spaß.

Die Texte sind kindgerecht und für die Altersklasse von 4-6 Jahren geeignet.

Nur die Namen Yeminee und Proselinde finde ich merkwürdig und welchen Sinn die Färbung von Yeminees Nase für diese Handlung haben soll, erschliesst sich mir aus diesem Buch nicht.


Die bunten Bilder sind hübsch anzuschauen, die Figuren sind sehr fantasievoll und die Geschichte von Weihnachten bringt Kinderherzen zum Frohlocken. Die Vorfreude auf das Fest des Jahres steigt mit diesem Buch auf alle Fälle.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Langweilig, weil ich zu den Figuren keine Beziehung aufbauen konnte.

Das Haus der roten Töchter
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In ihrem Roman "Das Haus der roten Töchter" erzählt Kazuki Sakuraba ein Familienepos aus Japan. Der Roman erscheint 2019 im Heyne Verlag.


Japan 1953: Manyo, das Mädchen aus den Bergen kann die Zukunft ...

In ihrem Roman "Das Haus der roten Töchter" erzählt Kazuki Sakuraba ein Familienepos aus Japan. Der Roman erscheint 2019 im Heyne Verlag.


Japan 1953: Manyo, das Mädchen aus den Bergen kann die Zukunft voraussehen. Ihre Visionen machen ihrem eigenen Stamm Angst und sie verstossen sie. Von nun an lebt sie bei einer Adoptivfamilie im Tal und fällt durch ihr äußeres Erscheinungsbild mit ihrem langen schwarzen Haar auf. Der Sohn der angesehenen Familie Akakuchiba nimmt sie später zur Frau. Wieso erwählt er ausgerechnet die arme Manyo? Ist ihre Schönheit der Grund? Erst nach Manyos Tod lüftet ihre Enkelin Toko dieses Geheimnis und auch die Aussage ihrer Großmutter auf dem Sterbebett, als sie behauptet, eine Mörderin zu sein.


Veröffentlicht am 06.02.2019

Optisch ein Hingucker, interessante Denkansätze und viele Rezepte

Goodbye Zucker für jeden Tag
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Die australische Journalistin, Bloggerin und Ernährungscoach "Sarah Wilson" stellt in "Goodbye Zucker Für jeden Tag" zuckerfreie Rezepte vor. Es ist das dritte Buch über zuckerfreie Ernährung und erscheint ...

Die australische Journalistin, Bloggerin und Ernährungscoach "Sarah Wilson" stellt in "Goodbye Zucker Für jeden Tag" zuckerfreie Rezepte vor. Es ist das dritte Buch über zuckerfreie Ernährung und erscheint im Januar 2019 im Goldmann Verlag.



Sarah Wilson lebt seit Jahren schon zuckerfrei und setzt auf Nachhaltigkeit und Resteverarbeitung. Wenn sie kocht, versucht sie stets, sämtliche Teile von Gemüsen oder Tieren zu verwenden. In ihren über 200 neuen trendigen Rezeptideen finden Anhänger aller Ernährungstrends Vorschläge für die zuckerfreie Ernährung. Die gesundheitsschädliche Wirkung von Zucker ist allseits bekannt. Der Verzicht kann vitaler machen, für Gewichtsverlust und einen besseren Blutzuckerwert sorgen. Diese Rezepte lassen leichter auf Zucker zu verzichten, als man glauben mag.

Es ist kein Geheimnis, dass Zucker dick, träge und krank machen kann und wir heute viel mehr zu uns nehmen, als unsere Großeltern noch vor 50 Jahren. In vielen Lebensmitteln ist versteckter Zucker enthalten, wie zum Beispiel in Fertiggerichten, Ketschup, Müsli, Cornflakes und Joghurt. Bei den Angaben der Inhaltstoffe verschiedener Produkte finden wir Zucker in Form von Glukose, Fructose, Galactose, Maltose, Saccharose, Fruchtzucker oder Traubenzucker wieder.

Man sollte seinen eigenen Zuckerverbrauch überdenken und ihn schon der Zahngesundheit wegen reduzieren.




Zum Einlesen in das Thema brachte mir dieses Buch viele Denkansätze und Vorschläge, die ich gern beherzigen möchte. Besonders mit der konsequenten Resteverwertung rennt die Autorin bei mir offene Türen ein, wobei ich das allerdings nicht so übertrieben handhabe wie sie. Köpfe von Fischen esse ich nicht mal bei Sprotten mit und die Blätter von Roter Bete werde ich auch nicht in meinen Speiseplan einbauen.

Große Mengen einkaufen, portionieren, putzen, einfrieren. Das haben schon unsere Omas gemacht, die nutzten auch das ganze Huhn und kauften nicht nur Hühnerbrust. Regionale und saisonale Produkte sind ökologisch und sinnvoll. Viele Tipps, die heute kaum noch jemand umsetzt.



Ich habe das Gemüse-Huhn-Bowl nachgekocht, es war geschmacklich wunderbar. Die Zubereitung lief jedoch anders als im Rezept, denn das sogenannte Reste-Pesto habe ich extra herstellen müssen, ich hatte keinen zufälligen Rest und auf die dafür notwendige selbst gemachte Molke, von der 2 EL benötigt werden, habe ich verzichtet. So gesehen, sind Rezepte nur teilweise einfach umsetzbar.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich auf zuckerhaltige Getränken schon lange verzichte, Fertiggerichte nur in Ausnahmefällen auf den Tisch kommen und Zucker nun in Kuchen oder Quarkspeisen verwende und dann meistens reduziert. Auf Zucker zu verzichten ist für mich daher nicht so das große Problem, allerdings möchte ich nicht auf frisches Obst und die darin enthaltenen Vitamine verzichten. Ohne die volle Bandbreite an Obst weiß ich nicht, ob ich meinem Körper nicht eher schade.



Neben der Resteverwertung und der kompletten Verarbeitung von allen Teilen von Tieren, geht meiner Meinung nach der zuckerfreie Ansatz bei diesem Buch etwas verloren.

Es werden viele herzhafte Rezepte vorgestellt, wo man sowieso keinen Zucker einsetzen würde. Oder ist das bei Lachs auf Weißkohl nötig?

Dann komme ich zu diesem fragwürdigen Rezept : "Abendessen vom Vortag mit einem Ei darin". Darauf kommt man sicherlich auch selbst, ohne dafür Kochbücher wälzen zu müssen.



Die Verwendung von Süßungsmitteln wie Stevia finde ich bedenklich, bei mir führte es schon zu allergischen Reaktionen. Doch man kann auch auf Kokosblütenzucker, Reissirup oder Kürbispüree zurückgreifen, um Gerichte zu süßen.



Was mir bei den Rezepten auffällt, ist die großzügige Verwendung von Fetten in Form von Kokosmilch, -creme oder Kokosöl, Erdnussbutter und Avocado. Wer also kalorienbewusst kochen möchte, sollte hier sein Augenmerk darauf lenken.



Alle vorgestellten Gerichte enthalten übrigens keine Kalorien- oder Nährstoffangaben und ebenso keine Angaben über die erforderliche Zubereitungszeit. Daher sollte man sich die Rezepte daraufhin genau ansehen, ehe man sich in die Küche begibt.



Zum Einlesen ins Thema und um sein Essverhalten zu überprüfen und ein paar zuckerfreie Rezepte an der Hand zu haben, finde ich das Buch völlig in Ordnung. Man wird damit motiviert und merkt, es geht auch ohne Zucker und vielleicht sorgt die Resteverwertung auch zu einem Umdenken im eigenen Konsumverhalten.

Von der Sache her findet man viele gute Denkansätze, die meisten Rezepte sind eher nicht mein Fall.


Veröffentlicht am 05.02.2019

Mord und Pilgerfaszination in einem Buch

Mörderischer Jakobsweg
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"Mörderischer Jakobsweg" ist ein krimineller Freizeitführer aus dem Gmeiner Verlag und erschien am 4.7.2018. Das Buch umfasst 11 Kurzkrimis und 125 Sehenswürdigkeiten und Tipps auf deutschen Pilgerwegen. ...

"Mörderischer Jakobsweg" ist ein krimineller Freizeitführer aus dem Gmeiner Verlag und erschien am 4.7.2018. Das Buch umfasst 11 Kurzkrimis und 125 Sehenswürdigkeiten und Tipps auf deutschen Pilgerwegen. Die Autorinnen sind Leila Emami, Dagmar Schmid und Fenna Williams.



Mit diesem Wanderführer öffnen sich die verschiedenen Pilgeretappen, die auch vor der eigenen Haustür liegen können. Hier finden sich Krimis, die auf Pilgerwegen spielen und die dabei gestreiften Sehenswürdigkeiten werden in einem Nummernregister näher erklärt. So lernt man neben der Einkehr zu sich oder zu Gott auch die regionalen Highlights entlang von Mosel, Lahn und Rhein kennen. Diese relativ kurzen Touren durch Hessen, Pfalz und Niedersachsen kann man mit diesem Buch näher kennenlernen. Vielleicht findet der Leser hier seine Pilgerstrecke. Die mörderischen Geschichten sind nur als literarisches Bonbon gedacht.




Pilgern auf dem Jakobsweg, damit verbinden die meisten Menschen den Camino, der in Santiago de Compostela endet. Dabei gibt es viele Pilgerwegen, "Zubringer"-Caminos, die durch Deutschland führen. Die Magie des Wanderns auf dem Jakobsweg beginnt nicht erst in Spanien, sie kann auch hier erlebt werden.

Mit ihren kurzen Krimis erklären die Autorinnen einerseits ihre Wanderslust und geben viele Besichtigungstipps ab, zeigen aber auch ihre dunkle, kriminelle Seite. Die vorgestellten Strecken sollen ohne große Vorbereitungen zu schaffen sein, hier ist der Weg das Ziel und die örtlichen Schönheiten sollte man unbedingt genießen und nicht daran vorbeipilgern.




Dank dieser kriminellen Ausflüge auf Pilgerwegen kann man die Gegend entdecken, erhält Informationen von Sehenswürdigkeiten und wird vielleicht auch ein wenig angesteckt von der Lust zu Pilgern. Es muss ja nicht unbedingt gleich böse enden wie häufig in den Geschichten der Fall.


Mir haben die 11 Krimis sehr gut gefallen, es ist für jeden Geschmack etwas dabei und die lokalen Örtlichkeiten sind dabei nicht zu übersehen. Es wird nachdenklich, emotional und meistens auch sehr böse, denn nicht alle Figuren suchen auf dieser Pilgerreise ihren seelischen Frieden.


Bitterböse, arglistig und voller Hintergedanken sind die kleinen Krimis von Leila Emami. Ich bin begeistert von dieser Autorin.

In "Die Wandernonne" wird von Gisela erzählt, die sich zum Pilgern auf ihre Rolle als Nonne vorbereiten möchte. Sie sucht Tiefenentspannung und Ruhe für diese Entscheidung und findet einen nervigen Begleiter namens Gisbert. Er scheint ihre persönliche Prüfung Gottes zu sein, jedenfalls endet die Pilgerung mit einem tragischen Ende.

In "Wohlbehütet" von Claudia Schmid erleben wir eine hilfsbereite, aber etwas aufdringliche Nachbarin namens Heitrude. Sie nötigt ihren Nachbarn Mahlzeiten, Putzdienste und anderes auf und erst im Nachhinein findet sich für dieses Verhalten eine Erklärung.

Bei Fenna Williams heißt es "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" und auch hier endet eine Pilgerreise wieder ganz anders als gedacht. Boshaft und hinterlistig, aber gut!



Dieser kriminalistische Wanderführer weckt das Interesse für eine eigene Pilgeretappe und bringt mit den erwähnten Sehenswürdigkeiten auch reichlich Ziele zur Auswahl mit. Die Krimis sorgen für ein etwas böses Hintergrund-Szenario, doch das muss sich beim eigenen Wandern ja nicht so abspielen.