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Veröffentlicht am 03.10.2018

Lebensgeschichte eines Suchenden

Siddhartha
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Vor vielen Jahren habe ich dieses Buch erstmalig gelesen und war sofort fasziniert von dieser schönen Sprache und dem hohen inhaltlichen Anspruch. Doch erst mit höherem Alter vermag ich das Gelesene aus ...

Vor vielen Jahren habe ich dieses Buch erstmalig gelesen und war sofort fasziniert von dieser schönen Sprache und dem hohen inhaltlichen Anspruch. Doch erst mit höherem Alter vermag ich das Gelesene aus Hesses Sicht zu verstehen.
Dieses Büchlein ist zwar nur gut über 100 Seiten stark, aber der Inhalt hat es in sich. Der Text wirkt so leichtfertig und schön dahingeschrieben, obwohl der Sinn tiefgründig und nachhaltig wirkt. Man muss sich Zeit nehmen und den Sinn sich entfalten lassen, dann kommt die Botschaft auch im eigenen Inneren an.

Es ist eine unglaubliche Kraft und Freude, die das Buch zu geben vermag. Man wird nachdenklich und vergleicht Erfahrungen des eigenen Lebens mit der Geschichte Siddhartas. Erst wenn man selbst etwas Bestimmtes erfahren hat, kann man verstehen und dann erst richtig glauben.


Siddharta ist eines der schönsten tiefsinnigsten Bücher, das den Leser mitnimmt auf eine Reise zu sich selbst. Nicht durch religiöse Lehren erkennt man den Sinn und die eigene Zufriedenheit im Lebens, sondern das Annehmen des Gegebenen und die eigene geistig erlebte Erfahrung gibt inneren Frieden und macht ein erfülltes Leben aus.



Ein Buch, dass sich mit fernöstlichen Kultur und Religion beschäftigt und geeignet ist für Menschen, die im Umbruch sind und dem Rätsel des Lebens auf die Spur kommen wollen. Aber auch wunderbare Lektüre nur so zum Geniessen, Erfahren und Erfreuen unbedingt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Aufklärung einer Mordserie, Erzählung einer Kindheit und amerikanisches Lebensgefühl: dieser Roman verbindet viele Facetten miteinander.

Gute Töchter
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Der Roman wird aus der Sicht der älteren Schwester Rachel erzählt. Er ähnelt ein wenig einer Biografie und zeigt, wie die Schwestern ihre Kindheit und Jugend miteinander verbracht haben und entführt den ...

Der Roman wird aus der Sicht der älteren Schwester Rachel erzählt. Er ähnelt ein wenig einer Biografie und zeigt, wie die Schwestern ihre Kindheit und Jugend miteinander verbracht haben und entführt den Leser sofort in eine unterhaltsame und auch fesselnde Handlung.

Die Autorin schreibt wunderbar und auf mich hatte diese Geschichte einen echten Lesesog. Es ist ein bewegendes Drama vor dem Hintergrund der 60er Jahre in Amerika und dem damit verbundenen Lebensgefühl. Sehr schnell nimmt man Anteil am Leben der Schwestern und erlebt ihre Spiele, kleinen Freuden und tragischen Erlebnisse genaustens mit. Dabei spielt ihr getrennt lebender Vater eine entscheidende Rolle, ihn möchten sie als Held sehen und hoffen so auf seinen Ermittlungserfolg in der Mordserie der Gegend.

Langsam entwickelt sich die Geschichte und nimmt immer klarere Formen an. So erleben wir die Charaktere von Kindheit an und sehen ihr Leben auch emotional an uns vorbeiziehen. Wie diese Mordserie Rachel auch noch als Erwachsene fast schon besessen beschäftigt, ist sehr gut beschrieben. Dadurch entsteht eine Spannung, die zwar nicht thrillerartig wirkt, aber doch intensiv genug, um mit der Story weiter zu fiebern. Anfangs sieht man alles aus der Sicht einer Jugendlichen, die selbst ihre Erkenntnisse über den "Strangler" oder auch "Würger des Abendrots" genannten Täter sammelt. Die spätere Story erzählt die erwachsene Rachel, der Stil wirkt gereifter und erfahrener. Das gibt einen authentischen Effekt und ist interessant zu beobachten.

Es ist die Lebendigkeit des Romans und die dichte Verwebung von Neugier, Angst und Vaterliebe der Töchter mit der unfassbar wirkenden Handlung des Serientäters, die den Leser in seinen Bann zieht. Man wartet gespannt auf die Stelle, wo Rachel dem Täter näher kommt, wie das auch immer im Buch geschieht. Das möchte ich natürlich nicht verraten.

Besonders authentisch ist für mich die Schilderung der familiären Situation und der Probleme der Mädchen, die von ihrer zurückgezogenen Mutter kaum Unterstützung bekommen. Das bindet die Mädchen gegenseitig immer stärker an sich, sie sind sich lange die besten Freundinnen.

Mich hat dieses Buch auf eine besondere Weise gefesselt und nicht losgelassen. Es hat mich bewegt, die Schreibweise hat mir gefallen und die Atmosphäre ist gut gelungen dargestellt.


Ein bewegender Roman, der durch seinen gelungenen Mix aus Krimi, Biografie und amerikanischem Zeitgeist auffällt und fesselt. Er erzählt vom Zusammenhalt zweier Schwestern, von ihrer Kindheit und von ihrem Verlust.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Eine funkelnde Geschichte, traumhaft schön erzählt.

Sternstunde
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Kimberly hat Heiligabend Geburtstag, sie wird 8 Jahre alt. Im Radio hört sie von ihrem geliebten Weihnachtsstern, der angeblich ein Komet gewesen sein soll. Sie ist entsetzt und hört von dem Astrophysiker ...

Kimberly hat Heiligabend Geburtstag, sie wird 8 Jahre alt. Im Radio hört sie von ihrem geliebten Weihnachtsstern, der angeblich ein Komet gewesen sein soll. Sie ist entsetzt und hört von dem Astrophysiker Arthur Sanftleben eine spannende Geschichte um Kometen, Sonnenwind und dem Zusammentreffen von Jupiter und Saturn. Als sie dann noch Max kennenlernt, der sich für Star-Wars interessiert, findet sie einen neuen Freund. Kims Leben steht unter dem Weihnachtsstern, aber häufig sind es andere Sterne, die ihr in ihrem Leben Glück und Freunde bringen.
"Ein Komet ... ist ein eisiger Schneeball, der durchs All treibt. Ein schmutziger Schneeball,..., mit Steinchen, Staub und Gas vermischt. Wenn er bei seiner Rumtreiberei dort oben der Sonne nahe kommt, schmilzt sie ihn ein bißchen auf." Zitat Seite 76

Kims zweiter Name ist übrigens Stella, weil sie am Heiligabend geboren wurde. Ihre Mutter nennt sie gern "Sternchen". Kim mag es kaum glauben, dass ihr wunderbarer Weihnachtsstern nur ein Haufen von Gas und Staub gewesen sein soll. Sie besucht einen alten Astrophysiker namens Arthur Sanftleben und er zeigt ihr in seinem Teleskop die Sterne und erzählt ihr alles was sie über Sterne, Kometen und das Weltall wissen will.

Diese Wintererzählung dreht sich um den Weihnachtsstern, um ein kleines Mädchen und um Freundschaft. "Sternstunde" ist poetisch und herzenswarm erzählt und liest sich wunderschön. Es ist ein modernes Märchen und wie nebenbei gibt es lehrreiche Informationen über die Entstehung von Kometen und von der Entdeckung von Hale-Bopp und Hyakutake. Und völlig unerwartet findet Kim einen neuen Freund namens Max, auch er ist Stern-Fan, er sammelt Star-Wars-Bilder.


Wieviele Sterne finden in unserem Leben Platz? Bei Kim sind es neben denen am Firmament auch noch Zimtsterne, Sternbilder und Sternchennudeln. Die Geschichte ist wie in ein Märchen, denn man erlebt mit Kim, wie sie durch ihren Glücksstern neue Freunde gewinnt.


"Sternstunde" ist eine funkelnde Geschichte, traumhaft schön erzählt. Ein weihnachtliches Wunder in Buchform und der schöne Einband und die bezaubernden Illustrationen machen das märchenhafte Buch zu einem perfekten Weihnachtsgeschenk.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Die zauberhafte Welt der Spielzeuge

Die kleinen Wunder von Mayfair
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London im Jahr 1906: Cathy ist fast noch ein Kind als sie schwanger wird, für ihre Eltern nicht akzeptabel, sie wollen sie in ein Heim für unverheiratete Frauen bringen. Doch Cathy bewirbt sich um eine ...

London im Jahr 1906: Cathy ist fast noch ein Kind als sie schwanger wird, für ihre Eltern nicht akzeptabel, sie wollen sie in ein Heim für unverheiratete Frauen bringen. Doch Cathy bewirbt sich um eine Stelle in Papa Jack’s Emporium, dem sagenumwobenen Spielzeugladen in London. Das Emporium ist ein Ort der Wunder, wo Jekabs Godman, Überlebender eines sibirischen Arbeitslagers, Spielzeuge mit magischem Zauber entwirft. Cathy verliebt sich in Jekabs ältesten Sohn Kaspar und wird mit ihrer Tochter ein Teil der Familie. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs ändert alles.


"Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch." Diesen Spruch hat Erich Kästner einmal gesagt und er trifft haargenau auf dieses Buch zu.

In dieses Buch kann man versinken wie in ein Spiel in der eigenen Kindheit. Die magische Spielzeugwelt sorgt dafür, dass sich Erwachsene wieder wie Kinder fühlen und es werden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach. Jeder hat einmal mit viel Fantasie gespielt, die Spielzeuge wurden mit den eigenen Gefühlen zum Leben erweckt. Genau dieses Gefühl wird beim Lesen in mir wach.

Der Roman spielt zwischen 1914 und 1918, es zeigt die Kriegsgeneration, die um ihre Kindheit gebracht wurde. Vorbei die Zeit, in der einfach nur gespielt werden konnte, der Erste Weltkrieg sorgte für ein jähes Ende der Kindheit und sorgte dafür, dass die Kinder schnell erwachsen werden mussten.

Mir gefallen die Charaktere, sie werden klar und treffend gezeichnet. Da ist die liebenswerte Cathy, gerade mal 15 Jahre alt und schwanger, von ihren Eltern in ein Heim abgeschoben. Doch Cathy hat märchenhaftes Glück, denn sie bekommt eine Stelle im Emporium und arbeitet vom ersten Frost an als Aushilfe. Die Stelle endet mit dem Ende des Winters, wenn das erste Schneeglöckchen aufblüht.
Emil und Kaspar sind zwar Brüder aber auch sehr gegensätzliche Figuren. Emil ist ein toller Handwerker, seine Figuren aus Holz sind technische Wunderwerke und seine faltbaren Burgen ebenfalls. Er sorgt für ständigen Nachschub, arbeitet wie ein Uhrwerk und doch fehlt ihm die Fantasie, die man in Papa Jacks zauberhaften Erfindungen entdecken kann. Dieses Gen wurde eher Kaspar in die Wiege gelegt.

Wie in einem Zauber nimmt die Geschichte den Leser mit auf eine magische Reise in die Welt der Spielzeuge. Wenn Spielzeugsoldaten plötzlich Frieden schließen, muss Magie im Spiel sein. Und genauso zauberhaft geht es im Emporium zu. Es gibt einige wunderbare Spielzeuge zu entdecken und das sorgt für ein wenig magische und auch weihnachtlich angehauchte Stimmung.

Es ist als ob der Autor hier einen magischen Trank gemischt hätte: Ein bißchen Zauberei, ein wenig Fantasie, etwas Romantik, dazu etwas Geschichte und fertig ist eine zauberhafte Reise in die Kindheit.

Diese Erzählung entführt den Leser in eine ganz zauberhafte Welt voller lebendiger Spielzeuge. Für alle Erwachsenen, die sich wieder als Kind fühlen wollen und deren Fantasie neuen Anschwung braucht.

Eine Traumreise mit lebenden Spielzeugen voller wunderbarer Fähigkeiten und eine romantische Geschichte vor historischem Hintergrund sorgen für magische Lesestunden.

Dieses Buch sollte verfilmt werden, möglichst als weihnachtliches Märchen.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Ein bunter Adventskalender als Dankeschön für alle Mütter

Mama im Advent - Ein Adventskalender für alle Mütter
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Mit "Mama im Advent" hat Nicole Schäufler ein niedliches Adventskalenderbüchlein für Mütter geschrieben, es wird im edition riedenburg Verlag herausgegeben.


Wer ist im Advent für die vorweihnachtliche ...

Mit "Mama im Advent" hat Nicole Schäufler ein niedliches Adventskalenderbüchlein für Mütter geschrieben, es wird im edition riedenburg Verlag herausgegeben.


Wer ist im Advent für die vorweihnachtliche Stimmung, den Keksduft und die Weihnachtsdeko zuständig? Es sind die Mütter, die diese Zeit im Jahr der Familie auf ihre eigene Art versüßen.

Würden sie nicht ihre Rituale über die Generationen pflegen und weitergeben, wäre die Adventszeit nur halb so schön. Dieses Buch möchte den Müttern danken und seinerseits Vorschläge für Geschichten, Gedichte und Rezepte an die Hand geben.


Dieses Büchlein enthält für die Adventstage ein buntes Allerlei an Unterhaltung für die ganze Familie. Da maßgeblich die Mütter die Zeit im Advent für die Familie beschaulich und

schön machen, findet man hier einige klassische Vorschläge an Geschichten und Ideen um diese Zeit noch stimmungsvoller zu machen.


Ein Winterspaziergang durch die Kälte macht den Kopf klar und man freut sich hinterher auf leckere Bratäpfel oder auf einen Vorlesenachmittag zu Hause.

Nehmen wir mal den 10. Dezember als Beispiel: dort wird von den Düften in der Weihnachtszeit gesprochen, ein wunderschönes Bild zeigt eine Frauenfigur mit einem bunt gefärbten Apfel und das altbekannte Gedicht vom Bratapfel macht Lust, das ebenfalls enthaltene Rezept für Bratäpfel gleich auszuprobieren.

Genauso stellt man sich einen herrlichen Adventstag vor.

Wem noch Ideen fehlen, wer nach passenden Geschichten und Gedichten sucht, wird hier fündig.


Ob Christian Morgenstern, Grimms Märchen oder Heinrich Seidel, all diese Dichter verschönen uns diese spezielle besinnungsvolle Vorweihnachtszeit im Buch.



Es ist eine wunderschöne Einstimmung auf Weihnachten und bringt für die Adventszeit tolle Stimmungsbilder, klassische und moderne Gedichte und macht damit Lust auf das größte Fest des Jahres.

Unter den enthaltenen Rezepten finden sich auch Apfelkekse ohne Zucker. Denn manchmal muss man sich auch in der Adventszeit dem Zeitgeist anpassen und da ist der Trend für zuckerfreies Gebäck gerade richtig.



Dieses Büchlein versüßt jeden einzelnen Dezembertag im Advent. Ich kann es nur weiterempfehlen als kleines Geschenk für die Adventszeit. Es ist ein wunderbares Dankeschön an alle Mütter.