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Veröffentlicht am 03.03.2020

Ein typischer Urlaubskrimi mit ausgewogener Mischung aus Spannung und Unterhaltungscharakter

Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge
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Der Krimi "Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge bildet den Auftakt der Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Buch erscheint im Knaur Verlag.

Ex-Kommissarin Marie Lindner zieht gemeinsam mit ...

Der Krimi "Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge bildet den Auftakt der Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Buch erscheint im Knaur Verlag.

Ex-Kommissarin Marie Lindner zieht gemeinsam mit ihrem Mann Andreas nach Mallorca. Dort möchte Marie ein traumatisches Erlebnis hinter sich lassen und einen Neuanfang starten. In einer alten Finca im Tramuntana-Gebirge möchten sie ein Landhotel eröffnen. Während Marie und Andreas mit dem Umbau zu tun haben, beschäftigt sich Comisaria Silvia Fiol mit der Aufklärung eines grausamen Verbrechens. Eine schwedische Touristin wurde tot an den Strand gespült.



Bei diesem Krimi bekommt man eine spannende Story mit Mordaufklärung geboten und gleichzeitig lernt man auch das Leben auf der Baleareninsel näher kennen. Die Suche führt in das unterirdische Höhlen- und Grottensystem rund um Sa Calobra und Puerto de Sóller, welches von Schmugglern in der Franco-Diktatur rege genutzt wurde.

Dieser Krimi liest sich wunderbar leicht weg und den Figuren folgt man gerne. Maries Probleme aus der Vergangenheit werden näher beleuchtet und ich hatte Mitleid mit ihr. Mit ihrem Mann Andreas hat sie einen verlässlichen Charakter an ihrer Seite und damit gute Chancen, sich auf Mallorca gut einleben und wohlfühlen zu können. Die Hotelidee ist das gemeinsam gesteckte Ziel gesteckt, das es nun anzugehen gilt. Doch vorher haben sie noch unter dem unbekannten Täter zu leiden, der in Marie sein ideales Opfer sieht. Wie es zur Geiselnahme kommen konnte, fand ich sehr spannend geschildert.

Eingeschobene Kapitel aus der Täterperspektive lassen tief blicken, man erkennt die vorliegenden psychischen Probleme, kann aber keine Person aus der Handlung zuordnen. Dieser Mensch trägt ein Gefahrenpotential mit sich herum und es wird schnell klar, er wird erst ruhen, bis er sein letztes Opfer gefunden hat. Dadurch kommt es zu einigen fesselnden Stellen, die die Spannungskurve auf einem dauerhaften Mittelmaß halten.



Ein urlaubsmäßiger Mallorca-Krimi, der sich unangestrengt lesen lässt und gleichzeitig für spannende Unterhaltung sorgt.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Ein atmosphärisch schöner und nostalgischer Insel-Roman

Die Strandvilla
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Auf die Insel Sylt führt der neue Roman "Die Strandvilla" von Autorin Sina Beerwald, das Buch erscheint im Knaur Verlag.

Sylt 1913: Nach dem Tod ihres Mannes Peter steht Moiken Jacobsen mit ihrer 15-jährigen ...

Auf die Insel Sylt führt der neue Roman "Die Strandvilla" von Autorin Sina Beerwald, das Buch erscheint im Knaur Verlag.

Sylt 1913: Nach dem Tod ihres Mannes Peter steht Moiken Jacobsen mit ihrer 15-jährigen Tochter Emma plötzlich vor dem Nichts und muss ihr Haus verlassen. Doch sie hat Glück und findet als Konditorin einen Job im eleganten Hotel Strandvilla. Der Hotelbesitzer Theodor von Lengenfeldt hat ein Auge auf sie geworfen. Doch dann begegnet Moiken in Westerland auch dem Fotografen Boy Lassen wieder und Erinnerungen und Gefühle kochen hoch.

In diesem Buch entführt uns Sina Beerwald zu den Anfängen des Tourismus auf Sylt. Die ersten Hotels entstehen für reiche Gäste, aber die Menschen auf Sylt leben teilweise noch unter ärmlichen Bedingungen. So geht es auch Moiken und ihrer Tochter Emma, die nach dem Tod des Seemanns Peters nur ihre paar Habseligkeiten ihr eigen nennen können.

Dank ihrer Fähigkeiten als Konditorin fabriziert Moiken im mondänen Hotel Strandvilla herrliche Törtchen, Aprikosen-Schiffchen, Muschelkekse und Pralinen und fällt dem Hotelier Theodor von Lengenfeldt positiv auf. Ein stillgelegter Dünenpavillon weckt in ihr den Wunsch, dort ein Strand-Café mit ihren Köstlichkeiten zu eröffnen. Durch die anschaulichen Backszenen und die leckeren Konditorwaren bekommt man beim Lesen wirklich Lust zu naschen.

Von Anfang an schafft es die Autorin, mich mit ihrem wunderbar flüssigen Schreibstil in die Story hineinzuziehen und diese Zeit vor Kriegsbeginn in authentisch wirkender Stimmung mitzuerleben.

Besonders real wirken die Beschreibungen der Orte auf der Insel und lassen die Kirche St. Severin, das Rauschen des Meeres und die alten Kapitänshäuser vor meinem inneren Auge erscheinen. Immer wieder entstehen beim Lesen bunte Bilder von Ausritten in Munkmarsch, vom Biikebrennen oden vom Ausblick des Leuchtturms in Hörnum und von Badeszenen in züchtigen Badeanzügen am Strand.

Auch von der Handlung her hat mich diese Geschichte gepackt, weil neben Moikens Lebensweg auch die drohende politische Situation des ersten Weltkrieges und der beginnende Tourismus auf der Nordseeinsel interessant in die Story eingearbeitet wurden. Gleichzeitig bekommt man ein genaues Rollenverständnis von Frauen zu dieser Zeit geliefert, neben Arbeitskraft und Mutterrolle ist die Frau die Zierde des Mannes, eigene Berufstätigkeit wird ihnen aber nicht zugestanden.


Als Charakter hat mich die sympathische Moiken sofort interessiert, sie wird als tatkräftige Frau beschrieben, die sich allen Schicksalsschlägen zum Trotz zu behaupten weiß. Ihre Mutterrolle nimmt sie sehr streng wahr und das hat auch ihre Tochter Emma zu spüren. Bei beiden Frauen kann man ihre Gefühle und Träume miterleben, aber auch Tiefschläge und Enttäuschungen.

Von den Männern gefällt mir Boy am besten, er wirkt liebenswert, aufgeschlossen und nimmt sich nicht so wichtig wie sein Kontrahent Theodor mit seinem Kaiser-Wilhelm-Bart. Dieser braucht eine Frau als Vorzeigeobjekt und für einen Stammhalter, ansonsten ist er sehr bestimmend und unangenehm.

Mir haben die Dialoge gut gefallen, die immer auch Emotionen und Ereignisse gut darstellen. Insgesamt wurde die Romantik genau im richtigen Maß eingebaut und bekam keine kitschige Schlagseite.


Im Anhang erwähnt die Autorin historische Personen, die im Roman eine kleine Rolle spielen dürfen und erläutert die Zusammenhänge mit dem Zeitgeschehen auf der Insel. Auch die Erfindung der ersten Diesel-Fahrzeuge und ihres Motor-Erfinders kann man hier miterleben.

Es ist erstaunlich, wie sehr der Tourismus den Syltern Wohlstand und Reichtum gebracht hat und wie einfach und bescheiden ein Leben als Fischer dagegen war.


Dieser Roman sorgte mit dem landschaftlichen Flair und der interessanten und spannungsreichen Familiengeschichte für angenehme Lesestunden. Man kann sich wunderbar in die Zeit hineinversetzen und erlebt eine Story, die hoffentlich bald weiter geführt wird.


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Veröffentlicht am 24.02.2020

Modern aufgemachter Vogelführer über die europäische Vogelwelt in Bilderbuchoptik!

I like Birds
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Spatz, Meise und Elster gehören zu unseren häufigsten Vogelarten, sie zu erkennen ist nicht schwer. Dieses Buch widmet sich 60 der beliebtesten und bekanntesten europäischen Vogelarten mit Angaben zu Lebensgewohnheiten, ...

Spatz, Meise und Elster gehören zu unseren häufigsten Vogelarten, sie zu erkennen ist nicht schwer. Dieses Buch widmet sich 60 der beliebtesten und bekanntesten europäischen Vogelarten mit Angaben zu Lebensgewohnheiten, Brutzeiten, Ernährung und Lebensraum und stellt sie in farbenfrohen Illustrationen vor.

Vögel gehören zu unserem städtischen Alltag und auch wenn nicht jeder ein Vogelfreund ist, sollte man sich für diese gefiederten Lebewesen interessieren. Sie sind Teil der Natur, Insektenvertilger und haben es deshalb teilweise schwer, an genügend Nahrung zu gelangen. Manche Arten sind inszwischen schon sehr dezimiert und einige stehen bereits auf der roten Liste der schützenswerten Arten.



In einer kurzen Einleitung erklärt der Autor seine Liebe zur Vogelwelt und möchte sie seinen Lesern näher bringen.

Zur eigenen Vogelbeobachtung braucht man nur ein Fernglas, Infos und Tipps im Buch erleichtern die Entscheidung beim Kauf. Wenn man ein wenig aufmerksam ist, kann man viele verschiedene Vögel in der Natur entdecken und sich daran erfreuen.

Es werden verschiedene Schnabelformen gezeigt, die auf die Nahrung der Vögel hindeuten, eine Größenübersicht und eine Enzyklopädie über unterschiedliche Eier informieren über die Arten und ihre Gelege.

Dann startet der Hauptteil mit einer bunten Vogel-Vielfalt, die vier Lebensräumen zugeordnet werden. Jeder Vogelart wird eine Doppelseite gewidmet mit einem stilisierten, naturnahen Bild und einem entsprechenden Textteil. Meine Beispiele sind nicht vollständig, sondern nur eine Auswahl.
Vögel im Garten:

Verschiedene Meisenarten, Amsel, Zaunkönig, Singdrossel, Star, Grünfink und Ringeltaube.

Feld, Wald & Flur:

Rauchschwalbe, Goldammer, Waldkauz, Turmfalke, Buntspecht, Kleiber, Dohle, Wasseramsel und Rebhuhn.

Wildnis & Gebirge:

Steinadler, Alpenkrähe, Kiebitz, Steinschmätzer, Eisvogel, Seidenschwanz, Kornweihe, Ziegenmelker

Küsten & Feuchtgebiete:

Papageientaucher, Basstölpel, Eiderente, Austernfischer, Säbelschnäbler, Löffler, Graureiher, Wasserralle.

Zu jedem der vorgestellten Vögel gibt es Angaben zur Familie, lateinischem Namen, Lebensraum, Grösse/Länge, Nahrung, Brutzeit, Nest, Eier und Verbreitung der Art.


Die stilisierten Bilder sind naturnah und zauberhaft anzusehen, vielleicht fällt aber die Wiedererkennung in der Natur nicht jedem leicht.

Dank der Texte über die Vogelarten, in denen Brut-, Zugverhalten, Nestbau und Lebensweise sich Anekdoten und Fachwissen abwechseln, erhält man viele besondere Informationen über die Tiere und kann häufig genug auch staunen, was diese Tiere so alles können. Adressen zu Ornithologen Verbänden und dem Naturschutzbund runden den Guide ab.



"I like Birds" ist der perfekte Begleiter für Vogelliebhaber und für alle, die gern mehr über die Vögel in ihrer Umgebung wissen wollen. Durch die bunten Bilder ist es auch gut für Kinder geeignet, um ihnen die Vielfalt der Vogelwelt nahe zu bringen.


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Veröffentlicht am 19.02.2020

Interessanter und spannender Einblick in die Lebensgeschichte Albert Einsteins

Der Sommer, in dem Einstein verschwand
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Im Sommer 1923 reist Albert Einstein ins schwedische Göteborg. Das 300-jährige Gründungsjubiläum wird mit einer großen Ausstellung gefeiert, auf der Albert Einstein seine Nobelpreisrede halten soll. Vor ...

Im Sommer 1923 reist Albert Einstein ins schwedische Göteborg. Das 300-jährige Gründungsjubiläum wird mit einer großen Ausstellung gefeiert, auf der Albert Einstein seine Nobelpreisrede halten soll. Vor der Reise erhält Einstein Morddrohungen aus rechten Kreisen. Auch Paul Weyland, ein erbitterter Gegner Einsteins, ist zu Gast in Göteborg. Die junge Volontärin Ellen soll über die Ausstellung berichten, zufällig macht sie eine Entdeckung, die sie mit dem jungen Kriminalkommissar Nils näher untersucht. Wird Einstein seine Rede halten können?


Dieser Roman führt in die Zeit der Goldenen Zwanziger, der allgemeine Optimismus und die Zukunftsgedanken dieser Zeit werden im Buch erkennbar. In diesen realen Zeitrahmen setzt die Autorin ihre fiktiv angehauchte Geschichte um Albert Einsteins Rede in Göteborg.

Er ist bereits ein berühmter Wissenschaftler, seine Nobelpreisrede des Vorjahres steht allerding noch aus. Trotz des Erfolgs steht es um seine Finanzen und sein Privatleben gleichermaßen problematisch. Als Jude wird er aus rechten Kreisen angefeindet, seine Relativitätstheorie wird auf der ganzen Welt hochgelobt, ist aber auch umstritten. Er kommt verspätet in Göteborg an, im Roman wird auf ihn ein Mordanschlag verübt.


Marie Hermanson erzählt ihre Handlung aus vier Erzählperspektiven, das ist anfangs etwas verwirrend, doch man kann sich allmählich ein Bild von diesen Personen machen.

Die erste Erzählerstimme ist die von Otto, der als Waisenjunge mit 12 Jahren auf der Ausstellung die Eselin Bella betreute und dabei auch die Bekanntschaft mit Albert Einstein gemacht hatte. Aus heutiger Zeit erinnert sich Otto im hohen Alter an manches Erlebte. Vieles hat er aber auch vergessen, daher konnte ich seine Kapitel immer nicht vollkommen für bare Münze nehmen.

Zweiter Erzähler ist Albert Einstein, er sinniert während der Reise nach Göteborg über seine Frauenbeziehungen, Kinder und das Leben an sich und er diskutiert mit anderen Wissenschaftlern. Er fühlt sich verfolgt, wird von Bekannten aufgenommen und hält seine berühmte Rede.

Die junge Journalistin Ellen stammt aus guten Hause, sie möchte unabhängig sein, ihr eigenes Geld verdienen und schreibt für die Ausstellungszeitung. Belästigung am Arbeitsplatz hatte damals noch einen anderen Stellenwert als heute, Ellen macht da ihre eigene Erfahrung und zeigt, wie man damals damit umging.

Der vierte Erzähler ist der überaus engagierte Kriminalkommissar Nils, der Ellens Bekanntschaft macht und den Mordanschlag auf Einstein verhindern will. Welche Polizeiarbeit er leistet und wie er dank Ellens Hinweisen Nachforschungen ausführt, ist sehr spannend und kommt einem Krimi schon sehr nahe.

Ganz allmählich entwickelt sich diese Geschichte und die unterschiedlichen Handlungsfäden laufen auf besondere Weise wieder zusammen. Ich habe die geschickten Perspektivwechsel und die abwechslungsreichen Szenen sehr genossen, der klare Erzählstil Marie Hermansons fängt den Zeitgeist wunderbar ein und zeigt das neue, sich emanzipierende Frauenbild, die neuen Errungenschaften der Technik und lässt Einstein als charismatischen gutherzigen Mann erscheinen. Ob er das wirklich war, kann ich nicht beurteilen. In diesem Buch kommt er jedenfalls gut weg.

Das Buch behält trotz angesprochener Mordversuche, Rachegelüste und Probleme seinen leichten und unterhaltsamen Ton, was mir persönlich sehr gut gefällt.



Die historischen Rahmenbedingungen und die krimiähnliche Handlung sorgen für eine unterhaltsame und fesselnde Geschichte, der man sich nicht entziehen kann. Gleichzeitig lernt man auch etwas über Albert Einsteins Leben und die Relativitätstheorie. Ein Buch, das ich gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Unterhaltsames Wohlfühlbuch mit Gefühl und Flair

Drei Schwestern am Meer
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Anne Barns entführt ihre Leser in ihrem Roman "Drei Schwestern am Meer" nach Rügen, das Buch erscheint im mtb Verlag.

Rügen bedeutet für Katharina in erster Linie Heimat, denn nach dem frühen Tod ihrer ...

Anne Barns entführt ihre Leser in ihrem Roman "Drei Schwestern am Meer" nach Rügen, das Buch erscheint im mtb Verlag.

Rügen bedeutet für Katharina in erster Linie Heimat, denn nach dem frühen Tod ihrer Eltern nahm ihre Oma Marianne sie und ihre Schwestern Pia und Hanna bei sich auf. Das ist lange her, Rina ist nun Ärztin und lebt in Berlin, doch ihr Zuhause ist vom Herzen her definitiv Rügen. Umso mehr freut sie sich auf einen Urlaub auf Rügen, auf Sonne und Meer und natürlich auf ihre Oma. Allerdings landet die dann plötzlich im Krankenhaus. Kann sie es gesund wieder verlassen? Die Enkelinnen machen sich Sorgen, halten zusammen und kommen einem lange gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur. Und auch die Liebe sorgt auf der Insel für reichlich Turbulenzen.

In "Drei Schwestern am Meer" kann man wieder den wunderbar einnehmenden und unterhaltsamen Schreibstil von Anne Barns genießen. Ich habe zwei Bücher dieser Reihe gelesen und konnte mich auch dieser Geschichte wieder völlig hingeben.

Die drei Schwestern im Buch sind grundsätzlich verschieden, doch sie ergänzen sich perfekt und haben ein enges Vertrauensverhältnis miteinander. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Rina, der ältesten Schwerster, erzählt. Sie plant auf Rügen mit ihrem Partner einen Urlaub, doch als der ihr einen Heiratsantrag macht, gerät mit Rinas Antwort ihre bisherige Welt ins Wanken. Dass ihre Oma auch noch im Krankenhaus landet, macht die Situation nicht leichter.



Die Charaktere besitzen alle das Herz am rechten Fleck, das macht sie absolut sympathisch und man ist in ihrer Geschichte sofort gefangen. Rina ist trotz der emotionalen Dinge, die sie umtreiben, sehr ausgeglichen und behält selbst in Notfällen den entscheidenden Durchblick. Pias und Janas Privatleben lässt zur Zeit auch zu wünsche übrig, doch sie ziehen an einem Strang und kümmern sich aufopfernd und liebevoll um ihre kranke Großmutter. Als Marianne aus ihrem Koma erwacht, redet sie wirres Zeug, erkennt die Enkelinnen nicht mehr und alle sind sehr besorgt um ihren Zustand.

All die emotionalen und geheimnisvolle Vorgänge kann man vor der großartigen Kulisse Rügens erleben. Hier kann die Autorin die Stimmung von Landschaft und Strand wunderbar einfangen und lässt damit eine Wohlfühlstimmung auf ihre Leser überschwappen.

Zu Beginn habe ich nur eine leichte Sommerlektüre erwartet, doch es geht durchaus tiefer. Zwar konnte ich mir das Ende vorstellen, es war mir dennoch ein Vergnügen, die Vorgänge so schön ausgemalt zu bekommen.

Wie immer in Anne Barns Büchern dürfen kulinarische Genüsse nicht fehlen. So sorgen Omas Rezepte zu Zartbitterkuchen mit salzigem Karamell, Ofenfleisch, Eistee und selbstgemachte Karamellbonbons für Heißhunger und eignen sich wunderbarzum Nachmachen.



Die Wohlfühlstimmung und der wunderbare Erzählstil haben mich hier ebenso gefesselt, wie die liebenswerten Charaktere und die emotionalen und tiefer gehenden Themen. Gute Unterhaltung ist hiermit garantiert. Meine Leseempfehlung nicht nur für Anne Barns-Fans.

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