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Veröffentlicht am 17.03.2019

Orientalisch angehauchte Fantasy um Liebe, Verrat und Macht

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
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Im Auftaktband ihrer Reihe um „Die letzte Königin“ entführt Emily R. King ihre Leser in das Land Tarachand, das vom Rajah Tarek regiert wird. Dieser hat sich seine hundertste und damit letzte Ehefrau ...


Im Auftaktband ihrer Reihe um „Die letzte Königin“ entführt Emily R. King ihre Leser in das Land Tarachand, das vom Rajah Tarek regiert wird. Dieser hat sich seine hundertste und damit letzte Ehefrau ausgesucht. Seine Wahl fiel auf die achtzehnjährige Kalinda, die als Waise in einer Art Kloster großgezogen wurde und nun gegen die Kurtisanen des Rajah kämpfen muss, um ihren Platz als Rani des Rajahs zu behaupten. Von einem ruhigen, abgeschiedenen Ort in den Bergen in den menschenüberfüllten, von Intrigen durchzogenen Palast der Türkise zu ziehen, fällt Kali sehr schwer. Doch sie hat keine Zeit, ihrem Heimweh zu erliegen, da sie mehr Feinde hat, als sie zählen kann, immer wieder von merkwürdigen Fieberschüben gequält wird und sich auch noch Hals über Kopf in den Hauptmann Deven Naik verliebt hat. Eine Liebe, die verboten ist und sie beide den Kopf kosten könnte…

Das gesamte Buch wird aus der Ich-Perspektive von Kalinda erzählt, sodass man ihre Erlebnisse hautnah miterleben kann. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön und hat mich gleich in die Geschichte gezogen, da sie vor allem Orte wunderbar und bildlich beschreiben kann, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Welt, die sie zeichnet, ist sehr interessant und erinnert ein wenig an den Orient mit Wüsten, Saris, prächtigen Farben und Turbanen. Wie sie diese Welt mit einer Religion um Götter und dazu noch Dämonen verflochten hat, hat mich wirklich fasziniert und begeistert.

Allerdings war es mir manchmal ein wenig zu viel des Guten, da so viele Namen, Götter und Geschichten vorkamen, die sich dann mal als wahr oder doch als unwahr erwiesen. Dadurch weiß ich jetzt immer noch nicht so recht, wie genau diese Welt und Religion eigentlich aussehen, wie die Götter das Handeln der Menschen beeinflussen. Greifen sie tatsächlich ein oder ist es eher nur ein Glaube? Wie entstand er? Wie sieht die Welt aus? Neben Tarachand scheint es noch andere Länder zu geben, aber wie das alles zusammenhängt wurde leider nicht erklärt. Hier hätte ich mir eine Karte dieser erdachten Welt gewünscht und vielleicht auch ein Register der Götter mit einer kurzen Erklärung zur Übersicht. Dadurch, dass für mich noch so viele Fragen offen sind, bin ich natürlich gespannt auf den zweiten Band und hoffe, dass man dort noch mehr Details über diese wirklich interessante Welt erfährt.

Der Plot an sich hat mir gut gefallen, die Geschichte schreitet recht schnell voran und es passiert immer etwas. Es gab keine größeren Längen, sondern immer neue Fragen, Erkenntnisse und Verschwörungen, sodass ich weiterlesen wollte, um zu erfahren wie es weitergeht.

Ein großes Manko waren für mich jedoch Emotionen und Leidenschaft. Beides habe ich einfach nicht spüren können. Kalindas Emotionen und Gedanken erfährt man teilweise, aber es fehlt immer irgendwie die Kraft oder eben Leidenschaft dahinter. Ohne etwas über die Geschichte zu verraten, ist es schwer, das näher zu erläutern, aber es gibt mehrere Szenen, in denen zwei der Charaktere überraschend aufeinander treffen und obwohl sie beispielsweise eine bewegte Vergangenheit haben, sich jahrelang nicht gesehen haben, unterhalten sie sich ganz normal und nichts deutet auf ihre Gefühle hin, es gibt keine Überraschung, keine Trauer, keine Bestürzung…nichts. Es geht nur um die Handlung und darum diese weiter voranzubringen. Dadurch wirkten diese Situationen auf mich etwas hölzern und auch bei mir konnten dementsprechend keine Gefühle aufkommen.

Die Geschichte an sich, der Schreibstil und die erdachte Welt mit ihrer Magie und Intrigen, hat mich jedoch so fasziniert und in ihren Bann geschlagen, dass ich das Buch in einem Rutsch verschlungen habe und mich jetzt frage, wie es mit Kalinda und ihrer Gruppe weitergeht. Daher vergebe ich trotzdem vier Sterne und hoffe, dass im zweiten Teil mehr Emotionen zu finden sind.

Vielen Dank an Netgalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Nette Geschichte für Zwischendurch mit viel Erotik

Playing it cool
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In „Playing it cool“, dem zweiten Teil der Rugby-Serie von Amy Andrews, bekommt der Rugby-Spieler Dex mit, wie die etwas kurvigere Harper von ihrem Stiefbruder und nervigem Sportreporter Chuck wegen ihrer ...

In „Playing it cool“, dem zweiten Teil der Rugby-Serie von Amy Andrews, bekommt der Rugby-Spieler Dex mit, wie die etwas kurvigere Harper von ihrem Stiefbruder und nervigem Sportreporter Chuck wegen ihrer Figur niedergemacht wird. Da Dex es zum einen gerne etwas kurviger mag und zum anderen nicht ertragen kann, wie Chuck seine Stiefschwester runterputzt, bittet er diese um ein Date. Eigentlich geht Dex nicht auf Dates, weil Rugby für ihn an erster Stelle steht und dahinter lange nichts kommt. Eigentlich denkt Harper, dass Dex nur mit ihr ausgeht, um eine Wette zu gewinnen. Dennoch verabreden sie sich zu einem Date und haben wider Erwarten viel Spaß zusammen, sodass man sich doch genauso gut zu einem zweiten Date treffen könnte, allerdings unter der Bedingung, dass alles rein platonisch bleibt. Aber ob das klappt…

Die Geschichte wird wie der Vorgänger auch aus der dritten Perspektive erzählt, wobei Harper und Dex abwechselnd in den Blickpunkt gerückt werden. Mir gefällt diese Erzählweise und der lockere, schlichte Schreibstil sehr gut, weshalb ich das Buch auch in einem Rutsch lesen konnte. Die Gefühle und Beweggründe der beiden werden nachvollziehbar und schön geschildert, sodass ich mich in die beiden hineinversetzen konnte.

Im Vergleich zum ersten Band fällt der Plot an sich jedoch eher mager aus, was zum einen an der geringeren Seitenzahl liegen könnte und zum anderen daran, dass hier scheinbar der Fokus auf die Erotik gelegt wurde. Harper und Dex landen öfter im Bett, als dass sie sich tatsächlich miteinander unterhalten, was ich schade fand. Dadurch gab es keine wirklich witzigen Dialoge oder Wortgefechte und man erfuhr auch nicht sonderlich viel über die Protagonisten bzw. Ihre Vergangenheiten, die nur angedeutet wurden.

Zu Beginn des Buches merkt man, dass die beiden auch noch andere Gemeinsamkeiten haben und was sie am anderen schätzen. Diese Szenen haben mir sehr gut gefallen, weil man spüren konnte, wie sich die beiden auch gedanklich annähern. Aber das verläuft sich dann immer mehr im „Rausch des Verlangens“. Auch verläuft sich der ursprüngliche Plan, Harpers Stiefbruder und Stiefmutter eins auszuwischen, weil sie sie ständig wegen ihrer Figur runtermachen, irgendwie im Sande. Ich hatte mir da irgendwie mehr witzige Situationen gewünscht oder vielleicht ein klärendes Streitgespräch, irgendetwas. Stattdessen wurde das Thema einfach fallen gelassen und es gibt auch keine richtige Auflösung.

Gut gefallen hat mir, dass hier im Gegensatz zum ersten Teil auch andere Mitglieder der Rugbymannschaft in die Geschichte mit einbezogen wurden und man so etwas von der Dynamik der Spieler mitbekommen hat.

Alles in allem ist es eine nette Geschichte für Zwischendurch, die aber gerne weniger Erotik und dafür mehr Tiefgang hätte haben können. Denn die Grundidee finde ich wirklich gut und das Lesen hat mir auch Spaß gemacht, aber das gewisse Etwas hat einfach gefehlt.

Vielen Dank an Netgalley und den beHeartbeat Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Brutal, gefühlvoll, herzzerreißend - die Geschichte zwei zerbrochener Seelen

Hades' Hangmen - Flame
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Der dritte Teil der „Hades Hangmen“-Reihe von Tillie Cole rückt Flame und Maddie in den Mittelpunkt, die beide bereits seit Band eins Teil der Geschichte sind und zwischen denen von Anfang an eine Verbindung ...

Der dritte Teil der „Hades Hangmen“-Reihe von Tillie Cole rückt Flame und Maddie in den Mittelpunkt, die beide bereits seit Band eins Teil der Geschichte sind und zwischen denen von Anfang an eine Verbindung zu bestehen schien. Beide haben in ihrer Vergangenheit schreckliches durchgemacht, ihre Seelen und Herzen sind zerbrochen, ihr Vertrauen in sich und andere Menschen zerstört. Doch irgendetwas zieht Maddie zu dem schweigsamen Flame hin und irgendetwas an Maddie ist anders, denn sie kann etwas in Flame beruhigen.

Die Geschichte um Maddie und Flame hat mich schon in den Vorgängerbänden, die man unbedingt vor diesem Buch lesen sollte, wenn man alles verstehen möchte, fasziniert. Daher war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Flame wurde immer als selbstzerstörerisch, schweigsam und nun blutrünstig dargestellt. Deswegen interessierte es mich sehr, zu erfahren, wie und warum er zu dem Menschen geworden ist, der er ist. Und ich muss sagen, dieses Buch hat alle Erwartungen übertroffen. Es hat mich einfach umgehauen und nicht mehr losgelassen, auch jetzt kreisen meine Gedanken immer noch um die beiden.

Tillie Cole besitzt dieses unglaubliche Talent die schrecklichsten und brutalsten Geschichten mit einer so gefühlvollen, zärtlichen Liebesgeschichte zu verweben, dass man nur staunen kann. Durch die Erzählweise in der Ich-Perspektive von Maddie und Flame (und dreimal Prophet Cain) erlebt man das Grauen und die Liebe hautnah mit und kann die verworrenen Gedankengänge fantastisch nachvollziehen. Die Erzählweise ist absolut authentisch und die Entwicklung der Liebesgeschichte einfach wundervoll und genau in der richtigen Geschwindigkeit. Mir standen mehrmals die Tränen in den Augen, manchmal vor Rührung und oft vor Trauer, was die beiden erlebt haben.

Denn so zärtlich Tillie Cole die Begegnungen der beiden beschreibt, so brutal schreibt sie auch über die Vergangenheit. Mehrmals musste ich eine kurze Pause einlegen und kniff die Augen zusammen, weil mir eine Szene zu heftig war. In einem Film hätte ich an diesen Stellen wahrscheinlich die Augen zugekniffen und die Ohren zu gehalten. Bei einem Buch geht das nicht, also einmal schlucken, dann weiterlesen und sich in den Wirbelsturm aus Gefühlen ziehen lassen.

Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden liegt bei diesem Buch das Augenmerk mehr auf Flames Vergangenheit, was ich passend und gut fand, weil Maddies Vergangenheit in der „Gemeinschaft“ ähnlich der von Mae und Lilah war und man diese grausigen Details bereits in Band eins und zwei erfuhr. Natürlich erfährt man auch mehr über Maddie, aber insgesamt übernimmt sie hier eher den stärkeren Part, da sie schon dabei ist zu heilen. Nun konzentriert sie sich darauf, Flame zu helfen und ihre Vorgehensweise dabei ist sehr einfühlsam.

Allen, die mit Gewaltdarstellungen umgehen können, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen, weil es so eine bewegende Geschichte erzählt. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier niemand dazu gezwungen wird, sich zu ändern. Natürlich entwickeln sich die Protagonisten miteinander weiter und verändern ihr Leben, aber sie akzeptieren sich auch so wie sie sind und versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen und vor allem zu verstehen. Beide haben den tiefen Wunsch, dem anderen Gutes zu tun und das war herzerwärmend, genauso wie die Botschaft, dass auch zerbrochene Seelen wieder heilen können, langsam, aber sie können heilen. Ein absolut aufwühlendes und bewegendes Buch, eines, das mich definitiv noch lange beschäftigen wird.

Vielen Dank an Netgalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Spannender und ereignisreicher Finalband mit Überraschungen

Sinful Empire
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Der dritte Band der „Sinful Empire“-Trilogie von Meghan March knüpft direkt an das Ende des zweiten Bandes an. Das heißt, es wurde gerade erst auf Mount und Keira geschossen und sie müssen versuchen, sich ...

Der dritte Band der „Sinful Empire“-Trilogie von Meghan March knüpft direkt an das Ende des zweiten Bandes an. Das heißt, es wurde gerade erst auf Mount und Keira geschossen und sie müssen versuchen, sich irgendwie aus dieser misslichen Lage zu befreien. Dieses Erlebnis zeigt ihnen nicht nur, dass es jemand auf sie abgesehen hat, sondern macht auch beiden ihre Gefühle für den anderen bewusst, woraufhin sich so einiges ändert…

Wie auch schon die anderen Bände zuvor wird dieser wieder abwechselnd aus der Sicht von Keira und Mount erzählt. Dieses Mal ist das Verhältnis recht ausgewogen, wobei Mounts Teile sogar etwas überwiegen zu scheinen, da man noch mehr Einblicke in seine Vergangenheit erhält, was mir gut gefallen hat. Was mich jedoch etwas gestört hat, war die Länge der Kapitel. Häufig umfassten sie nur zwei bis sechs E-Book-Seiten und das Buch, welches ohnehin recht dünn ist, hat doch tatsächlich über fünfzig Kapitel. Durch die häufigen Wechsel kam mir das Ganze manchmal recht hektisch vor und ich konnte mich nie so ganz in die beiden hineinversetzen, weil die Situation schon vorüber war, bevor sie richtig begonnen hatte. Da wären mir weniger Perspektivwechsel und dafür mehr Tiefgang lieber gewesen.

Andererseits passen die Wechsel zum schnellen Voranschreiten der Geschichte, die dieses Mal ganz auf Action zu setzen scheint, denn es passiert ein Ereignis nach dem nächsten. Dadurch konnte ich das Buch gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiterging und die Autorin hat wirklich mit ein paar Überraschungen aufgewartet, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Sie ist auch nicht in die typischen Klischees verfallen, wie ich es einmal kurz angenommen habe, was ich wirklich toll fand.

Weiterhin machen Keira und Mount beide nochmal eine Entwicklung durch und finden sich in ihre neuen Rollen ein, als Königin und König des Schachbretts.
Dazu möchte ich auch anmerken, dass ich die Cover- und Buchtitelwahl dieser Reihe wirklich klasse finde, vor allem nachdem in diesem Buch auch noch der Schach-Vergleich erläutert wurde. Einfach toll und sehr stimmig!

Das Buch ist ein schöner und spannender Abschluss der Reihe, das mich wieder voll und ganz gepackt hat. Stellenweise war es mir etwas zu schnell und gegen Ende hätte ich mir noch die Auflösung der ein oder anderen Sache gewünscht, beispielsweise wie die Eltern auf Mount reagieren.
Insgesamt ist es eine packende Buchreihe/Geschichte gewesen mit vielen unerwarteten Wendungen, starken Charakteren und einer faszinierenden, authentischen Hintergrundwelt.

Vielen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 03.03.2019

spannende, humor- und fantasievolle Romantasy

Gold und Schatten
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Im ersten Band ihrer Dilogie „Gold und Schatten“ erzählt Kira Licht von Livia, einer sechzehnjährigen Diplomatentochter, die nicht nur neu in Paris ist, sondern plötzlich auch mit Pflanzen kommunizieren ...

Im ersten Band ihrer Dilogie „Gold und Schatten“ erzählt Kira Licht von Livia, einer sechzehnjährigen Diplomatentochter, die nicht nur neu in Paris ist, sondern plötzlich auch mit Pflanzen kommunizieren kann. Das verwirrt sie alles sehr und macht ihr ziemlich Angst. Als sie dann auch noch auf Maél trifft, einen siebzehnjährigen Schüler, den irgendein Geheimnis zu umgeben scheint und der ihr sofort den Kopf verdreht, ist das Chaos perfekt und ihre Welt steht Kopf.

Die Geschichte wird durchgehend aus der Ich-Perspektive von Livia erzählt, wodurch man wunderbare Einblicke in ihre Gefühlswelt erhält und quasi live miterlebt, wie sehr sie ihre neuen Fähigkeiten, die häufigen Schulwechsel und natürlich Maél beschäftigen.
Der Schreibstil ist wirklich fantastisch und hat mich von Anfang an in Begeisterung versetzt. Die Sprache ist locker und leicht zu lesen und die Autorin verwendet so viele wunderschöne und auch amüsante Vergleiche, dass ich mir alles nicht nur bildlich vorstellen konnte, sondern auch noch häufig ein Schmunzeln auf den Lippen hatte. Die Dialoge sind frech, spritzig und witzig und haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht.
Das soll nun aber nicht heißen, dass es sich hier um eine Komödie handelt. Nein, es ist wirklich ein wunderbares Urban-Fantasybuch, in dem eine fantastische, detailreiche und logische Götterwelt mitten in Paris geschaffen wurde. Die Erklärungen wirken alle authentisch und der Detailreichtum aus der griechischen Mythologie hat mich wirklich begeistert. Durch jahrelangen Lateinunterricht habe ich ein großes Faible für die griechische und römische Mythologie und fand es daher super, wie diese Geschichten neu aufbereitet und mit einem modernen Touch versehen wurden, ohne dass es gewollt oder übertrieben wurde. Nein, es passte einfach alles stimmig zusammen.

In diesem göttlichen Paris verfolgt man dann Maéls und Livias „Mission“ und erlebt mit, wie sie sich langsam annähern und umeinander tanzen. Dabei entdecken und erleben sie immer wieder Verwunderliches, weshalb ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte, weil ich wissen wollte, welche Überraschung wohl als nächstes auf die beiden wartet.

Ich muss sagen, mir war Maél auch wirklich sympathisch, da ich ihm den Bad Boy von Anfang an nicht so richtig abgekauft habe und man eigentlich recht deutlich spürt, wie es um seine Gefühle bestellt ist. Ich fand ihn einfach nur klasse, trotz seiner manchmal brummigen Art und abrupten Stimmungswechsel.
Mit Livia hatte ich ab und zu so meine Probleme, weil sie mir manchmal zu sehr Dramaqueen war und ihre Verhaltensweisen doch recht sprunghaft sind, von verängstigt und schüchtern bis hin zu riesengroßer Klappe war alles dabei. Ich schiebe das einfach mal auf das Verhalten Sechzehnjähriger, womit ich mich noch nie identifizieren konnte (ha, nicht einmal als ich selbst in dem Alter war, dumm gelaufen), und habe mich damit arrangiert, weil meine Faszination über die fantasievolle Erzählung und den Einfallsreichtum der Autorin überwogen hat.
Neben Livia und Maél gibt es noch einige Nebencharaktere, die genauso liebevoll ausgestaltet wurden, wie die beiden Protagonisten und maßgeblich zur Geschichte beitragen. Mir haben die Interaktionen zwischen Livia und ihren Freundinnen sehr gut gefallen, die so bodenständig und gleichzeitig völlig flippig sind. Und dazu noch der gestresste Hermes mit seiner Handyarmada oder der Quizkönig Ödipus…einfach genial!

Mir hat das Buch und der Ausflug in das göttliche Paris wirklich sehr gut gefallen und von Anfang an gefesselt. Es hat mich verzaubert und sehr gut unterhalten und jetzt bin ich schon sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht und welche Götter noch so auftreten und ob sich ein gewisses Trio als die mythologischen Gestalten entpuppen, für die ich sie halte.

Vielen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.