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Veröffentlicht am 06.08.2023

toller Abschluß

Wunderzeit
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Nachkriegszeit im Waldfriede. Eigentlich könnte es jetzt vorwärts gehen, doch noch immer ist alles knapp und die Anträge auf Unterstützung werden verschleppt. Christina beginnt ihre Ausbildung zur Krankenschwester ...

Nachkriegszeit im Waldfriede. Eigentlich könnte es jetzt vorwärts gehen, doch noch immer ist alles knapp und die Anträge auf Unterstützung werden verschleppt. Christina beginnt ihre Ausbildung zur Krankenschwester auf der Frauenstation, sie möchte Hebamme werden. Doch als Berlin abgeriegelt wird und die Luftbrücke startet, erwischt sie ihr Trauma voll und es stellt sich die Frage, ob sie ihre Ausbildung zu Ende bringen kann.

Ein viertes und letztes Mal begleiten wir auch Schwester Hanna und Louis Conradi durch ihre Leben. Für beide stellt sich die Frage wie sie das Ende ihres Arbeitslebens gestalten wollen.

Mir hat das Buch wieder ausgezeichnet gefallen. Es war wie ein nach Hause kommen. Die Autorin schafft es geschickt altbekannte Figuren mit den neuen zu verbinden. Christina ist nach ihrer Flucht im Waldfriede gestrandet und Hanna hat sich ihrer angenommen, wurde so etwas wie eine Ersatzmutter für sie. Das Thema Mutter begleitet Christina durchs Buch, sie kann es lange nicht verkraften, dass sie von ihrer Mutter alleine auf die Flucht geschickt wurde. Dazu kommt, dass sie auf der Flucht nur knapp einen Tieffliegerangriff überlebt hat. Dieses Erlebnis hat sie nachhaltig traumatisiert.

Der Fokus der Geschichte liegt ganz klar bei Christina, die in ein neues Leben startet und dabei mit dem Vergangenen abschließen muss. Der zweite Schwerpunkt liegt auf den Überlegungen von Hanna und Louis Conradi, wie sie ihr Arbeitsleben beenden sollen und wollen.

Am Ende war ich traurig das Buch schließen zu müssen und endgültig Abschied nehmen zu müssen vom Waldfriede. Mir hat diese Reihe ganz besonders gut gefallen. Von daher von mir eine absolute Leseempfehlung für die gesamte Reihe!

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Aufbruch

Heul doch nicht, du lebst ja noch
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Hamburg, kurz nach Kriegsende. Das Leben normalisiert sich, soweit das nach diesem verheerenden Krieg möglich ist. Hamburg liegt in Schutt und Asche, es mangelt eigentlich an allem. Und auch für Traute, ...

Hamburg, kurz nach Kriegsende. Das Leben normalisiert sich, soweit das nach diesem verheerenden Krieg möglich ist. Hamburg liegt in Schutt und Asche, es mangelt eigentlich an allem. Und auch für Traute, Herrmann und Jakob ist das Leben noch nicht wieder normal.

Traute vermisst die Schule, will nicht immer allein sein und in der elterlichen Bäckerei helfen. Herrmann hadert mit seinem Schicksal, keine HJ mehr, wo alle zu ihm aufschauten, dafür den verbitterten Vater ohne Beine zu Hause. Und Jakob weiß nicht, wem er vertrauen kann, musste er sich doch die letzten Monate verstecken und hat niemanden gesprochen.

Wir begleiten die drei abwechselnd durch ihren Alltag, wie sie aufeinandertreffen und erfahren wie sie denken. Man merkt gerade an ihnen wie viele Spuren die Erziehung der Nazis hinterlassen haben. Es dauert etwas, bis sie merken, dass nicht alles, was sie als Gewissheit gesehen haben, auch tatsächlich wahr war. Dass sie belogen wurden und die Briten nicht nur Falschinformationen verbreiten.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Die Entwicklung der drei Kinder ist toll gezeichnet, gerade bei Herrmann spürt man wie aus dem leichtgläubigen Kind ein denkender und hinterfragender Mensch wird. Aber auch Jakob und Traute verändern sich und werden spürbar erwachsener.

Ich habe das Buch an einem Stück gelesen, bin eingetaucht in das kriegszerstörte Hamburg der unmittelbaren Nachkriegszeit. Zugeklappt habe ich es mit dem Wunsch, dass diese jungen Menschen es schaffen mögen sich ein gutes und selbst bestimmtes Leben aufzubauen.

Von mir daher eine Leseempfehlung nicht nur für Jugendliche.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

spannendes Buch

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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Coras größter Traum ist ein Cosmic zu sein, doch alle Tests sprechen dagegen. Doch als sie die Möglichkeit bekommt sich an der Academy of Cosmic Powers zu bewerben und die Aufnahmeprüfung besteht ändert ...

Coras größter Traum ist ein Cosmic zu sein, doch alle Tests sprechen dagegen. Doch als sie die Möglichkeit bekommt sich an der Academy of Cosmic Powers zu bewerben und die Aufnahmeprüfung besteht ändert sich ihr ganzes Leben. Die abweisende King wird nicht ganz freiwillig zu ihrer Mentorin und so nach und nach gewinnt Cora auch Freunde an der Schule. Und als ein Konflikt Cosmics und Menschen entzweit müssen sie alle zusammen halten um Schlimmeres zu verhindern.

Ich war sehr angetan von dem Buch. Die Story war wirklich klasse aufgebaut und die Idee mit den Cosmics, die durch Strahlung besondere Fähigkeiten entwickeln, spannend. Ich mochte Cora sehr gerne und Kings Verhalten erklärt sich in vielem durch den zeitweiligen Perspektivwechsel. Wie oft bei dieser Art von Plots, geht es erst um die Verhältnisse an der Schule, das Zusammenraufen von neuen Schülern. Gegen Ende nimmt dann das Politische zu und die Ereignisse überschlagen sich.

Nun bin ich gespannt, wie es dann in Band zwei weitergehen wird, wenn die Gruppe loszieht um die Welt zu retten. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Knopf im Ohr

Margarete Steiff
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Margarete Steiff ist als Kind an Kinderlähmung erkrankt und wird ihr Leben lang auf den Rollstuhl angewiesen sein. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen, gründet mit ihren Schwestern eine kleine Schneiderei, ...

Margarete Steiff ist als Kind an Kinderlähmung erkrankt und wird ihr Leben lang auf den Rollstuhl angewiesen sein. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen, gründet mit ihren Schwestern eine kleine Schneiderei, die sie auch weiterführt, als diese heiraten. Unterstützt vom Vater und dem Bruder Fritz setzt sie immer mehr Ideen um und beginnt dann auch Spielzeugtiere herzustellen. Damit hat sie großen Erfolg und wird die heute noch bekannte und nach ihr benannte Firma aufbauen.

Wer kennt sie nicht, die Kuscheltiere mit dem Knopf im Ohr. Ich selbst habe immer noch einen Brumm Bären, den ich nicht weggeben würde. Dieses Buch erzählt nun die Geschichte der Gründerin der Firma. Wir begleiten dabei Margarete von ihren Anfängen bis kurz vor ihren Tod. Im Vordergrund stand in ihrem Leben tatsächlich immer die Arbeit, da ihr früh klar wurde, dass sie wohl nie heiraten und eine Familie gründen würde. Und doch war sie für all ihre Nichten und Neffen wohl die Lieblingstante, die später auch in die Firma einstiegen und denen sie ihr Lebenswerk am Ende zufrieden überlassen konnte.

Das Buch ist sehr ruhig erzählt, die Autorin hält sich im Großen und Ganzen an die reale Geschichte, nur ein Detail wurde hinzugefügt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es lies sich schön lesen und ich mochte es zwischendrin nicht weglegen. Der Schreibstil war sehr anschaulich und ich konnte mich gut in die Charaktere einfühlen.

Kurz und gut, ich habe die Lesezeit genossen und möchte das Buch hiermit empfehlen!

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Interessante Geschichte!

Bergleuchten
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Göschenen ist ein kleines Dorf auf der Schweizer Seite des Gotthards. Hier lebt Helene mit ihren Eltern, der Vater ist Fuhrhalter und sie unterstützt ihn dabei. Als dann ein Tunnel gebaut werden soll, ...

Göschenen ist ein kleines Dorf auf der Schweizer Seite des Gotthards. Hier lebt Helene mit ihren Eltern, der Vater ist Fuhrhalter und sie unterstützt ihn dabei. Als dann ein Tunnel gebaut werden soll, ist das Dorf gespalten. Die Fuhrhalter werden durch den Tunnel arbeitslos, was tun also.

Helenes Vater beschließt die Aufträge zu nutzen und sich das Geschäft nicht entgehen zu lassen, die Zukunft wird schon zeigen was danach kommt und verhindern kann er den Bau eh nicht. So transportiert er Materialien und nimmt einen der Arbeiter bei sich auf.

Piero ist Mineur und manchmal ein wenig aufsässig. Er lässt sich die schlechten Arbeitsbedingungen nicht immer gefallen und macht auch mal den Mund auf. Als er dann Helene näher kommt stellt sich die Frage, ob es eine Zukunft für die beiden geben kann.

Karin Seemayer schildert in ihrem Buch nicht nur den Bau des Tunnels. Die Veränderung von Göschenen ist auch ein großes Thema. Was macht es mit einem Dorf, wenn plötzlich hunderte Fremde dort leben, die in diesem Fall ja auch aus Italien kamen und eine eigene Kultur mitgebracht haben.

Wir erleben so die acht Jahre, die der Bau des Tunnels gedauert hat hautnah mit. Die Arbeitsbedingungen sind mehr als schlecht, Der Umgang mit dem damals neuen Dynamit führt zu mehreren Unfällen. Es gibt immer wieder Tote, durch Explosionen, Einbrüche und auch Krankheiten. Göschenen wächst, es ziehen viele Arbeiter mit ihren Familien zu, Geschäfte, Wirtshäuser und Hotels werden gebaut. Und es kommt zu Spannungen zwischen den Einheimischen und den Zugewanderten.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Ich hatte Göschenen bildlich vor Augen und konnte mich gut in die Charaktere einfühlen. Die Mischung aus Liebesgeschichte und dem Tunnelbau fand ich gut ausgewogen und passend, da sich hier auch die Vorurteile und die gesellschaftlichen Hürden gezeigt haben.

Die Geschichte lies sich gut lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Ich kann das Buch daher nur empfehlen, vor allem auch, weil es mal einen Teil der Geschichte zeigt, über den noch nicht so viel geschrieben wurde.

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