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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2022

Liebenswert

Herbstfreundinnen
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Mackenzies Leben ist eigentlich perfekt. Sie hat ihren Traumjob als Winzerin eines großen Weingutes und auch ihre Ehe mit Rhys läuft zufriedenstellend. Aber eben nur zufriedenstellend. Die beiden müssen ...

Mackenzies Leben ist eigentlich perfekt. Sie hat ihren Traumjob als Winzerin eines großen Weingutes und auch ihre Ehe mit Rhys läuft zufriedenstellend. Aber eben nur zufriedenstellend. Die beiden müssen feststellen, dass sie mehr wie WG-Mitglieder zusammenleben, denn wie ein Ehepaar. Sie müssen erkennen, dass ihre Ehe wohl vorbei ist und beschließen sich scheiden zu lassen.

Mackenzie muss sich klar werden, wie wohl ihre Zukunft aussieht und was sie noch für Träume hat. Weiter auf dem Weingut der Familie ihres bald Ex-Mannes zu arbeiten kommt für sie nicht in Frage. Doch damit beginnt das Drama. Mackenzies Schwiegermutter kann nicht akzeptieren, dass die damit ihre Winzerin verliert und legt ihr Steine in den Weg, wo sie nur kann. Dafür stehen ihr ihre Schwägerinnen Stephanie und Four zur Seite und auch beruflich ergibt sich rasch eine Chance, die alle ihre Träume verwirklichen kann.

Mir hat dieses Buch von Susan Mallery wieder gut gefallen, man taucht sehr schnell ein in die Welt der Weingüter in Washington. Ich konnte mir die Gegend gut vorstellen und auch nachvollziehen wie so ein Gut arbeitet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben alle ihre Stärken und Schwächen. Wobei Barbara, Mackenzies Schwiegermutter, echt anstrengend war, sie verhält sich wie ein kleines Kind und wie sie mit ihren Kindern umgeht, geht gar nicht. Dafür sind Four und Stephanie einfach liebenswerte Menschen, die vieles wieder wett machen.

Alles in allem ist es ein tolles Buch zum Wohlfühlen, auch wenn zwischendrin manch unangenehme Situationen auftreten. Aber das gehört auch mit dazu. Als Abschluss gibt die Autorin noch Tipps zur Auswahl von Weinen, so nimmt man auch noch ein wenig Wissenswertes am Ende mit.

Von mir eine Leseempfehlung für dieses liebenswerte Buch!

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Wohlfühllektüre!

Das Licht in den Bäumen
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Nele soll im Auftrag ihrer Großmutter Vio eine Kiefer in den Geschichtengarten von Remy Kreyenibbe nach Rügen bringen. Dort erfahrt sie dann auch die Geschichte zu dem Baum und möchte daraufhin mehr über ...

Nele soll im Auftrag ihrer Großmutter Vio eine Kiefer in den Geschichtengarten von Remy Kreyenibbe nach Rügen bringen. Dort erfahrt sie dann auch die Geschichte zu dem Baum und möchte daraufhin mehr über ihren bis dahin unbekannten Großvater herausfinden. Remy schickt sie weiter auf den Darß, wo sie nicht nur sich selbst wieder findet, sondern auch noch viel mehr.

Mit diesem Buch beginnt Patricia Koelle dann eine weitere Reihe, die sich wieder durch Naturverbundenheit auszeichnen wird. Diesmal geht es um die Bäume, den Wald und was uns die Beziehung zu ihm bringen kann. Nele lebt in der Großstadt und ist seit dem Tod ihrer besten Freundin recht verloren, hat kein engen Freunde, keine Wurzeln.

Auf dem Darß angekommen trifft sie auf Hella, die dort Försterin war und eine enge Beziehung zu ihrem Wald hat. Sie kannte auch Neles Großvater, Joram Grafunder. Wer Patricia Koelles frühere Bücher kennt, wird bei diesem Namen aufhorchen, spielte er doch schon in der Ostsee-Trilogie eine Rolle. Hier schließt sich nun ein Kreis und ich muss sagen, für mich war es sehr beglückend, alte Bekannte wiederzutreffen.

Insgesamt war das Buch wieder eine Wohltat, einfach die perfekte Auszeit zum Lesen. Die Autorin versteht es Landschaften und Situationen so lebendig zu schildern, dass man das Gefühl hat, neben den Protagonisten zu stehen und die Geschichte hautnah mitzuerleben.

Ich kann auch diese neue Reihe wieder empfehlen. Hier entsteht etwas neues, aber auch die Figuren aus den anderen Büchern haben hier ihren Platz gefunden. So entsteht eine ganz eigene Welt, in die man immer wieder zurückkehren möchte.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Frankfurt und die Studentenunruhen

Die Schuld der Toten
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Frankfurt im Jahr 1968. Studentenunruhen erschüttern die Stadt, Kaufhäuser brennen und Preussers Tochter ist mittendrin, anstatt für ihr Abitur zu lernen. Er muss sich währenddessen um einen mysteriösen ...

Frankfurt im Jahr 1968. Studentenunruhen erschüttern die Stadt, Kaufhäuser brennen und Preussers Tochter ist mittendrin, anstatt für ihr Abitur zu lernen. Er muss sich währenddessen um einen mysteriösen Entführungsfall kümmern. Der Textilfabrikant Gustav Roth wurde entführt und wird kurz nach der Geldübergabe tot aufgefunden. Doch scheinbar ist er schon weit vor der Übergabe gestorben. Vieles passt nicht zusammen und Preusser und sein Team stehen immer wieder vor Sackgassen.

Den Entführungsfall fand ich sehr interessant, auch wenn ich mir früh schon gedacht habe, wohin es wohl gehen wird. Trotzdem fand ich die unterschiedlichen Ansätze der Ermittlungen sehr interessant, vor allem die Sache mit dem Textilschmuggel aus der DDR. Allerdings muss ich sagen, dass mir der private Teil der Geschichte etwas zu viel war. Vor allem als Preussers Bruder aus der DDR auftaucht und die Geschichte ein wenig in Richtung Spionage abdreht. Aber vielleicht wird hier der Ansatz für die weitere Geschichte Preussers gelegt.

Alles in allem fand ich das Buch sehr spannend und gut geschrieben. Die Zeitgeschichte wird gut in den Fall mit eingearbeitet und viele Themen fügen sich zu einem Ganzen. Von daher eine Leseempfehlung für diesen Band der Reihe. Und ich hoffe, das es noch ein weiteres Buch geben wird.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Wo ist Dora Jung?

Die Passage nach Maskat
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Theodor Jung ist mit seiner Frau und deren Familie auf den Weg nach Maskat auf der Champollion. Doch eines Tages kurz nach der Abfahrt verschwindet sie und die Familie will ihm weismachen, dass sie das ...

Theodor Jung ist mit seiner Frau und deren Familie auf den Weg nach Maskat auf der Champollion. Doch eines Tages kurz nach der Abfahrt verschwindet sie und die Familie will ihm weismachen, dass sie das Schiff nie betreten hat. Jung macht sich auf die Suche nach seiner Frau, die das Schiff ja auf dem offenen Meer nicht verlassen haben kann, auch aus Angst später eines Verbrechens angeklagt zu werden. Doch wem auf dem Schiff kann er trauen?

Cay Rademacher liefert mit diesem Krimi ein sehr spannendes Buch, in dem lange unklar ist, was genau passiert ist. Die begleitenden Passagiere scheinen alle ihr eigenes Süppchen zu kochen und auch dem Leser bleibt unklar, wer nun etwas mit dem Verschwinden von Jungs Frau zu tun hat und wer einfach seine eigenen krummen Dinger an Bord treibt.

Dem Autor gelingt es fabelhaft das Leben an Bord zu schildern, ich hatte von Anfang an Bilder im Kopf und ein wenig habe ich mich auch an Agatha Christies Tod auf dem Nil erinnert gefühlt. Allerdings gibt es hier keinen Ermittler, der am Ende alles aufklärt. Trotzdem bleibt am Ende nichts unaufgeklärt und man kann zufrieden Abschied nehmen.

Das Leben der Zwanziger und vor allem der Umgang mit Drogen ist toll geschildert und man bekommt ein Gefühl dafür, wie es den wohlhabenden Menschen dieser Zeit so ging und welche Moralvorstellungen damals herrschten.

Mir hat das Buch viel Spaß gemacht. Ich habe es gerne gelesen und war bis zum Ende am Miträtseln. Von mir daher eine Leseempfehlung für diesen klassischen Krimi in einer eindrucksvollen Umgebung.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

interessantes Thema

Q
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Elena ist Lehrerin an einer silbernen Schule. Die Schüler müssen sich monatlich Tests unterziehen und ja nachdem wie sie abschneiden, werden sie in silbernen, grünen oder gelben Schulen unterrichtet. Elenas ...

Elena ist Lehrerin an einer silbernen Schule. Die Schüler müssen sich monatlich Tests unterziehen und ja nachdem wie sie abschneiden, werden sie in silbernen, grünen oder gelben Schulen unterrichtet. Elenas große Tochter ist eine silberne Schülerin, ihre Schwester Freddie hat zu kämpfen auf der grünen Schule bleiben zu dürfen. Eines Tages fällt Freddie durch die Prüfungen und soll auf eine gelbe Schule. D.h. sie muss ihre Eltern verlassen und darf auch keinen Kontakt mehr haben. Da kommen Elena Zweifel, ob das System, für das sie lange gearbeitet hat, wirklich so perfekt ist, wie sie immer dachte.

Mich hat dieses Buch recht zwiespältig zurückgelassen. Einerseits skizziert die Autorin ein Szenario, dass nicht so unwahrscheinlich ist. Schüler, die nach Leistungsfähigkeit unterrichtet werden und so die angeblich beste Förderung bekommen, klingt doch gar nicht so schlecht. Allerdings stellt sich natürlich die Frage: Wer entscheidet, darüber, wohin ein Kind zur Schule gehen kann. Liegt es wirklich nur an den eigenen Fähigkeiten oder spielen Dinge wie soziale Herkunft und Umfeld auch eine Rolle. Im Buch geht das Ganze noch einen Schritt weiter, das Thema Eugenik spielt eine große Rolle. Und hier begannen meine Probleme. Elenas Großmutter ergeht sich in Andeutungen über eine Freundin im dritten Reich, kommt aber trotz der fehlenden Zeit nicht auf den Punkt. Und auch die eine Kollegin, deren Großmutter wohl mit dem Eugenik Programm der USA Erfahrungen gemacht hat, vertröstet immer nur auf später. Für mich als Leser fand ich die Andeutungen einfach zu wenig, vor allem da nicht wirklich auf die entsprechenden Programme eingegangen wird. Dass die Deutschen ein Eugenik Programm in der Zeit des Nationalsozialismus durchgezogen haben, war mir bekannt, aber dass die USA ein solches Programm auch nach dem Krieg noch hatten und wie das aussah, war mir neu. Die Informationen, die man als Leser im Buch bekommt, waren mir an dieser Stelle einfach zu wenig.

Etwas störend empfand ich auch die Rückblicke in Elenas Jugend. Hier wird zwar ihre Entwicklung und ihre Rolle bei der Entwicklung des Q-Systems dargestellt, mich hat das Ganze aber mehr aus dem Lesefluss gerissen. Vor allem, da es meistens um Highschool Reibereien ging, aus denen dann wohl die Idee zum Q-System hervorging.

Das Ende der Geschichte fand ich relativ überhastet gestaltet. Das ging mir im Vergleich zum Rest der Geschichte einfach zu schnell. Nachdem man relativ lange in die Gesellschaft eingeführt wird, passieren die Dinge nach der Ankunft Elenas in der gelben Schule gefühlt im Minutentakt. In wenigen Kapiteln kommt sie dort an, erkennt den Ernst der Lage und rettet dann mit einer gewagten Aktion die Welt. Das war mir zu kurz gehalten.

Alles in allem war es ein Buch mit einem interessanten Thema, das mich auch nachträglich noch beschäftigt. Allerdings hätte ich mir das Ganze anders umgesetzt gewünscht. Ich denke das Thema ist wichtig, aber an manchen Ecken fehlten mir einfach die Hintergrundinfos und vieles ging mir dann auch zu schnell.

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