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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2024

Viel Capri-Flair

Der blaue Salamander
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„Der blaue Salamander“ ist bereits der fünfte Fall für den Inselpolizisten Enrico Rizzi und dessen norditalienische Kollegin Antonia Cirillo. Worum geht es?
Modedesignerin Rosalinda Fervidi wird in einem ...

„Der blaue Salamander“ ist bereits der fünfte Fall für den Inselpolizisten Enrico Rizzi und dessen norditalienische Kollegin Antonia Cirillo. Worum geht es?
Modedesignerin Rosalinda Fervidi wird in einem Beichtstuhl tot aufgefunden. Sie wurde ermordet. Rosalinda wollte „die blaue Salamander“, eine edle Handtasche aus dem Leder der lucertola azzurra, einer endemischen Eidechse, neu produzieren - aus veganem Leder.
Zugleich entdeckt Signora de Lulla, eine alternde Diva, den Verlust ihrer kostbaren Handtasche aus eben diesem Salamanderleder. Rizzi und Cirillo ermitteln…
Luca Ventura hat seinen Capri-Krimi atmosphärisch mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Neben dem Kriminalfall geht es auch um Tierwohl und Klimaschutz.
Mit diesem Krimi kommen Bella Italia und ein wenig Dolce Vita zu uns nach Hause. In der Corona-Zeit fand ich das spannend. So konnte man zumindest literarisch verreisen und von Urlaub träumen.
Hier und jetzt fand ich die Geschichte doch ein bisschen seicht und nur leidlich spannend. Am besten gefallen mir immer die gezeichneten Karten der Insel Capri und des Golfs von Neapel am Anfang des Buchs.

Fazit: Fall Nr. 5 für Rizzi und Cirillo. Kurzweilige Unterhaltung!

Veröffentlicht am 27.03.2024

Die Vergangenheit holt einen immer ein

Die Sehenden und die Toten
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Sia Piontek ist ein Pseudonym. „Die Sehenden und die Toten“ ist ihr Krimi-Debüt und überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Das Buch startet mit einem verstörenden ...


Sia Piontek ist ein Pseudonym. „Die Sehenden und die Toten“ ist ihr Krimi-Debüt und überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Das Buch startet mit einem verstörenden Prolog. Danach lernen wir Ermittlerin Carla Seidel kennen. Sie hat sich von Hamburg ins Wendland versetzen lassen. Naja, es handelt sich eher um eine Flucht.
Im Mittelpunkt steht der 18-jährige Justus. Er wurde ermordet und seine Augen durch Spiegel ersetzt. Gruselig. Schon bald ist klar, Justus war nicht der, für den die Eltern und viele andere ihn hielten…
Auch, wenn „Die Sehenden und die Toten“ im Wendland verortet ist, ist es kein Provinzkrimi. Denn der Kriminalroman hat es in sich. Er ist spannend und unterhaltsam, herausfordernd und anspruchsvoll.
Es geht um Geheimnisse und Lügen. Die sozialen Medien. Gefährliche Challenges. Der Plot ist wendungsreich und nicht vorhersehbar. Eine Geschichte, die sich flott und flüssig lesen lässt.
Die Figurenzeichnung ist gelungen. Carla und ihre Tochter kommen sympathisch rüber. Nur, dass Carla den Kriminalfall mit ihrer Tochter Lana diskutiert, finde ich fragwürdig. Lana ist speziell, eine Reflektorin im Human Design.
Am Ende ist alles stimmig aufgelöst und ein Cliffhanger macht Lust auf die Fortsetzung.

Fazit: Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die im Wendland verortet ist. Spannend!

Veröffentlicht am 23.03.2024

Russisches Roulette

Der Nachtläufer
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Da ich schon lange nichts mehr von Karin Fossum gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. „Der Nachtläufer“ ist der erste Band einer neuen norwegischen Krimi-Reihe um Kommissar Eddie Feber. Worum geht ...


Da ich schon lange nichts mehr von Karin Fossum gelesen habe, habe ich hier zugeschlagen. „Der Nachtläufer“ ist der erste Band einer neuen norwegischen Krimi-Reihe um Kommissar Eddie Feber. Worum geht es?
Wir lernen den 18-jährigen Meidel Jonsson kennen. Er hatte eine schlimme Kindheit. Sein Vater ist im Gefängnis, seine Mutter in einer psychiatrischen Einrichtung. Seit vier Jahren lebt er bei seinem Großvater Lennart, der in der Nacht verstorben ist. Als er das Haus durchsucht, findet er Patronen und die dazugehörige Waffe.
Ein anderer Handlungsstrang erzählt die Geschichte vom Nachläufer. Er bricht nachts in Wohnungen ein, bedroht die Schlafenden mit einem Revolver und betätigt den Abzug. Dann hinterlässt er einen Zettel mit einer mysteriösen Zahlenkombination. Drei Menschen haben überlebt - aber wie lange noch, bis der Erste stirbt?
Eddie Feber entdeckt einen Zusammenhang…
„Der Nachtäufer“ ist ein leiser Krimi mit literarischem Anspruch. Der Einstieg ist etwas zäh, aber dann geht die Post ab.
Eddie kommt sympathisch rüber, denn er hat viel Empathie. Er ist mit einer Krimi-Autorin verheiratet, hat mit ihr acht Kinder und sieht aus wie Rami Malek.
Mit ausgeprägtem psychologischen Einfühlungsvermögen beschreibt die Autorin, was ihre Protagonisten bewegt, was sie fühlen und warum sie so handeln, wie sie es tun.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und so freue ich mich schon auf Eddies nächsten Einsatz in »Familienbande«.

Fazit: Wow, was für ein Krimi! Frau Fossum hat es immer noch drauf.

Veröffentlicht am 19.03.2024

Von wegen siga, siga - ganz langsam

Kretisches Rätsel
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„Kretisches Rätsel“ von Nikos Milonás ist bereits der sechste Band einer Krimi-Reihe, die auf Kreta verortet ist. Kommissar Michalis Charisteas und sein Partner Pavlos Koronaios ermitteln diesmal an archäologischen ...

„Kretisches Rätsel“ von Nikos Milonás ist bereits der sechste Band einer Krimi-Reihe, die auf Kreta verortet ist. Kommissar Michalis Charisteas und sein Partner Pavlos Koronaios ermitteln diesmal an archäologischen Stätten. Die markanten roten Säulen auf dem Cover sind DAS Motiv vom Palast von Knossos.
Michalis und Hannah wollen heiraten, im großen Stil, wie es auf Kreta üblich ist. Doch dann werden die Kommissare zu einem Mord gerufen: ein Archäologe liegt tot im legendären minoischen Palast. Hat sein Tod etwas mit einem geheimnisvollen archäologischen Fund zu tun, ähnlich dem Diskos von Phaestos?
„Kretisches Rätsel“ ist spannend und unterhaltsam, rasant und actionreich. Es wird wieder viel Frappé und Raki getrunken. Aber auch die geschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant, da ich selbst schon Knossos besichtigt habe.
Über das Wiedersehen mit Michalis und Hannah habe ich mich sehr gefreut. Das Privatleben nimmt nicht so viel Raum ein wie befürchtet. Das hat mir gefallen. Auch, dass einige Szenen im Osten Kretas spielen. Schöne Ferien!

Fazit: Fall Nr. 6 für Michalis Charisteas. Hat mir richtig gut gefallen!

Veröffentlicht am 17.03.2024

Es geht weiter

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Marc Raabe (ver)folge ich von Anfang an und Band 1 der Art Mayer-Serie, „Der Morgen“, hatte mich begeistert. Doch „Die Dämmerung“ vermochte mich nicht zu überzeugen. Worum geht es?
Charlotte Tempel, eine ...

Marc Raabe (ver)folge ich von Anfang an und Band 1 der Art Mayer-Serie, „Der Morgen“, hatte mich begeistert. Doch „Die Dämmerung“ vermochte mich nicht zu überzeugen. Worum geht es?
Charlotte Tempel, eine gefeierte Wohltäterin, wird tot aufgefunden. Mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf. Sie war für einen Medienpreis nominiert: Der Hirsch! Auch eine weitere Nominierte stirbt. Charlottes Tochter Leo gerät unter Verdacht. Aber wo liegt das Motiv?
Art Mayer und Nele Tschaikowski ermitteln in ihrem zweiten Fall. Es empfiehlt sich, den Vorgänger gelesen zu haben. Denn es gibt viele Bezüge aus der Vergangenheit.
Mit „Die Dämmerung“ hat der Autor einen fesselnden, psychologisch raffinierten Thriller über ein wichtiges Thema geschrieben. Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum.
Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut: Bell & Bo, die Geschichte einer großen Liebe. Über das Wiedersehen mit Art und Nele habe ich mich gefreut. Nele ist schwanger. Genauso wie Bell damals.
Der Fall ist komplex. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wer sich hinter Bell & Bo versteckt. Spannend, keine Frage. Aber das ganze Schwangerschaftsgedöns war mir dann doch etwas too much. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzung, „Die Nacht“.

Fazit: Fall Nr. 2 für die Berliner Ermittler Art Mayer und Nele Tschaikowski. Gut, aber nicht so gut wie Band 1.