Profilbild von susehost

susehost

Lesejury Star
offline

susehost ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit susehost über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

hat mir gut gefallen

Kaninchenherz
0

Als Friedhofgärtnerin Gesine eines Morgens mit Kränzen auf dem Weg zur Friedhofskapelle ist, stockt ihr der Atem: zwei kleine Mädchen stehen dort rum, die genauso aussehen wie ihre Schwester. Hätte sie ...

Als Friedhofgärtnerin Gesine eines Morgens mit Kränzen auf dem Weg zur Friedhofskapelle ist, stockt ihr der Atem: zwei kleine Mädchen stehen dort rum, die genauso aussehen wie ihre Schwester. Hätte sie bloß morgens auf den Auftrag geschaut, dann hätte sie festgestellt, dass es ihre Schwester ist, die beerdigt werden soll. Ihre Schwester, die sie seit einem tragischen Vorfall vor 10 Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen hat. Seit dem Ereignis lebt Gesine, ehemalige Kripobeamtin, zurückgezogen in einem Wohnwagen auf einem Bauernhof. Nun wird sie mit der Vergangenheit konfrontiert, denn die Schwester wurde anscheinend ermordet.

Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam, wie Gesine sich mit den Geschehnissen fühlt. Als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen, wenn man liest, was Gesine passiert ist. Nicht nur, dass alte Wunden aufgerissen werden, auch noch ihre Eltern, zu denen sie ebenfalls keinen Kontakt mehr hatte, verdächtigen sie des Mordes an ihrer Schwester. Gut, dass Gesine einen guten Freund hat, der ihr zur Seite steht. Mir war die Protagonistin sehr sympathisch und die Handlung fand ich gut aufgebaut und in sich schlüssig. Zwar ahnt man zwischen den Zeilen, wer der Bösewicht ist, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. Gefallen hat mir auch, dass die Story angenehm unblutig war. Rundum gute Krimiunterhaltung!

Veröffentlicht am 18.01.2017

empfehlenswert

Die Spur des Ultramarins
0

Der Maler Jan van Eyck hat einen Auftrag übernommen. Für eine einflussreiche Genter Familie soll er ein Altarbildnis fertigen. Seiner Maria möchte er einen Mantel mit einem himmlischen Blau geben. Dafür ...

Der Maler Jan van Eyck hat einen Auftrag übernommen. Für eine einflussreiche Genter Familie soll er ein Altarbildnis fertigen. Seiner Maria möchte er einen Mantel mit einem himmlischen Blau geben. Dafür benötigt er das seltene und teure Ultramarin, dass man irgendwo im Osten finden und das nur in einem geheimnisvollen Verfahren aus dem Stein ausgewaschen werden kann. Die Kaufmannsfamilie schickt ihren Neffen Adrian Borluut auf die Suche nach dem Ultramarin. In Esslingen leben Catharina und ihr Vater Christoph Appenteker. Wie der Name schon sagt ist Christoph Apotheker, Catharina darf bei ihm arbeiten, was nicht allzu üblich ist. Schon steht da auch ein Bewerber um ihre Hand. Wirklich um ihre Hand? Oder will er nur durch sie Stadtapotheker werden? Catharinas Vater ist auch ein Alchimist. Das Angebot von Adrian Borluut, ihn finanziell die Suche nach dem Ultramarin zu ermöglichen und auch in den Handel damit zu investieren, beschwingt Christoph, der sich nur allzu gern wieder einmal auf Reisen macht, ausgestattet mit einer Vollmacht für Adrians Vermögen. Und dann hört man nichts mehr von ihm. Was ist mit Adrians Geld? Wie kann Catharina der Heirat mit dem unsympathischen Weckmann entgehen? Beide machen sich auf die Suche…

Mir hat auch dieser Roman der Autorin sehr gut gefallen. Die abenteuerliche Reise wurde nie langweilig geschildert. Immer wieder gab es unerwartete Wendungen, die den Spannungsbogen hoch hielten. Dazu eine schöne Liebesgeschichte, sympathische Protagonisten (bis auf den Bösewicht natürlich, der ja auch nicht fehlen durfte), und auch etwas Wissenserweiterung z.B. über den Ultramarin… Also einfach alles drin, was ein guter Roman haben sollte. Für Fans historischer Romane sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsame friesische Geschichte

Tod im Biikefeuer
0

Februar 1900: Sönke Hansen vom Husumer Deichbauamt hat wieder einen Mordfall aufzuklären. Nach dem dieses Jahr aus politischen Gründen größeren Biikefeuer auf der Hallig Langeneß finden sich bei den Aufräumarbeiten ...

Februar 1900: Sönke Hansen vom Husumer Deichbauamt hat wieder einen Mordfall aufzuklären. Nach dem dieses Jahr aus politischen Gründen größeren Biikefeuer auf der Hallig Langeneß finden sich bei den Aufräumarbeiten eine verkohlte Hand und lange Knochen, die als Tierknochen oder etwas, das das Watt hergegeben hat, weggeworfen werden. Sönke weiß es besser. Mit dem Feuerholz ist ein Mensch verbrannt. Wer hatte Gelegenheit, den Leichnam in den Materialien des Feuers zu verstecken? Hat Major Grotherjan aus Berlin damit zu tun, der extra für Feuerwerk und Biikefeuer auf die Halligen gereist ist?
Mir hat auch dieser Band um Sönke Hansen und seine Familie gut gefallen, da man viel über die Friesen und die damalige Zeit lernt. Hinten ist ein Glossar, in dem die unbekannten Worte erklärt werden, das war während des Lesens sehr nützlich. Auch die damalige Zeit kommt sehr gut rüber. Die zähen Ermittlungen, die Beamtenmentalität in der Zeit des Kaiserreichs, die geringen Kommunikationsmöglichkeiten. Wo heute jeder ein Handy hat war es ganz lustig, vom Fräulein vom Amt zu lesen und erinnert zu werden, dass Telefonapparate noch selten waren. Die Friesen und ihre pragmatische Lebensart werden ebenfalls gut dargestellt. Die Story war zwar nicht übermäßig spannend und auch die Aufklärung kein Kracher, aber ich fand das Buch insgesamt unterhaltsam und den Kriminalfall angenehm unblutig.

Veröffentlicht am 18.01.2017

fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Die Beutelschneiderin
0

„Babetutchen“, so nennt die junge Cressi ihr väterlicher Freund Utz. Er hatte sie seinerzeit gefunden und großgezogen, nachdem ihre Mutter, eine Hure, sie auf einem Misthaufen abgelegt hatte. Seit dem ...

„Babetutchen“, so nennt die junge Cressi ihr väterlicher Freund Utz. Er hatte sie seinerzeit gefunden und großgezogen, nachdem ihre Mutter, eine Hure, sie auf einem Misthaufen abgelegt hatte. Seit dem halten beide zusammen wie Pech und Schwefel und schlagen dich mit diversen Gaunereien durch. Ein Einbruch in den Keller eines reichen Kaufmanns geht jedoch gründlich schief. Die Häscher sind hinter Cressi her. Auf ihrer Flucht läuft sie einem jungen Gutsbesitzer in die Arme, eine Begegnung, die Cressis ganzes weiteres Leben umkrempeln wird…
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich konnte es nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, die Geschichte ist gut recherchiert und in sich stimmig, die Figuren machen Spaß Man kann sich als Leser alles sehr bildhaft vorstellen und fühlt sich fast als ein Teil der Geschichte. Die Figur der Cressi Nabholz war sehr gut dargestellt, mit einem interessant mitzuerlebenden Wandel von einer kindlich naiven kratzbürstigen Straßengöre zu einer zupackenden, warmherzigen, liebenden Frau. Ich habe viel mit ihr mitgelitten und gefiebert, was auch dadurch kam, dass die Autorin uns oft an Cressis Gedanken teilhaben läßt.
Mit überraschenden Wendungen hält die Autorin die Spannung durchweg aufrecht und man liest noch ein Kapitel und noch eins und noch eins… Am Ende war ich traurig, dass ich das Buch durchgelesen hatte. Ich kann es wärmstens empfehlen, es ist alles drin, was ein guter historischer Roman haben sollte.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Abgründig, aber spannend

Papa
0

Thomas Ried, ein perverser Mörder, ist aus der Psychiatrie, in die er seinerzeit eingewiesen wurde, ausgebrochen. Seine Ex-Frau Michelle ist schockiert. Sie hat inzwischen ihren Mädchennamen wieder angenommen. ...

Thomas Ried, ein perverser Mörder, ist aus der Psychiatrie, in die er seinerzeit eingewiesen wurde, ausgebrochen. Seine Ex-Frau Michelle ist schockiert. Sie hat inzwischen ihren Mädchennamen wieder angenommen. Von Rieds Taten hatte sie damals nichts gewusst. Sie und ihre Tochter leiden noch immer darunter, dass sie auf Thomas Fassade hereingefallen waren. Es wird eine brutal zugerichtete Leiche gefunden, bei ihr ein Polaroid-Foto mit einer Zeichnung von einem Wolf, dem ein Schaf durch einen Zaun entwischt. Was hat das zu bedeuten? Und dann verschwindet Lilly, Thomas Rieds Stieftochter.
Nach dem Klappentext hatte ich ein gewisses Maß an Brutalität erwartet. Dennoch war es bei manchen Szenen schlimmer zu lesen, als ich gedacht hatte. Mir kam da recht viel Kopfkino, das Buch ist also nichts für Zartbesaitete. Aber es ist spannend geschrieben, ich konnte es kaum aus der Hand legen, trotz der vielen Abgründe und Perversitäten. Das Ende war überraschend und die Spannung war extrem hoch. Gut gemachter Psycho-Thrill!.