Ein Briefroman, der berührt
Das Versprechen, dich zu findenTina, Landfrau aus England, erinnert sich an den Tollund-Mann, der in einem dänischen Museum ausgestellt ist. Professor Glob, der ihn damals im Moor gefunden hat, beeindruckte sie und ihre Schulfreundin ...
Tina, Landfrau aus England, erinnert sich an den Tollund-Mann, der in einem dänischen Museum ausgestellt ist. Professor Glob, der ihn damals im Moor gefunden hat, beeindruckte sie und ihre Schulfreundin Bella so sehr, dass sie beschlossen haben, den Tollund-Mann eines Tages gemeinsam anzuschauen. Doch dazu kam es bis zu Bellas Tod nicht. In Erinnerung an diesen gemeinsamen Traum schreibt Tina einen Brief an Professor Glob. Statt ihm antwortet jedoch der dänische Kurator Anders. Langsam entsteht eine Brieffreundschaft zwischen den Beiden, wechselt der Ton vom Förmlichen ins Persönliche und die Geschichten von der Oberflächlichkeit in die Tiefe.
Anne Youngson kann mich mit den langsamen und leisen Tönen, mit denen sie die Briefe von Tina und Anders schreiben lässt, berühren. Es wird schnell klar, dass Anders und Tina sich trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft und ihres Lebensstils dieselben Fragen stellen. Fragen an sich selbst und an das Leben. Haben sie die richtigen Entscheidungen getroffen? Leben sie das Leben, das sie sich vorgestellt haben? Haben sie sich ihre Träume erfüllt?
Von Brief zu Brief kann sich der Leser den beiden nähern, lesen, wie sich beide öffnen und Fragen aufgeworfen werden, die sich der Leser vielleicht selbst stellt.
Die Geschichte von Anders und Tina ist bewegend und berührt durch ihre Intensität. Anne Youngson hat einen wunderbaren Schreibstil, indem sie sehr malerisch und anschaulich schreibt. Viele Lebensweisheiten verpackt sie punktgetreu in einem knappen Bild.