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Veröffentlicht am 19.10.2025

Mörderisches Bardolino!

Salute - Das letzte Gebet
1

Im Oktober 2025 hat Friedrich Kalpenstein gemeinsam mit dem Verlag M den Regionalkrimi „Salute, Das letzte Gebet“ herausgebracht. Es handelt sich um den 3. Teil der Salute-Reihe. Er kann ohne Vorkenntnisse ...

Im Oktober 2025 hat Friedrich Kalpenstein gemeinsam mit dem Verlag M den Regionalkrimi „Salute, Das letzte Gebet“ herausgebracht. Es handelt sich um den 3. Teil der Salute-Reihe. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß.
Das Cover passt gut in die Reihe, zur Geschichte und in das Genre.
Sofia Barone stirbt. Sie ist die Vermieterin von Paul Zeitler, dem Inhaber des Cafés Monaco. Paul möchte zu Ihrer Beerdigung. Davor möchte er noch in die Kirche und eine Kerze anzünden. Dort angekommen ist Paul überrascht. Die Kirchentür ist aufgebrochen und er findet einen Toten. Paul verlässt die Kirche, wird dabei jedoch von Commissario Lanza gesehen. Das gefällt Lanza nicht.
Für mich ist das der dritte Fall in dem der ehemalige Kriminalkommissar und stolzer Café-Besitzer Paul Zeitler gemeinsam ermitteln. Das Schöne an diesem Teil ist, dass die beiden sich aneinander gewöhnen und sich dennoch anfrotzeln. Das ist nett zu lesen. Ebenfalls sehr gut gefällt mir das Lokalkolorit, denn Friedrich Kalpenstein versetzt mich mühelos nach Bardolino. Die Gegend, die Menschen und die Atmosphäre sind so wunderbar beschrieben, dass ich mir ohne mit der Wimper zu zucken einen Rotwein aus dem Keller hole und denke, ich bin in Bardolino. Ebenfalls gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Lisa aus der Boutique von nebenan. Sie und Paul flirten immer ein wenig miteinander und finden dennoch nicht zusammen. Principessa, Lisas Hündin, hat einen Auftritt, der mich lauthals lachen lässt. Vermisst habe ich Pauls Ex-Frau Kerstin, die im letzten Band über einen Umzug von München nach Bardolino nachgedacht hat.
Der Kriminalfall ist am Ende sauber aufgelöst. Paul Zeitler und Lanza finden den Täter vor mir. Das überrascht mich in einem Kalpenstein-Krimi nicht mehr, denn der Autor zeigt mir regelmäßig, dass ich noch ein wenig sorgfältiger Lesen könnte.
Alles in allem hat Friedrich Kalpenstein mit „Salute, Das letzte Gebet“ einen Regionalkrimi vom Gardasee auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Ein spannender Kriminalfall, ein humorvoller Schreibstil und viel Lokalkolorit sind das Fundament für intensive Lesestunden. Der Autor bekommt von mir 4 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.10.2025

Spannend, Unterhaltsam, Historisch!

Die Psychoanalytikerin
1

Im Oktober 2025 hat Melanie Metzenthin gemeinsam mit dem Verlag Heyne das Werk „Die Psychoanalytikerin“ herausgebracht. Es handelt sich um einen historischen Kriminalroman. Das Cover und der Titel passen ...

Im Oktober 2025 hat Melanie Metzenthin gemeinsam mit dem Verlag Heyne das Werk „Die Psychoanalytikerin“ herausgebracht. Es handelt sich um einen historischen Kriminalroman. Das Cover und der Titel passen gut in das Genre und zur Geschichte.
Es ist das Jahr 1920. Die Psychoanalytikerin Vera hat die Praxis ihres Mannes in Hamburg übernommen, nachdem er im ersten Weltkrieg gefallen ist. Die meisten ihrer Patienten haben mit Kriegstraumata zu tun. Dann kommt es zu einer Todeswelle unter ihren Patienten. Der Kommissar Bender bitte Vera um Unterstützung. Diese tut sich schwer, denn die Schweigepflicht ist ihr heilig. Was wiegt höher? Das Vertrauen der Patienten? Die Aufdeckung und Verhinderung von Morden? Als der gesichtsverletzte Patient Willi Schuster verschwindet, wird klar, das alles irgendwie miteinander zu tun hat und Vera beschließt, tief in der Seele ihrer Patienten zu suchen.
Melanie Metzenthin hat schon einige historische Romane geschrieben. Die meisten kennen Sie sicher als Autorin der „Hafenschwester“. Für mich ist „Die Psychoanalytikerin“ das erste Werk was ich von ihr lese. So bin ich gespannt und starte mit der Geschichte.
Schnell lese ich mich in den flüssigen Schreibstil der Autorin ein. Es dauert nur ein paar Sätze und ich finde mich gedanklich an der Seite von Vera, die mir auf Anhieb sympathisch ist. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben lässt mein Leseinteresse nicht nach und es gelingt Melanie Metzenthin über knapp 384 Seiten mich bei bester Leselaune zu halten. Diese Geschichte ist so spannend, dass ich sie in drei Abschnitten gelesen habe. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Zwischendurch ist mir der Atem gestockt, denn das Geheimnis, das hier aufgedeckt wird, ist schier unglaublich.
Mit „Die Psychoanalytikerin“ hat Melanie Metzenthin einen historischen Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Ein spannender Ausflug in das Hamburg um 1920. Ein fesselnder Erzählstil und ein ungewöhnlicher Plot runden das Leseerlebnis ab. Jeder, der ein Krimiherz und Sinn für die Vergangenheit hat, kommt hier auf seine Kosten. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.10.2025

Spannend, Überzeugend, Lesenswert!

Monbijou
1

Im August 2025 hat Peter Beutler gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Monbijou“ auf den Büchermarkt gebracht. Er basiert auf einer wahren Geschichte. Cover und Titel passen gut in das Genre ...

Im August 2025 hat Peter Beutler gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Monbijou“ auf den Büchermarkt gebracht. Er basiert auf einer wahren Geschichte. Cover und Titel passen gut in das Genre und zur Geschichte.
Dr. Markus Walker wird gefilmt, wie er einen Mordschauplatz verlässt. Das ist an sich schon verdächtig. Doch Dr. Markus Walker ist ein bekannter Gynäkologe und ein hoher Milizoffizier der Schweizer Armee. Er ist in einem regelmäßigen Kontakt mit namhaften Politikern und Justizangestellten. Die Ermittlungen werden eingestellt. Aus Mangel an Beweisen. Der Kriminalkommissar Leibundgut arbeitet auf eigene Faust weiter. Nach und nach kommen immer mehr Ungereimtheiten an das Tageslicht und Leibundgut fragt sich, ob Dr. Markus Walker vielleicht ein Serienkiller ist.
Es hat nur ein paar Seiten gedauert bis ich Zugang in die Geschichte gefunden habe. Den Schreibstil von Peter Beutler möchte ich als locker und flockig beschreiben. Er hat einen Wiedererkennungswert. Besonders interessant fand ich die Mischung aus erzählter Geschichte und den Verhörprotokollen. Dadurch gewinnt die Geschichte noch an Brisanz.
Recht früh bin ich der Meinung gewesen, dass Dr. Markus Walker Dreck am Stecken hat. Die Art und Weise, wie der Autor mich durch die Geschichte führt, hat mich jedoch schaudern lassen. Dieser Kriminalroman ist nichts für Leser mit zarten Nerven. Dafür geizt der Autor nicht mit Spannung und löst dank Kriminalkommissar Leibundgut sauber auf. Meine Fragen sind beantwortet.
Alles in allem hat Peter Beutler mit „Monbijou“ einen spannenden Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Ein aufsehenerregendes Verbrechen aus dem Genre True-Crime bildet will an das Licht. Wer darauf Lust hat, der ist hier richtig. Von mir bekommt der Autor vier verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.10.2025

Unaufgeregt, Erholsam, Humorvoll!

Alle weg
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Im September 2025 hat Stefan Maiwald gemeinsam mit dem Molden-Verlag der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG das Buch „Alle Weg, Mein Winter an der Adria“ herausgebracht. Hochwertig im Format Hardcover ...

Im September 2025 hat Stefan Maiwald gemeinsam mit dem Molden-Verlag der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG das Buch „Alle Weg, Mein Winter an der Adria“ herausgebracht. Hochwertig im Format Hardcover liegt es gut in der Hand. Es vermittelt mir den Eindruck ich säße in einer Bar und würde auf das Meer schauen. Meine Seele entspannt sich auf den ersten Blick.
Von Stefan Maiwald habe ich schon einige Werke gelesen. Ich mag seinen Schreibstil und habe auch seinen Blog abonniert. Aus diesem Grund freue ich mich auf seine neue Erzählung. Er ist mit einer Italienerin verheiratet und hat zwei Töchter. Grado ist seine Wahlheimat.
Ich schlage das Buch auf und beginne zu lesen. Mein erster Eindruck trifft auf die innere Gestaltung der Erzählung. Es geht ebenso hochwertig weiter. Das freut mich, denn ich lege viel Wert auf eine durchdachte Lektüre.
Die Geschichte startet im September. Lesend folge ich Stefans Text durch das Jahr. Kurze Kapitel führen mich durch Pinos Bar, über den Tennisplatz und durch das Leben in seiner Wahlheimat. Ich begleite den Autor beim Einkaufen, schmunzele gemeinsam mit ihm über die Kassiererin und frage mich, ob sein Winterprojekt gelingen wird. Er möchte seine Frau im Tennis schlagen.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben genieße ich diese unaufgeregte Erzählung wie einen Kurzurlaub. Die ca. 200 Seiten lese ich langsam, damit ich mich möglichst lange mit ihnen beschäftigen kann. Ehe ich mich versehe, bin ich bereits im Frühjahr angekommen.
Alles in allem hat Stefan Maiwald mit seinem Buch „Alle Weg, Mein Winter an der Adria“ ein unaufgeregtes Werk auf den Büchermarkt gebracht, dass es sich zu lesen lohnt. Herzlich, humorvoll und mit einem liebevollen Blick auf die deutsch-italienischen Unterschiede vergeht die Lesezeit wie im Fluge. Von mir bekommt der Autor fünf verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung für alle, die sich eine winterliche Auszeit an der Adria gönnen möchten.

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Spannend, emotional, unterhaltsam!

Little Germany - Der Geschmack von Freiheit
1

Im September 2025 hat die Autorin Maria Nikolai den historischen Roman „Little Germany, Der Geschmack von Freiheit“ gemeinsam mit dem Verlag Penguin herausgebracht. Es handelt sich um den zweiten Teil ...

Im September 2025 hat die Autorin Maria Nikolai den historischen Roman „Little Germany, Der Geschmack von Freiheit“ gemeinsam mit dem Verlag Penguin herausgebracht. Es handelt sich um den zweiten Teil zu „Little Germany, Der Duft der Neuen Welt“. Es ist besser, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Dann kommt man in den kompletten Genuss der Geschichte.
Der Titel und das Titelbild passt gut zur Geschichte. Es ist auf den ersten Blick als Teil der Reihe erkennbar.
Im Jahr 1904 kommt es in Manhattan, Little Germany, zu einer großen Katastrophe. Ein Ausflugsdampfer sinkt und es sind viele Tote zu beklagen. Das deutsche Viertel steht unter Schock. Lissi und Julia kämpfen mit allen Mitteln um ihre Bäckerei. Lissi muss einen persönlichen Schicksalsschlag verkraften. Julia wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ihr Mann Frederick steht vor der Tür und bittet sie, die Scheidungspapiere zu unterschreiben.
Maria Nikolai führt mit einem lockeren und leichten Erzählton durch eine dramatisch emotionale Geschichte. So begleite ich lesend die Hauptcharaktere Lissi und Julia durch den zweiten Teil. Beide Figuren sind mir sympathisch, jede auf ihre eigene Art. Sie kämpfen gemeinsam für ein besseres Leben in einer schwierigen Zeit. Dazu kommen die täglichen Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. So entscheiden die beiden sich für einen Neuanfang am German Broadway mit einer Confiserie, was mich leicht wehmütig macht. Denn ich mochte Lissis kleine Bäckerei. Und dennoch zweifele ich keine Sekunde daran, dass diese Entscheidung die richtige ist.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben nehmen mich die ca. 510 Seiten gefangen. Sie fesseln meinen Geist und versetzen mich in eine andere Zeit. Einmal mit dem Buch gestartet, fällt es mir schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weiter geht. Ganz nebenbei lerne ich noch etwas aus der Geschichte dazu und frische mein vorhandenes Grundwissen auf. Am Ende finde ich einen lesenswerten, historischen Anhang, der für einen sauberen Abschluss der Geschichte sorgt.
Alles in allem hat Maria Nikolai mit „Little Germany, Der Geschmack von Freiheit“ einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Mit den starken Charakteren Lissi und Julia erleben wir lesend die spannende Auswandererzeit nach Amerika um 1900. Von mir bekommt die Autorin alle 5 Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

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