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Veröffentlicht am 25.12.2020

2 Schwestern, viel Herz und Zusammenhalt!

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Die Geschichte beginnt 1898 in Berlin. Die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow verlieren sehr früh ihre Mutter und wachsen im Waisenhaus auf. Ein unbekannter Förderer unterstützt sie und die beiden ...

Die Geschichte beginnt 1898 in Berlin. Die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow verlieren sehr früh ihre Mutter und wachsen im Waisenhaus auf. Ein unbekannter Förderer unterstützt sie und die beiden beginnen eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in der Berliner Kinderklinik Weißensee. Dort leben sie in einem Schwesternwohnheim und haben mit vielen Vorurteilen gegenüber Waisenkindern und mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Während Emma voll in der Kinderpflege aufgeht, interessiert Marlene sich nicht nur für den jungen Assistenzarzt Maximilian von Weilert sondern vor allem auch für die noch neue Kinderheilkunde. Sie möchte Kinderärztin werden. Doch die Familie von Weilert akzeptiert Marlene nicht. Emma leidet unter dem Zeitmangel von Marlene und die Schwestern werden sich immer fremder. Als sie um das Leben vom kleinen Fritzchen kämpfen müssen, begreifen sie, dass ihre wichtigste Aufgabe nur gemeinsam gelingen kann: kranke Kinder zu retten.

Der historische Roman “Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder” von Antonia Blum ist am 30. November 2020 im ullstein Verlag erschienen.

Das Cover hat mich neugierig gemacht. Der Junge steht links und hat meinen Blick gleich für sich beansprucht. Gekleidet und frisiert ist er in einer Art und Weise, die um 1900 üblich gewesen ist. Als Zuschauer blicken wir mit ihm in eine Richtung. Richtung Kinderklinik Weißensee. Vor dem weißen Himmel prangt der Titel des Buches. Der Name der Autorin steht oberhalb. Farblich ist es in weiß-bräunlichen Farben gehalten, so wirkt es, wie eine Aufnahme aus alten Zeiten. Passend zu einem historischen Roman. Der flüssige Schreibstil der Autorin Antonia Blum führt sicher durch die Zeit um 1900. Sie erzählt uns in einer ruhigen und lebendigen Art und Weise vom Alltagsleben der Menschen mit ihren Träumen, Bedürfnissen und Sorgen. Diesen Roman habe ich von vorne bis hinten als interessant, unterhaltsam und informativ empfunden. Im Vordergrund steht die Geschichte der beiden Schwestern, die mir charakterlich sehr gut gefallen haben. Geschickt hat Frau Blum Inhalte der Kinderpflege und der Kindermedizin leicht verständlich eingeflochten ohne dabei oberlehrerhaft zu wirken. Mit dem kleinen Fritzchen und Agathe habe ich gezittert, gehofft und für ihre Genesung meine Daumen platt gedrückt. Dr. Ritter und Oberschwester Hanni kann ich nur meinen persönlichen Respekt aussprechen.

Dieser historische Roman bekommt von mir eine klare Leseempfehlung mit 5 Sternen in allen Bereichen!

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Wow!

Erinnerungen aus Glas
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Die Geschichte beginnt 1933 in den Niederlanden. Eine spannende Zeit. Wir lernen Josie, Eliese, Samuel und Klaas kennen, die gemeinsam aufwachsen. Sie verlieren sich aus den Augen. 1942 sehen die Mädchen ...

Die Geschichte beginnt 1933 in den Niederlanden. Eine spannende Zeit. Wir lernen Josie, Eliese, Samuel und Klaas kennen, die gemeinsam aufwachsen. Sie verlieren sich aus den Augen. 1942 sehen die Mädchen sich wieder. Eliese arbeitet in einem Theater in Amsterdam. Dieses wurde als Sammelstelle für Juden umfunktioniert. Die Aufgabe von Eliese ist die Regiestrierung der ankommenden Juden vor der Weiterfahrt in die Lager. Gegenüber in der Kinderkrippe arbeitet Josie. Josie kümmert sich während der Wartezeit um die Kinder. Eliese und Josie entwickeln einen Plan, der kaum waghalsiger sein könnte.

Wow! Das habe gedacht, als ich dieses Cover gesehen habe. Die Frau mit dem Jungen in einer alten Stadt. Ein historischer Roman. Auf den ersten Blick sichtbar. Frisuren und Kleidung passen beide in die Zeit um 1942 herum. Der Junge trägt eine Kappa. Er wird ein Jude sein. Der Titel "Erinnerungen aus Glas" sind in schwarzer Schrift auf hellen, leicht gemusterten Hintergrund getippt, somit sind sie gut sichtbar.

Melanie Dobson erzählt uns ihre Geschichte in zwei Zeitsträngen. Einer spielt in der Vergangenheit beginnend 1933 und einer in der Gegenwart. Ava Drake reist im Namen der Kingston-Stiftung nach Uganda und prüft einen Förderantrag von Landon West. Gibt es diese Kaffeeplantange und die Schule wirklich? Oder ist alles nur ein Fake? Je mehr sie sich mit der Familiengeschichte von Landon West beschäftigt, desto mehr drängt sich in ihr der Gedanke auf, dass ihre Familien miteinander verknüpft sein könnten. In ihr keimt ein furchtbarer Verdacht auf und plötzlich muss Sie um ihr Leben fürchten.

Der bildhafte, atmosphärisch dichte und flüssige Schreibstil von Melanie Dobson bringt mich sofort in eine andere Zeit und an einen anderen Ort. Während der Roman in ruhigen Worten langsam Fahrt aufnimmt, beschleunigt er in der Mitte um im letzten Drittel so spannend zu werden, dass ich ihn kaum noch aus der Hand legen mochte und mich durchgehend mit Gänsehaut versorgt hat. Die Autorin verknüpft geschickt die Zeitstränge aus der Vergangenheit mit denen aus der Gegenwart.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! Melanie Dobson zeigt uns, wie wichtig das Erinnern an die Vergangenheit zur Bewältigung der Zukunft ist!

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Veröffentlicht am 09.12.2020

“Hammer! Was für ein feinsinniger, bildgewaltiger und poetischer Schreibstil!”

Zwei Nächte und drei Leben lang
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Jess und Cem erleben die große Liebe bis ein schlimmes Erlebnis ihre Liebe zerbrechen lässt. Ein Jahr später schlägt das Schicksal erneut zu. Cem fällt ins Koma und wacht über ein Jahr später wieder auf. ...

Jess und Cem erleben die große Liebe bis ein schlimmes Erlebnis ihre Liebe zerbrechen lässt. Ein Jahr später schlägt das Schicksal erneut zu. Cem fällt ins Koma und wacht über ein Jahr später wieder auf. Er erinnert sich an nichts. Nicht an die Trennung von Jess. Nicht an den Unfall, der in in das Koma gleiten lassen hat und nicht an den Schicksalsschlag, den er gemeinsam mit Jess erleben musste. Jess erinnert sich an alles und möchte so gerne vergessen. Doch ihr Bedürfnis, Cem zu helfen, lässt das Vergessen nicht zu. Wie kommen die zwei mit dem Scherbenhaufen zurecht vor dem sie stehen und wo nichts mehr zueinander passt? Schafft es Jess, sich aus ihrer Schockstarre zu befreien? Wird Cem ihr helfen können?

Mit “Zwei Nächte und drei Leben lang” hat Elja Janus einen Roman geschrieben, der mit dem Verlag FeuerWerke am 10. Dezember 2020 erschienen ist.

Das Cover hat mich gleich auf sich aufmerksam gemacht. Er ist in dunkelblau gehalten und erinnert mich an einen Nachthimmel mit Sternen oder Himmelslaternen. Die weiße Schrift des Titels und der Name der Autorin prangen deutlich sichtbar heraus. Als nächstes habe ich den Prolog gelesen und dachte: “Hammer! Was für ein feinsinniger, bildgewaltiger und poetischer Schreibstil!” Einmal erzählt Elja Janus uns die Geschichte aus der Sicht und aus der Gefühlswelt von Jess und dann aus der Sicht und aus der Gefühlswelt von Cem. Wer denkt, es handelt sich hier um seichte Kost und lockere Unterhaltung, der irrt. Dieses Buch habe ich mehrfach aus der Hand gelegt, denn ich habe Lesepausen gebraucht. Auch habe ich bewusst ganz langsam gelesen, um bloß nichts von diesem spannenden und vielschichtigen Roman zu verpassen. Zwei Schicksalsschläge zu überleben hat noch wenig mit Leben zu tun. Hier begleiten wir zwei sehr sympathische Menschen durch einen langwierigen Prozess der Wiederannäherung. Dieser Roman lebt von winzig vielen Kleinigkeiten, die alle zusammen eine dauerhaft anhaltende Spannung vom Beginn bis zum Ende erzeugen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, denn diese Geschichte sollte gelesen werden!

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Luft nach oben

Hexenjäger
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Der Schriftsteller Roger Koponen feiert einen Überraschungserfolg mit seiner Trilogie “Hexenjäger” und befindet sich auf einer Lesung. Da wird seine eigene Frau tot in unnatürlicher Position aufgefunden. ...

Der Schriftsteller Roger Koponen feiert einen Überraschungserfolg mit seiner Trilogie “Hexenjäger” und befindet sich auf einer Lesung. Da wird seine eigene Frau tot in unnatürlicher Position aufgefunden. Es folgen weitere tote Frauen in ebenfalls ungewöhnlichen Stellungen. Schnell wird dem ermittelnden Team mit Jessica Niemi klar, dass der/die Mörder die Morde aus dem Roman von Roger Koponen “Hexenjäger” nachstellt. Besonders erschreckend ist, dass die toten Frauen Jessica erschreckend ähnlich sehen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Kann Jessica das Töten beenden?

Mit “Hexenjäger” hat der skandinavische Autor Max Seeck einen Thriller herausgebracht, der am 21.12.2020 im Verlag Lübbe erschienen ist. Das Cover hat mich gleich zugreifen lassen. Ein rotes Kreuz vor grauem Hintergrund. Den Namen des Autors in weißer Blockschrift geschrieben. Gefällt mir gut. Der Schreibstil von Max Streeck hat mir den Einstieg leicht gemacht.

Das Buch habe ich in 3 Abschnitten gelesen. Den ersten habe ich als sehr spannend empfunden. Schnell war mir klar, dass wir es hier nicht mit einem Mörder sondern zumindest mit mehreren Mördern oder gar einer Gruppe von Mördern zu tun haben. Der 2. Abschnitt hat ein wenig gelängelt und diente meiner Meinung nach eher dazu, mich mit Informationen zu versorgen, die für mein Verständnis notwendig sein sollten. Der 3. Abschnitt war dann wieder richtig spannend und endete mit einem Showdown. Ich habe mit einer anderen Auflösung gerechnet.

Leider hinterlässt dieses Ende bei mir einen schalen Beigeschmack. Ich bin ein Freund von Ermittlern, die ihre eigenen Ecken, Kanten und Probleme haben. Das macht sie menschlich. In diesem Fall nehmen nach meiner Meinung nach die persönlichen Probleme der Ermittlerin Jessica Niemi zu viel Raum in diesem Thriller ein und behindern sie massiv in ihrer Arbeit bei der Polizei. Der Thriller “Hexenjäger” von Max Seeck hatte Raum für mehr.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Zauberhaft!

Wild like a River
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In kanadischen Nationalpark lebt Haven mit ihrem Vater, dem Ranger. Inmitten der kanadischen Natur fühlt sie sich wohl. Im Umgang mit Menschen ist Haven unerfahren. Die meisten Menschen empfinden Havens ...

In kanadischen Nationalpark lebt Haven mit ihrem Vater, dem Ranger. Inmitten der kanadischen Natur fühlt sie sich wohl. Im Umgang mit Menschen ist Haven unerfahren. Die meisten Menschen empfinden Havens Verhalten merkwürdig. An einem Tag geht Jackson mit seinem Freund Caden im Nationalpark wandern. Haven sieht ihn und verliebt sich sofort in Jackson. Jackson und Cayden campen wild und geraten in eine gefährliche Situation, die ein Eingreifen von Havens Vater und von Haven erfordert. Jackson ist sofort von Haven fasziniert und bittet Haven, ihn durch den Nationalpark zu führen. Beide verbringen ein paar Tage miteinander und erleben wunderschöne Momente gemeinsam in den Weiten des Nationalparks. Doch Jackson muss zurück in die Stadt Edmonton. Wie werden sie entscheiden?

Mit dem Roman “Wild Like A River” hat Kira Mohn einen Liebesroman geschrieben, der am 13.10.2020 im Verlag Kyss erschienen ist. Das traumhafte Cover ist in Pastelltönen gehalten und leuchtet von zartrosa über verschiedene Blautöne mit dem violetten Ahornblatt und dem weißen Titel von jedem Büchertisch herunter. Der Name der Autorin Kira Mohn prangt in schwarzen Blockbuchstaben mittig über dem Ahornblatt.

Die Autorin erzählt in ihrem zartfühlenden Schreibstil eine zauberhafte Liebesgeschichte von 2 Teenagern, die mir beide sofort an mein Herz gewachsen sind in 2 Erzählsträngen. Ein Erzählstrang beginnt mit Haven, der nächste Erzählstrang folgt mit Jacksone. So begleiten wir die beiden einzeln und miteinander und wissen immer ein wenig mehr, als der andere. Die Kapitel sind eher kurz gehalten, was in diesem Fall dem Lesefluss gut tut.

Von mir gibt alles eine klare Leseempfehlung für diesen Kanada-Roman der leisen Töne!

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