Profilbild von thebookchaser

thebookchaser

Lesejury Profi
offline

thebookchaser ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit thebookchaser über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein wichtiges Thema!

Im Wasser sind wir schwerelos
0

„Im Wasser sind wir schwerelos“ ist Tomasz Jedrowskis Debütroman, aber dieser elegant geschriebene queere historische Roman ist so tiefgründig, dass man es nicht merkt. Die Hauptfigur Ludwik spielt im ...

„Im Wasser sind wir schwerelos“ ist Tomasz Jedrowskis Debütroman, aber dieser elegant geschriebene queere historische Roman ist so tiefgründig, dass man es nicht merkt. Die Hauptfigur Ludwik spielt im Polen der Nachkriegszeit und kämpft mit seinen eigenen Dämonen, während er sich durch den Kommunismus schlägt.

Während Ludwik seine Verachtung für Polens kommunistische Restriktionen entwickelt, kommt er auch mit seiner Sexualität zurecht. Der Roman ist wie ein epischer Liebesbrief oder eine Geschichte an einen der wichtigsten Menschen in seinem Leben geschrieben, einen Mann, den er in einem Sommerlager kennen gelernt hat – Janusz. Janusz und Ludwik entwickeln starke Gefühle und eine Liebe, mit der keiner von beiden gerechnet hat, die aber eingedämmt werden muss, da die streng katholische und homophobe Politik Polens sie zerstören könnte. Während die beiden eine Beziehung aufbauen, wagen sie sich auch an ihre Karrieren heran. Ludwik versucht, Professor zu werden, während Janusz in die Politik einsteigt. Sie stehen auf entgegengesetzten Seiten des politischen Spektrums und ihre Unterschiede werden zu einem Kampf, mit dem die beiden zurechtkommen müssen.

Eine Geschichte über Liebe und Verlust, „Im Wasser sind wir schwerelos“ ist eine wunderschön geschriebene Geschichte, die mich vom Prolog bis zum Ende gepackt hat. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, denn es ist definitiv eine schnelle Lektüre. Was den Inhalt angeht, ist es erfrischend leichter, als ich erwartet hatte – ich glaube, ich bin von demoralisierenden und übersensibilisierten LGBTQ+-Dramen ausgebrannt worden. Tomasz Jedrowski, ich kann es kaum erwarten, dass sich jeder in „Im Wasser sind wir schwerelos“ verliebt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2021

Nett aber nichts besonderes

Fly & Forget
0

Als ich dieses Buch entdeckt habe, war für mich sofort klar, dass ich es unbedingt lesen möchte. Die Autorin kannte ich zwar noch nicht, aber sowohl das wunderschöne Cover als auch der Klappentext haben ...

Als ich dieses Buch entdeckt habe, war für mich sofort klar, dass ich es unbedingt lesen möchte. Die Autorin kannte ich zwar noch nicht, aber sowohl das wunderschöne Cover als auch der Klappentext haben mich total angesprochen und die Geschichte klang genau nach etwas, was ich liebe. Ich bin ein total großer Fan von Best Friends To Lovers Geschichten und der Aspekt, dass Noah Livs Testobjekt über einen Artikel in der Collegezeitung sein soll, hat mich auch sehr angesprochen.

Was mir gleich von Anfang an wiklich gut gefallen hat, war der Schreibstil der Autorin. Es ist nicht nur sehr leicht und flüssig, sondern trägt einen auch wunderbar schnell durch die Seiten hindurch. Das und die Tatsache, dass die Geschichte generell eher leichte Kost ist, sind auch die Gründe dafür, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen ausgelesen habe. Allerdings muss ich gestehen, dass mir manche Kapitel etwas zu lang waren und ich manchmal ein paar Probleme hatte mich zu konzentrieren, weil so viel in die Kapitel gepackt wurde, dass ich ab und zu den Überblick verloren habe. Ich denke es ist Geschmacksache, aber ich bin das Lesen von bis zu 50 Seiten in einem Kapitel einfach nicht gewöhnt.

Was „Fly and Forget“ für mich absolut ausgemacht hat, war der Handlungsort London. Da ich schon mehrere Male dort war, kann ich bestätigen, dass die Autorin sehr gute Arbeit geleistet hat, einem die Schauplätze und die Atmosphäre der Stadt nahezubringen. Für mich macht das beim Lesen sehr viel aus!

Nun zu den Protagonisten: Mit Liv bin ich leider von Anfang an nicht besonders gut klargekommen. Man lernt sie zwar zunächst als sehr hilfsbereiten, aufmerksamen und liebevollen Mensch kennen, muss aber dann im Laufe der Geschichte feststellen, dass ihr Verhalten ganz oft widersprüchlich ist. Ich persönlich konnte einfach nicht den größten Draht zu ihr aufbauen. Und mit Noah ging es mir leider ähnlich. Auch bei ihm wurde die Tiefe seines Charakters zwar immer angedeutet, war aber absolut nicht spürbar und stand auch im Widerspruch zu seinem sonstigen Verhalten. Das Bild des Bad Boys und Frauenheldes, das er hier zu Beginn abgeben soll, wirkte für mich an manchen Stellen etwas erzwungen. Deswegen viel mir es auch im Laufe der Geschichte noch sehr schwer die beiden miteinander zu shippen und mit ihrer Liebesgeschichte mitzufiebern, was vor allen Dingen daran liegt, dass ich die beiden nicht als beste Freunde wahrnehmen konnte. Zudem kam ein Plotelement am Ende dazu, was für mich mittlerweile ziemlich ausgespielt ist und ich eher als nervig empfand.

Dafür hat mir das WG-Leben mit Mathilda und Briony umso besser gefallen! Livs Freundschaft zu ihnen hat einen entscheidenden Teil zu der Atmosphäre in diesem Buch beigetragen. Dass es zwischen ihnen neben den normalen Blödeleien auch tiefgründige Gespräche gab, fand ich unglaublich schön. Und vor allen Dingen bin ich auf die Geschichte zwischen Mathilda und Anthony gespannt – denn das was der Klappentext bisher preisgibt, klingt wundervoll! Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterlesen, weil ich das Gefühl habe, dass sie sich im Laufe der Geschichte steigern wird.

Insgesamt kann ich sagen, dass „Fly & Forget“ eine Geschichte ist, die mich nicht voll und ganz überzeugen konnten. Sie lässt sich super gut und schnell lesen, hat eine schöne Wohlfühlatmosphäre, aber schafft es nicht wirklich einen als Leser zu überraschen. Alles in allem ist „Fly & Forget“, aber trotzdem schön für zwischendurch, aber beinhaltet trotzdem seine Kritkpunkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2021

Moderner Klassiker!

Normale Menschen
0

Wie navigieren zwei geschädigte Menschen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als „normal“ zu sein, durch die Verwicklungen einer Beziehung? Dieses Buch hat mir das Herz herausgerissen und darauf herumgetrampelt, ...

Wie navigieren zwei geschädigte Menschen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als „normal“ zu sein, durch die Verwicklungen einer Beziehung? Dieses Buch hat mir das Herz herausgerissen und darauf herumgetrampelt, und das meine ich auf die bestmögliche Weise.

Marianne und Connell lernen sich kennen, als seine Mutter die Haushälterin für ihre Familie ist. Mariannes Familie ist wohlhabend, aber sie ist das kluge, streberhafte, unattraktive Mädchen, das in der Schule ein Außenseiter ist, während Connell, ebenfalls klug, der beliebte Sportler ist. Sie gehen eine Beziehung ein, die er geheim halten will. Marianne hat nicht das Gefühl, dass sie mehr als das verdient und akzeptiert daher diese Bedingungen. Die Beziehung hat ihre Höhen und Tiefen und keiner der beiden kann gut mit dem anderen kommunizieren.

Es treten Umstände ein, die sie auseinander treiben, aber ihre Wege kreuzen sich im College und sie stellen fest, dass ihre Positionen vertauscht sind. Marianne ist nun das kultivierte, beliebte Mädchen, während Connells niedriger sozioökonomischer Status ihm das Gefühl gibt, nicht würdig zu sein. Er ist nun der Unbeliebte, der Außenseiter.

In den folgenden Jahren driften sie in das Leben des jeweils anderen hinein und wieder heraus. Als Leser sind wir eingeweiht in ihre innersten Gedanken und Wünsche, ihre Sehnsüchte und ihren Schmerz. Wir kennen ihre Befindlichkeiten und wissen, wie sie ticken. Wir erfahren Details über ihre Hintergründe und den daraus resultierenden Schmerz und die Verletzung.

Manchmal ist der Schaden und der Schmerz einfach zu tief, um sich einem anderen zu offenbaren. Es ist besser, es zu vergraben und zu verleugnen, so zu tun, als ob es einen nicht interessiert, als Abwehrmechanismus. In Wahrheit ist es ihnen sehr wichtig, aber sie fühlen sich der Liebe und Freundlichkeit nicht würdig. Eine solche Person wendet sich oft ungesunden Wegen zu, um mit ihrem Schmerz umzugehen. Als ich einen von Mariannes Bewältigungsmechanismen entdeckte, war das niederschmetternd.

Ich mochte die Art und Weise, wie die Autorin diese Charaktere als so fehlerhaft darstellte, aber uns die Informationen gab, die wir brauchten, um sie zu verstehen. Es gibt so viel Schmerz in ihrem jungen Leben, dass es mir das Herz wehtat. Können diese beiden Menschen jemals ihr Glück finden? Nicht nur miteinander, sondern mit dem Leben im Allgemeinen. Mein Herz brach, dann wurde es hoffnungsvoll, und dann brach es wieder.

Ich habe den Großteil des Romans in einer Sitzung gelesen. Ich konnte mich nicht losreißen. Der Schreibstil ist großartig und ich bewundere, dass jemand, der so jung ist, einen solchen Einblick in das menschliche Herz hat und auf eine Art und Weise schreiben kann, die eine solche emotionale Wirkung hat.

Man beachte, dass es keine Anführungszeichen gibt, was ich normalerweise als nervig und effekthascherisch empfinde, aber in diesem Fall hat es funktioniert und gut funktioniert. Nach ein paar Seiten ist es mir gar nicht mehr aufgefallen.

Das Ende… ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders hätte enden können. Es ist nicht in einer ordentlichen Schleife verpackt, sondern gibt dem Leser viel zum Nachdenken.

Es ist kein Geheimnis, dass Bücher, die tief in die Psyche eines Charakters eindringen, meine Lieblingslektüre sind. Sie liefern all die Emotionen, die eine unvergessliche Lektüre ausmachen. Menschen, die mit unsichtbaren Narben herumlaufen, die ihnen das Gefühl geben, unwürdig und „weniger wert“ zu sein, berühren mich tief. Sally Rooneys „Normale Menschen“ ist nichts weniger als ein wahres Meisterwerk!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2021

Wunderbarer 3. Teil

Glanz der Dämmerung
0

Jennifer L. Armentrout gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, weswegen ich mich auch wahnsinnig auf dieses Buch gefreut habe. Ihr Schreibstil heißt einen wie immer sehr angenehm willkommen, führt ...

Jennifer L. Armentrout gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, weswegen ich mich auch wahnsinnig auf dieses Buch gefreut habe. Ihr Schreibstil heißt einen wie immer sehr angenehm willkommen, führt einen schnell in die Geschichte hinein und sorgt dafür, dass die Seiten während des Lesens nur so dahinfliegen.

Jetzt, wo Seth zum Gott und nicht mehr nur zum God Killer erklärt wurde, muss er sich mit dieser neuen Macht erst einmal arrangieren. Mit Josie an seiner Seite, versteht sich. Der Krieg mit den Titanen wird immer größer und nachdem Josie von Hyperion, dem liebenswerten Kerl, der er ist, gefangen genommen wird, hat Seth definitiv einen Grund, sein Leben nicht zu schonen und ihn zu binden, wie es die Götter angeordnet haben. Oh nein, Hyperion ist für ein frühes Grab bestimmt… oder, du weißt schon, ein verbrannter Fleck auf dem Boden, denn ich habe dir ja gesagt, dass Seth jetzt ein Gott ist, oder?

Die Bande ist wieder beim Covenant versammelt, und nachdem Josie einige weltbewegende Neuigkeiten erfahren hat, sind sie wieder einmal gezwungen, ihre Pläne für die bevorstehende Schlacht neu zu formieren. Ganz zu schweigen davon, dass die Götter Seth gewarnt haben, dass das Töten eines Titanen Konsequenzen haben würde, und das ist ihm noch nicht ganz durch den Kopf gegangen – ganz egal, wie viel Zerstörung dadurch auf der Erde angerichtet wird.

Und als Josie ihre wahre Fähigkeit erkennt, die sie von Apollo, ihrem Vater, erhalten hat, nun ja… die Dinge, die sie geträumt hat, scheinen nicht allzu weit hergeholt zu sein. Und das fügt dem Ganzen noch eine weitere Ebene des Schreckens hinzu.

Wie üblich endete dieses Buch mit einem spannenden Cliffhanger, so dass ich sehen MUSS, wie es weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2021

Einfach nur schlecht....

You're my Rival
1

Ich habe mich seit einer ganzen Weile schon auf „You’re my Rival“ gefreut und konnte es gar nicht erwarten, das Buch endlich in den Händen halten und lesen zu dürfen. Nicht nur das wunderschöne – also ...

Ich habe mich seit einer ganzen Weile schon auf „You’re my Rival“ gefreut und konnte es gar nicht erwarten, das Buch endlich in den Händen halten und lesen zu dürfen. Nicht nur das wunderschöne – also wirklich wunder wunderschöne – Cover hat es mir sofort angetan, sondern auch der Klappentext hat sich einfach unfassbar gut angehört. Alles wirkte sehr mysteriös und ich wollte unbedingt erfahren, was hinter der ganzen Geschichte steckt.

Allerdings hat diese mich leider sehr enttäuscht. Für mich hat sich einfach keine Spannung aufgebaut, ich finde die Handlung sehr überzogen und vorhersehbar und auch der Schreibstil hat mir nicht sonderlich gut gefallen. Was ich super schade finde ist, dass ich die Charaktere nicht wirklich kennenlernen konnte. Sie sind allesamt zu blass geblieben, ich habe keinen richtigen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle bekommen und es war mir nicht möglich, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen.

Dadurch, dass es mir nicht möglich war, weder zu Eliza noch zu Ian eine Beziehung aufzubauen, konnte auch ihre Liebesgeschichte mich recht wenig überzeugen. Mir hat vor allem das wirkliche Kennenlernen zwischen den beiden und Schlüsselmomente, in denen sie eine Verbindung zueinander hätten aufbauen können, gefehlt. Die beiden haben sich die ganze Zeit über im Kreis gedreht, ohne wirklich weiterzukommen und als dann aber plötzlich die Rede vontieferen Gefühlen war, war ich komplett raus. Ich habe weder mit ihnen mitfühlen können, noch konnte mich ihre Liebesgeschichte – sofern man diese überhaupt so nennen kann – auf irgendeine Art und Weise emotional erreichen.

Es ist so schade, das sagen zu müssen, aber „You’re my Rival“ war leider eine absolute Enttäuschung für mich. Charaktere, die nicht greifbar sind und sich die meiste Zeit über so widersprüchlich verhalten, dass es unmöglich ist, ihr Denken und Handeln in irgendeiner Weise nachvollziehen zu können. Das Springen von einer Situation zur Nächsten, ohne wirklich die Zeit zu bekommen, einen Moment zu genießen oder ihn richtig verarbeiten zu können. So unglaublich viele Unstimmigkeiten und die immer wieder angedeutete Tiefe, die nichts als Oberflächlichkeit geblieben ist. Und eine Liebesgeschichte, die man als solche eigentlich gar nicht betiteln kann, weil die Gefühle komplett ausgeblieben sind. Ich bin super traurig, weil ich in diesem Buch so viel Potenzial gesehen habe. Aber leider wurde dieses meiner Meinung nach einfach nicht richtig genutzt. Die einzigen Pluspunkte hierbei gibt es wirklich für das Cover, denn das ist wirklich unfassbar schön! Ich werde den 2. Teil der Reihe jedoch nicht mehr lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere