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Veröffentlicht am 20.05.2019

Herzenmacher

Herzenmacher
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Es gibt wieder neuen Lesestoff von einem meiner liebsten Märchen- und Geschichtenerzähler Akram El-Bahay.

Mit "Herzenmacher" ist der 3. Kinder- und Jugendroman des Autors erschienen und ich durfte das ...

Es gibt wieder neuen Lesestoff von einem meiner liebsten Märchen- und Geschichtenerzähler Akram El-Bahay.

Mit "Herzenmacher" ist der 3. Kinder- und Jugendroman des Autors erschienen und ich durfte das Ganze im Rahmen einer Leserunde schmökern.

Léon Mellino lebt mit seiner Mutter in einer französischen Kleinstadt und fühlt sich von Tag zu Tag mehr eingeengt. Seine Mutter vergräbt sich seit dem Tod seines Vaters in ihrer Arbeit als Spielzeugmacherin.
Eines Tages bekommt Léon mit, dass seine Mutter geheimnisvollen Besuch bekommt. Als dieser das letzte Werkstück, dass Léons Vater gefertigt hat, fordert, nimmt Léon die Verfolgung auf und gerät unvermittelt in eine andere Welt, die seiner ähnelt und doch völlig anders ist.
Hier hält ein ewiger Winter die Welt in seinem Griff, eine Hexe herrscht und Zeit ist eine kostbare Währung.

Gewohnt unterhaltsam, spannend und wendungsreich präsentiert sich das neueste Werk von Herrn El-Bahay. Mit jeder Buchseite versinkt man mehr in der atmosphärisch dicht gestrickten Geschichte, vermeint den Eiseshauch der Hexe auf der eigenen Haut zu spüren und beim morgendlichen Weg zur Arbeit wird jede Krähe plötzlich misstrauisch beäugt...es könnte ja eine Hexenkrähe sein ?

Im direkten Vergleich mit seinen anderen Kinder- und Jugendbüchern trägt "Herzensmacher" einige düstere und auch nachdenkliche Untertöne zum Thema Zeit, Krieg, Tod und Sterben in sich.

So sagt der Tod über sich und die Zeit: "Das Ende? Ja, das bin ich. Das Ende, das den Anfang markiert. Die Ruhe nach dem Sturm des Lebens. Erst durch mich wird es besonders. Denn was endlos ist, besitzt keinen Wert, wird nur zur Qual. Und nur was ein Ende findet, kann genossen werden." (Seite 210)
....
Und zum Thema Zeit: "Die Menschen täten gut daran zu begreifen, dass sie kostbar mit ihrer Zeit umgehen müssen. Sie nutzen. Damit sie, wenn ich wie die Nacht komme, zufrieden sein können mit dem Tag, der hinter ihnen liegt. Der Tod ist doch nichts anderes als das Leben. Er hat nur eine andere Farbe." (Seite 211).

Kinder und jugendliche Leser bewerten diese poetisch-philosophischen Einschübe sicherlich anders als ich erwachsene Leserin, aber mir habe diese ernsthaften Facetten gut gefallen und der Geschichte noch mehr Tiefgang verliehen.

Für mich reiht sich "Herzenmacher" nahtlos in die bisherige Reihe meisterhaft erzählter Geschichten aus der Schreibfeder von Akram El-Bahay und dafür kann es nur 5 Bewertungssterne geben.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Bad Boss

Bad Boss (New York Bachelors 2)
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Mit „Bad Boss“ ist der 2. Teil der „Bad Bachelor“-Reihe von Stefanie London erschienen.

Ich habe bereits den ersten Teil „Bad Bachelor“ gelesen und war anfangs etwas unschlüssig, ob ich den 2. Teil lesen ...

Mit „Bad Boss“ ist der 2. Teil der „Bad Bachelor“-Reihe von Stefanie London erschienen.

Ich habe bereits den ersten Teil „Bad Bachelor“ gelesen und war anfangs etwas unschlüssig, ob ich den 2. Teil lesen soll. Meine Neugier hat mich nun dann doch einen Blick ins Buch werfen lassen und es war zu spät … infiziert und da hilft dann nur lesen

Alle Bücher der Reihe handeln von verschiedenen Paaren und können deshalb meiner Meinung nach auch unabhängig voneinander gelesen werden. Verbindende Elemente sind die drei Freundinnen Darcy, Remi und Annie – deren Geschichten erzählt werden und die App „Bad Bachelor“.
War im ersten Buch Darcy an der Reihe, wird nun in „Bad Boss“ von Remi erzählt.

Remi hat sich vorgenommen nie wieder als Ballerina auf einer Bühne zu stehen, aber ganz kann sie vom Tanzen nicht lassen und so arbeitet sie als Trainerin für Ballettfitness. Bei einer ihrer Eltern-Kind-Kurse steht plötzlich Wes Evans vor ihr, auch wenn Remi den Sohn einer berühmten Ballerina und eines Broadway-Produzenten, nicht auf den ersten Blick erkennt, fühlt sie sich doch sofort unwiderstehlich zu dem attraktiven Mann hingezogen.

Wes Evans ist in der Tänzerszene in New York bestens bekannt, was nicht zuletzt an seinen berühmten & einflussreichen Eltern liegt.
Neuerdings macht dank der App „Bad Bachelor“ auch sein Liebesleben Schlagzeilen und das ist Wes, der gerade bis über beide Ohren in den Vorbereitungen für eine hoffentlich bahnbrechende neue Tanzshow befindet, nicht wirklich recht. Seine Leadtänzerin ist ihm kurzfristig abhanden gekommen und nun ist er recht verzweifelt auf der Suche nach Ersatz. Der Zufall lässt ihn auf Remi treffen und die junge Frau lässt ihn nicht los, als er dann noch das Tanztalent scheinen alle Probleme gelöst – oder fangen sie jetzt erst an?!? Remi hält nämlich so gar nichts davon Privates und Berufliches miteinander zu vermischen. Zu viel hat sie ein Fehler in ihrer Vergangenheit gekostet.

Habe ich mit „Bad Bachelor“ anfangs etwas gefremdelt, hat mich „Bad Boss“ von der ersten Buchseite an abgeholt und ich war so im Bann der Geschichte, dass ich dieselbe in kürzester Zeit gelesen hatte.

Das Setting in der Ballett- und Tanzszene hat mir gut gefallen. Die Atmosphäre - gerade beim Training des Ensembles - hat die Autorin toll beschrieben und eingefangen.

Wes und Remi sind sehr liebenswerte Charaktere, die ihre Ecken und Kanten haben, sich auch mal selbst im Weg stehen und doch auch aus ihren Fehlern lernen und sich weiterentwickeln.

Neben den schön gezeichneten Figuren hat mich die Chemie zwischen Remi und Wes sofort für eingefangen. Da brennt im wahrsten Sinn des Wortes die sprichwörtliche Hütte und man sieht die Funken nur so sprühen.
Dabei findet der erotische Funkenflug seinen berechtigten Platz in der Handlung ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Auch auf unnötig aufgebauschtes Drama verzichtet die Autorin – zu meiner Freude. Das heißt nun freilich nicht, dass es nicht auch etwas „Drama“ zwischen den Protagonisten gibt, aber es bewegt sich alles in einem Rahmen, den ich als Leserin gerne gelesen habe und ufert nicht aus.

Ein wirklich tolle Lovestory, die von mir 5 Bewertungssterne bekommt.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Wundertüte Leben

Wundertüte Leben
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch "Wundertüte Leben" von Nelli Bangert lesen.
Das Buch hat mich auf den ersten Blick mit seinem Inhalt und dem neugierig machenden Buchtitel angesprochen.

Es ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das Buch "Wundertüte Leben" von Nelli Bangert lesen.
Das Buch hat mich auf den ersten Blick mit seinem Inhalt und dem neugierig machenden Buchtitel angesprochen.

Es handelt sich bei "Wundertüte Leben" um ein Andachtenbuch mit "44 Aha-Momenten".
Die Autorin erzählt in kurzen Impulsen aus ihrem Leben und welche Rolle Gott dabei spielt. Ihre Begeisterung anderen Menschen zu begegnen und sie in ihrem persönlichen Glauben an Gott zu ermutigen, sprüht förmlich aus den Buchseiten und steckt beim Lesen an. Sie berichtet von Zweifeln, Beziehungen, Herausforderungen, Momenten der Ruhe, Begegnungen, Auf- und Umbrüchen und Begeisterung. Dabei komme ich den Gedanken und Gefühlen von Nelli Bangert nahe, was das Buch zu einer ganz persönlichen Lektüre macht.

Die kurzen Impulse fand ich sehr gut zu lesen. Die Kapitel sind damit weder zu kurz noch zu lang und lassen sich gut in den Tagesablauf integrieren. So kann man z. B. jede Woche einen Impuls lesen und mit diesem arbeiten, darüber nachdenken, vielleicht auch mit anderen ins Gespräch kommen.

Am Ende jedes Impuls finden sich unter den Überschriften "Mitten ins Leben" und "Alltagstipp" Fragen, Tipps & Ratschläge, um das Thema des jeweiligen Impulses zu vertiefen, im eigenen Leben danach zu suchen und den ein oder anderen Gedanken auch gleich praktisch umzusetzen.

"Wundertüte Leben" richtet sich mit seinen Andachten hauptsächlich an junge Frauen zwischen "jungerwachsen" und "endgültig erwachsen", wobei ich mich mit meinen 40 Lebensjahren nicht mehr so wirklich in dieser Lebensphase befinde Dennoch hatte ich beim Lesen der "Aha-Momente" viel Spaß und konnte aus dem Buch viel für mich mitnehmen.

Von mir gibt es 4 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 26.11.2018

Herzergreifend schön

Dear Life - Lass mich wieder lieben
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Schon beim Stöbern in der Verlagsvorschau bin ich durch das schöne Cover auf „Dear Life – Lass mich wieder lieben“ von Meghan Quinn aufmerksam geworden.
Im Rahmen einer Leserunde hat sich nun die Chance ...

Schon beim Stöbern in der Verlagsvorschau bin ich durch das schöne Cover auf „Dear Life – Lass mich wieder lieben“ von Meghan Quinn aufmerksam geworden.
Im Rahmen einer Leserunde hat sich nun die Chance ergeben, dass Buch schon vorab zu lesen. Es war mein erstes Buch der Autorin.

Hollyn, Carter, Daisy und Jace haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam als sie sich beim „Dear Life-Programm“ treffen. Und doch verbindet sie etwas… ein Schicksalsschlag hat sie aus der Bahn geworfen und sie stecken im übertragenen und im tatsächlichen Sinne fest, treten auf der Stelle. Das Programm „Dear Life“ soll ihnen dabei helfen ihr Leben endlich wieder in die Hand zu nehmen.

Jeder der vier geht mit einer ganz unterschiedlichen Motivation an das Programm und die damit verbundenen Aufgaben heran und bei manch einem ist ein deutlicher Widerwillen zu spüren. Die Zeit bringt die anfänglichen Fremden näher zusammen, Freundschaften entstehen und plötzlich ist da auch wieder Hoffnung auf ein Leben jenseits des Schmerzes.

Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr auf eine derartige emotionale Achterbahn geschickt, wie es das „Dear Life“ geschafft hat. Ich habe zwischen Lachen, Weinen und Herzklopfen geschwankt. Mehr als ein Mal hatte ich das Gefühl, es schnürt mir den Hals zu und gleichzeitig sind mir beim Lesen die Tränen über die Wangen gelaufen, was in der Straßenbahn zu einigen Nachfragen besorgter Mitmenschen geführt hat, ob es mir gut geht.

Meine anfängliche Befürchtung, dass die Autorin es nicht schafft mir gleich vier Protagonisten emotional näher zu bringen, hat sich als völlig unbegründet herausgestellt.
Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht der Hauptcharaktere Hollyn, Carter, Daisy und Jace erzählt. Und besonders Hollyn und Jace haben mich mit ihren Schicksalsschlägen zu Tränen gerührt. Daisy fällt als unglaublich optimistischer Charakter ein wenig aus der Reihe und setzt mit ihrer sympathischen Art in der Geschichte immer an genau den richtigen Stellen Highlights, die Leichtigkeit vermitteln und die Handlung davor bewahren, zu schwermütig zu werden.
Der Spagat zwischen den großen Emotionen der Geschichte aus Wut, Kummer, Trauer, Tragik, Leichtigkeit, romantischem Knistern und Ernsthaftigkeit gelingt der Autorin wirklich meisterhaft und dabei bewahren die Figuren für mich zu jeder Zeit ihre Glaubwürdigkeit und nehmen mich mit.

Von mir gibt es für diese gefühlvolle und ungewöhnliche Liebesgeschichte 5 Bewertungssterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 10.07.2018

King of New York

King of New York
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In der Verlagsvorschau habe ich „King of New York“ schon früh erspäht und der Inhalt klang so interessant, dass das Buch flugs auf meine Wunschliste gewandert ist.

Harper ist beruflich am Ziel. Sie hat ...

In der Verlagsvorschau habe ich „King of New York“ schon früh erspäht und der Inhalt klang so interessant, dass das Buch flugs auf meine Wunschliste gewandert ist.

Harper ist beruflich am Ziel. Sie hat einen Job bei dem Wall Street-Unternehmen King & Associates ergattert. Ihr Chef Max King fasziniert sie und sie tut alles, um ihn mit ihrer Arbeit zu beeindrucken.

Max hat ein Problem... bisher hat er sein Arbeits- und sein Privatleben strikt voneinander getrennt. Das war in all den Jahren kein Problem, aber jetzt sitzt ihm seine neuste Mitarbeiterin Harper gegenüber und die junge Frau hat etwas an sich, was ihn ungemein reizt. Alles an ihr lenkt ihn ab und so eine Ablenkung kann er am Arbeitsplatz einfach nicht brauchen.

Als Max und Harper feststellen, dass sie im gleichen Gebäude in Manhattan wohnen und sie nur ein Stockwerk voneinander trennt, beginnen die von Max gezogenen Grenzen unaufhaltsam immer mehr zu verschwimmen. Kann das Ganze eine Zukunft haben?

Nun ist das Buch ausgelesen und ich bin ein wenig unschlüssig. Irgendwie hatte ich mir auf Basis der Inhaltsangabe etwas anderes erhofft.
Versteht mich nicht falsch, „King of New York“ kann mit sympathisch und solide ausgearbeiteten Protagonisten punkten, die Erotik sorgt für ein gewisses Prickeln und die Liebesgeschichte liest sich unterhaltsam weg, aber dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, etwas, was die Geschichte unverwechselbar macht.

Die Figuren sind nett und sympathisch, weisen zugleich aber fast keinerlei Ecken und Kanten auf, die sie aus einer anonymen Einheitsmaße herausheben würden.
Gut, Harper schleppt aus ihrer Vergangenheit eine familiäre Bürde mit sich herum, die sich nach dem Lesen des Buchs für mich aber eher als „übermäßig aufgeblasenes Problemchen“ entpuppt, bei dem ich das Bedürfnis unterdrücken muss mir nicht genervt mit der Hand vor die Stirn zu schlagen.
Auch die emotionale Entwicklung ist vorhersehbar und wartet nicht wirklich mit überraschenden Wendungen oder irgendwelchen Höhepunkten auf.

Alles in allem bietet „King of New York“ für mich eine leider eher durchschnittliche Liebesgeschichte, die mich trotz eines gewissen Charmes nur bedingt begeistern kann. 3 Bewertungssterne vergebe ich dafür!