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Veröffentlicht am 07.05.2025

Perfekter Krimi

Jagd unter Palmen
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Kriminalhauptkommissarin Sofia Bitter hat sich nach einer gefährlichen Schussverletzung in Frühpension versetzen lassen. Nun zieht sie in das Haus ihrer Großeltern auf Gran Canaria. Bereits am Flughafen ...

Kriminalhauptkommissarin Sofia Bitter hat sich nach einer gefährlichen Schussverletzung in Frühpension versetzen lassen. Nun zieht sie in das Haus ihrer Großeltern auf Gran Canaria. Bereits am Flughafen verhindert sie einen Diebstahl und trifft auf Inspector Jefe Garcia. Doch sie werden noch mehr miteinander zu tun bekommen, denn Sofia wird Zeuge, wie zwei Männer eine Leiche vergraben wollen. Garcia, der mit einem spektakulären Raubüberfall beschäftigt ist, glaubt ihr zunächst nicht. Sofia mischt sich trotz Widerstand in die Ermittlungen ein - und Garcia steht vor der Frage, ob beide Fälle zusammenhängen.

"Jagd unter Palmen" ist der erste Gran Canaria Krimi von Thilo Scheurer, der mich bereits mit seinen zwei anderen Krimiserien begeistert hat. Auch mit diesem Krimi wurde ich nicht enttäuscht! Mit Sofia Bitter und Garcia hat er ein wunderbar sympathisches Duo erschaffen. Beide waren mir sofort sympathisch und ich fand es interessant zu verfolgen, wie Garcia beginnt, Sofia ernst zu nehmen. Sanchez mit seinem Faible für Sonnenbrillen und übertriebenem Gehabe hat mich so manches Mal zum Lachen gebracht. Ich fand es schön zu verfolgen, wie Sofia langsam auf Gran Canaria heimisch wird. Sie erlebt dabei so manches Missgeschick, gibt aber nicht auf. Schließlich hat sie ja auch noch ihren alten Freund Pedro aus Kindertagen. Die Handlung ist auf zweierlei Handlungssträngen sehr spannend. Zum einen die Ermittlungen auf Gran Canaria, zum anderen verfolgt sie noch immer ein Fall aus Deutschland. Der deutsche Fall läßt hier auf eine Fortsetzung hoffen, über die ich mich sehr freuen würde, denn dies wird am Ende nicht aufgelöst. Dieser Krimi besticht nicht nur durch seine Charaktere und die sehr hohe Spannung, auch die Beschreibungen Gran Canarias mit seinen Bewohnern und Eigenheiten sorgen dafür, daß man sich hier wohlfühlt. Es wirkt alles authentisch und man erlebt das Geschehen hautnah. Der Autor nimmt den Leser auch durch seinen tollen Schreibstil mit auf eine perfekte Reise! Ich kann diesen Krimi nur empfehlen - für mich war er perfekt!

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Veröffentlicht am 30.04.2025

Sehr gelungen, trotz leichter Schwächen

Commissario Gaetano und der lügende Fisch
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In Neapel wird das Fest "San Gennaro" gerade ausgiebig gefeiert, als ein Mann in das Büro von Commissario Gaetano kommt und ihm berichtet, daß in seiner Wohnung immer um die gleiche Uhrzeit ein Fremder ...

In Neapel wird das Fest "San Gennaro" gerade ausgiebig gefeiert, als ein Mann in das Büro von Commissario Gaetano kommt und ihm berichtet, daß in seiner Wohnung immer um die gleiche Uhrzeit ein Fremder ans Telefon geht, wenn er dort anruft. Er fühlt sich bedroht. Gaetano läßt die Wohnung überwachen. Da wird der Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden, enthauptet sitzt er an einem Tisch. Gaetano ermittelt in alle Richtungen, denn sowohl eine Beziehungstat, als auch ein Ritualmord kommen in Frage.

„Commissario Gaetano und der lügende Fisch“ ist der Auftakt der Krimis um Commissario Gaetano von Fabio Nola. Der Krimi spielt in Neapel und man merkt deutlich, daß der Autor sich hier sehr gut auskennt. Rituale, Bräuche und Lebensgewohnheiten werden hier lebendig und real beschrieben, Neapel selbst erwacht vor Augen zu Leben und man meint, selbst durch die Gassen zu wandeln. Mit seinen Charakteren hat Fabio Nola einen bunten Querschnitt der Gesellschaft geschaffen. Alle haben ihre Eigenheiten - nicht alle fand ich sympathisch. Gaetano zeigt hier das typisch italienische Familienverständnis. Ohne Familie geht nichts und sie spielt eine große Rolle. Manchmal kann man über ihn richtig gut lachen. Seine Sprüche kommen von Herzen und seine Art, Namen zu vertauschen oder zu verwechseln, ist einfach herrlich und machte ihn mir sehr sympathisch. Die Handlung ist spannend und gut durchdacht, jedoch erlebt man hier Höhen und Tiefen. Denn der Spannungsbogen schwankt leider stark. Mal superspannend, ein paar Seiten weiter wirkt die Geschichte künstlich aufgebläht, um dann wieder den Spannungsgipfel zu erreichen. Hier hätte es der Handlung gut getan, an manchen Stellen die Story etwas zu straffen. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt bei diesem ansonsten sehr guten Serienstart!

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Absoluter Wohlfühlroman

Sommerglück am Chiemsee
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Josefine möchte den Kontakt zu ihren Eltern wiederherstellen und fährt dazu an den Chiemsee. Um erstmal Mut zu sammeln, sucht sie im Nachbarort eine Unterkunft. Diese findet sie bei dem ehemaligen Schreiner ...

Josefine möchte den Kontakt zu ihren Eltern wiederherstellen und fährt dazu an den Chiemsee. Um erstmal Mut zu sammeln, sucht sie im Nachbarort eine Unterkunft. Diese findet sie bei dem ehemaligen Schreiner Peter. Sein Riesenschnauzer verursacht bei Josefine erstmal einen Hexenschuss. Da ist es eigentlich ein großes Glück, daß Peters Sohn Adrian mit im Haus wohnt und Physiotherapeut ist. Doch Josefine versteckt ihre Schmerzen, denn sie hasst Berührungen, auch wenn sie sich in ihrem Inneren danach sehnt

„Sommerglück am Chiemsee“ von Leonie Werdenfels ist ein absoluter Wohlfühlroman. Hier kommt man zur Ruhe und wird von Peters Weisheiten zum Nachdenken gebracht, von Josefines Briefen und ihren Handlungen und Gedankengängen am Herzen berührt. Dabei wird das Buch zu keiner Zeit kitschig - es sind einfach wunderbare Worte, die hier genutzt werden, um den Leser zu verzaubern. Auch wenn es sich hier um einen Liebesroman handelt, liegt der Handlung ein starkes Thema zugrunde, welches für Tiefe sorgt und nachdenklich macht. Man fragt sich automatisch, was es für ein Gefühl ist, Berührungen zu hassen und sich gleichzeitig Nähe zu anderen Menschen zu wünschen. Dies reißt an der Seele und dies zu vermitteln ist der Autorin perfekt gelungen. Diese Schwere wird durch eine gelungene Prise Humor gut ausgeglichen, so daß dieses Buch beim Lesen trotzdem sehr viel Spaß bereitet!

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Veröffentlicht am 27.04.2025

Zwischendurch etwas langatmig

The Surf House
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Das Model Bea flieht vor ihrem Job aus einem Hotel in Marrakesch. Prompt verläuft sie sich dort in den Gassen und wird von zwei Männern ausgeraubt und bedrängt. Zu Hilfe kommt ihr Marnie, die zusammen ...

Das Model Bea flieht vor ihrem Job aus einem Hotel in Marrakesch. Prompt verläuft sie sich dort in den Gassen und wird von zwei Männern ausgeraubt und bedrängt. Zu Hilfe kommt ihr Marnie, die zusammen mit ihrem Freund Ped das Surf House betreibt. Als Marnie von einem der Männer gewürgt wird, greift Bea zu Marnies Messer und ersticht den Mann. Da Bea nun ohne Reisepass und Bargeld da steht, nimmt Marnie sie mit ins Surf House. Dort fühlt Bea sich wohl - bis sie Gerüchte über eine verschwundene Urlauberin hört, deren Bruder sie verzweifelt sucht. Für Bea stellt sich die Frage, ob ihr neues Paradies wirklich so paradiesisch ist...

"The Surf House" von Lucy Clarke fängt grandios spannend an. Man erlebt Bea in einer Notsituation, aus der sie zwar gerettet wird, sich ihre Lage aber sehr verschlechtert. Ihre Not ist hier deutlich spürbar und da Bea in dieser Geschichte Sympathieträgerin ist, würde man ihr gern helfen. Die anderen Charaktere sind absolut nicht einzuschätzen. Marnie, Ped und Aiden konnte ich lange Zeit charakterlich nicht einordnen, es war nur klar, daß Aiden etwas auf der Seele drückt. Polizist Momo spielt hier von Beginn an die unsympathische Rolle. Man weiß wirklich nicht, wem man hier trauen kann. Es dauert sehr lange, bis man die Charaktere durchschaut. Leider hält die anfängliche Spannung nicht kontinuierlich durch. Zum Mittelteil des Buches sackt die Spannung rapide ab, um am Ende noch einmal eine rasante Steigerung zu erfahren. Für mich lebte dieses Buch streckenweise lediglich durch die wunderbaren Beschreibungen Marokkos, dem Strand, den Wellen und dem Thema surfen. Der eigentliche Thriller wurde dabei tatsächlich manchmal zur Nebensache.

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Veröffentlicht am 26.04.2025

Krimi der ruhigen Art

Jenseits der Baumgrenze
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Förster Arie Daamen will in seinem Revier nach dem Rechten sehen, als er zwischen gestapelten Baumstämmen eine menschliche Hand entdeckt. Als die Leiche geborgen wird, stellt sich heraus, daß der Mann ...

Förster Arie Daamen will in seinem Revier nach dem Rechten sehen, als er zwischen gestapelten Baumstämmen eine menschliche Hand entdeckt. Als die Leiche geborgen wird, stellt sich heraus, daß der Mann erschossen wurde. Die Landespolizei Innsbruck muß nun klären, um wen es sich handelt und wie er überhaupt zwischen die Baumstämme geraten ist und Arie wird klar, daß nun nicht nur die Waldbader aus dem Wellnesshotel die Ruhe im Wald stören, sondern die Ermittlungen auch Unruhe bringen.

"Jenseits der Baumgrenze" ist ein wunderbarer Wohlfühlkrimi. Antonia Lechner hat einen Krimi geschaffen, der sowohl spannend, als auch ruhig daherkommt. Sie braucht keine bluttriefenden, actiongeladenen Szenen, um ihre Leser zu fesseln und gut zu unterhalten. Sie schafft dies durch einen gut durchdachten Fall, bei dem es viele Spuren gibt. Man rätselt selbst mit, bekommt erst ganz am Ende eine schlüssige Auflösung und einen Täter, der überrascht. Ihre Charaktere sind absolut sympathisch. Gerade Förster Arie Daamen habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Es ist einfach so rührend, wie er sich um die betagte Dackeldame Hermine nach dem Tod des vorherigen Försters sorgt und sie wieder aufpäppelt. Auch Graf Bahrenberg mit seinen anerzogenen Eigenarten war eine erfrischend andere Charaktere, wie man sie nicht überall findet. Dies hebt das Buch aus der Menge der Krimis wohltuend hervor. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Man liest hier leicht und flüssig, hat keinerlei Verständnisprobleme und kommt durch die eher kurzen Kapitel zügig vorwärts. Dieser Krimi bereitet einfach richtig Spaß und ich hoffe, daß Förster Arie, Dackel Hermine und Vizsla Vitali noch viele Fälle in ihrem Revier lösen werden!

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