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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2020

Gelungenes Psychospiel

Frostgrab
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Die Snowboarderin Milla trifft sich nach 10 Jahren mit ihren alten Freunden in den französischen Alpen in einer abgelegenen Lodge. An dem Ort, an dem vor diesen 10 Jahren während des Trainings schlimmes ...

Die Snowboarderin Milla trifft sich nach 10 Jahren mit ihren alten Freunden in den französischen Alpen in einer abgelegenen Lodge. An dem Ort, an dem vor diesen 10 Jahren während des Trainings schlimmes passierte. Plötzlich gibt es keinen Kontakt zur Außenwelt, Handys verschwinden und die Seilbahn steht still. Das erste Gruppenmitglied stirbt. Ein zermürbendes Psychospiel hat begonnen..

Allie Reynolds gibt in "Frostgrab" ihrer früheren Sportleidenschaft eine Plattform. Sie war professionelle Snowboarderin. Dies merkt man in diesem Buch. Sie verwendet Fachausdrücke, die zwar erklärt werden, mir als Fremden in dieser Welt aber trotzdem fremd blieben und etwas zu viel für meinen Geschmack waren. Ich persönlich habe sie einfach nicht weiter beachtet und "überlesen". Die Handlung selbst hat mir wiederum gut gefallen. Man kommt leicht in die Handlung, wird direkt zu Beginn abgeholt und nicht mehr losgelassen. Die Sprünge von Vergangenheit und Gegenwart sind gelungen - der rote Faden bleibt erhalten und man verliert nicht die Übersicht. Durch die Sprünge in die Vergangenheit versteht man die einzelnen Charaktere mit ihrer Vorgeschichte und bekommt Einsicht in deren Handlungsweise.
"Frostgrab" ist ein solides Erstlingswerk, das sich lohnt zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Weihnachten halt...

Hol Oma von der Bowle weg!
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Dietmar Bittrich hat auch in diesem Jahr die weihnachtlichen Geschichten mehrerer Autoren in einer Anthologie versammelt. Der diesjährige lustige Titel lautet: "Hol Oma von der Bowle weg". 21 Autoren mit ...

Dietmar Bittrich hat auch in diesem Jahr die weihnachtlichen Geschichten mehrerer Autoren in einer Anthologie versammelt. Der diesjährige lustige Titel lautet: "Hol Oma von der Bowle weg". 21 Autoren mit 21 Kurzgeschichten - da ist für jeden etwas dabei, wenn auch nicht jede Geschichte jedem gefallen wird. So gibt es hier sowohl lustige, humorvolle Geschichten, aber auch nachdenklich machende. So fand ich es schon zu Beginn zum Nachdenken, als ein Störsender die Handys lahm legte und sich die Familie wieder mit sich selbst beschäftigen mußte. Es geht aber auch um Corona, den Klimaschutz und Urlaub. Die Themen sind so vielseitig wie die Autoren. Alle sind leicht zu lesen, jedoch schwanken sie stark zwischen richtig gut und eher langatmig. Je nachdem, was dem Leser so gefällt. Von der Länge her sind die Geschichten durchweg sehr angenehm gehalten. Nicht zu kurz und nicht zu lang, so daß man immer wieder zwischendurch mal eine Geschichte lesen kann.

Als Gesamtbild betrachtet ist diese Anthologie typisch - sie weist Höhen und Tiefen auf, beinhaltet die unterschiedlichsten Stilrichtungen und dient der Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Öffnet dem Hundeliebhaber die Augen

Das Glück hat vier Pfoten
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Die Hundeliebhaberin Michaela Seul erzählt in ihrem Buch "Das Glück hat vier Pfoten" von ihrem Leben mit ihrer Hündin Miss Lomax. Nichts besonderes, so könnte man denken. Doch weit gefehlt. Ihre Beschreibungen ...

Die Hundeliebhaberin Michaela Seul erzählt in ihrem Buch "Das Glück hat vier Pfoten" von ihrem Leben mit ihrer Hündin Miss Lomax. Nichts besonderes, so könnte man denken. Doch weit gefehlt. Ihre Beschreibungen von gemeinsamen Spaziergängen und den dabei entstehenden Begegnungen sind so typisch, daß man sich selbst erkennt. Und plötzlich bemerkt man, daß die Autorin einem etwas sagen möchte: Die Zeit mit dem Hund ist zu kostbar, um sie sich durch Gedanken über Probleme zu zerstören. Man sollte es wie sein Hund machen - und im Jetzt leben. Wozu sich über Dinge aufregen, die erst in einer Woche geschehen? Hier kann man sich ein Beispiel an der Sorglosigkeit unserer Hunde nehmen. Man erhält einen ganz anderen Blickwinkel auf sein Leben und vor allem auf seinen Hund und dessen Handlungen. Michaela Seul beschreibt ihre teils sehr humorvollen Erlebnisse auf eine ganz besonders schöne, fast poetische Art. Man fühlt sich mit ihrer Sprache wohl und genießt. Ein Highlight bilden in diesem wunderbaren kleinen Büchlein die Zeichnungen, die mit Sprüchen prominenter Hundeliebhaber oder Lebensweisheiten aus Hundesicht angereichert sind.

"Das Glück hat vier Pfoten" - ein absolutes Highlight für jeden Hundefreund!

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Informativ, aber nicht aufdringlich

Das Eis schmilzt
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Arved Fuchs bereist als Polarforscher die entlegensten Regionen der Welt. Dabei erlebt er den Klimawandel hautnah. Er muß feststellen, daß z. B Regionen mit dem Schiff passiert werden können, durch die ...

Arved Fuchs bereist als Polarforscher die entlegensten Regionen der Welt. Dabei erlebt er den Klimawandel hautnah. Er muß feststellen, daß z. B Regionen mit dem Schiff passiert werden können, durch die es durch das feste Eis vor ein paar Jahren kein durchkommen gab, bzw. eine Passage nur für kurze Zeit möglich war. In seinem Buch "Das Eis schmilzt" bringt er dem interessierten Leser diese Veränderungen anschaulich nah und zeigt auf, was gegen die Klimaerwärmung getan werden kann. Dies gelingt ihm auf so normale Weise, daß man hier nicht in Fachausdrücken ertrinkt und entnervt aufgibt - im Gegenteil. Er schreibt für jedermann, leicht verständlich ohne nötige wissenschaftliche Kenntnisse. Beachtenswert sind die wunderbaren Farbfotos - diese lassen Innehalten und Staunen. Diese und die einfache Schreibweise helfen dabei, wirklich jeden Leser zu erreichen - und das Ziel dieses Buches für jeden begreiflich zu machen: Unsere Natur ist schön - und so soll sie auch bleiben.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Grandioses Buch

Eingefroren am Nordpol
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Im September 2019 macht sich die "Polarstern" auf eine ganz besondere Expedition. Über ein Jahr driftet sie festgefroren im Eis durch die Arktis. Ihr einziger Antrieb: die natürliche Eisdrift. Mit an Bord ...

Im September 2019 macht sich die "Polarstern" auf eine ganz besondere Expedition. Über ein Jahr driftet sie festgefroren im Eis durch die Arktis. Ihr einziger Antrieb: die natürliche Eisdrift. Mit an Bord befindet sich Markus Rex, der nun mit seinem Buch "Eingefroren am Nordpol" seine Erfahrungen und Erlebnisse mit der Welt teilt.

Markus Rex betitelt sein Buch mit den Worten "Das Logbuch der Polarstern". Doch "Eingefroren am Nordpol" ist viel mehr als nur ein Logbuch. Wer denkt, hier gibt es nur kurze Abschnitte, täuscht sich. Denn was man bekommt ist ein ausführlicher Bericht, der die Schönheit der Expedition ebenso wiederspiegelt wie die Gefahren, denen die Besatzung und das Schiff ausgesetzt sind. Dabei wird deutlich, daß man vom heimischen Sofa aus gar keine Vorstellung hat, wie sich das Leben innerhalb der Forschungsgruppe gestaltet. Gegliedert ist das Buch in die vier Jahreszeiten und die kurze Pause des Autors an Land. Hier wird klar, daß jede Jahreszeit für die Mannschaft neue Herausforderungen stellt. Eine der größten Herausforderungen jedoch hat nichts mit dem Nordpol zu tun - es gilt, die Polarstern nicht durch den regelmäßigen Austausch der Mannschaft mit Corona zu verseuchen. Dies bedeutet eine logistische Herausforderung. Dagegen erscheinen Schneestürme fast schon als einfaches Problem. Markus Rex beschreibt auf sehr leserfreundliche Art. Sprich: Das Buch ist einfach und für jedermann verständlich zu lesen. Hier gibt es keine hochtrabenden Fachbegriffe, der Autor hat es perfekt geschafft, sich in den normalen Leser zu versetzen und seine Forschung so zu beschreiben, daß auch Laien gut folgen können. So macht ein Fachbuch Spaß! Mich persönlich haben die wunderschönen Farbfotos begeistert. Diese ermöglichen es, daß man alles vor Augen sieht und selbst von der Schönheit der Natur fasziniert ist. So fasziniert, daß man oft minutenlang an diesen Bildern festhängt. Ein weiteres Highlight ist die Karte der "Driftroute" der "Polarstern", mit deren Hilfe man den Weg verfolgen kann.

Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight und gehört in jedes Bücherregal!

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